Seit dem am Mittwoch um die Mittagszeit ein Kontaktbereichsbeamter in der Rigaer Straße Passanten angegriffen und den Kürzeren gezogen hatte, wurde das Gefahrengebiet von der Polizeiführung zu einer Zone des Ausnahmezustands aufgewertet. Wie zu Zeiten der RAF Anschläge wurden jetzt permanente Kontrollstellen eingerichtet, hochgerüstete Spezialeinheiten kreisen in den Strassen Friedrichshains und filmen von Dächern in Wohnungen oder „begehen“ Häuser.
Dieser Text trägt die zahlreich erschienen Beiträge der Medien zusammen und forscht nach einer strategischen Linie einflussreicher Vertreter aus dem Abgeordnetenhaus und Polizei. Auffällig steigerte sich seit einigen Jahren die Verbalradikalität gegen Hausprojekte in Nord-Friedrichshain, so dass ein Zusammenspiel zwischen rhetorischen Angriffen der Politiker, dem Echo der Medien und exekutiven Maßnahmen sichtbar wird.
Der umstrittene Professor Herfried Münkler hat bereits 2012 in einer Arbeit für den Tagesspiegel geschrieben:
„Seit längerem haben Kriegstheoretiker eine schrittweise Verpolizeilichung des Krieges vorausgesagt. Die Kriege des 21. Jahrhunderts, so ihre Prognosen, seien nicht mehr die gewaltsame Entscheidung zwischen zwei gleichartigen Akteuren, sondern dienten der Aufrechterhaltung der Ordnung und der Durchsetzung der Normen, auf die sich die Weltgemeinschaft beziehungsweise die Großen in ihr verständigt hätten. In den Kriegen des 21. Jahrhunderts gehe es nicht darum, wer von zwei gleichartigen Kontrahenten der Stärkere und Mächtigere ist, sondern in ihnen sollten die Störer und Unruhestifter in einer Ordnung, die angelegt ist, ohne Krieg und Gewalt auszukommen, ausgeschaltet werden. …
Man muss diese Sicht auf die gegenwärtigen und zukünftigen Kriege nicht teilen, und ganz gewiss tun dies nicht die als Unruhestifter und Störer Angesehenen. Sie erheben den Anspruch, in einer prinzipiell ungerechten Weltordnung für Gerechtigkeit und das Recht der Schwachen zu kämpfen. Dementsprechend haben sie einen erhöhten Legitimationsbedarf. Und weil sie die bestehende Ordnung verwerfen, sehen sie sich bei deren Bekämpfung auch nicht an deren Rechtsgrundsätze gebunden. Aus einer Position der Schwäche heraus setzen sie auf eine Strategie der Schreckenserzeugung, der gegenüber sich postheroische Gesellschaften als besonders anfällig erwiesen haben. Es ist bemerkenswert, welche Bedeutung in dieser Konfrontation inzwischen der Vorwurf der Feigheit bekommen hat. …
Hier geht es um politische Delegitimierung. Pikanterweise ist dabei den moralischen Leitbegriffen des Duellkrieges, Mut und Tapferkeit, eine indirekt legitimatorische Qualität zugewachsen. Weil er nicht mutig und tapfer, sondern hinterhältig und feige ist, hat sich der jeweilige Gegner selbst delegitimiert. Man kann ihn nicht in einem „fairen Kampf“ stellen, und deswegen muss man ihn terrorisieren oder eliminieren. Der Vorwurf der Feigheit soll der je anderen Seite den Gebrauch dieser Waffen moralisch erschweren. Der Feigheitsvorwurf ist also selbst eine Waffe, um den Gegner moralisch zu schwächen.“
Die aktuell zur Situation in der Rigaer Straße erscheinenden Artikel
bezeichnen das Vorgehen sogenannter „Linksextremisten“ pauschal als
„feige, hinterhältig und kriminell“ und bedienen sich damit der selben
Wortwahl, wie sie die NS Herrschaft im Kampf gegen Partisanen und
Widerstandsgruppen brauchte.
Ob sich damit eine relevante Anzahl an Leser_innen für die Linie der
Berliner Polizei gewinnen lässt, kann bezweifelt werden. Eher dient die
Verwendung von Hass-Sprache und Desinformation einer Polarisierung
bereits bestehender Fraktionen. Das Problem der autonomen Szene ist ihr
kokettieren mit einer Gewaltbereitschaft, die sie gar nicht besitzt, im
Gegensatz zur Polizei und deren Befehlsgebern.
Eine inzwischen unüberschaubare Flut von Berichten folgt, auf eine medien-politische Analyse wartend und geeignet für ein Lesen zwischen den Zeilen, hier ab:
Mittwoch, 13. Januar 2016
BZ – Polizist in der Rigaer Strasse attackiert
Berliner Morgenpost – Polizist stellt Knöllchen aus und wird niedergeschlagen
„In Friedrichshain ist ein Polizeibeamter auf der Straße brutal
angegriffen und verletzt worden. Der Übergriff auf den Beamten ereignete
sich am Mittwoch kurz nach 12 Uhr in der Rigaer Straße. Die Angreifer
verschanzten sich anschließend in dem Haus Nummer 94. Der Polizist wurde
leicht verletzt und musste ambulant behandelt werden.
“Verschwinde hier, die Rigaer Straße ist unser Gebiet”, soll der Mann zu
dem Beamten gesagt haben. Als der Polizist zur Feststellung der
Identität die Ausweise der beiden verlangte, wurde er sofort attackiert
und geschlagen.
“Unser Kollege trug keine Schutzbekleidung und ist als
Kontaktbereichsbeamter für die Anliegen der Anwohner da. Dieser Angriff
eines autonomen Mobs war feige und hinterhältig”, sagte GdP-Sprecher
Steve Feldmann.“
GdP-Sprecher Steve Feldmann ist bereits als Nazi in Erscheinung getreten.
Tagesspiegel – Nach Attacke auf Polizeibeamten , SEK durchsucht Rigaer 94
„Innensenator Henkel meldete sich am Mittwochnachmittag zu Wort. “Der
heutige Angriff auf einen ungeschützten Polizeibeamten ist ein neuer
Eskalationsversuch der linksextremen Szene. Das wird der Rechtsstaat
nicht unbeantwortet lassen. Darauf können sich die Gewalttäter
verlassen”, sagte der Innensenator.
Der “feige und hinterhältige Angriff” auf einen Polizisten sei auf das
Schärfste zu verurteilen. Man werde nicht zulassen, das rechtsfreie
Räume in Berlin entstünden, so Henkel.“
Berliner Zeitung – Linksextreme greifen Polizisten an , 500 Polizisten stürmen Haus in der Rigaer
„Bei Personenkontrollen in der Rigaer Straße in Friedrichshain hatten
Linksautonome einen Polizisten angegriffen. Um die Täter zu fassen,
musste sich ein Spezialeinsatzkommando Zutritt zum Wohnprojekt „Rigaer
94“ verschaffen.“
Während vermummte SEK Beamte die Anwesenden in der Rigaer 94 misshandeln und die Einrichtung zerstören, twittert der SPD Abgeordnete Tom Schreiber: „Hatte einen wunderbaren politischen Abend. Gute Nacht Freunde.“
Video – N24 Nachrichten
Video – BZ Berlin
Video – BZ Berlin
Video – von Anwohnern
Video – Kriminalreport
Donnerstag, 14. Januar 2016
Der Spiegel – Rigaer Strasse, Linksautonome greifen Rechte an
Tagesspiegel – Rigaer Strasse, Rechte von Linken angegriffen
“Es waren keine “Neugierigen”, die in der Rigaer Straße in
Berlin-Friedrichshain am Donnerstagabend mit Eisenstangen angegriffen
wurden. Sondern bekannte Rechtsextremisten.”
Der Spiegel – Rigaer Strasse, war der Polizeieinsatz verhaeltnismaessig?
„Kein Zweifel, der Angriff auf den Polizisten ist aufs Schärfste zu
verurteilen, die Täter sind zu verfolgen. Und doch stellt sich die
Frage: War der abendliche Aufmarsch der Sicherheitskräfte
verhältnismäßig?
Auch in den sozialen Netzwerken gibt es Unverständnis, nicht nur aus der
linken Szene. Mancher erinnert an die Übergriffe von Köln oder die
rechtsextremen Krawalle in Leipzig – in beiden Fällen muss sich die
Polizei gegen Vorwürfe wehren, nicht präsent gewesen zu sein. Werde aber
ein Kollege von Linksautonomen angegriffen, rücke gleich ein
Großaufgebot an, meinen Kritiker.
Ohne richterlichen Durchsuchungsbeschluss inspizierten die Einsatzkräfte
auf Grundlage des Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes nach
eigenen Angaben Hof, Flure und Dach, nicht aber die Wohnungen. Ein
Anwalt der Bewohner behauptet dagegen, die Beamten hätten auch Wohnungen
aufgebrochen.
Dafür so ein Aufwand? Der Berliner Regierung geht es um das Signal. Der
Einsatz, auch in dieser Massivität, soll zeigen: Wer eskaliert, muss mit
einer Reaktion rechnen. Offenbar hat sich einiges angestaut bei den
Behörden – jetzt wollten sie ein Zeichen setzen.“
Der Spiegel – Rigaer 94, Nase voll von dieser Hobbyguerilla
„SPD Landeschef Jan Stöß rechtfertigt den umstrittenen Einsatz:
“Selbstverständlich kann es der Rechtsstaat nicht hinnehmen, wenn
Streifenpolizisten auf offener Straße von Vermummten angegriffen und
verletzt werden”, sagte Stöß SPIEGEL ONLINE. Deshalb sei ein
entschlossenes Eingreifen richtig. “Die Menschen im Kiez haben von
dieser Hobbyguerilla die Nase voll.”
Die in der Nacht eingesetzten Beamten stießen nach Polizeiangaben teils
auf heftigen Widerstand von Anwohnern und Sympathisanten der linken
Szene.“
Berliner Zeitung – Polizisten suchen in der Rigaer nach Wurfgeschossen
„Der Berliner Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG),
Bodo Pfalzgraf, sagte: „Genau so muss der Rechtsstaat reagieren, wenn
der Mob Polizisten angreift. Diese Stadt darf es sich nicht bieten
lassen, dass eine Handvoll Irrer zu jeder Tages- und Nachtzeit meint,
die Anarchie ausrufen zu können.“
Der Sprecher der DPolG, Bodo Pfalzgraf, ist bereits als Nazi in Erscheinung getreten.
Berliner Zeitung – Die Nachbarn in der Rigaer sind gelassen
„Von der Bäckerei aus war auch zu sehen, dass am Mittwochmittag ein
Kontaktbereichsbeamter angegriffen wurde, der Parkverstöße geahndet
hatte. „Verprügelt wurde der nicht, eher geschubst“, sagt der
Bäckerei-Inhaber. Dennoch hat dieser Vorfall den Großeinsatz ausgelöst.“
Berliner Morgenpost – Einsatz in Friedrichshain, die richtige, harte Reaktion
„Der Berliner Fall zeigt einmal mehr, dass es Menschen in unserem Land
gibt, die keine Grenzen mehr kennen – und zwar egal, ob sie dem
rechtsextremen oder linksextremen Lager angehören, ob sie montags bei
den Pegida-Demonstrationen mitlaufen oder am 1. Mai die Anarchie in
Berlin ausrufen wollen. Hier muss der Rechtsstaat, also Politiker,
Polizisten und auch die Justiz, mit aller Härte durchgreifen.
Es ist deshalb gut, dass die Polizei in Friedrichshain durchgreift – und hoffentlich nicht mehr nachlässt.
Wer Menschen angreift, muss hart bestraft werden. Und dabei ist völlig egal, wer das Opfer ist.“
TAZ – Eskalation in der Rigaer
„Anwohner sprechen von einem Gefahrengebiet und fühlen sich schikaniert,
die Polizei und Innensenator Frank Henkel (CDU) verweisen auf die
Gefahr, die von diesem Gebiet für Polizisten ausgehe.
Die Stimmung auf der Straße ist klar am Mittwochabend: „Die Polizei will
hier einfach mal ne Ansage schieben“, sagt eine Anwohnerin. Auch
Polizeisprecher Stefan Redlich verheimlicht nicht, dass es bei dem
Einsatz nicht um konkrete Ermittlungsarbeit, als vielmehr um einen
Beitrag in dem sich hochschaukelnden Konflikt zwischen der Polizei und
dem Kiez geht: „Es geht darum, hier Entschlossenheit zu demonstrieren,
wir werden klarstellen, dass man einen Polizisten nicht angreift.“
Berliner Kurier – SEK stürmt Chaoten Nest in der Rigaer
Tagesspiegel – SEK durchsucht Rigaer 94
„Die Polizei ging davon aus, dass sich die vier Täter vom Mittag sich
nicht mehr in dem Haus befänden. Dennoch Redlich sagte: “Das Haus dient
offenbar als Rückzugsort für Gewalttäter.” Der Einsatz diene als
Maßnahme der Gefahrenabwehr, nicht um die Täter zu fassen. “Wir werden
klarstellen, dass man einen Polizisten nicht angreift”, sagte Redlich.“
RBB Panorama – Attacke auf Polizist in der Rigaer
“Er dulde in Berlin keine rechtsfreien Räume, sagte Henkel am Donnerstag
im rbb-Inforadio. Der “brutale” Angriff auf den Polizisten “am
hellichten Tag war feige, hinterhältig und skrupellos”. Daher sei der
Polizeieinsatz “richtig und verhältnismäßig” gewesen, betonte der
CDU-Politiker. “Es gab immer wieder Übergriffe auf Polizeibeamte, auf
Polizeiwagen. Das gestern hatte eine extrem neue Dimension.”
Henkel betonte: “Ich dulde keine Rückzugsräume für Gewalttäter.” Die
Rigaer Straße sei ein Brennpunkt und bleibe es. “Sie wird ganz
offensichtlich auch von Leuten bewohnt, die glauben, dass sie hier einen
Kleinkrieg gegen den Staat und seine Repräsentanten führen können.”
Der Berliner SPD-Politiker Tom Schreiber, unter anderem Sprecher für
Verfassungsschutz der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus,
verurteilte hingegen die Tat und forderte Solidarität mit dem
Polizeibeamten. “Eine harte Hand des Rechtsstaates muss folgen! Schluss
mit dem Extremismus in unserer Gesellschaft”, schrieb Schreiber auf seiner Facebook-Seite (facebook.com/Tom-Schreiber-MdA-160149370674177/?fref=nf&_fb_noscript=1).”
Berliner Morgenpost – Das fand die Polizei im Hof der Rigaer
„In Einkaufswagen und Wannen horteten die Bewohner der Rigaer Straße 94 eine große Anzahl gefährlicher Gegenstände.“
Berliner Zeitung – Hitzige Debatte im Abgeordnetenhaus
„Im Gegenzug warf der CDU-Innenpolitiker Robbin Juhnke den
Oppositionsfraktionen vor, sie „seien „Steinewerfer-Versteher“.
CDU-Fraktionschef Florian Graf forderte eine Verschärfung des
Strafrechts für Angriffe auf Staatsdiener.“
BZ – Chaoten griffen Pärchen in der Rigaer an
“Doch um 16.35 Uhr schon wieder Gewalt: Ein fotografierendes Pärchen
wird von Chaoten mit Eisenstangen und Holzlatten angegriffen! „Wir haben
das Gebiet auf unserer Tagesordnung nach ganz oben gerückt. Weitere
Aktionen werden in den nächsten Wochen folgen“, sagte ein leitender
Polizeibeamter zu B.Z. In einem Masterplan sollen linke Gewalttäter
gezielt aus dem Kiez vertrieben werden.
Dazu gehört unter anderem die Räumung des Szene-Ladens M 99 in
Kreuzberg, in dem sich Aktivisten aus der Rigaer mit Vermummungen
eindecken. Auch Bekennerschreiben sollen dort gedruckt worden sein. Der
Besitzer hat einen Räumungstitel, der nach B.Z.-Informationen noch vor
Ende Februar durchgesetzt werden soll. Die Ermittler hoffen dabei auch
auf die Verdrängung der Autonomen aus den Kiezen durch steigende Mieten.
Und so in Verbindung mit Druck „ein Klima zu schaffen, in dem die
Linken von alleine gehen“, heißt es aus Polizeikreisen. Präsenz,
Personenkontrollen und Hausdurchsuchungen sollen massiv zunehmen. „Wir
werden denen keinen Freiraum lassen, denn wenn sie den haben, greifen
sie zu extremer Gewalt,“ sagt der leitende Polizeibeamte.”
BZ – Das bunkerten die Chaoten in der Rigaer
„Seit Monaten wird die Rigaer Straße in Friedrichshain von linker Gewalt
beherrscht. Immer wieder kommt es zu brutalen Angriffen aus dem
autonomen Lager: Autos brennen, Polizisten und Feuerwehrleute werden
angegriffen und verletzt.“
Berliner Morgenpost – Henkel: Angriff war feige und skrupellos
“Ich habe gestern eine klare Antwort des Rechtsstaats angekündigt. Die
hat es auch gegeben”, sagte Henkel der Morgenpost. “Ein einzelner,
ungeschützter Polizeibeamter ist auf offener Straße von einer Übermacht
angegriffen worden. Das ist feige, das ist hinterhältig, das ist
skrupellos.”
Berliner Morgenpost – Schreiber: Angriff war Provokation
„Der Berliner SPD-Abgeordnete Tom Schreiber, der seit Wochen von der
linksextremen Szene rund um die Rigaer Straße attackiert wird, sagte der
Berliner Morgenpost dazu: “Der Angriff auf den Kontaktbereichsbeamten
muss als Provokation gewertet werden, um eine Legitimation für die am 6.
Februar geplante Demonstration zu schaffen.”
Berliner Zeitung – Kritik von Grünen und Linken
BZ – Mehrere kleine Brände in der Nacht
Deutsche Polizei Gewerkschaft legt 8 Punkte-Programm gegen Autonome vor.
Freies Radio – Pressekonferenz
RBB Online – Fragestunde im Abgeordnetenhaus
Video – BZ Pressekonferenz
Video – Anwohner
Video – Morgenpost
Nazivideo 1
Video – Nazis vor der 94
Freitag, 15. Januar 2016
Junge Welt – Rache statt Rechtsstaat
RBB Radio Eins – Kommentar von Hajo Schumacher
Berliner Morgenpost – Willkommen im Gefahrengebiet
Tagesspiegel – Henkel und Herrmann streiten über die Razzia in der Rigaer
„Gegen 12.30 Uhr drangen mehrere Dutzend Beamte in die Häuser Rigaer
Straße 95und 96 ein, um auch dort die Innenhöfe und die Dächer auf
gefährliche Gegenstände und Wurfgeschosse zu kontrollieren. Wie am
Mittwochabend fand diese sogenannte Begehung nach dem Allgemeinen
Sicherheits- und Ordnungsgesetz zur Gefahrenabwehr statt.
Durchsuchungsbeschlüsse sind dazu nicht erforderlich, Wohnungen wurden
nicht betreten.“
Tagesspiegel – Polizeieinsatz in der Rigaer war ein Erfolg
„Die Attacke auf einen ungeschützten Polizisten in Friedrichshain war
feige und dumm. Die Polizei hat daraufhin mit 500 Beamten die Rigaer
Straße 94 geräumt. Gut so!
Da haben die Linksextremisten einen großen Sieg errungen. Zu viert einen
einzelnen, ungeschützten Polizisten anzugreifen, der gerade in
Friedrichshain ein Knöllchen verteilt, das ist an Dummheit und Feigheit
nicht mehr zu überbieten. Dass die Täter mehr als dumm sind, haben sie
auch direkt anschließend bewiesen, als sie in das Haus Rigaer Straße 94
flüchteten. Der versiffte Altbau ist nach der Räumung der „Liebig 14“
einer der wenigen verbliebenen Rückzugsorte der Szene. „Wie kann man nur
so bekloppt sein“, wird die Attacke auf den Polizeibeamten im
linksextremistischen Internetforum „indymedia“ kritisiert: „Besser kann
man sich eine Razzia nicht erbetteln.“
Berliner Morgenpost – Polizei kontrolliert weiter Personen an Rigaer Straße
Berliner Morgenpost – Linksextreme provozieren mit Bild von brennendem Polizeiauto
„Auch am Donnerstag kam es zu einem Zwischenfall, als ein fotografierendes Pärchen durch Linksautonome attackiert wurde.
Offenbar zur Provokation tauchte an einem der Häuser ein Transparent
aus, mit dem zynischen Spruch: “Die Geister, die ihr rieft”. Flankiert
wird das Motto von einer Figur mit Guy-Fawkes-Maske und einer Gestalt
mit Totenkopf. Links dazu ein Halloween-Kürbis und rechts ein brennender
Mannschaftswagen der Polizei.
Polizeisprecher Thomas Neuendorf sagte der Berliner Morgenpost dazu:
“Man darf in diesem Fall Ursache und Wirkung nicht verwechseln. Es hat
zuerst einen Angriff auf einen Polizeibeamten gegeben, daraufhin
erfolgten polizeiliche Maßnahmen, nicht umgekehrt. Es gehört inzwischen
zu den traurigen und zynischen Folgen, dass im Internet gehetzt und
gedroht wird. Das Plakat wird in die gesamte Lagebeurteilung mit
einbezogen.”
TAZ – Eine Probe der Macht
„Nein, aus ihrer wahren Absicht machte die Polizei keinen Hehl: Es ging
darum, eine Ansage zu machen an die BewohnerInnen der Rigaer94 und die
ganze linksradikale Szene gleich mit – zu zeigen, wer der Stärkere ist.
Das ist falsch und lächerlich, weil sich die Polizei damit auf eine
Ebene begibt, mit der sie sich letztlich selbst beschädigt: Eine
Polizei, die es nötig hat, einer Handvoll Linksautonomer ihre Stärke
durch den Aufbau einer filmreifen Drohkulisse zu beweisen, hat
offensichtlich ein Problem. Es steht einer staatlichen Behörde nicht gut
zu Gesicht, wenn sie sich auf einen Schwanzvergleich mit Teilen der
Bevölkerung einlässt.“
Berliner Morgenpost – Wie Friedrichshain zur Hochburg der Hausbesetzer wurde
„Im Oktober 2008 erreichte die Gewalt in der Rigaer Straße eine neue
Qualität. Ein vorbeifahrendes Auto der Polizei wurde von zwei Schüssen
getroffen.
Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei im Gebiet rings um die Rigaer
Straße kommt es immer wieder vor, dass sich die Täter in das Haus Nummer
94 zurückziehen.“
BZ – Seit der Wende ist der Kiez ein Brennpunkt
Neues Deutschland – Recht und Ordnung
Neues Deutschland – Kohle für die Rigaer
VICE – Das SEK macht eine Hausbegehung
Berliner Zeitung – Polizei bricht ohne Durchsuchungsbeschluss Wohnungstüren auf
„Bei ihrem Einsatz gegen ein linksradikales Wohnprojekt in der Rigaer
Straße 94 am Mittwochabend in Friedrichshain hat die Polizei ohne
Durchsuchungsbeschluss Wohnungstüren aufgebrochen.
„Unsere Kräfte haben diverse Türen aufgebrochen“, sagte Polizeisprecher
Thomas Neuendorf am Freitag. „Darunter waren auch Türen, die zu
Wohnungen gehörten. Als dann festgestellt wurde, dass es sich um
Wohnungen handelte, sind sie nicht durchsucht worden.“
RBB Panorama – Funkprobleme in der Rigaer Straße
BZ – Einsatz in der Rigaer übertrieben oder richtig?
„Die Straße in Friedrichshain hat sich in den letzten Jahren zu einem
rechtsfreien Raum entwickelt. Übergriffe auf Polizisten gehören zur
Tagesordnung. Im Jahr 2015 werden 42 Angriffe auf Polizeibeamte
registriert (Vorjahr: 18).“
RBB Inforadio – Wie verhältnismäßig war der Einsatz Rigaer Straße?
Samstag, 16. Januar 2016
Tagesspiegel – Brandstiftung aus Rache für Razzia in der Rigaer
Sonntag, 17. Januar 2016
Der SPD Abgeordnete Tom Schreiber lobt einen Artikel
der Stuttgarter Nachrichten. Der Zynismus liegt auf der Hand, die „gute
Zusammenfassung“ – O-Ton Schreiber – macht mit einem Foto auf, auf dem
Bullen in die Liebig 34 einbrechen. Dieses Projekt ist traditionell
immer von der Hetze gegen die Rigaer 94 und den ganzen Kiez mit
betroffen, der Brandanschlag vom 05.10.2015 sorgte natürlich weder für Empörung in der Presse noch für ein erkennbares Interesse an Aufklärung bei den Bullen.
Ausgerechnet jetzt dieses feministische Projekt in einen Zusammenhang
mit den Exzessen sexistischer Gewalt in Köln in Zusammenhang zu setzen,
folgt der gleichen Linie, wie die ständigen Nazi Gleichsetzungen der „Linksextremisten“ mit Faschisten.
Stuttgarter Nachrichten – Berlin , Inseln der Anarchie
„Köln ist kein Einzelfall: Auch in Berlin gibt es Ecken, wo die Polizei
nicht mehr die Durchsetzung von Recht und Ordnung garantieren kann.
Blitzschnell vermummt sich der Pöbler, zieht sich eine Sturmhaube über
das Gesicht, drei weitere Gestalten tauchen auf und greifen den
Polizisten an, werfen ihn zu Boden und attackieren ihn mit Fußtritten.
Und dann kommt es. „Verschwinde hier, die Rigaer Straße ist unser
Gebiet.“ Der Beamte muss in einer Klinik behandelt werden, hat aber
letztlich noch Glück, da er die brutale Attacke mit leichten
Verletzungen übersteht.
Es sind Bilder, wie man sie aus Bürgerkriegsländern kennt,
Mannschaftswagen der Polizei fahren auf, die Beamten tragen Schilder, um
sich gegen Steinwürfe zu wappnen.“
BZ – Neuer Einsatz in der Rigaer Straße, Polizei stürmt Wohnung
Berliner Morgenpost – Polizei stürmt Wohnungen in der Rigaer Straße
Tagesspiegel – Erneuter Polizeieinsatz in der Rigaer 94
BZ – Täglich grüsst die Hundertschaft
„Am Freitag und am Sonnabend nahm die Polizei die Gegend weiter „unter
Wind“, wie ein Polizeiführer sagt. Wieder wurden zahlreiche Menschen,
die augenscheinlich der Szene angehören, in den Straßen überprüft und
durchsucht.
Polizeisprecher Stefan Redlich sagt: „Unsere Maßnahmen haben keine
zeitliche Begrenzung. Wir machen auch weiterhin Hausbegehungen, wenn wir
sie für notwendig erachten.“
Danke
Danke für deine/eure Arbeit, sehr interessant und gut zusammengestellt.
Umfrage bei Twitter
Wir haben aus aktuellem Anlass auf Twitter eine Umfrage gestartet,
ob Rechtsfreie Räume in Berlin geduldet werden müssen.
Insgesamt haben abgestimmt: 3770
Hiervon waren 78% der Meinung: Ja, diese sind zu dulden.
Nur 22% meinen: Nein, wir wollen lieber unsere polizeiliche SS-Einheiten kuscheln.
Quelle: https://twitter.com/DPolGBerlin
Umfrage vom 16.01.16
Übers Ziel hinaus
Wieso muss bei einer an sich guten Meldung immer noch ein absurder Nazivergleich wie "polizeiliche SS-Einheiten" gemacht werden? Das bringt nichts, aber macht den Effekt kaputt und den Witz auch.
Ergänzung
http://www.tagesspiegel.de/berlin/einsatz-in-der-rigaer-strasse-frank-he...
nja
...
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http://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez---stadt/rigaer-strasse-die-let...
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http://www.berliner-zeitung.de/berlin/wohnprojekt-in-friedrichshain-grue...
http://www.morgenpost.de/berlin/article206937747/Video-Der-Muellsack-der...
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http://www.bz-berlin.de/berlin/friedrichshain-kreuzberg/rigaer-94-video-...
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ein Dauerbrenner in den Zeitungen
am 19. Januar:
https://www.taz.de/Polizei-vs-Autonome/!5266497/
am 20. Januar:
https://www.taz.de/Besuch-im-Hausprojekt-Rigaer-94-in-Berlin/!5267076/
am 21. Januar:
https://www.taz.de/Politiker-ueber-Razzien-in-der-Rigaer-Strasse/!5269423/
und weiter gehts
22. Januar:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/berlin-friedrichshain-n...
http://www.bz-berlin.de/tatort/chaoten-kuendigen-rache-fuer-die-rigaer-s...
24. Januar:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/linksautonome-in-berlin-friedrichshain...