Schon seit dem vergangenen Wochenende treffen sich AktivistInnen aus aller Welt in Toronto, um gegen den G20-Gipfel zu protestieren. Die kanadische Großstadt gleicht im Zentrum einer Geisterstadt, während ein Großaufgebot von Polizei aus allen Landesteilen für die Sicherheit der "global leaders" sorgt. Die Stadt hat über eine Milliarde US-Dollar für Sicherheitsvorkehrungen ausgegeben. Mit dem Geld wurde nicht nur die komplette Innenstadt eingezäunt, sondern unter anderem auch ein kompletter künstlicher See angelegt. Die Staats- und Regierungschefs mauern sich mal wieder ein, um vom Protest auf der Straße so wenig wie möglich mitzukriegen. Auch an den Landesgrenzen werden politisch aktive Menschen abgewiesen.
This is what Democracy looks like!
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Bevor aber der G20 Gipfel in Toronto selbst losgeht, treffen sich die G8 Staaten in einem exklusiven Kreis, um zuvor ihre Positionen abzustimmen. Der großen Politik geht es um die Krise der Weltwirtschaft und rettende Maßnahmen, um aus dieser möglichst unbeschadet wieder herauszukommen.
Die AktivistInnen auf der Straße haben andere Themen gewählt. Ein People´s Summit beschäftigte sich vom 18. bis 20. Juni mit Fragen wie der nach globaler Gerechtigkeit, Umwelt- und Klimafragen, Menschrechten und dem Aufbau einer Bewegung.
Am Montag gab es dann Aktionen unter dem Motto "Migrant Justice and an End to War and Occupation, Income Equity and Community Control Over Resources". Am Tag darauf fand eine Demo von hunderten Queers und SymphatisantInnen statt [Video]. Der Mittwoch begann mit einer Toxic Tour of Toronto gleich um 11 Uhr, die sich dem Klimawandel und deren Auswirkungen auf Kanada befasste. Hauptthema war dabei das Gigaprojekt des Tar Sands, bei dem im Bundesstaat Alberta auf indigenem Gebiet großflächig Land abgegraben werden soll, um daraus Öl zu extrahieren. Dies sorgt nicht "nur" für eine Umweltzerstörung von unverstellbarem Ausmaß, sondern führt zur Zerstörung der Gesundheit und der Lebensgrundlagen der dort lebenden Indigenen. [Video]
Am Abend fand ein Treffen statt, das die Ergebnisse des alternativen Klimagipfels in Cochabamba weiter diskutierte.
Am Donnerstag gab es einen Aktionstag für indigene Souveränität. Mehr als 2.200 Menschen beteiligten sich an der Demonstration, was für die OrganisatorInnen einen großen Erfolg darstellte. Das Motto war "Canada can't hide his genocide", Kanada kann seinen Genozid an den ursprünglichen EinwohnerInnen nicht verstecken. Dieser geschieht seit 500 Jahren und geht auch heute mit Landvertreibungen und umwelt- und gesundheitsgefährdenden Projekten wie den Tar Sands weiter.
Im Anschluss an die Demo fand eine Versammlung der indigenen Völker statt, die sich selbst gegenseitig über Kämpfe um Selbstbestimmung in anderen Teilen des riesigen Landes Kanada informierten. Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass die Veranstaltung sehr inspirierend gewesen sei.
Am heutigen Freitag beginnen die eigentlichen Großproteste mit dem Community Action Day ab 14:30 Uhr Ortszeit.
Democracy Now on Toronto!
Biler-Newsticker
Hier ein Newsticker der Web2.0-Generation. Bilder von Twitter. http://picfog.com/search/H-g20