Rund 400 Menschen haben mit ihrem antifaschistischen Widerstand am heutigen Samstag dafür gesorgt, dass die angekündigte Kundgebung der NPD zu einem kompletten Desaster wurde. Die Nazis hatten anknüpfend an die rassistischen Flüchtlingsdiskurse der etablierten Parteien versucht, aus der geplanten Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft in Ladenburg Kapital zu schlagen.
Lediglich neun Nazis schafften es überhaupt bis zum Kundgebungsort. Weder alle Bundestagskandidaten des Kreisverbands Rhein-Neckar noch die Führungskader der Region trauten sich bis zum Treffpunkt. Einige zogen es offenbar angesichts der antifaschistischen Übermacht vor, wieder umzukehren.
So tummelte sich ein erbärmliches Häuflein NPD-Nazis um den Kreisvorsitzenden Jan Jaeschke und den JN-Landesvorsitzenden Martin Krämer am Carl-Benz-Platz. Nur fünf NPD-Anhänger kamen aus der Region. Das restliche Häuflein wurde aus dem Raum Stuttgart angekarrt.
Während die Polizei gemeinsam mit dem bürgerlichen Bündnis ‚Wir gegen Rechts’ darauf setzte, außer Sichtweite der Nazis Lärm zu machen, ließen sich die Protestierenden ihr Recht auf Demonstration nicht nehmen. Die OrdnerInnen des Bürgerbündnisses riefen vergeblich die Polizei zu Hilfe, um protestierende AntifaschistInnen vom Kundgebungsort der Nazis fernzuhalten und die eigens eingerichtete "Neutrale Zone" zu akzeptieren. Um nicht allein dazustehen setzte sich schließlich selbst der CDU-Bundestagsabgeordnete Karl A. Lamers über die Anweisungen der Polizei hinweg und schloss sich der Menge an, die die Nazis schließlich in nur wenigen Meter Entfernung umringte. Die Nazis spulten ihre Reden, von denen kein Wort zu verstehen war, in nur wenigen Minuten ab und mussten schließlich von einem Polizeikordon vor der empörten Menge geschützt zu ihren Autos geleitet werden.
Schön an den Protesten war vor allem, dass so viele Menschen trotz aller Spaltungsversuche den Nazis deutlich gemacht haben, dass es in Ladenburg für sie keinen Platz gibt.
Für die NPD, die in der Rehin-Neckar-Region den aktivsten Kreisverband Baden-Württembergs haben soll, war dies nach dem Desaster in Heidelberg am 3. Oktober 2012 und der Acht-Leute-Kundgebung vom Februar 2012 in Mannheim eine erneute Schlappe. Vermutlich hat es sich der Selbstdarsteller Jaeschke mit einigen Kameraden verscherzt. Oder aber die regionalen Nazi-Strukturen begingen lieber im stillen Kämmerlein den heutigen Todestag ihres Idols, des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß.
glückwunsch ladenburg
jaja man hört ja so einiges. jaeschke hat es sich wohl tatsächlich mit einigen größen aus der gegend verstimmt. die bachmänner hatten wohl keine lust auf den zirkus. die waren den ganzen samstag mit plakate kleben beschäftigt. die kamen ganz schön ins schwitzen. mal schauen, wie lange die plakate hängen.
mfg bvox
Weitere Bilder vom Samstag in Ladenburg
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.720235994659141.1073741876.233564973326248&type=1&l=83f527a946