Noch immer existiert HLS, noch immer werden nichtmenschliche Tiere in HLS-Labors ermordet, noch immer sitzen SHAC-Gefangene in den Gefängnissen; trotzdem wurde die Kampagne gegen Europas größtes Tierversuchslabor HLS (Huntingdon Life Sciences) am 12. August 2014 für beendet erklärt. Der nachfolgende Text versucht der Frage nach dem WARUM nachzugehen und gibt Anregungen für erfolgreiche Kampagnenarbeit und weiteren Aktivismus (nicht nur) gegen HLS und Tierversuche.
In den letzten fast 15 Jahren haben sich viele Menschen zusammengeschlossen, um eine der bisher weltweit größten und effektivsten Tierrechtskampagnen durchzuziehen. HLS kämpft nun ums Überleben, die Jahresendgewinne nehmen ständig ab. Das Unternehmen hat über 100 Millionen Euro Schulden und existiert lediglich noch am Tropf der britischen Regierung. Die Lobby der Vivisektoren und Pharmaindustrie wird geschützt von dieser Politik, die offensichtlich ein starkes Problem damit hat, dass die Auswirkungen von Tierrechts- und Tierbefreiungsaktionen ein Unternehmen wie HLS kaputt machen können. Das „SHAC-Modell“ wird kopiert für andere emanzipatorische Bewegungen, denn die Effizienz ist tatsächlich bisher einmalig gewesen.
Wie so oft begann alles mit Undercover-Aufnahmen, die den schrecklichen Alltag im Labor zeigen. HLS testet Produkte wie Haushaltsreiniger, Pestizide und Lebensmittelzusatzstoffe pro Jahr an rund 75.000 Tieren, von Ratten bis zu Primaten. Nichtmenschliche Tiere, die vergiftet werden; Primaten, die ohne Betäubung aufgeschnitten werden; Welpen, denen ins Gesicht geschlagen wird … HLS wurde zum Synonym für Grausamkeit und Mord. Viele Menschen haben sich zum Ziel gesetzt, diesem Treiben nicht tatenlos zuzusehen, sondern dagegen anzukämpfen – und zwar auf eine Weise, die Schule gemacht hat und auch auf andere Kampagnen übertragen wurde.
Ziel des Kampfes gegen die widerliche Tierausbeutung war nicht nur primär das Tierversuchslabor selbst, sondern auch (sämtliche) andere Unternehmen, mit denen HLS in geschäftlichen Beziehungen stand. Es wurden sekundäre und tertiäre Ziele in Angriff genommen, darunter nicht nur Banken und Versicherer, sondern auch Caterer, Reinigungsunternehmen, sonstige Lieferanten und sogar Kinderkrippen. HLS ist das Tierversuchslabor, das in der bisherigen Geschichte die meisten Proteste auf sich zog. Tausende Aktionen fanden statt – alleine in einem Jahr gab es fast 800 Demonstrationen weltweit. Allein 2007 nahmen acht große Unternehmen Abstand von HLS, einschließlich ihrer beiden größten Investoren, AXA und Wachovia. Über 250 Unternehmen gaben insgesamt im Laufe der Kampagne ihre Geschäfte mit HLS auf, darunter die Citibank, das weltweit größte Finanzinstitut, HSBC, die weltweit größte Bank, Marsh, der weltweit größte Versicherungsmakler, sowie die Bank of America.
Bahnbrechende neue Taktik
Mit Intelligenz und harter Arbeit wurde die finanzielle Situation von HLS stark angegriffen, das Unternehmen von seinen Partner_innen isoliert und der Ruf der Firma vernichtet. Ausführliche Recherchen führten dazu, dass diejenigen Geschäftspartner_innen, die an der Finanzierung von HLS und der Aufrechterhaltung der Infrastruktur beteiligt sind, Ziel von Protesten wurden.
Eine große Stärke der SHAC-Kampagne war die Vielfalt an Aktionen. Aus einer großen Anzahl möglicher Protestformen konnten Aktive dort mitmachen, wo sie sich wohl fühlen. Zwar gab es auch legale Proteste im Rahmen der SHAC-Kampagne, doch vor allem wurden harte ALF Aktionen gegen HLS-Lieferant_innen, -Kund_innen und -Geldgeber_innen gestartet.
Mutige Aktivist_innen riskierten ihre eigene Sicherheit, um Direkte Aktionen für die Freiheit der Tiere durchzuführen. Einerseits wurden symbolisch einige Tiere befreit (beispielsweise 129 Kaninchen von Huntingdon-Anbieter Highgate oder auch 14 Beagles von einem US-Standort), andererseits gab es auch ALF-Sabotageakte wie zum Beispiel die Versenkung eines Bootes der Bank of America mit der Meldung:
„money means nothing – life means everything“
Im Januar 2000 veröffentlichten britische Aktive eine Liste der größten HLS-Aktionäre, einschließlich derer, die Aktien anonym durch Dritte erworben hatten, wie zum Beispiel die britische Labour-Partei. Zwei Wochen heftige Demonstrationen genügten – und viele Aktionäre verkauften ihre Anteile. Schließlich wurden 32 Millionen Aktien an der London Stock Exchange für je einen Penny gehandelt – die HLS-Aktien stürzten ins Bodenlose. Im anschließenden Chaos vergab die Royal Bank of Scotland ein 11,6 Millionen Pfund-Darlehen im Gegenzug für die Zahlung eines Pfunds, lediglich um sich von HLS zu distanzieren. Die britische Regierung hat der staatlichen Bank of England angeordnet, HLS ein Konto einzurichten – keine andere Bank wollte mit dem Tierversuchsunternehmen noch in geschäftliche Beziehungen treten. Der Aktienkurs von HLS fiel von einem Wert von rund 300 Pfund in den 1990er Jahren auf einen Wert von 1,75 Pfund im Januar 2001 und stabilisierte sich Mitte 2001 bei 3 Penny.
Nachdem HLS sowohl in New York als auch in London an der Börse nicht mehr gehandelt werden konnte, wurde das Unternehmen von seinem größten verbliebenen Gesellschafter, der Stephens Bank, durch Vergabe eines 15 Millionen Dollar-Kredits gerettet. Die Folge war, dass das ursprünglich europäische Unternehmen seinen Hauptsitz in die USA emigrierte – zumindest finanziell. Dort gab es laxere Gesetze, die Aktionär_innen mehr Anonymität zusichern. Das war allerdings auch der Startschuss, die Kampagne in den USA verstärkt zu beleben.
SHAC USA wurde im Januar 2001 gegründet, gerade als Stephens, Inc. HLS vor dem Bankrott gerettet hatten. Ebenso wie die Bank zog es einige Aktive in den Ort Little Rock, Arkansas. Im April des Jahres wurden 14 Beagles aus dem neuen HLS Labor in New Jersey befreit; Ende Oktober versammelten sich Hunderte von Menschen in Little Rock für ein Home-Demo-Wochenende vor dem Haus und den Büros des Bankers Warren Stephens. Im nächsten Frühjahr brach Stephens den Fünf-Jahres-Vertrag nach nur einem Jahr ab.
Mobilisation: „Time for Action!“
Wer kennt sie nicht, die „Time for Action“-Videos von SHAC, an denen man sich gerne mit Mut und Kraft betankt. Zu finden auf YouTube – und das schon zu Zeiten, als viele unserer Leser_innen vermutlich noch gar nichts mit Tierbefreiung am Hut hatten. Die SHAC-Kampagne war von Anfang an Richtung „Rund-um-die-Uhr-Aktivismus“ ausgerichtet – die HLS-Mitarbeiter arbeiten auch Vollzeit, also müssen wir mindestens so aktiv sein wie sie, war die Devise.
Doch man kann nicht kämpfen, als gäbe es kein Morgen; zumindest nicht auf unbestimmte Zeit. Die ständige „Wiederauferstehung von den Toten“ – dieses leidige HLS-Syndrom –, obwohl das Unternehmen schon mehrmals am Boden war, ist ein Rückschlag, der den verbleibenden Aktiven vielleicht mehr zu schaffen macht, als man denken mag. Neben der allgegenwärtigen Repression ist sicherlich auch Burnout ein Thema, das in der Bewegung grassiert.
Die SHAC-Kampagne ist unvergleichbar was Umfang und Effizienz betrifft. Teils dank ordentlichen Spendenaufkommens, teils dank der gut funktionierenden Mobilisierung. Die Ziele waren für Interessierte greifbar, und die Durchsetzung schien möglich – Mobi-Spots im Internet waren bunt und aufregend –, herzzerreißende Clips von Tierquälerei mit inspirierendem Demo-Material, immer wieder eingestreut bisherige Erfolge und Originalzitate aus Fernsehberichten zu motivierender Musik. Die Kampagne bot den Teilnehmer_innen eine breite Palette von Optionen, neben Petitionen, Call-ins und Home-Demos auch Akte des Zivilen Ungehorsams wie Bürostörungen und Zerstörung von Eigentum.
Dadurch, dass Zwischenziele (bestimmte Zulieferer von HLS zu trennen) schnell erreicht wurden, gab es eine gewisse Form der Befriedigung aller SHAC-Aktivist_innen und dadurch immer wieder neue Kraft, das Hauptziel weiter zu verfolgen. Während eine Person sich leicht unbedeutend vorkommen kann bei einer „Latschdemo“ mit abstraktem Ziel, kann beispielsweise jemand Aktives bei einer kleinen, aber effektiven Home-Demo etwas ganz anderes empfinden. So wurde insgesamt der Tierrechtsprotest radikalisiert, denn es kann sich schnell ein Gefühl der kollektiven Macht entwickeln, wenn beispielsweise an einem Nachmittag ein HLS-Zulieferer einknickt.
Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl war stark – das Laufen im Schwarzen Block vor HLS-Unternehmen, das Vor-der-Polizei-Flüchten, gemeinsam inspirierende Reden zu hören, Parolen in Megafone zu rufen, die Berichte von anderen Aktiven zu lesen... All das kann einer_m das gute Gefühl geben, auf der richtigen Seite zu stehen und vor allem, einen Schritt weiter zu sein in einem wirksamen Befreiungskampf. Diese schnellen Erfolge trugen zu einer scheinbar unaufhaltsamen Dynamik der SHAC-Kampagne bei.
Motivation: „Deal with HLS – Deal with us“
SHAC-Aktivist_innen unterschieden sich von Teilnehmer_innen in den meisten anderen sozialen Bewegungen dadurch, dass sie weder besonders darstellungswillig waren in Form von positiver Presse, noch dass es sie gestört hätte, negativ in die Schlagzeilen zu kommen. Ihr Ziel war lediglich, Unternehmen aus der Geschäftsbeziehung mit HLS rauszukicken und nicht etwa, besonders gut dazustehen bei anderen Tierrechts-/Tierbefreiungsaktiven oder potentiellen Interessent_innen.
Je gefährlicher und verrückter sie durch Medien dargestellt wurden, desto einfacher war es, ihre Ziele zu erreichen – potentielle Investor_innen und Geschäftspartner_innen von HLS einzuschüchtern. In anderen Bewegungen legt man Wert auf die Netiquette, damit man nicht zu extrem wirkt – für SHAC war es gut: Je extremer und unberechenbarer sie erschienen, desto besser. Das war allerdings auch die Achillesferse: Die SHAC-Organisator_innen waren sehr angreifbar; es war ein Leichtes, sie als Vertreter_innen von „terroristischen Organisationen“ für Jahre wegzusperren und mundtot zu machen. Der Zeitpunkt der besonders krassen Sabotageakte war auch denkbar ungünstig – gerade als es zu den 9/11-Anschlägen kam, verzichteten SHAC-Sprecher nicht darauf, auf die Wichtigkeit von Direkten Aktionen hinzuweisen, um das Ziel zu verfolgen.
Dennoch – die SHAC-Kampagne schaffte es über viele Jahre, die Dynamik aufrecht zu erhalten, bis schließlich die Repression in vollem Umfang zuschlug. Im Gegensatz zu vielen anderen sozialen Kampagnen war nicht Antriebslosigkeit der Grund der vorläufigen Aufgabe, sondern es war die geballte Faust der Staatsorgane nötig, um die Aktiven erst einmal zu stoppen. Schließlich wurde der Erfolg der Kampagne zu seinem Niedergang: Je mehr Unternehmen einknickten, desto mehr Aufmerksamkeit erzeugten die Aktivist_innen bei den Behörden.
Eigentlich waren die Aktiven nicht so leicht einzuschüchtern. Wenn es bis dato überhaupt einmal zur Verfolgung, Verurteilung und Bestrafung kam, dann war dies leicht zu verschmerzen, da die Leute sowieso kaum Geld oder Einkommen hatten, wie sie selbst über sich scherzten. Also mussten andere Geschütze her. Die US-amerikanische und die britische Regierung verschärften die Repression über die Jahre stetig; mit zunehmendem Erfolg der Kampagne nahmen auch die Repressionsaktivitäten zu. SHAC-Aktivist_innen wurden mit Schikanen, Verhaftungen, Razzien und Inhaftierungen überzogen.
Seit 2007 wurden Dutzende von Aktiven festgenommen und mit hohen Haftstrafen belegt – in einigen Fällen bis zu elf Jahre! Andere wurden mit Sanktionen und Maulkorberlässen abgestraft, um sie zum Schweigen zu bringen und aus der Bewegung zu isolieren. Die Protestkampagne, die gegen ein Tierversuchslabor begann, weitete sich zu einem Kampf gegen einen viel mächtigeren Gegner aus: die Regierung.
Distanzierung von Tierschützer_- und Tierrechtler_innen
Doch trotz all der Repression und Schikane: Die Aktivist_innen haben es nachhaltig geschafft, ein öffentliches Bewusstsein zu schaffen für die rund 70 Tausend Tiere, die hinter Stacheldrahtzäunen weggesperrt und in Laboren von HLS jährlich zu Tode gequält werden.
Dennoch wurden andere Organisationen aus der Tierbewegung gegen sie aufgehetzt oder bashten sie gerne von sich aus. Viele Gruppen aus dem Bereich „Tierschutz und Tierrechte“ kritisierten die SHAC-Kampagne. Solche Aktionen des Zivilen Ungehorsams und Akte der Direkten Aktionen würden das Bild von Tierschützer_innen ins unrechte Licht rücken und letztendlich der „Sache der Tiere“ schaden. Auch wird von Kritiker_innen angeführt, dass HLS sich an die britischen Tierschutzgesetze halte. Würde das Unternehmen geschlossen, würden die Testlabors in andere Länder verlagert werden, die weniger strenge Gesetze haben.
Kritisiert werden zudem Spendensammlungen durch SHAC, da die Organisation nicht als gemeinnützig anerkannt ist und die Verwendung dieser Spenden nicht kontrolliert werden könne. Vermutlich war ein Hauptgrund, SHAC nicht zu mögen, dass einige Spenden von eher bürgerlichen Sympathisant_innen komplett wegbrachen und andere Spenden umzogen.
Nicht nur, dass sich Mitglieder von Tierschutzvereinen von SHAC distanzieren mussten – es gab zudem Verbote an die eigenen Leute, mit SHAC-Aktiven zu verkehren, jene wurden auch nicht auf Veranstaltungen geduldet, eher radikalere Redner wurden von bestimmten Konferenzen ausgeschlossen...
Derartiges Verhalten gipfelte 2008 darin, dass Organisationen wie Humane Society of the United States (HSUS) quasi ein Kopfgeld auslobten – es wurden 2.500 Dollar geboten für Hinweise zur Ergreifung von militanten Tierrechtler_innen. Das FBI hat sich über diese Zusammenarbeit sehr gefreut. PETA stoppte bereits 1999 jede Zusammenarbeit gegen HLS, als mit rechtlichen Schritten gedroht wurde.
Die Kehrseite der Medaille
Trotz aller möglichen Maßnahmen, die Aktivitäten von SHAC einzudämmen (wie beispielsweise Abschotten aus der Tierbewegung, Herunterfahren der Webseiten und Newsletter, Kriminalisierung und Repression), musste die größte Keule herausgeholt werden, die es überhaupt gibt: neue Gesetze. Und zwar gegen bestimmte Formen des Protestes wie Home-Demos und gegen Tierschutzaktivismus allgemein. Dies gipfelte in den USA mit dem Prozess gegen die so genannten SHAC 7: sechs Organisator_innen und die SHAC USA Corporation selbst. Den Angeklagten mussten überhaupt keine Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten nachgewiesen werden – es reichte, dass sie in Verbindung mit der SHAC-Kampagne standen. Das schlimmste Nachweisbare waren schwarze Faxe, die verschickt worden waren. Die Verfolgungen und Verhaftungen gingen weiter – weltweit. Die Gesetze verschärften sich überall, die Repressionen wurden immer härter.
Neue Fronten
Die SHAC-Kampagne war mehr als zehn Jahre lang sehr aktiv und hat erfolgreich mehr als ein Zittern in der Tierversuchsbranche erzeugt. Doch die strukturellen Gegebenheiten der globalen Tierausbeutung ändern sich – und mit ihnen die Gesetze, die diese zu schützen sucht. Nun wird es erst einmal darum gehen müssen, sich strategisch weiterzuentwickeln. Nach dem ungeheuren Anstieg von Repressionsaktivitäten gegen Tierrechtler_innen ist es nun an der Zeit, neue Taktiken zu entwickeln. Vor allem ist es wichtig, ein Solidaritätsnetzwerk aufzubauen. Auch wenn die Kampagne für beendet erklärt ist: Der Kampf gegen Tierausbeutung – bei HLS und überall – wird weitergehen. Nicht gebrochen, sondern gestärkt!
Viola Kaesmacher
Quellen: Wikipedia, Time-For-Action-Videos auf YouTube,
www.shac.net, www.crimethinc.com
Der obige Text wurde zitiert aus: https://www.tierbefreiung.de/archiv/84/shac.html
Auf Linksunten wurde über die Jahre regelmäßig über die SHAC-Kampagne berichtet; über direkte Aktionen, Repression und die Gefangennahme von Aktivist*innen sowie Soliaktionen für die SHAC-Gefangenen:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/130282
https://linksunten.indymedia.org/de/node/122192
https://linksunten.indymedia.org/de/node/117535
https://linksunten.indymedia.org/de/node/111111
https://linksunten.indymedia.org/de/node/111101
https://linksunten.indymedia.org/de/node/103014
https://linksunten.indymedia.org/de/node/82462
https://linksunten.indymedia.org/de/node/82442
https://linksunten.indymedia.org/de/node/78829
https://linksunten.indymedia.org/de/node/78795
https://linksunten.indymedia.org/de/node/77467
https://linksunten.indymedia.org/de/node/70642
https://linksunten.indymedia.org/de/node/70606
https://linksunten.indymedia.org/de/node/67145
https://linksunten.indymedia.org/de/node/64401
https://linksunten.indymedia.org/de/node/53986
https://linksunten.indymedia.org/de/node/51071
https://linksunten.indymedia.org/de/node/50773
https://linksunten.indymedia.org/de/node/50755
https://linksunten.indymedia.org/de/node/50682
https://linksunten.indymedia.org/de/node/50609
https://linksunten.indymedia.org/de/node/50470
https://linksunten.indymedia.org/de/node/49181
https://linksunten.indymedia.org/de/node/46144
https://linksunten.indymedia.org/de/node/30846
https://linksunten.indymedia.org/de/node/30707
https://linksunten.indymedia.org/de/node/29682
https://linksunten.indymedia.org/de/node/28904
https://linksunten.indymedia.org/de/node/28898
https://linksunten.indymedia.org/de/node/27889
https://linksunten.indymedia.org/de/node/27626
https://linksunten.indymedia.org/de/node/27618
https://linksunten.indymedia.org/de/node/16887
...
Auch wenn die SHAC-Kampagne aus diversen Gründen für beendet erklärt wurde, soll sich HLS und die gesamte Tierversuchsindustrie weltweit nicht in Sicherheit wiegen. Die Aktiven der Kampagne sind noch immer da. Nicht mehr als SHAC, aber wir haben die Tierversuchsindustrie und HLS weiterhin im Visier. Die Regierungen haben ihre Gesetzgebung der Tierversuchsindustrie angepasst. Dutzende SHAC-Aktivist*innen wurden zu jahrelangen Gefängnisstrafen verurteilt, in den letzten Jahren sogar ohne Nachweis einer konkreten Straftat. Alles was mit der SHAC zu tun hatte wurde schließlich zu Terrorismus erklärt und mit aller Härte verfolgt. Die Behörden kooperierten weltweit um Aktive zu fangen. Noch immer sitzen SHAC-Aktivist*innen in den Gefängnissen.
Wir werden weiter für die Freiheit aller SHAC-Aktiven kämpfen!
Wir werden weiter für die Freiheit aller nichtmenschlichen Tiere kämpfen die in den Labors von HLS gefangen gehalten und ermordet werden!
Wir werden weiter gegen HLS kämpfen! Nicht mehr unter dem Label SHAC aber der Kampf wird weitergehen!
Wir werden nicht ruhen bis HLS und die gesamte Tierversuchsindustrie zerschlagen ist!!!
Freiheit für alle Gefangenen!
Zerschlagt die Tierversuchsindustrie!!!
Zerschlagt HLS und all seine Partnerunternehmen!!!
Zerschlagt die Tierversuchsjustiz und alle Staaten und Regierungen!!!
Der Kampf ist nicht zu Ende...
er hat gerade erst begonnen!!!
Was ist bzw. war SHAC?
SHAC war es in der langen Jahren der Kampagne gelungen war die Infrastruktur von HLS massiv zu beeinflussen. Als Folge daraus brachen allein im Jahr 2005 über 100 (!) Zulieferfirmen ihre Geschäftsbeziehungen mit HLS ab. Im vegnagenen Monat (November 2011) waren es alleine drei.
Davor schon, ab dem Jahr 2000 wurde gegen Aktionär_innen von HLS protestiert, worauf der Aktienpreis des Unternehmens massiv fiel, weswegen HLS von der Londoner und 2005 schließlich auch von der der New Yorker Börse gekickt wurde.
Aufgrund der intensiven Tierrechts-Kampagne konnte HLS keine Bank in England mehr auftreiben, die ein Konto zur Verfügung stellen würde und verlor 2003 schließlich auch noch seine Versicherung, nachdem Aktivist_innen weltweit ihre Proteste auf Marsh, den Versicherungsmakler von HLS, ausgedehnt hatten. Der englische Staat sprang ein und sicherte damit die weitere Existenz des Tierversuchsunternehmens.
www.shac.net
WAS ist SHAC?
Huntingdon Life Sciences - 500 Tiere täglich
Die erste Frage, die sich bei einer Kampagnenplanung stellt, ist: Wer sind unsere GegnerInnen?
Wer ist also HLS und wer sind sonst noch unsere GegenspielerInnen in dieser Kampagne?
Huntingdon Life Sciences HLS ist Europas größtes Tierversuchsauftragslabor, d.h. der einzige Zweck dieses Unternehmens besteht darin, Versuche an Tieren durchzuführen, Versuche, die Wirtschaftsunternehmen aus dem Bereich Pharmazie, Chemie, Biotechnologie und anderen in Auftrag geben. Es sind vor allem sogenannte Verträglichkeitstest, die HLS durchführt, z.B. mit Pestiziden, Herbiziden, Lebensmittelfarbstoffen, Haushaltsprodukten, genetisch veränderten Organismen.
Huntingdon Life Sciences HLS mit Testlaboren in England (Huntingdon Research Center, Woolley Road, Alconbury in Cambridgeshire und Eye Research Center, Occold, Eye in Suffolk) und den USA zählt zu den größten Tierversuchslaboren weltweit.
70.000 Tiere - u.a. Hunde, Katzen, Affen, Vögel, Hasen, Fische, Mäuse und sog. landwirtschaftliche Nutztiere - werden in den Laboren gehalten,
500 Tiere sterben täglich in Versuchen.
Undercover Recherchen von britischen TierrechtlerInnen und JournalistInnen in den Laboren von HLS in England und den USA haben die Grausamkeit der Tierversuche an die Öffentlichkeit und die Öffentlichkeit auf die Straße gebracht. Tierrechtlerinnen haben sich in die Labore von HLS eingeschleust und dokumentierten die Gewalt gegen Tiere in diesen Laboren.
71 Beagles konnten im November 1999 dieser Gewalt entkommen, als sie aus den Zwingern des HLS's Beaglelieferanten Interfauna von Tierrechtsaktivisten befreit wurden, 14 weitere aus dem HLS Labor in New Jersey, USA, im April 2001.
Stop Huntingdon! SHAC wird aktiv
Im November 1999 gründete sich die Kampagne gegen HLS: SHAC - Stop Huntingdon Animal Cruelty - mit dem Ziel, diese Tierversuchsfirma zu schließen.
Das Zielobjekt der Kampagne ist ein Wirtschaftsunternehmen mit weitreichenden Geschäftsbeziehungen. Wer heute noch glaubt, eine Kampagne gegen ein Unternehmen gewinnen zu können, ohne die ökonomischen Zusammenhänge, politischen Verflechtungen und globalen Netzwerke mit berücksichtigen zu können, der irrt. Maßgebliches Zielobjekt der Kampagne sind freilich die Labore von HLS. Diese Labore funktionieren jedoch nur durch die Geschäftsbeziehungen, die HLS zu anderen Unternehmen tätigt, konkret: durch diejenigen Unternehmen, die HLS mit Tieren beliefern, durch diejenigen Unternehmen, die bei HLS Versuche in Auftrag geben, durch diejenigen politischen Instanzen, die Tierversuche gesetzlich im Bereich des Verbraucherschutzes, des Gesundheitsschutzes und des Umweltschutzes u.a. vorschreiben, durch diejenigen Unternehmen, die HLS ein Bankkonto, Kredite, Versicherungsschutz, Internetzugang etc. geben, durch diejenigen Vereinigungen u.ä., die HLS zu Konferenzen einladen usw.
HLS befand sich bereits mehrfach im wirtschaftlichen Aus nach den zahlreichen Protesten der britischen TierrechtlerInnen. Letztlich sank die HLS-Aktie auf einen Penny. Immer wieder erhielt HLS jedoch Unterstützung durch die Wirtschaft und durch die britische Regierung. Diese wissen um die Bedeutung der Kampagne. Wenn HLS geschlossen wird, bedeutet dies einen weiteren Erfolg - und den größten bisherigen Erfolg - der Tierrechtsbewegung gegen die Tierversuchsindustrie.
Gegen HLS und gegen die gesamte Tierversuchsindustrie
Lasst uns HLS stoppen und wir stoppen die Tierversuchsindustrie! Im weiteren Sinne stimmt diese Aussage, nämlich dann, wenn die SHAC-Kampagne Nachfolgerkampagnen findet (derzeit läuft u.a. bereits in Holland eine Kampagne gegen BPRC (Affenlabor), in Schweden gegen Wema (Beaglezucht) und der BRD wird nach Beendigung der SHAC-Kampagne gegen Covance (Tierversuchsauftragslabor) vorgegangen). Die SHAC-Kampagne konzentriert sich aus strategischen Gründen auf HLS und sein Umfeld, sie ist jedoch eine Kampagne gegen die gesamte Tierversuchsindustrie. KundInnen von HLS wie Bayer, Aventis, Novartis, Pharmacia, Monsanto, Dow sind selbst Akteure in der Tierversuchsindustrie, führen teilweise selbst Tierversuche durch. Sie spannen das soziale Umfeld auf, in dem sich unsere Kampagne und unsere Aktionen bewegen müssen.
Die GeschäftspartnerInnen von HLS sind fast ausnahmslos Global Players, also müssen wir ebenfalls global organisiert sein. Die Verantwortlichen für die Tierausbeutung in den Laboren von HLS sitzen in allen Ländern, weltweit. Wir haben ihnen mit Protest geantwortet, weltweit: mit SHAC UK, SHAC Irland, SHAC USA, SHAC Neuseeland, SHAC Frankreich, SHAC Portugal, SHAC Italien, SHAC Tschechei, SHAC Holland, SHAC Deutschland und SHAC Österreich.
No business mit HLS
Die Aktionen sind appellativ und demonstrativ aber auch koerziv und direkt. Wirtschaftsorganisationen arbeiten nach einer eigenen Systemlogik. Sie kommunizieren mit dem Code Gewinn/Verlust, ihr Kommunikationsmittel ist das Geld. Nur auf dieser Ebene kann eine Kampagne wiederum dann mit diesen kommunizieren - einen ethischen Code Recht/Unrecht bzw. Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit verstehen Wirtschaftsunternehmen nicht. Effektiv gegen Wirtschaftsunternehmen zu campaignen heißt, ihren Gewinn zu reduzieren, Tierausbeutung muss ihnen Kosten verursachen, ökonomische Kosten wie soziale Kosten.
Aktionen des zivilen Ungehorsams, wie Go-ins, Blockade- und Ankettaktionen, virtuelle Sit-ins und Telefon- und Faxaktionen verursachen Kosten, stören den normalen Geschäftsablauf des Unternehmens, verengen seinen Handlungsspielraum. Neben Demonstrationen bei den beiden Laboren von HLS richten sich die Proteste auch an die AktienhalterInnen von HLS (teilweise Privatpersonen, teilweise Firmen), BörsenmarklerInnen, Banken, Versicherungen und v.a. TierzüchterInnen und KundInnen von HLS, den AuftraggeberInnen der Tierversuche. Mitverdienen, mitmachen bedeutet mit am Tierleid verantwortlich zu sein. Der Wirtschaftsliberalismus muss dort seine Grenzen finden, wo die Freiheit anderer maßgeblich eingeschränkt und deren Leben und Unversehrtheit angegriffen wird. Für die AktivistInnen heißt dies oftmals, vor oder in Büroräumen zu demonstrieren, weit entfernt von den Opfern von HLS, den Laboren. Doch nicht die physische Nähe zu den Tieren zählt, sondern die emotionale.
Repressionen gegen SHAC
Die SHAC-Aktionen bleiben nicht ohne Gegenmaßnahmen. Die Wirtschaft reagiert über die Wirtschaftsschutzorganisationen Polizei, Justiz und Geheimdienste mit teils massiver Repression. Mehrere AktivistInnen in Großbritannien und den USA wurden bereits vor Gericht gestellt, einige von ihnen zu Haftstrafen (!) verurteilt. http://www.shac.net/features/prisoners.html
Die Financial Times schrieb über SHAC:
"Eine winzig kleine Gruppe von Aktivisten hat dort Erfolg, wo Karl Marx, die Baader-Meinhof Bande und die Roten Brigaden scheiterten."
Mit diesem Satz verrät die Wirtschaft mehr, als es ihr lieb sein dürfte: Wenn wir es schaffen, HLS zu schließen, haben wir nicht nur ein Unternehmen geschlossen. Wir haben dann allen AusbeuterInnen - insbesondere den TierausbeuterInnen - gezeigt, dass wir ihrer Gewalt etwas entgegenzusetzen haben und dass wir uns ihnen entgegensetzen werden - nicht ohnmächtig und resignierend, sondern innovativ, flexibel, powerful, strategisch bedacht und global.
http://shac.net/
SHAC war es in der langen Jahren der Kampagne gelungen war die Infrastruktur von HLS massiv zu beeinflussen. Als Folge daraus brachen allein im Jahr 2005 über 100 (!) Zulieferfirmen ihre Geschäftsbeziehungen mit HLS ab. Davor schon, ab dem Jahr 2000 wurde gegen Aktionär_innen von HLS protestiert, worauf der Aktienpreis des Unternehmens massiv fiel, weswegen HLS von der Londoner und 2005 schließlich auch von der der New Yorker Börse gekickt wurde.
Aufgrund der intensiven Tierrechts-Kampagne konnte HLS keine Bank in England mehr auftreiben, die ein Konto zur Verfügung stellen würde und verlor 2003 schließlich auch noch seine Versicherung, nachdem Aktivist_innen weltweit ihre Proteste auf Marsh, den Versicherungsmakler von HLS, ausgedehnt hatten. Der englische Staat sprang ein und sicherte damit die weitere Existenz des Tierversuchsunternehmens.
www.shac.net
Kunden von HLS in Deutschland, Stand: 27.11.2011
Kunden von HLS; Stand: 27.11.2011 (deshalb ist nicht klar ob diese Unternehmen noch immer mit HLS kooperieren):
(www.shac.net/action/customers/clients/europe/germany.html)
ABBOTT
Abbott GmbH & Co. KG
Max-Planck-Ring 2
65205 Wiesbaden-Delkenheim, Germany
Telephone: (49 6122) 580
Facsimile: (49 6122) 58 1244
Abbott Vascular Deutschland GmbH
Schanzenfeldstraße 2
35578 Wetzlar, Germany
Telephone: (49 6441) 87075 0
Facsimile: (49 6441) 87075 606
Soliqs
Abbott GmbH & Co. KG
Knollstrasse 50
67061 Ludwigshafen, Germany
Telephone: (49 621) 589 2427
Facsimile: (49 621) 589 3092
ACTELION
Basler Strasse 63-65
79100 Freiburg
Germany
Phone: +49 761 45 640
Fax: +49 761 45 64 45
ASTRAZENECA
Tinsdaler Weg 183
Wedel
D-22880
Tel:+49 4103 708 0
Fax:+49 4103 708 73293
Werk Plankstadt, Otto-Hahn-Straße
Plankstadt
D-68723
Tel:+49 62 02 99 00
Fax:+49 62 02 99 20 00
Astra Tech GmbH
Postfach 131
Elz
D-65600
Tel:+49 6431 9869 0
Fax:+49 6431 9869 500
BRISTOL MYERS SQUIBB
Arnulfstr. 29
80636 München
Telefon: 089 - 12142 -0
Fax: 089 - 12142 -392
DOW
Truderinger Straße 15
81677 München
Tel.: 0 89 - 4 55 33 - 0
Fax: 0 89 - 4 55 33 - 111
MERCK
Lindenplatz 1
85540 Haar
MONSANTO
Monsanto Agrar Deutschland GmbH
Vogelsanger Weg 91
40470 Düsseldorf, Germany
Phone:+49-211-3675.0
Fax:+49-211-3675.341
Zuchtstation Kuenzing
Klingerfeldstr. 2b
94550 Kuenzing, Germany
Phone: +49-8547-91497.0
Fax:+49-8547-91497.20
Zuchtstation Borken
Borkener Str. 169
46325 Borken, Germany
Phone:+49-2862-9073.10
Fax:+49-2862-9073.20
Seminis
Lindenallee 33
Neustadt, Germany 31535
ORION PHARMA
Notkestrasse 9
DE-22607 Hamburg
Germany
Tel. +49 (0)40 899 6890
Fax +49 (0)40 899 68996
PFIZER
Pfizerstraße 1
76139 Karlsruhe
Tel.: 0721/6101-01
Fax: 0721/6203-01
SANOFI AVENTIS
Industriepark Höchst
65926 Frankfurt
Germany
Tel. : +49 (0)69 305 80710
Fax : +49 (0)69 305 16883
Marketing and Distribution
Sanofi-aventis Deutschland GmbH
Potsdamer Strasse 8
10785 Berlin
Germany
Tel. : +49 (0)30 2575 2000
Fax : +49 (0)30 2575 2001
Service Center Garching
Sanofi-aventis Deutschland GmbH
85748 Garching
Germany
Tel. : +49 (0)89 327086 10
Fax : +49 (0)89 3203743
Winthrop Arzneimittel GmbH
Member of the sanofi-aventis Group
Industriestrasse 10
82256 Fürstenfeldbruck
Germany
Tel. : +49 (0)8141 3572 0
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danke...
danke für das jahrelange durchhaltevermögen der aktiven der shac. macht weiter und lasst euch nicht kleinkriegen von der staatlichen repression.
keine ruhe den tierausbeutenden. niemals!
Radiosendung zum Ende von SHAC
Von der Basisgruppe Tierrechte aus Wien gibts zur Beendigung der SHAC Kampagne eine interessante Radiosendung im Anarchistischen Radio Wien inklusive einem exklusiv Interview mit dem früheren SHAC-USA-Aktivisten und -politischen Gefangenen Josh Harper:
http://www.a-radio.net/2014/2427