Heute, am 10. April 2015, marschierten die fundamentalistischen Piusbrüder in Freiburg auf, wie schon in den letzten Jahren am ersten Freitag nach Ostern. 50 bis 60 Klerikalfaschist_innen demonstrierten gegen das Recht auf Abtreibung und Selbstbestimmung der Frau. Gut 200 Linke protestierten dagegen und versuchten den Aufmarsch unter anderem durch eine Sitzblockade zu verhindern. Im Laufe des Tages kam es zu rund 45 Personalienfeststellungen. Ein Aktivist wurde durch Polizisten verletzt und musste in die Uniklinik eingeliefert werden.
Genau wie in den letzten Jahren starteten die Piusbrüder in der Humboltstraße, wo bis vor zwei Jahren Pro Familia eine Geschäftsstelle hatte. Dabei wurden sie in dieser Seitengasse in alle Richtungen von Polizeiketten abgeschirmt, während sich auf der KaJo bunter Protest manifestierte. Nach dem etwa einstündigen Gebet der Piusbrüder in der Humboldstraße, drängten die Polizeiketten die Gegendemonstration auf der KaJo zurück, um den „Kreuzweg der Ungeborenen“ beginnen zu lassen.
Nach etwa 50 Metern wurde dieser jedoch durch eine Sitzblockade am Martinstor wieder gestoppt. Die Polizei räumte die Sitzblockade mit Gewalt und kesselten dabei Blockierende. Anschließend wurden ihre Personalien aufgenommen und die Gekesselten fotografiert sowie mit einem Platzverweis weggeschickt. Hierbei drohten sie bei einem Verstoß gegen den Platzverweis wahlweise mit Gewahrsam, mit 200€ oder 500€ Geldstrafe. Insbesondere aus diesen Geschehnissen speist sich die hohe Zahl der Festnahmen, die die Polizei mit 45 angegeben hat. Die Aktivist_innen wurden rund eine Stunde – bis Kurz nach Ende der Demonstration – dort festgehalten.
Gegen Ende des Demonstrationszuges der Piusbruderschaft wurde ein Demonstrant plötzlich von vier bis fünf Polizisten aus der Menge gezogen und brutal auf den Boden gedrückt. Dabei gingen die Polizisten der BFE Einheit so gewaltätig vor, dass er sich eine Platzwunde am Kopf davon zog. Davon ungestört fuhren die Polisten mit der Festnahme fort und trugen den Linken zu einer Polizei-Wanne. Erst als er sichtlich angeschlagen im Polizeiwagen saß, wurde ein Krankenwagen gerufen. Trotz seines Zustandes wurden bei der Erstversorgung durch Sanitäter_innen seine Fesseln nicht gelöst. Schließlich wurde er mit dem Krankenwagen in die Uniklinik gebracht, aus der er einige Stunden später wieder entlassen werden konnte.
Aufgrund von der Repressionwelle bei den Protesten aus dem Jahre 2013 und dem diesjährigen großem Polizeiaufgebot, rechnen wir mit Ermittlungsverfahren. Solltet ihr eine polizeiliche Vorladung bekommen, müsst und solltet ihr nicht hingehen und euch bei uns melden. Falls es zu Strafbefehlen kommt, müsst ihr Einspruch erheben. Auch in diesem Fall stehen wir als Ansprechpersonen bereit, vernetzen Betroffene und unterstützen euch.
Fotos
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Kontakt
Den Ermittlungsausschuss(EA) könnt ihr jeden Montag von 19 bis 20 Uhr persöhnlich in der KTS Freiburg, Basler Str. 103, 79100 Freiburg aufsuchen.
Der EA ist auch per Mail zu erreichen:
ea-freiburg ( a t ) linksunten.ch
fingerprint des pgp-keys:
ECF8 7928 00E9 C9D2 32F5 7BD9 7AF5 4088 3289 A5FC
public-key
Bitte lest vor dem elektronischen Kontakt folgende Seite:
http://kts-freiburg.org/spip/spip.php?article1090
Scheiß Bullen
scheiß super aggressive Bullen. Ich weiß nicht, was gestern los war, aber so aggressiv habe ich die scheißbullen vom BFE lange nicht mehr gesehen. Auf so zielgerichtete schamlose Gewalt (die auch noch straflos bleibt) wäre jede Fußball-Proll-Hooliganvereinigung neidisch gewesen.
Der im Artikel erwähnte Mensch hatte bereits bevor er in die Wanne gebracht wurde mehrmals das Bewusstsein verloren. Eine Passantin, die eigentlich nichts mit beiden Demonstratiotionen zutun hatte, aber zufälligerweise entsetzt den beschriebenen Vorfall beobachtete, verglich die "Polizeiarbeit" mit dem dritten Reich. Der Vergleich ist zweifelsohne unangebracht (in akademischen Linken Kreisen würden man von einer Verharmlosung des Faschismus sprechen), doch das Vorgehen der Polizei war so brutal und unberechtigt, dass der erwähnten Frau kein anderer Begriff für den Vergleich einfiel.
Meine Empfehlung an alle BFE-Bullen: bringt euch um!
Danke Freiburg!
Danke Freiburg!!
Laura & Simone, warum lügt ihr?
Aus dem BZ-Artikel von Simone Höhl, Quelle: https://linksunten.indymedia.org/node/140039
Der BZ-Artikel ist übrigens nicht kommentierbar, was bei der BZ immer der Fall ist, wenn sie Bullenmeldungen abschreiben. Wie passt die Aussage, das niemand verletzt wurde mit den geschilderten Beobachtung von Platzwunde, Bewusstlosigkeit und Rettungswageneinsatz zusammen? Selbst wenn es den Genossen nicht getroffen hätte, kann mensch bei den schlägernden BFE-Einheiten schon zuvor am Martinstor, nur davon ausgehen, dass es wie immer Verletzungen gibt. Normalerweise, wenn Menschen nicht gleich ins Krankenhaus müssen, werden Verletzungen von Bullen und Presse einfach verschwiegen. Diesmal wo wir nicht so viel Glück hatten und ein Genosse schwerer verletzt wurde, lügen Pressesprecherin und bürgerliche Hetzpresse dann gleich dreist.