Chile, Santiago: Projekt Phönix 2016: Brandsatz gegen Sicherheitsfirma

Proyecto Fenix

10. Januar 2016

Gegen die Tyrannei der Wirklichkeit, die den Leuten auferlegt wurde, wähle ich immer den zauberhaften Realismus der Anarchie und der Revolution, die nie enden.“ Christos Tsalakos

 

Der Kampf für die Freiheit beinhaltet die Bekämpfung der Straflosigkeit jener, die unsere Leben unterdrücken und überwachen.

 

Wir eröffneten das Feuer im Jahr 2016 während der Nacht vom Sonntag 3. Januar indem wir mit einem Brandsatz mit Zeitzünder die Zentrale von IPS Services angegriffen haben. IPS ist eine von einem Agenten des Geheimdienstes der Chilenischen Diktatur gegründete Sicherheitsfirma. Als die Demokratie eingeführt wurde, haben auch viele andere ehemalige Agenten der diktatorischen Repression ihre eigenen Geschäfte mit der privaten Sicherheit aufgebaut. Unser Feuer beschädigte erfolgreich einen Teil der Fassade des Gebäudes in der calle Lord Cochrane im Zentrum von Santiago.

 

Wir sind uns bewusst, dass Sicherheitsfirmen und Überwachungskameras rentable Geschäfte sind, die auf der von Staat und Kapital geförderten Sicherheitsideologie basieren. Diese findet auch die Unterstützung der gesellschaftlichen Mehrheit, die die Idee der totalen Sicherheit ohne Infragestellung der Machtdiskurse reproduziert und verteidigt und froh ist, dass an jeder Ecke und in jedem Stadtteil immer mehr Kameras, Wachleute und PolizistInnen auftauchen.

 

Indem wir unser aufständisches Feuer vor den Nasen der Überwachenden entzünden, beweisen wir einmal mehr die Verletzlichkeit des Herrschaftsnetzwerks und verstärken unsere alltäglichen Entscheidungen, Beziehungen und Praktiken im direkten Angriff auf Gebäude, Vertretende, Verwaltende und Verteidigende der sozialen Kontrolle.

 

Wir haben es schon gesagt und bekräftigen es wieder: die Macht ist nie unverletzlich, der anarchistische Angriff ist immer möglich.

 

Wir organisieren uns antiautoritär und informell ohne SpezialistInnen, ohne Leader und Hierarchien, um die Praxis der anarchistischen Verschwörung zu verwirklichen und durch das Feuer verleihen wir dem Projekt des Anarchistischen Informellen Bundes/Internationale Revolutionäre Front (FAI/FRI) Kontinuität, weil die FAI/FRI dort auflebt, wo jedes Individuum, jede Zelle oder Gruppe den DIREKTEN ANGRIFF durch die eigene AUTONOMIE entwickelt ohne etwelche Zweifel an ihren Absichten aufkommen zu lassen, nämlich mit einem treffsicheren und nicht wahllosen Handeln, wo die SOLIDARITÄT und der anarchistische INTERNATIONALISMUS essentielle Elemente eines befreienden Aufruhrs sind, der weder Zentren noch Ränder hat und im Aufbau der Perspektive der totalen Befreiung hier und jetzt die unterdrückerische Normalität bricht.

 

Auf das Aktionen wie diese zur Planung weiterer und besserer Zündungen und Brände gegen das Elend der bestehenden Ordnung motivieren mögen. Und, wenn man zur verschwörerischen und klandestinen Aktion greift, den Bau von Brand- und Sprengsätzen immer mit den notwendigen Kenntnissen zur sicheren Fortbewegung in der Stadt vereinen.

 

Und kombinieren wir doch die verschiedenen Formen des Kampfes um dieses und jenes andere auf Macht und Ausbeutung basierte System zu stürzen!

 

Wir grüssen alle, die auf die Initiative für einen Schwarzen Dezember, die aus den griechischen Gefängnissen von den Genossen Panagiotis Argirou und Nikos Romanos vorgeschlagen wurde, mit Propaganda und Aktion geantwortet haben. Auf das der Schwung zur Aktion und zur Debatte nicht aufhöre sondern weitergehe und sich in Kampfstrategien und mehr aufständischen Aktionen, die die Pläne der macht behindern und gefährden, widerspiegele und konkretisiere.

 

Wir grüssen alle kämpfenden Gefangenen, die in den Gefängnissen der zivilisierten Welt ihre Würde und Kohärenz hochhalten.

 

Wir grüssen das Leben im Kampf des Mapuchekriegers Matías Catrileo, der vor 8 Jahren (3.Januar 2008) durch die Kugeln der Demokratie ermordet wurde, in diesem Falle abgeschossen vom Polizist Walter Ramírez Espinoza während einer Aktion zur Rückholung ursprünglicher Ländereien.

 

Wir grüssen jeden Menschen und jedes Tier, die für ihre Freiheit kämpfen und gegen die Welt der Autorität zur Aktion übergehen.

 

Und an unsere Compas der FAI/FRI, wir werden uns wieder im Fluge des Phönix begegnen.

 

Hoch lebe die Informelle Koordinierung der Vielfältigen Anarchistischen Aktion in aller Welt!

 

Anarchistische Zelle des Brandangriffs „Feuer und Bewusstsein“.

Federación Anarquista Informal/Frente Revolucionario Internacional – Chile.

 

 


https://es-contrainfo.espiv.net/2016/01/10/chile-proyecto-fenix-2016-artefacto-incendiario-contra-empresa-de-seguridad-en-santiago/ Üb. mc, Knast Salez, CH, Januar 2016