OBERKOCHEN - Rechte Gewalt: Kripo informiert bei Kicker-Turnier

Erstveröffentlicht: 
16.07.2013

Bereits zum dritten Mal veranstaltete der Kreisjugendring Ostalb in Kooperation mit dem Württembergischen Fußballverband Kocher-Rems das „Kicken gegen Rechts“ im Carl-Zeiss-Stadion. Doch es ging bei dem Turnier nicht nur um Sportliches.

Sich gegen Rassismus zu engagieren, ist schon in der Satzung des Kreisjugendrings verankert. Die Idee, das mit einem Hobbykickerturnier zu tun, lag nahe. Sport, so Nadja Kiemel vom Kreisjugendring Ostalb, sei nach wie vor eine Sache, mit der sich sehr viele junge Menschen erreichen ließen. So bestreitet man auf der Ostalb seit sechs Jahren den Weg, die Jugendlichen unter anderem über den Integrationsfaktor Fußball für ein in den Augen der Veranstalter nach wie vor hochaktuelles Thema zu sensibilisieren: Rassismus und rechte Gewalt.

 

24 Hobbykickermannschaften, darunter auch drei Asylbewerberteams, traten am Samstag gegeneinander an und spielten um verschiedene Preise. Diese gab es nicht nur für eine gute Platzierung, sondern auch für das kreativste Banner oder das beste Outfit.

 

Als die rechte Szene ab 2004 in einem ehemaligen Gasthof in Hohenberg bei Ellwangen starke Aktivitäten entwickelte – im Jahr 2007 zog dort die Landesgeschäftsstelle der NPD-Jugend ein – war für die zumeist ehrenamtlich in der Jugendarbeit tätigen Akteure klar, dass man diesen Aktivitäten entgegentreten müsse.

Inzwischen haben die Rechten ihren Gasthof wieder aufgegeben, in der Beobachtung des Kreisjugendringes existieren damit im Ostalbkreis „keine festgefügten rechtsextremen Strukturen mehr“. Das Thema sei aber deswegen keineswegs vom Tisch, die Rechten fielen immer wieder durch „kleinere, einzelne Aktionen“ auf. Auch deshalb gelte es, weiter wachsam zu bleiben.

 

Auch Kriminalhauptkommissar Ulrich Bäuchle von der Beratungs- und Interventionsgruppe Rechtsextremismus (BIG Rex) des Landeskriminalamtes, warnt generell davor, aus dem Umstand, dass die Rechten heute weniger sichtbar geworden sind, zu schließen, dass sie ganz verschwunden seien. Im Gegenteil, „seit Beginn unserer Tätigkeit (2001) verzeichnen wir in Baden-Württemberg rechtsextreme Straftaten auf konstant hohem Niveau“, so Bäuchle.

 

Der Polizist hat schon berufsbedingt einen sehr nüchternen Blick auf die Sachlage. Und unterscheidet grundsätzlich zwischen Rechtsradikalen und Rechtsextremen. „Rechtsradikale bewegen sich im Umfeld erlaubter Parteien und auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung, Rechtsextreme bewegen sich jenseits dieser Strukturen und wollen die demokratische Grundordnung abschaffen.“ Letztere, oft gewaltbereite Kräfte, bilden die eigentliche Klientel der BIG Rex.

 

Diese nennen sich heute bevorzugt „Autonome Nationalisten“, kleiden sich unauffällig, sind über Internet hochvernetzt, äußerst mobil und an keinerlei Kreisgrenzen mehr gebunden. Sie gründen erst gar keine Organisationsstrukturen, sodass diese auch nicht beobachtet oder gar verboten werden können. „Und sie sind rein äußerlich betrachtet von ihrem Gegner, den linken Autonomen, oft nicht mehr zu unterscheiden,“ so Bäuchle. Dass die „Autonomen Nationalisten“ im Ostalbkreis und Landkreis Heidenheim womöglich weniger sichtbar seien, hält Bäuchle jedenfalls keineswegs für einen Grund zur Entwarnung, umso weniger, da sie „im Landkreis Göppingen“ einen Schwerpunkt gebildet haben.“

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Nazis im Fußball auf der Ostalb:

 

https://linksunten.indymedia.org/node/80008 <--- Dominik Stürmer, nach wie vor Capo der Aalener Ultras sowie 2.Vorsitzender der Fanoffensive Rohrwang.

 

Vorfälle in Heidenheim mit den "Hellenstein Ultras":

https://linksunten.indymedia.org/de/node/62683

https://linksunten.indymedia.org/de/node/53702

https://linksunten.indymedia.org/de/node/79777

In Oberkochen wohnt einer der wichtigsten ehemaligen Moderatoren des mittlerweile abgeschalteten Naziforums "Thiazi", Ronny Hartmann. Hartmann nannte sich auf thiazi.net "Halvar" und war für den Upload von indizierter Nazimusik verantwortlich, aktuell wartet er auf seinen Prozess.