Infoveranstaltung zur „Deutschen Burschenschaft“

Infoveranstaltung zur „Deutschen Burschenschaft“ am 05.11.2013 um 20 Uhr in der KTS Freiburg

Im Juni 2011, nur wenige Tage vor dem jährlich in Eisenach tagenden Burschen- und Altherrentag, titelte Spiegel Online „Burschenschafter streiten über ‚Ariernachweis‘“. Berichtet wurde über heftige verbandsinterne Auseinandersetzungen um die Mitgliedschaft von deutschen Studenten mit Migrationshintergrund, denn dem Magazin lagen interne Dokumente des korporationsstudentischen Dachverbandes Deutsche Burschenschaft (DB) vor, darunter die Tagungsunterlagen für den Burschentag 2011 und ein Gutachten des verbandseigenen Rechtsausschusses vom Februar 2011.

 

Burschenschafter und/oder Burschenschaften der DB hatten zwar schon häufig aufgrund rechtsextremer Aktivitäten oder Affinitäten öffentliche Aufmerksamkeit erzeugt, neu war, dass fast zeitgleich auf der Internetplattform linksunten.indymedia.org die Protokolle der Burschen- und Altherrentage 2005 bis 2009 sowie die Tagungsunterlagen 2010 und 2011 veröffentlicht wurden. Sie zeigten, dass die ideologische und personelle Verankerung des Rechtsextremismus im Verband deutlich fortgeschrittener ist, als bislang angenommen worden war. Die Veröffentlichung weiterer Dokumente stützte diesen Befund. In der Folge verließen zahlreiche Burschenschafter und Burschenschaften den Verband.

 

Die Politikwissenschaftlerin Alexandra Kurth von der Uni Gießen beschäftigt sich seit Jahren mit Studentenverbindungen. Am 5. November um 20 Uhr wird sie in der KTS Freiburg einen Überblick über die jüngste Geschichte der Deutschen Burschenschaft geben.

 

Korporierte haben Hausverbot in der KTS!

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Die Deutsche Burschenschaft ist in Baden-Württemberg eine Erscheinung, die im Lauf der Zeit weitgehend verschwunden ist, von einstmals 25 sind es aktuell nur noch 4 Mitgliedsbünde. In Klammern die Jahre des Austritts:

 

Freiburg

- Alemannia (1991)

- Franconia (1997)

- Saxo-Silesia

- Teutonia (2013)

 

Heidelberg

- Allemannia (1976)

- Frankonia (2012)

- Normannia

- Vineta (1991)

 

Karlsruhe

- Arminia (1997)

- Ghibellinia (1954)

- Teutonia (1997)

- Tulla (1996)

- Tuiskonia

 

Konstanz

- Rheno-Alemannia

 

Mannheim

- Hansea (2012)

 

Stuttgart

- Alemannia (2012)

- Arminia (1997)

- Ghibellinia (2013)

- Hilaritas (2012)

- Hohenheimia (2009)

- Ulmia (1996)

 

Tübingen

- Alte Straßburger Germania (2013)

- Derendingia (1981)

- Germania (1973)

- Straßburger Arminia (2013)

In Hessen, in Rheinland-Pfalz und im Saarland ähnliches: Von insgesamt 24 heute noch 6.

 

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Darmstadt

- Alte Germania (2013)

- Germania (1955)

- Frisia (1997)

- Rheno-Markomannia (1996)

- Rugia (1990)

 

Frankfurt am Main

- Frankfurt-Leipziger Arminia (2012)

 

Friedberg

- Alemannia (2013)

- Ascania

 

Gießen

- Alemannia (2009)

- Dresdensia-Rugia

- Frankonia (1996)

- Germania (2010)

 

Kassel

- Germania

 

Marburg

- Alemania (1997)

- Arminia (1995)

- Germania

- Königsberger Teutonia & Greifswalder Germania (2013)

- Normannia-Leipzig

- Rheinfranken

 

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Mainz

- Germania-Halle

- Saravia (2012)

 

Trier

- Germania (2013)

 

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Saarbrücken

- Germania (2002)

- Ghibellinia Prag (2012)

Und um den süddeutschen Bereich abzurunden, hier noch Bayern - hier gehen Richtung Nieder- und Oberbayern die Uhren ein bißchen langsamer bzw. man gibt sich etwas konservativer, von insgesamt 20 sind 11 ausgetreten und 9 noch dabei:

 

Bayreuth

- Thessalia Prag

 

Deggendorf

- Markomannia Wien

 

Erlangen

- Bubenreuther (1988)

- Frankonia

- Germania (1971)

 

München

- Alemannia

- Arminia-Rhenania (2013)

- Carolingia Prag (2012)

- Cimbria

- Danubia

- Franco-Bavaria (2013)

- Stauffia

- Sudetia

 

Passau

- Hanseatia (2000)

 

Regensburg

- Alte Brünner Suevia (2013)

 

Würzburg

- Adelphia (2011)

- Arminia (1996)

- Cimbria (2011)

- Germania (2008)

- Prager Teutonia

Infos zur Burschenschaft

 

Eine Infoveranstaltung über die „Deutsche Burschenschaft“ veranstaltet die Freiburger Autonome Antifa am Dienstag, 5. November, ab 20 Uhr mit der Politikwissenschaftlerin Alexandra Kurth im Autonomen Zentrum KTS, Basler Straße 103. Der Eintritt ist frei. Der Veranstalter weist darauf hin, dass Korporierte Hausverbot haben.