Bochum: Kahlin Prozeß - „Eine böse Geschichte“

Sven Kahlin und sein Verteidiger Wolfgang Opitz am Bochumer Landgericht(Foto: Ruhr Nachrichten)

Der Prozeß gegen die beiden Brüder Sven und Jan Kahlin hat mit einer Verurteilung zu 15 Monaten Gefängnis auf Bewährung für den 20 jährigen Jan Kahlin geendet. Sein älterer Bruder, der 25 jährige Sven Kahlin war schon vor einer Woche aus der Untersuchungshaft entlassen worden und wurde freigesprochen.

 

Aus dem Urteil geht hervor, dass Sven Kahlin nicht nur frei gesprochen wurde, sondern dem Steuerzahler noch 25 Euro täglich für einen Monat „unberechtigter“ Inhaftierung kostet. „Unberechtigt“ deshalb, weil ein Freispruch erfolgen musste, weil u.a. die ermittelnden Staatsschutzbeamten die Vorlage einer Lichtbildmappe derart skandalös arrangierten, dass mit dieser Steilvorlage schon ein Jurastudent aus dem ersten Semester Sven Kahlin aus dem Verfahren geholt hätte.

 

Die Herner Staatsschutzabteilung scheint es dem Verfassungsschutz nach machen zu wollen und drängelt sich geradezu in die erste Reihe der Skandalbehörden.

 

Hier ein Pressespiegel:

 

Der Westen

Neuer Prügel-Prozess gegen Neonazi Sven K. - 08.04.2013

https://linksunten.indymedia.org/de/node/84625

 

 

WAZ

Wegen Gewalt vorbestrafter Neonazi und sein Bruder in Bochum vor Gericht - 12.04.2013

https://linksunten.indymedia.org/de/node/84626

Neonazi erscheint im Terror-Shirt vor Gericht – 25.04.2013

https://linksunten.indymedia.org/de/node/84627

Neonazi (20) nach Schlägen in Bochum zu Bewährungsstrafe verurteilt – 26.04.2013

https://linksunten.indymedia.org/de/node/84628

 

 

Ruhr Nachrichten

Neonazi-Schläger Sven K. im Ballettröckchen – 12.04.2013

https://linksunten.indymedia.org/de/node/84629

Prozess gegen Sven K.Neonazis flegeln sich auf der Anklagebank – 17.04.2013

https://linksunten.indymedia.org/de/node/84630

Neonazi Sven K. aus Untersuchungshaft entlassen – 20.04.2013

https://linksunten.indymedia.org/de/node/84632

Prozess gegen Sven K. endet mit Freispruch

https://linksunten.indymedia.org/de/node/84633

 

Man beachte den kleinen Unterschied zwischen der WAZ - und der RN - Berichterstattung. Die RN berichtet über die Ursache der mangelhaften Identifizierung der Täter: Die absurde Lichtbildmappe, die dem Zeugen seitens des Staatsschutz vorgelegt wurde.

 Die Ruhr Nachrichten vom 27. April 2013:

...Laut Urteil sind aber auch Ermittlungspannen bei der Bochumer Polizei für den Freispruch von Sven K. mitverantwortlich. So soll den Zeugen eine Fotomappe vorgelegt worden sein, auf der neben einem der Angeklagten zwei achtjährige Kinder mit Brille, zwei ältere Herren über 60 und ein im Gesicht komplett tätowierter Mann zu sehen gewesen waren. „Dadurch blieb eigentlich nur eine Person übrig“, sagte Verteidiger Wolfgang Opitz. „Das ist eine ganz böse Geschichte.“...“

 

Wahrlich eine böse Geschichte. Hier kommt der Verdacht auf, dass der Herner Staatsschutz Ermittlungen gegen Nazis manipuliert. Schon im Ermittlungsverfahren wegen des Überfalls an der S-Bahn-Station am 25. September 2011 (https://linksunten.indymedia.org/de/node/47633) gingen die Beamten der zuständigen Abteilung bei der Vorlage der Lichtbildmappen derart regelwidrig vor, dass der Haus- und Hofanwalt der rechtsradikalen Szene, der Bochumer Andre Picker, leichtes Spiel hatte seinen Mandanten Daniel Ewers über diese „Ermittlungspanne“ vor einer Verurteilung und somit vor einem Gefängnisaufenthalt zu bewahren. (https://linksunten.indymedia.org/de/node/62102)

Die beiden Langendreerer Nazis, Daniel und Timo Ewers, sind nach ihrem Umzug nach Lütgen-Dortmund in die dortige NS-Szene voll integriert. Beide saßen während des Bochumer Prozesses gegen die Kahlin-Brüder auf den Besucherbänken des Landgerichts. Mit dem Ermittlungsstil der Bochumer Behörden sind die Ewers wohl vertraut. Vermutlich ein weiterer Grund für sie und die angeklagten Kahlin Brüder zu feixen und sich über das Gericht lustig zu machen.

 

Was für ein Spiel treibt der polizeiliche Staatsschutz dort. Protektion von Rechtsradikalen Straftätern unter dem Label „wir produzieren Ermittlungspannen“ und somit das Gericht Freisprüche?

 

Die WAZ berichtet nicht dazu. Was eine Kenner_in der Bochumer Presselandschaft auch nicht weiter verwundern kann. Der Prozessberichterstatter der WAZ heißt Bernd Kiesewetter.

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war doch beim naziskin ewers das gleich, wurde auch n vergleichbarer fehler gemacht, deshalb wurde er frei gesprochen.

 

ZUFALL?