Im Oktober wartet die Ende Juli gegründete „Initiative Basisgewerkschaft Nahrung und Gastronomie“ (I-BNG) gleich mit drei öffentlichen Aktionen auf. Am 21. Oktober veranstaltet die Gewerkschaftsinitiative in der Martin-Luther-Straße 13 um 18 Uhr ein erstes öffentliches Arbeitsrechtsseminar für Beschäftigte in der Branche. Am selben Tag wird die Lohntabelle für Gastronomie-Betriebe Dresdens online gehen, sie soll als Orientierung für Kund_innen und Kolleg_innen auf Job-Suche dienen. Am 25. Oktober wird im „Wums e.V.“ ab 20 Uhr dann der Startschuss zur Kampagne für 8,50 € Mindestlohn in allen Dresdner Branchen-Betrieben gegeben.
„Uns geht es vor allem darum, dass unsere Kolleg_innen ihre Rechte kennen, wissen welche Löhne akzeptabel sind und welche nicht. Wir müssen aufhören jede Situation im Betrieb hinzunehmen, dafür ist Vernetzung und Weiterbildung grundlegend.“, beschreibt Maria Fischer von der I-BNG das Anliegen der Aktionen.
Die Arbeitsrechtsschulung im
Veranstaltungsraum „Kosmotique“ wird sich u.a. mit Urlaubs- und
Trinkgeldzahlung, Arbeitszeiten, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall aber
auch der speziellen Situation von Minijobber_innen und
Solo-Selbstständigen befassen.
Der öffentliche Branchen-Lohnspiegel soll
noch am selben Abend präsentiert werden und unter
bng.libertaeres-netzwerk.org online gehen. „Wir wollen arbeitssuchenden
Kolleg_innen eine Orientierungshilfe geben und gleichzeitig Kund_innen
ermuntern in Lokalen einzukehren, die anständig entlohnen. Langfristig
wollen wir es so auch für Arbeitgeber_innen attraktiv machen mehr Lohn
zu zahlen.“ Die Veröffentlichung des Gehalts ist in jedem Fall völlig
legal, trotzdem sind Kolleg_innen dies bezüglich oft eingeschüchtert.
„Wir hoffen dies mit dem Beispiel unserer Kolleg_innen zu ändern.“, so
Maria Fischer weiter.
Die Kampagne „8,50 €, drunter geht’s
nicht!“ richtet sich mit einer Reihe von Informations- und
Werbematerialien sowohl an Kund_innen und Beschäftigte. Ziel der
Kampagne ist es bis Sommer 2014 in möglichst vielen Dresdner Betrieben
mit den Beschäftigten per einfachen Verhandlungen und
Haustarifverhandlungen das Mindestlohnziel zu erreichen. Aktuell liegen
die Löhne in der Branche meist zwischen 4 € und 7,50 €.
Die Ende Juli gegründete I-BNG Dresden ist
aktuell in den ersten sechs Betrieben vertreten, in einigen sind bereits
100% der Arbeitnehmer_innen organisiert. Daneben hat die Initiative mit
einem E-mailverteiler für Arbeiter_innen der Gastronomiebranche auch
Vernetzungsmöglichkeiten für Nichtmitglieder geschaffen. In den letzten
Wochen waren I-BNG-Mitglieder immer wieder in Dresdner Betrieben
unterwegs um mit Kolleg_innen ins Gespräch zu kommen. Bundesweit und
international ist sie Teil der Basisgewerkschaftsföderationen FAU und
IAA.
Mehr Infos: libertaeres-netzwerk.org
Endlich mal ne vernünftige Aktion
Da sollte sich die kölner IWW mal ein Beispiel dran nehmen . Zwar mögen 8,50€ vielen Menschen eher Reaktionär vorkommen, aber der Erfolg in 6 Betrieben relevant zu sein und den Leuten Mut zu machen für höhere Löhne einzustehen ist absolut gut und richtig. Und 8,50€ ist halt auch ne höhe auf die sich die Menschen einlassen können im Sinne von wir können das schaffen.
Wäre schön wenn IWW Köln mal endlich die Falschen Zahlen aus Ihrem Artikel nimmt.
In NRW gilt 8,50€ für alle in der Gastro beschäftigten! (Nicht wie behauptet irgendwas um 7,50€)
k
meinst du 8,50 Euro sind in NRW für allgemeinverbindlich erklärt worden oder stehen in einem tarifvertrag (2 verschiedene sachverhalte). laut einem kommentar unter koeln.wobblies.org scheint es darum zugehen, dass der tarifvertrag auf 8,50 (nicht 7,50) lautet. das sollte dann im dortigen artikel in der tat korrigiert werden, wenn es sich so verhält.
"für alle in der gastro beschäftigrten" gilt der NRW-tarifvertrag aber vermutlich nicht, sondern nur für jene, welche in betrieben arbeiten, die diesen tarifvertrag anwenden.
bng.libertaeres-netzwerk.org
hallo,
während libertaeres-netzwerk.org erreichbar ist und ich mich dort auch weiter durchklicken kann, lässt sich der unterlink bng.libertaeres-netzwerk.org nicht aufrufen.
solidarische grüße
Danke
Super Ergänzung, haben das im Artikel geändert!