Am Dienstag, den 01.10.13 wurde in den Abendstunden der Großteil der Bilder der Ausstellung „Alltag in der Diktatur“ aus dem Jugendhaus Mitte in der Stuttgarter Innenstadt entfernt und dort eine Erklärung hinterlassen. Die Aktion richtet sich gegen die geschichtsrevisionistische Darstellung der DDR und das nationalistische Spektakel, das der Legitimierung der herrschenden Politik dienen soll. Die Aktion steht, wie auch andere Aktivitäten, im Rahmen der Mobilisierung gegen die Einheitsfeierlichkeiten.
Warum wir die Bilder der Ausstellung „Alltag in der Diktatur“ im Jugendhaus Mitte entfernt haben...
Im Rahmen der Einheitsfeierlichkeiten, die in diesem Jahr in Stuttgart stattfinden, wird der Untergang der DDR bejubelt und die „Einheit“ Deutschlands gefeiert. Im Rahmen der diversen Ausstellungen, Veranstaltungen und Veröffentlichungen wird ein Bild gezeichnet, in dem die DDR als Diktatur erscheint und die dortigen Entwicklungen entweder als barbarisch oder als lächerlich dargestellt werden. Die BRD hingegen wird als Musterland der Demokratie gefeiert, die höchsten Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Künstler und natürlich die bürgerlichen Medien bejubeln ihre Nation und blenden alles aus, was dieser Darstellung widerspricht.
Wer sich auch nur ein wenig kritisch mit den im Rahmen der Feierlichkeiten dargebotenen Inhalten auseinandersetzt stößt schnell darauf, dass es dabei in erster Linie um eine Propaganda geht, die die herrschende Politik legitimieren und eine antikapitalistische Perspektive diffamieren soll. Es ist nichts darüber zu finden, dass die Entnazifizierung in der DDR konsequent vonstatten ging, während in der BRD fast sämtliche Verantwortliche für Krieg, den Holocaust und die Konzentrationslager in hohen Ämtern in Staat und Wirtschaft blieben und selbst die Geheimdienste von alten Nazis aufgebaut wurden. Kein Wort über die politische Verfolgung in der BRD, mit Toten auf Anti-Kriegsdemonstrationen schon in den 50er Jahren, dem Verbot der KPD, Notstandsgesetzen, Berufsverboten, Isolationshaft. Man findet keinen Vergleich der Methoden der Stasi, mit den viel weitreichenderen und umfassenderen Überwachungsmaßnahmen von Verfassungsschutz, NSA und weiteren heute aktiven Geheimdiensten. Auch ist nichts darüber zu lesen, dass die repressiven Organe der DDR nicht zuletzt deswegen aufgebaut werden mussten, weil es Sabotageaktionen wie die Vergiftung von Lebensmitteln und Bombenanschläge gab – die nicht zuletzt von den kapitalistischen Staaten aus unterstützt wurden. Man findet kein Wort darüber, dass einzig die DDR der deutschen Verantwortung für die Kriegsschuld und die weitgehende Zerstörung der Sowjetunion mit 25 Millionen Toten, nachkam und große Teile der Industrieanlagen als Entschädigung lieferte, wirtschaftliche Schwierigkeiten also auch daher rührten – und die DDR dennoch unter den zehn am weitesten entwickelten Industrienationen rangierte. Dass von der DDR niemals ein Krieg ausging, sondern stets betont wurde, dass der Aufbau der NVA einzig der Verteidigung der Bevölkerung dient, während die Bundeswehr für die „deutschen Interessen“ weltweit an Kriegseinsätzen, inkl. der Ermordung von Zivilisten beteiligt ist, wird ebenfalls nicht erwähnt. Oder auch dass das Militärgerät der NVA erst nach 1990 eingesetzt wurde – bei Massakern in kurdischen Dörfern, nachdem es von der BRD ans türkische Militär verkauft wurde. Kein Wort davon, dass es in der DDR keine Armut in der Intensität wie in den meisten kapitalistischen Staaten gab, keine Arbeitslosigkeit, keinen Mangel an Ausbildungs- und Kindertagesstättenplätzen. Man findet auch nichts darüber, dass heute in der BRD ein paar Reiche mehr besitzen als zwei Drittel der gesamten Bevölkerung, weltweit Millionen verhungern, während andere gar nicht wissen wohin mit ihrem Vermögen – während die Einkommensunterschiede in der DDR dagegen minimal waren. Auch das Versprechen, das 1990 von Helmut Kohl an die Menschen in der DDR gemacht wurde, dass es nach der Wiedervereinigung „niemandem schlechter, aber vielen besser gehen“ werde, während bereits wenige Jahre später ein großer Teil der Betriebe in der DDR vernichtet und Millionen Menschen in die Arbeits- und Perspektivlosigkeit gebracht wurden, wird nicht thematisiert. Von der Berliner Mauer ist oft die Rede, aber kein Wort davon, dass an den abgeschotteten europäischen Außengrenzen jedes Jahr mehr Menschen ums Leben kommen, als an der Berliner Mauer in all den Jahrzehnten ihres Bestehens zusammen genommen.
Man findet in der Ausstellung und auch den anderen Teilen des propagandistischen Spektakels nichts über die Errungenschaften der DDR – die Gleichstellung von Frauen, die Bildungsmöglichkeiten, die Freizeit- und Sportmöglichkeiten für Jugendliche, die internationale Solidarität mit Befreiungsbewegungen, die vergleichsweise guten Arbeitsbedingungen, die Enteignung von Großgrundbesitz zugunsten der Bevölkerung. Man findet natürlich auch nichts über den tatsächlichen Alltag im real existierenden heutigen Kapitalismus – die Millionen die (ver)hungern oder aufgrund ihrer Armut an heilbaren Krankheiten sterben, die Zerstörung der Umwelt durch die kapitalistischen Konzerne, die Kriege und Waffenlieferungen, die staatlich geduldete rassistische Gewalt, die Arbeitsbedingungen in den Billig-Lohnfabriken, den Sozialabbau, Wohnungsnot, Zwangsräumungen armer Familien, Polizeigewalt usw. usf.
Eine sachliche Aufarbeitung der Fehlentwicklungen der sozialistischen Versuche ist nicht nur legitim, sondern auch notwendig. Fundamentale gesellschaftliche Umbrüche gehen nie reibungslos und kurzfristig vonstatten. Insbesondere in einer Welt in der Ausbeutung, Unterdrückung, Krieg und Elend zum Alltag gehören und die Menschen seit Jahrhunderten prägen, bedingen Prozesse zur Überwindung dieser Verhältnisse auch Fehler und Probleme. Aus diesen gilt es zu lernen.
Was von den bürgerlichen Institutionen – und eben auch von Ausstellungen wie der, die wir zu großen Teilen kurz vor ihrem offiziellen Beginn entfernt haben – betrieben wird, hat damit jedoch nichts zu tun. Wir lassen nicht zu, dass sie die Geschichte im Interesse einer Zementierung des Kapitalismus umschreiben. Wir lassen nicht zu, dass sie das Streben vieler Millionen Menschen, die für eine befreite, eine kommunistische Gesellschaft kämpften und ihr Leben ließen, diffamieren.
Was an den mittlerweile historischen sozialistischen Staaten zu kritisieren ist, ist nicht zu viel, sondern noch zu wenig sozialistische Entwicklung. Der Kapitalismus ist sicher keine Alternative hierzu. Seine vollkommene Überwindung hingegen ist nach wie vor möglich und notwendig – durch unseren Widerstand und unsere Organisierung, durch den Aufbau wirklich demokratischer Strukturen.
Gegen jeden Antikommunismus.
Mehr Informationen zur Thematik unter:
www.revolutionaere-aktion.org
www.dritterzehnter.blogsport.eu
Glorifizierung
Mal abgesehen davon dass diese kapitalistische Propaganda zum kotzen ist, ist euer Text eine ziemlich krasse Glorifizierung der DDR in meinen Augen.
Die DDR war eine Diktatur, frag mal die ganzen Menschen die in Bautzen und Co. saßen weil sie "anarchistisches Gedankengut" oder "freiheitlichen Sozialismus/Kommunismus" vertraten, von den Leuten die dafür erschossen wurden ist mal gar nicht zu reden.
Bloß weil Deutschland (immer noch) scheiße ist, heißt das nicht dass die DDR grundlegend gut war und das "Prozesse zur Überwindung dieser Verhältnisse auch Fehler und Probleme [bedingen]."
Tote und Jahrelang unter beschissenen Bedingungen inhaftierte Menschen sind akzeptablen "Probleme und Fehler".
Stimme zu
Stimme Joshua absolut zu.
Nicht jede Kritik am Unrechtsstaat DDR erfolgt aus einer antikommunistischen Motivation.
Soll der Begriff des Kommunismus jemals wieder positiv besetzt werden, muss auch eine ganz klare Distanzierung von dessen historischen Verbrechen vollzogen werden.
"Fundamentale gesellschaftliche Umbrüche gehen nie reibungslos und kurzfristig vonstatten. Insbesondere in einer Welt in der Ausbeutung, Unterdrückung, Krieg und Elend zum Alltag gehören und die Menschen seit Jahrhunderten prägen, bedingen Prozesse zur Überwindung dieser Verhältnisse auch Fehler und Probleme. Aus diesen gilt es zu lernen."
Und diese Weichspülerei ist für mich definitiv keine Distanzierung.
Wieso, weshalb, warum
In dem Text werden ein paar Fakten aufgezählt, die für eine Auseinandersetzung mit der DDR von Bedeutung sind... wer das als Glorifizierung bezeichnet, hätte es wohl lieber, wenn ohne Fakten oder eben nur anhand von Einzelbeispielen diskutiert oder vielleicht auch lieber diffamiert wird.
Die Welt ist nun mal real und irgendwelche anarchistischen Ideen bringen einen kaum weiter - die DDR war ein ernsthafter Versuch, der gescheitert ist und viel gutes aber auch schlechtes mit sich gebracht hat. Im Vergleich mit dem Rest der (realen!) Welt aber eben insbesondere einige gute Sachen.
Genau
Die DDR ist genau an dem Tag gescheitert als die Parteibonzen und Stalintreuen die Macht an sich gerissen haben, ab dann gab es keine ernsthaften Bestrebungen seitens der DDR-Regierung einen "freien Sozialismus" zu etablieren.
In deinem "ernsthaften Versuch" DDR sind tausende Menschen in den Knast gewandert nur weil sie Kritik an Vorgehensweisen des Staates geübt haben, das sollte in einem ernsthaftem Versuch des Sozialismus aber nicht nur möglich sondern die Basis sein.
Und immer dieses, mit Verlaub, dümmliche Blabla dass die anarchistische Idee in "der Realität" nicht funktionieren würde und auch nie hat, da zeugen Beispiele wie die spanische Rätebewegung und der Kronstädter Aufstand von etwas anderem.
Genaunau
Die Menschen die von dir als Parteibonzen und Stalintreue bezeichnet werden, waren einst zu großen Teilen aufrechte Revolutionäre. Man müsste sich fragen, weshalb es eine Entwicklung gab, bei der sie so viel Macht innehatten und es so wenig Rückkopplung mit der Bevölkerung gab etc. Das einfach an Machtgeilheit festzumachen bringt gar nix (zumal große Teile der autonomen, anarchistischen etc. Szene wesentlich autoritärere Züge tragen).
Genau das mit der Notwendigkeit Kritik zu zulassen und keinen Apparat zu entwickeln, der unabhängig von der Bevölkerung ist, ist ja z.B. von der RAS auch immer zu lesen. Von daher laufen deine Ausführungen da ziemlich ins Leere.
Das mit der spanischen Rätebewegung und dem Kronstädter Aufstand würde ich jetzt einfach mal deinem noch jungen Alter zuschreiben. Denn wenn Du dich damit und auch mit den viel längerfristigen Prozessen, insbesondere mit den Versuchen ein sozialistisches System aufzubauen und zu erhalten beschäftigt hast, wirst Du schon merken dass das alles doch etwas komplizierter ist, als man es gerne hätte.
Was soll das?
Was soll die Scheiße?
Bist du Älter und damit Weise oder wie?
Und die Meinung von Joshua hat weniger Relevanz weil er deiner Meinung nach "jünger" ist?
Und als "aufrechte Revolutionäre" ist foltern und unterdrücken nämlich dann auch völlig in Ordnung so lange es für das "größere Wohl" passiert?
Mal abgesehen von den ganzen ehemaligen Nazis die auch in der DDR noch alle schöne Positionen inne hatten.
Wie zum Beispiel Ernst Großmann, ehemaliger SS-Angehöriger und KZ-Aufseher und in der DDR dann SED-Mitglied und Vorsitzender der LPG in Merxleben, ein richtiger "aufrechter Revolutionär".
Oder Karl-Heinz Bartsch, Offizier der Waffen-SS in der Totenkopfdivision die großteilig aus ehemaligen Bewachern der Konzentrationslager rekrutiert wurde und "ab Mai 1940 an der Ermordung französischer Soldaten nicht-europäischer Herkunft beteiligt [war], auch wenn diese sich bereits ergeben hatten."
Danach war er Angehöriger der 17. SS-Panzergrenadier-Division, der "die Erschießung einiger ausländischer und deutscher Konzentrationslager-Häftlinge in Ellwangen zur Last gelegt [wird].".
Aber er war ja auch nur stellvertretender Landwirtschaftsminister, Vorsitzender des Landwirtschaftsrats beim DDR-Ministerrat, Mitglied des Präsidiums des Ministerrats, Kandidat des Politbüros und Mitglied des ZK.
Mensch, das waren ja richtige gute Sozialisten in der DDR, die reinsten Humanisten!
Da hast du ja schön mit der Lupe gesucht
Ist deine total zuverlässige Quelle zufällig das CDU/FDP gesponsorte Machwerk "Braunbuch DDR" mit dem man damals versucht hat, die im originalen Braunbuch entlarvten tausenden in Regierungsämtern belassenen BRD-Nazis zu relativieren? Da hat man diese würdelose Erbsenzählerei nämlich schon mal versucht. Das Dumme ist nur, sie fanden einfach nichts auch nur annähernd vergleichbares, weshalb man sich schnell darauf verlegte, jeden aufzuzählen, der mal eine NSDAP-Mitgliedschaft gehabt hatte, was bei einer Massenpartei und einer so vollumfassenden Verstrickung der deutschen Gesellschaft vor 1945 auch kaum zu verhindern war. (Google in dem Zusammenhang auch mal die "Märzgefallenen", wie man spöttisch die nach Hitlers Erdrutschsieg '38 aus Angst in die NSDAP übergetretenen Ex-Kommunisten/Sozialisten nannte)
Es lohnt sich trotzdem, die Lebensläufe der belasteten DDR-Bürger (auch vor 1945) mal genauer zu betrachten: Ein Sachbearbeiter einer Provinzbehörde ist nun mal kein Staatssekretär. Und wer vor und nach 1945 nur Schriftsteller war, fällt keine staatstragenden Entscheidungen. Eure Anschuldigen wirken heute, genauso wie damals Kappelts "Braunbuch DDR" immer etwas hilflos und bemüht. Fakt ist: Im krassen Gegensatz zur DDR wurden in der BRD Justiz, Verwaltung, Polizei (ja, auch Gestapo und SD) sowie Militär nahezu nahtlos übernommen. Beispiel Militär: Von den weniger als 500 NVA-Offizieren, die vorher auch in der Wehrmacht gedient hatten, wurden auf SED-Beschluß von 1957 bis Ende der 50er fast alle entlassen bzw. pensioniert. Bei der Bundeswehr hingegen waren es 1958 sage und schreibe 12900. Entlassungen? Fehlanzeige. (Das sind gesicherte Erkenntnisse, Rechercheeinstieg bietet Wikipedia.) Dieses auffallende Mißverhältnis bestand in sämtlichen systemrelevanten Bereichen. Daran ändert auch das Herauspicken einzelner Parteigenossen nichts.
Kleiner Lügner :)
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Bartsch
"Er wurde 1963 entmachtet und aus der SED ausgeschlossen, da er seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS zur Zeit des Nationalsozialismus verschwiegen hatte."
Aha, da hast du wohl eine Kleinigkeit verschwiegen
https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Gro%C3%9Fmann
"Seit 1954 Mitglied des ZK der SED, wurde er 1959 wegen seiner von ihm verschwiegenen NSDAP- und SS-Vergangenheit aus dem Zentralkomitee ausgeschlossen."
Bei einem mißlungenen Beispiel kann man ja noch von einem Irrtum deinerseits ausgehen, aber zweimal? Ich glaube, du versuchst bewusst hier die Leute zu täuschen, in dem du gezielt Informationen vorenthältst.
Hier für dich zum übers Bett hängen
-Simone de Beauvoir
Dann
Dann schau Dir mal den Lebenslauf von Arno von Lenski an.
Kommandeur der 24. Panzerdivision im 2. Weltkrieg, Beisitzer am Volksgerichtshof, general der NVA.
der wegen hochverrat von den nazis in abwesenheit
zum tode verurteilt wurde, nachdem er sich nach der niederlage von stalingrad dem kommunistischen komittee freies deutschland angeschlossen hatte. darüber hinaus niemals mehr als für eine kurze zeit eine technische rolle in der nva spielte und dabei stets komplett von der stasi überwacht wurde. geniales beispiel
Jajajaja
Und mit allen Ehren in den Ruhestand verabschiedet, wobei ihm die Dienstzeit in der Wehrmacht voll angerechnet wurde. Saß der nicht auch im Vorstand der LDPD?
Die DDR hatte null Probleme, alte Kader weiterzubeschäftigen. Die alten Kader hatten eher die Probleme, in die DDR zu gehen. Aber ich bin nicht überrascht, dass man das hier grundsätzlich anders sieht....
sovie Quatsch in so wenig Worten
ehrlich, wie machst du das? hast du jemals was von der phase der destalinisierung gehört? oder passt das nicht in deine persönliche kleine welt? wahrscheinlich ...
ansonsten ist dir nur zu empfehlen, dich mal jenseits der hefte der politischen bildung über die ddr zu informieren. dann würdest du auch realisieren, dass die soziale entwicklung kontinuierlich und deutlich nach vorn ging und überhaupt nicht abgeschlossen war. natürlich hat man da keine sexistischen musiker wegen nacktem oberkörper taliban-style von der bühne gekloppt, aber egal ...
wie progressiv die ddr objektiv war würdest du natürlich nur merken, wenn du 1950 geboren worden wärst, statt irgendwann um 2000, aber vielleicht kannst du ja mal deine Oma fragen, ob es ihr von jahr zu jahr besser ging oder nicht.
und eins noch, nur wegen kritik ist überhaupt keiner inhaftiert worden. das ist nun wirklich hanebüchen, da hätte man auch 15 millionen einsperren müssen soviel wie die leute gemeckert haben. denkst du denn ernsthaft, dass das anders war als heute??? aber bitte, zeig mir einfach ein urteil, wo jemand ausschließlich wegen eines kritischen satzes tatsächlich in haft gekommen wäre. deiner meinung nach muss ja ein solches urteil dann leicht zu finden sein. also nur her damit.
ach ja, anderen dümmliches blabla zu unterstellen zeugt nicht gerade von starken argumenten und das weißt du auch ziemlich genau. kronstadt, echt eh ... möchte mal sehen, wie da die krankenhäuser und das gesundheitssystem oder überhaupt eine postagrarische komplexe gesellschaft organisiert worden wären. wenn es nur annähernd so läuft, wie ein beliebiges plenum, kann man eigentlich nur schwarz sehen. naja, immerhin liefs noch besser als bei machnow ... geschenkt
Leben von der Substanz
Dabei sollte man nicht übersehen, daß die DDR in der breiten Fläche vor allem von der Substanz gelebt hat, auf Kosten verfallender Gebäude, absterbender Infrastruktur und zerstörter Umwelt. Einer der wenig beachteten Hauptgründe für das Ende der DDR war, daß sie schlicht Pleite gegangen ist. Einfach mal Bilder anschauen, wie Produktionsanlagen oder Innenstädte um die Wendezeit aussahen...
Reperationen
Vielleicht einfach mal bedenken dass die DDR für den 2.Weltkrieg ordentliche Reperationen zahlte, vorallem in Form eben der Produktionsanlagen, wohingegen die DDR über den Marshall-Plan von den USA subventioniert wurde.
a
Die im Pariser Reparationabkommen beschlossenen Summen wurden weder von der BRD noch von der DDR selbst beschlossen. Das waren die Alliierten, wie du sicherlich weißt.
und?
ja und was genau ändert das an der Argumentation? Es bleibt dabei: Die DDR leistete enorme Reperationen, die BRD wurde mit dem Marshallplan gepusht.
a
du tust so, als hätte die ddr freiwillig abbitte geleistet. fakt ist aber, dass die udssr einfach in viel größerem umfang industriegüter abgezogen hat, als es die anderen siegermächte getan haben. denn die udssr wurde im krieg am stärksten geschädigt. vergleichbares wie den marshall-plan hat die udssr hingegen nicht unternommen. da muss ich dir recht geben.
mal zurück zum Thema?
"du tust so, als hätte die ddr freiwillig abbitte geleistet." Nein, tu ich nicht, es ist schlicht eine Erklärung für den Kommentar von 12.36. Aber pflege rhuig weiter deine Feindbilder, eine konstruktive Diskussion sieht anders aus.
weder ddr noch brd souverän
außerdem blendet der text völlig aus, dass weder die brd noch die ddr souveräne staaten waren. genauso wie die brd hätte auch die ddr niemals eigenständig irgendwelche kriegerischen handlungen ausführen können, das lag gar nicht in ihrem entscheidungsbereich. im grunde genommen war die ddr nichts anderes als ein vorposten der udssr, eine pufferzone an der grenze zum feind. ähnliches stellte die brd für die west-alliierten da.
und die ganzen industrieanlagen hat die ddr auch nicht aus dankbarkeit an die udssr abgetreten. in der brd war es der marshalplan, der die demontage gestoppt hat, keine entscheidung der brd.
und das in der ddr keiner hungern musste, es arbeit und kita-plätze für alle gab ist zwar schön und gut, aber auch nur eine milchmädchenrechnung - die ddr war 1990 komplett und restlos pleite.
Alles klar
Die Leute die die BRD aufgebaut hatten (die selbe Klasse und sogar dieselben Personen die den 1. und den 2. Weltkrieg losgebrochen und davon profitiert haben) und die die die DDR aufgebaut haben (teilweise seit Jahrzehnten im antimilitaristischen Widerstand aktiv, dafür teilweise im KZ oder im Exil gewesen) konnten also einfach beide keinen Krieg führen. So einfach ist das.
Ach ja: die BRD war eigentlich ziemlich direkt durch die Unterstützung der USA, die Waffenexporte etc. an Kriegen beteiligt, die DDR nicht. Aber in der Kommentarspalte von Linksunten kommt es ja nicht auf Hintergründe, Wissen, Analysen an, man schreibt einfach mal was einem gerade so durch den Kopf geht - hauptsache es ist irgendwie kritisch.
Nicht die Errungenschaften der DDR verteidigen, sondern...
das Unterdrückungsregime der DDR. Das macht der Text:
"Auch ist nichts darüber zu lesen, dass die repressiven Organe der DDR nicht zuletzt deswegen aufgebaut werden mussten, weil es Sabotageaktionen wie die Vergiftung von Lebensmitteln und Bombenanschläge gab – die nicht zuletzt von den kapitalistischen Staaten aus unterstützt wurden. (...)
Von der Berliner Mauer ist oft die Rede, aber kein Wort davon, dass an den abgeschotteten europäischen Außengrenzen jedes Jahr mehr Menschen ums Leben kommen, als an der Berliner Mauer in all den Jahrzehnten ihres Bestehens zusammen genommen."
Stasi war okay, weil der Verfassungsschutz sowieso schlimmer ist. Mauer war auch okay, weil die EU-Außengrenzen sowieso schlimmer sind.
Meiner Meinung nach ist es vollkommen i.O., dass die Kapitalisten in der DDR enteignet wurden, aber alles andere war schlicht reaktionär. Das jahrzehntelange Unterdrückerregime eine "Fehlentwicklung" zu nennen ist ein Schlag ins Gesicht für alle, denen die revolutionären Hoffnungen mit altbewährten preußischen Methoden im Stasiknast ausgetrieben wurden.
Was sagt man dazu, wenn jemand die DDR verteidigt, weil sie weniger schlimm gewesen sei als die BRD? Wenn jemand für das kleinere Übel argumentiert, obwohl es da auch "Fehlentwicklungen" gibt? Reformismus. Reformistische Aktion Stuttgart.
Nicht das Unterdrückungsregime verteidigt...
sondern ein paar Fakten benannt. Das billige skandalisieren und diffamieren kann man sich sparen, entweder hast du was sinnvolles beizutragen oder eben nicht.
und was wäre deine reaktion?
wenn du das pech hast aus welchem grund auch immer von deiner hundertköpfigen hippiekommune in die ag krisenbekämpfungen gewählt zu werden, weil jemand systematisch euern besetzen ponyhof sabotiert, anzündet, vergiftet und sonstwas macht?
tut doch nicht immer so gottverdammt naiv, als wenn ihr alle dann die andere wange hinhalten würdet.
fjeden
Apologeten
Derartige Texte der Verteidigung der DDR kann ich auch bei der KPD (B) auf ihrer Pdf Roten Fahne lesen. Kann ich nur empfehlen, ein echter Genuß. Man meint die DDR wäre wiederauferstanden.
Ich könnte kotzen
- Die Zone hat nie irgendeine Form von Entschädigung an Israel oder jüdische Organisationen geleistet. Stattdessen war sie in ihrer Agitation oft antisemitisch.
- Dass die NVA nicht an Kriegseinsätzen beteiligt war, lag nicht an der NVA, sondern an der SU. Ulbricht stand 1968 bereit, die Demokratie-Bewegung auch mit NVA-Panzern niederschießen zu lassen. Das hatte die SU zum Glück noch verhindert, da sie keine deutschen Panzer in Prag rollen lassen wollte.
- Es gab formal keine Arbeitslosigkeit, weil ein massiver Personalüberhang in den Betrieben vorherrschte. Effektiv hätte die Arbeitslosigkeit bis zu 20% betragen.
- Es gab keinen Mangel an Ausbildungsplätzen, weil nicht linientreue Menschen erst gar nicht zum Abitur oder Studium zugelassen wurden.
- Viele DDR-Betriebe sind nach 1990 nicht aus bösem Willen abgewickelt worden, sondern weil sie einfach vollkommen veraltet waren.
- Dass in der Zone ehem. Nazis Karriere gemacht haben, wurde ja schon herausgestellt.
- Dass im Kapitalismus die Umwelt zerstört wird, ist doch lächerlich. Fakt ist, dass im heutigen Kapitalismus deutlich mehr für die Umwelt getan wird als im ach so tollen Sozialismus. Man schaue einfach nur mal nach Bitterfeld. Dort ist es zum Glück gelungen die schlimmsten ökologischen Folgen der Mangelwirtschaft zu beheben.
... wie wäre es mal mit Argumenten
Lieber Kommunistenfresser der gerne kotzen möchte,
wie wäre es denn mal mit ein paar Belegen für die kruden Behauptungen und Halbwahrheiten die du von dir gibst. Antisemitismus in der DDR? Gab es sicher, wäre ja auch schön wenn man das von heute auf morgen abschaffen könnte - eine Verfolgung von Jüdinnen und Juden, Diskriminierungen, größere antisemitische Propaganda sicher nicht.
Wenn die DDR schon keinen Krieg geführt hat (im Gegensatz zu so ziemlich ALLEN kapitalistischen Staaten) muss man halt auf irgendeine Behauptung zurückgreifen, ziemlich schwach...
Was ist daran auszusetzen, dass in einigen Betrieben viele Leute angestellt waren (und dadurch einer Tätigkeit nachkommen konnten, Zugang zu den diversen betrieblichen Einrichtungen hatten etc.), obwohl man auch ein paar weniger Leute noch mehr hätte arbeiten lassen und die anderen außen vor lassen können? Das ist deine kapitalistische Logik - nein Danke.
Das nicht alles korrekt war und durchaus Repressalien gegen "nicht linientreue Menschen" erfolgten behauptet ja auch kaum jemand, das aber in Zusammenhang mit ausreichend Ausbildungsplätzen zu bringen ist schon ziemlich an den Haaren herbei gezogen.
Dass es auch DDR Betriebe gab, die nicht mehr auf dem aktuellen Stand waren ist kein großer Skandal - sowas gibt es immer und überall. Dass aber viele abgewickelt wurden, die absolut gut dastanden doch viel eher!
Es ist hinlänglich bekannt, dass die DDR einen ziemlich korrekten Umgang mit den Faschisten gepflegt hat, dass es vielleicht nicht 100% war, kann ihr wohl nicht wirklich jemand verübeln, zumal geschichtlich kein vergleichbares Beispiel für einen auch nur annähernd ähnlich guten Umgang existiert.
Am Ende hast Du dich ja selbst als ---- entlarvt: der Kapitalismus ist gut für die Umwelt, dann schaue mal in die Regionen wo das Uran für die Kernkraftwerke abgebaut wird, oder das Öl gefördert oder nach Afrika wo der Sondermüll von hier landet oder oder oder oder oder
Jaja
Die Ostzone hat keinen Krieg geführt. Die Bundesrepublik war bis 1990 auch in keine Auseinandersetzungen involviert. Und den kapitalistischen Staaten irgendwelche Kriege anzuhängen ist nicht allzu leicht. Siehe die Intervention der SU in der DDR 1953, in Polen 1956, in Ungarn 1956, in der CSSR 1968 usw usw usw.
Die entlarvst dich ja bzgl. des Antisemitismus auch selber. In der Bundesrepublik wurden jüdischen Organisationen nämlich keine Steine in den Weg gelegt und in der Bundesrepublik wurde Israel 1982 nicht von Staats wegen der "Endlösung der Palästinafrage" bezichtigt.
Ein paar Menschen zu viel? Es herrschte ein krasser Personalüberhang von bis zu 20%. Hier sollte einfach nur kaschiert werden, dass die Wirtschaft viel zu marode war um genügend Menschen Arbeit zu bieten.
Die Ostzone war dem ach so bösen Westen technologisch und wirtschaftlich um Jahrzehnte unterlegen. Nur ein Beispiel: Noch Anfang der 1980er Jahre wurden diverse Dampfloks von Öl- auf minderwertige Kohlefeuerung wieder umgebaut damit man sie weiterbetreiben konnte. Übrigens bis 1988. Das war zwar personal- und resourcenintensiv. Aber es gab halt keine anderen Möglichkeiten. Zu diesem Zeitpunkt waren im Westen bereits viele Jahre die Dampfloks abgestellt worden. Ein anderes Beispiel: Die Ostzone verfügte 1990 noch nicht einmal über ein geschlossenes Telefonnetz. Nur 15% der Haushalte waren angeschlossen und die Technik stammte noch aus den 1930er Jahren.
Und die Umwelt? Der geht es im Kapitalismus besser als zuvor. Denn hier ist es erlaubt über Umweltprobleme zu sprechen und sie zu lösen. In der Zone wurden Umweltschützer verfolgt und die Natur wurde rücksichtslos ausgebeutet. Und der SU sah es nicht besser aus. Siehe Aralsee oder Norilsk.
Und Faschisten wurden auch nur partiell verfolgt. Siehe Vinzenz Müller.
ola
ohne hier jetzt die DDR-Fahne schwenken zu wollen muss ich sagen, dass dein Umwelt-Argument schwachsinn ist.
Wenn überhaupt dann müsstest du die Umweltsituation in West und Ost am Anfang der 90er betrachten.
Die Umweltpolitik der BRD heute und die der DDR damals zu vergleichen ist ziemlicher Blödsinn.
Darüber hinaus ist es auch schwachsinnig zu behautpen "im Kapitalismus" würde es der Umwelt gut gehen. Es wird dort viel für die Umwelt gemacht, wo sich die Bevölkerung über sowas empört und wo die Arbeitskraft teuer und spezialisiert genug ist, dass es sich lohnt die Menschen nicht dahinsiechen zu lassen, weil man sie nicht einfach so ersetzen kann. Und vor allem funktioniert das ganze auch nur genau so lange, wie man dort wo diese Bedingungen nicht so sind auch auf den Umweltschutz scheißen kann.
Du denkst diesbezüglich eindeutig zu kurz. Umweltschutz kann und wurde immer nur gegen die umweltzerstörerischen Tendenzen des Kapitalismus erkämpft und kann und konnte nie wirklich zu nem rentablen Geschäft gemacht werden. Deswegen muss das ganze auch staatlicherseits so hart subventioniert werden, weil es sich sonst einfach nicht lohnen würde und dementsprechend nciht gemacht werden würde.
Umwelt in West und Ost
Während der Umweltschutz in der DDR schon früh offziell ganz toll aussah (Staatsziel seit 1968), sah die Realität durch Mangel, Murks, Unfälle und Prioritätensetzung oft ganz anders aus - die Situation in Bereichen der Luftbelastung (Braunkohleverfeuerung, Zweitakter-Motoren) oder der Boden- und Wasserbelastung in den Chemie- und Bergbau-Gebieten war grauenhaft. Manche Sanierungen wie die Uran-Anlagen der SDAG Wismut oder die Böden und Grundwässer von Leuna und Bitterfeld dauern bis heute an, und werden noch viele Jahre weiter gehen müssen. Aus dem Archiv: "1988 werden 3899 Unfälle und Havarien an überwachungspflichtigen Anlagen in der Volkswirtschaft der DDR registriert. Dabei finden 31 Menschen den Tod, 463 werden zum Teil schwer verletzt. Der Produktionsausfall wird auf 262 Millionen Mark der DDR beziffert."
Zur gleichen Zeit war im Westen auch nicht alles gut (und ist es bis heute in Gesamt-D nicht), aber man war an vielen Stellen deutlich weiter, auch deshalb, weil Umweltschutz ein politisches Thema war, das in breiter Öffentlichkeit diskutiert wurde bzw. werden konnte, und mit den Grünen eine maßgebliche poltische Plattform hatte.
Das stimmt nicht mehr ganz. Eine intakte Umwelt ist zumindest in einigen Gegenden der Welt mittlerweile auch aus kapitalistischer Sicht als Wert erkannt worden, den es zu bewahren gilt, zum Beispiel in der Landwirtschaft, im Tourismus, bei der Versicherungswirtschaft oder wegen der Lebensbedinungen für die Arbeitnehmer*innen. Zudem gibt es Industrien, die erkannt haben, daß möglichst umweltfreundliche Produkte bessere Marktchancen haben, von Fahrzeugen über Antriebe bis zur Abwassertechnik.
hab ich doch gesagt
Das Umweltschutz auch kapitalistische Interesse bedienen kann hab ich ja auch so dargelget. Deine Beispiele zeigen aber nicht, dass es um Werte geht die zu bewahren sind. Es geht nach wie vor um Verwertungsinteressen und nicht um Umweltschutz. Der Umweltschutz kann da ein notwendiges übel sein um die Akkumulation sicherzustellen, mehr aber auch nicht.
Und gerade das mit dem Marktchancen ist halt ein reines Luxus-Ding. Sobald die LEute weniger Geld haben werden sie wieder die billigeren Produkte kaufen und das sind nunmal die, die durch Raubbau an der Natur hergestellt werden.
Landwirtschaft, umweltfreundliche Produkte und Tourismus sind eigentlich ganz gute Beispiele dafür, dass es nur durch staatliche Subenvtionen und/oder Verbote klappt und die Lebensbedingungen der Arbeitnehmer*innen interessieren die Arbeitgeber auch nur dort wo die Arbeitskraft relativ teuer und nicht so leicht zuersetzen ist.
Ich glaube nicht eine Sekunde daran, dass Kapitalismus und Umweltschutz Hand in Hand gehen können.
Das was man in den westlichen Staaten an Umweltschutz erreich hat konnte man tatsächlich vor allem dadurch erreichen, dass es in modernen Staaten und insbesondere in sog. Demokratien gewisse Freiräume gibt. Die werden aber nciht von alleine ausgefüllt sondern müssen erkämpft werden. JEdes mal aufs neue.
Die Grünen wussten das auch mal. Jetzt machen sie bloß noch Klientelpolitik fürs links-liberale Bildungsbürgertum. Ist immerhin besser als für so manch andere Gruppe, aber eben auch kein allzu großer Wurf.
Kostenabwägungen und Bewußtsein
Letzter Eintrag meinerseits hier dazu, weil es zu OT wird: Aus Sicht eines gewinnorientierten Unternehmens ist Umweltschutz an sich erst mal ein reiner Kostenfaktor, den es eigentlich zu vermeiden gilt. Aber neben der Erkenntnis, eine saubere Umwelt als Produktionsfaktor zu benötigen oder umweltfreundliche Produkte besser verkaufen zu können, geschieht es tatsächlich, daß sich sogar bei Entscheidern in Unternehmen ein echtes Umweltbewußtsein einstellt, weil auch solche Entscheider Menschen sind, die gerne in einer intakten Umwelt leben, und diese erhalten möchten, eventuell zusätzlich durch Familie, politische Gesinnung (grüne Unternehmer, und selbst in der CDU ist das mittlerweile als wichtiges Ziel angekommen) oder religiöse Motive ("Bewahrung der Schöpfung") bestärkt. Nicht zuletzt - in einer Gesellschaft wie hier in D ist es mittlerweile sehr breiter und parteiübergreifender Konsens, daß sich auch Unternehmen möglichst umweltfreundlich zu verhalten haben, und wer es nicht tut, hat ruck-zuck schlechte Presse, Produktboykotte, Demos, Petitionen usw. am Hals, und das tut meistens schnell mehr weh als eingangs erwähnte Kosten für Umweltschutz.
das mitte als zielscheibe
worum es hier geht, ist nicht euer "inhaltliches" gelaber, sondern dass ihr einen geplanten überfall aufs mitte mit 20 leuten durchgezogen habt. im mitte gehts ums selberdenken, im gegensatz zu euren ideologischen phrasen. das letzte, was ich da gesehen habe, bevor ich weg bin, war ne ausstellung über todesopfer durch rechten terror in den letzten 20 jahren. so ein haus mit der cdu-zentrale gleichzusetzen und als zielscheibe auszusuchen ist sowas von schwachsinn!
als jugendlicher hab ich mich vor 15 jahren zum glück im mitte aufgehalten, statt mich von gehirnwäschern wie euch vollabern lassen.
und dass ihr hier kommentare löscht, die euch nicht passen, zeigt wie ihr in wirklichkeit drsuf seid.
kotzende grüße aus hamburg
selberdenken?
Diese Ausstellung hat nichts mit sachlicher, seriöser Kritik zu tun. "Selberdenken"? Natürlich gabs auch in der DDR einige Fehler, aber wenn man z.B. die Stasi anspricht und vom Verfassungsschutz, Nazi-Kader in deutschen Geheimdiensten, dem Celler Loch, Peter Urbach, Operation Gladio, dem NSU-Skandal etc. schweigt, wenn man die Mauer anprangert aber zur regiden deutschen Asylpolitik und Frontex schweigt, wenn so getan wird als hätte in der DDR bitterste Armut geherrscht, aber verschwiegen wird das die DDR für den 2. Weltkrieg einige Reperationen leistete wärend die BRD von den USA als Bollwerk gegen die Sovjetunion noch mit dem Marshallplan wiederaufgebaut wurde, wer von politischen Gefangenen in der DDR redet aber von denen in der BRD, inklusive Isolationsfolter, schweigt, dem ist nicht an "selberdenken" und einer konstruktiven Auseinandersetzung gelegen sondern betreibt schlicht übelste Propaganda.
und soweit ich gelesen hab wurde bei der cdu die cdu direkt angegriffen, beim mitte wurde nur die ausstellung mitgenommen, das jugendzentrum selbst laut polizei und presse nicht beschädigt, von gleichsetzung zu reden ist daher schwachsinnig.
denken wär schon genug
hallo?! du verlangst in einer ausstellung über den "alltag in der ddr" auskünfte über frontex (seit 2004), nsu-skandal und was weiß ich, was mit dem alltag der ddr aber so überhaupt gar nichts zu tun hat? wenn nicht ales, was im westen an mist verzapft wurde, nicht mit abgehandelt wird, ist es "übelste propaganda"? selten so eine gequirlte scheiße gehört. einfach mal hirn anschalten!
und schon mal was von hausfriedensbruch gehört? weil mir irgendwas in deiner bude nicht gefällt habe ich nicht das recht, zu dir reinzukommen und es gegen deinen widerstand rauszuholen. und ein linker trupp steht über jedem gesetz, weil er auf der richtigen seite steht, oder was? und widerstand gegen die aktion gab es, das steht in jeder meldung dazu, nur hier nicht.
das war einfach eine bewschissene aktion, punkt aus.
Weniger Beleidigungen wären schön
Mäßige deinen Ton, Genosse, sonst müssen wir deine Kommentare weghauen. Diesmal nicht wegen stumpfsinniger Nazivergleiche, sondern wegen unterirdischer Beleidigungen.
ja, das verlange ich
Ich finds nicht zuviel verlangt, dass wenn man die sogenannte Einheit feiert und dabei die DDR kritisiert (was an sich ja völlig ok ist) eben auch die andere Seite der Medallie beleuchtet, denn alles andere ist einseitige Selbstbeweihräucherung oder eben antisozialistische Propaganda und hat mit Aufklärung und Selberdenken nix zu tun.
selberdenken! aber schwer
Ob mir jede Ausstellung überall gefällt ist eine Sache, eine andere ob ich Zensur ausübe. Bei der DDR gab es "einige Fehler" - das kommentiere ich nicht. Das ist eine peinlich verharmlosende Aussage die zudem die wundervolle Idee des Sozialismus in den Schmutz zieht. "Wenn man z.B. die Stasi anspricht und vom Verfassungsschutz, Nazi-Kader in deutschen Geheimdiensten, dem Celler Loch, Peter Urbach, Operation Gladio, dem NSU-Skandal etc. schweigt..." was hat das Celler Loch in einer Ausstellung zum Alltag in der DDR zu suchen? Das ist ein Thema für sich - soll jetzt die OsTCDU eine Ausstellung zur NSU "entfernen", weil da nichts über die Stasi drinsteht? Mit welchen Recht verlangen die Durchführenden der Aktion von Ausstellern sich von allem Möglichen zu distanzieren? Was für eine Grundeinstellung spricht aus solchen Forderungen bitte? "wer von politischen Gefangenen in der DDR redet aber von denen in der BRD, inklusive Isolationsfolter, schweigt, dem ist nicht an "selberdenken" und einer konstruktiven Auseinandersetzung gelegen sondern betreibt schlicht übelste Propaganda" - ist es auch legitim das umzudrehen - wer von politischen Gefangenen in der BRD spricht aber nicht von politischen Gefangenen in der DDR der betreibt übelste Propaganda... "beim mitte wurde nur die ausstellung mitgenommen, das jugendzentrum selbst laut polizei und presse nicht beschädigt" dafür bedanken wir uns untertänigst - der Sozialismus wird frei sein oder er wird nicht sein - Diese Form der Zensur ist hoffentlich kein Vorgeschmack auf das gewünschte System der Durchzuführenden und deren Anhänger
Polemik
Das ist doch alles billige Polemik: Celler Loch hat bei der Ausstellung nix zu suchen? Wenn die geheimdienstlichen Methoden eines anderen Staates kritisiert werden gehört es doch auch dazu das mit den eigenen Methoden zu vergleichen. Es ist ganz leicht mit dem Finger auf andere zu zeigen solange man die eigenen Fehler nicht eingesteht. Also natürlich hat das Celler Loch was damit zu tun wenn aus Sicht der BRD die Stasi kritisiert wird.
"ist es auch legitim das umzudrehen - wer von politischen Gefangenen in der BRD spricht aber nicht von politischen Gefangenen in der DDR der betreibt übelste Propaganda..." Blöd nur dass es die DDR nichtmehr gibt, über welche politischen Gefangenen willst du da dann jetzt genau sprechen? Aber ja, natürlich, wenn wir heute in der DDR leben würden und es eine kritische Ausstellung zur damaligen BRD geben würde ich als Kommunist natürlich ebenso fordern dass da auch auf ggf. vorhandene politische Gefangene in der DDR eingegangen wird, keine Frage, ist doch super für eine Lehrstunde in marxistischer Dialektik.
polemik?
mal bei der Sache bleiben - Thema war ja wohl Alltag in der DDR oder? - ich kann mir ja leider kein Urteil bilden (haben ja andere für mich entschieden) ich konnte die Tafeln nicht selber bewerten - Das Celler Loch hat mit dem Alltag in der DDR so viel zu tun wie der Gulag in der UDSSR oder die Gefangenen im Stadion von Chile - liebe GenossInnen - und selbst wenn, müsst ihr noch jedem selbst überlassen was er/sie alles weiter beiträgt zu einer Ausstellung oder nicht - so ist das eben in einer pluralistischen Gesellschaft - deren Vorteile wir alle, auch wenn es genug Grund zum Schimpfen gibt, nutzen - die Aussteller im Haus machen auch Veranstaltungen zum Thema "Deportation von Juden" oder "Orte des widerstandes 33 -45". Dass eine Ausstellung die Ausrichtung haben muss, die euch ins Geschichtsbild passt, ist etwas zu viel verlangt. Ich empfinde das als eine totalitäre Einstellung - "Blöd nur dass es die DDR nichtmehr gibt, über welche politischen Gefangenen willst du da dann jetzt genau sprechen?..." Die Ausstellung betrifft aber nun mal die DDR, das 3.Reich gibt es auch nicht mehr und wir sprechen darüber - glücklicherweise! Was maßen sich da Leute an jmd vorzuschreiben was Ausstellungen von anderen zu beinhalten haben - macht selber eine, informiert, sprecht Leute an - "wenn wir heute in der DDR leben würden und es eine kritische Ausstellung zur damaligen BRD geben würde ich als Kommunist natürlich ebenso fordern dass da auch auf ggf. vorhandene politische Gefangene in der DDR eingegangen wird, keine Frage, ist doch super für eine Lehrstunde in marxistischer Dialektik" - alles billige Polemik? "Wenn die geheimdienstlichen Methoden eines anderen Staates kritisiert werden gehört es doch auch dazu das mit den eigenen Methoden zu vergleichen" - ganz klar und wenn man sich über staatliche Zensur beklagt, dann setzt man sich auch kritisch mit der "Entfernung" einer Ausstellung in einem Jugendhaus auseinander? wenn du heute in der DDR leben würdest, würdest du definitiv keine kritische Austellung über die DDR machen - die hinge keine 5 Minuten - glaubst du das was du da schreibst eigentlich selbst?
link zur ausstellung
Hier kannst du dir selber ein urtil bilden
bundesstiftung-aufarbeitung.de/die-heile-welt-der-diktatur-%2363%3B-herrschaft-und-alltag-in-der-ddr-2354.html
don't feed the troll
manchmal tritt der troll nicht erst in den Kommentaren auf, sondern stellt selbst Artikel ein.
zum Artikel selbst: ist nur so viel zu sagen. diejenigen, die glauben das Staat und Sozialismus mehr miteinander zu tun haben als tödliche Feindschaft, werden immer etwas positives an der DDR finden. und sie werden immer, wenn sie die BRD kritisieren das hohe Lied der sakrosanten DDR singen. es lohnt sich nicht sich da auf Diskussionen ein zu lassen. es reicht einen Standpunkt jenseits eines staatsverliebten Sozialismus ein zu nehmen, einen Standpunkt, den schon eine 2/3 Mehrheit in der ersten internationalen eingenommen hat!
Mein Senf
Ich denke, so wie keine objektive Wahrheit gibt, kann es auch nicht eine einzige Wahrheit darüber geben, aus welchen Gründen die politische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung der DDR letztlich so verlaufen ist. Jedenfalls ist diese Forum gewiss nicht der Platz dafür, Antworten darauff zu suchen.
Ich weiss aber, dass so sehr mich das Leben in der BRD mit den alltäglichen Widersprüchen ankotzt, dass ich genauso wenig in der DR hätte leben wollen. Eine Gesellschaft, die mich erschiesst, wenn ich die Grenzen seines Terretoriums überschreiten will; die mich ins Gefängnis wirft, wenn ich die Staatspartei kritisiere..Nö, Danke.
Ich glaube, dass hier viele in völliger Unkenntnis - durch Alter oder durch familiären Hintergrund - der tatsächlichen Lebensverhältnisse in der DDR aus rein politiktheoretischen Erwägungen heraus einen Staat verteidigen, der genauso wie alle anderen auch, abgeschafft gehört(e).
Zur Aktion: Ich denke, ihr habt es euch da zu einfach gemacht, auch wenn die politische Intention einer Ausstellung dieser Stiftung uns allen klar ist. Nur geht es doch nicht um uns hier, oder? Der müheselige Weg: Anwesenheit während der Ausstellung heute mit Wissen und Flyern, um mit den Gästen ins Gespräch kommen zu wollen, evtl. auch eigene Schautafeln mit eben der nur allzu berechtigten Kritik an der BRD hätten eine größere Wirkung in eurem Sinne erzielt.
So seid ihr in die Falle der Frage der Meinungsfreiheit geraten, aus der ihr jedenfalls in Mainstreammedien ganz sicher und wie scheint sogar hier, nicht mehr rauskommt.
teils richtig...
Es gibt sehr wohl einige Wahrheiten, die die Entwicklung begründet haben...und wer nicht aus ideologischen Gründen zu feige ist, kann sie auch leicht finden und nachrechnen.
Der teil mit dem Alter ist allerdings richtig: Zu jung, zu satt, zu unzufrieden geht oft Hand in Hand. Viele von denen wissen gar nicht, wohin sie ihr naseweises Geplapper in jedem einzelnen kommunistischen Land schnellstens gebracht hätte... wollens auch nicht wissen, denn es gehört ja verteidigt, der Dreck.
Linker Selbstbetrug
Wohl aufgrund eures Alters dürfte euch nicht bewusst sein, dass die Unterscheidung zwischen "verwertbar" und "unverwertbar" in der DDR weit extremer war als damals und heute in der BRD. Rentner, mehr noch Behinderte wurden nur mit dem Allernötigsten versorgt. Lest übrigens mal "Pol Pots Lächeln" - ein hervorragender Roman über den Irrsinn linken Selbstbetrugs (es geht um eine Reise linker Schweden nach Kambodscha unter den Roten Khmer).
Noch was: Ein Adenauer wäre im KZ fast vereckt, ein Honnecker hatte während seiner Gefängniszeit Hafturlaub und ein Verhältnis mit einer Wärterin.
nicht gut
an der "theoretischen" Diskussion teilzunehmen fehlt mir nach Jahrzehnten in der linken Szene mittlerweile der Nerv und es macht mich auch nicht satt. Aber darum geht es eigentlich auch nicht. Die Aktion selber halte ich für freundlich gesagt völlig daneben - der Inhalt der Feiern geht mir auch ziemlich auf den Keks, die Lobhudelei der Vereinigung nervt mich total - allerdings scheint ihr völlig zu vergessen, dass die Aktion in einem Hause statt fand in dem Jahrzehnte lang linke Inhalte diskutiert werden konnten, indem zuletzt Veranstaltungen über Faschismus mit Thema Verfolgung politisch Andersdenkender, Homosexueller, Juden und Roma und Euthanasie statt fand, von einem Träger der in Stuttgart eine gute Gedenkstättenarbeit mit Schulen zum Thema Faschismus macht. Ihr könnt schlecht verlangen, wenn es um eine Ausstellung mit verhältnismäßig wenig Raum geht, dass sämtliche Inhalte die ihr wünscht vertreten werden. Leider schafft es wohl die Linke bis heute nicht in eine gelungene Kommunikation mit dem "normalen" Bürger zu treten. Solche Aktionen sind politisch völlig abgehoben und nicht vermittelbar. Eure gewünschten Inhalte kommen so nicht rüber - auch nicht wenn man ein paar km im Polizeikorridor durch die Stadt marschiert. Vielleicht wäre es mal besser sich zu überlegen, wie welche Inhalte an wen gelangen. Die Aktion selber hat für mich einen Character der mir nicht gefällt - es wird quasi verlangt sich von allem Möglichen zu distanzieren - sonst ist man ja antikommunistisch- muss man eigentlich kommunistisch sein oder sonst befürchten dieses mal der linken als sonst meist der staatlichen Repression zum Opfer zu fallen oder was ist das wenn 2 Hand voll Maskierter ein Gebäude betreten und Inhalte "beschlagnahmen" weil was drin steht, was einem nicht passt - das ist genau das für was wir nie gekämpft haben! Und besonders schön - ihr habt mal wieder ganz mutig die Höhle des kaptialistischen Löwen angegriffen: ein Jugendhaus, na da kann es nicht mehr lange dauern bis der Kapitalismus unterliegen wird.
Sehr gut
Ich bin so froh zu lesen, dass es hier noch differenziert denkende Menschen gibt!
Sehr gut geschriebener Kommentar!!!
Wenn die DDR verklärt wird ist es nicht meine Revolution
Ekelhafte, geschichtsvergessene Verklärung. Jeder blamiert so gut er kann.
Wirr
Es ist schon klasse, dass am 3. Oktober, an welchem linke Strömungen, welche ja wohl nicht gegen die BRD oder die Wiedervereinigung in erster Linie, sondern gegen Regierungssysteme jeglicher Form demonstrieren wollen, mit so einer Aktion der (alles in allem doch von allen klar denkenden Menschen als) Unrechtsstaat DDR relativiert wird!
Ganz egal ob BRD oder DDR müsste den meisten "Linken" hier doch jede Form von Staat auf den Sack gehen. Dass die DDR, was die Ausprägung des Staatsapparats ein Paradebeispiel an deutscher Gründlichkeit war, kann meines Erachtens nicht einmal der roteste Kommunist leugnen.
Für mich als einfach nur politisch interessierte Person (welche durchaus mit linken Ideologien sympatisiert, nicht aber mit der Art und weise und wie diese durchgesetzt werden sollen) jenseits von Rechts oder links, ist es nur schwer verständlich, dass im Namen von Linksradikalität der Kommunismus auf der einen Seite wieder eingeführt werden soll und auf der anderen Seite munter die Anarchie gepredigt wird...
Aber das ist warscheinlich das Grundproblem von dem Wort "Radikalität"...
Aber eines noch zum Schluss. Macht nur weiter mit solchen im Artikel beschriebenen Aktionen. Dann verspielt ihr euch sämtliche Sympatien bei der "nicht radikalen" Bevölkerung, die eigentlich auch Veränderungen in vielen Bereichen haben will und ohne die nicht mal eine radikale kommunistische Revolution möglich wäre (so man sie denn wollte), da sie einfach einen zu großen Anteil der Bevölkerung ausmacht.
"politische Mitte"
Wie bereits gesagt, die von dir genannten Punkte zur Relativierung der Unterdrückung seitens des Staates in der DDR sind vollkommen richtig allerdings gibt es zwischen den Menschen die den Kommismus einführen wollen und den Menschen die die Idee des Anarchismus vertreten gewisse unterschiede, das sollte dir aber eigentlich bewusst sein wenn du dich mit "linken Ideen" beschäftigst hast und auch richtigerweise erkennst das es viele antinationalistische Menschen gibt.
Und es gibt kein "jenseits von Rechts und Links", die Illusion der "politischen Mitte" ist eine Ansammlung von beschissenen Kompromissen und Toleranzen, das erklärt sich doch schon in der Bezeichnung.
Dieses "jenseits von Rechts und Links", das wirkt natürlich schön, positionierst du dich damit doch auf eine Position außerhalb des "Konfliktes" und kannst schön von oben herab analysieren und belehren weil eigentlich hast du damit ja nichts zu tun, stimmts?
So'n Quark.
rechts und links
Als ob die ganze welt nur aus dem Konflikt zwischen Rechts und Links besteht...
Dass das komplett bekloppte Gedankengut von Nazis oder sonst irgendwie fremdenfeindlichen und menschenverachtenden Idiotien in unserer Gesellschaft absolut keinen Platz hat, dass sehen nicht nur Menschen im linksextremen Spektrum so, sondern zum Glcük mittlerweile auch der Großteil der Bevölkerung und auch des Esteblishments oder wie man die böse bürgerliche Mitte sonst nennen will!
Man muss manchmal auch ein paar Meter weiter denken als bis zur nächsten Nazidemo, deren Verhinderung allerdings jedesmal wieder ein kleiner Erfolg ist. (Ich erinnere mich noch gut an einen Klatzenauftritt in Freiburg, bei dem die braune Blörre nicht mal aus dem Bahnhof herauskam und dabei auch noch strümpfig gehen musste, da sie ihre ollen Springerstiefel ausziehen musste...
Knatter
während hier ja alle irgendwie davon auszugehen scheinen sie wüssten alles über die ausstellung und ihre verwerflichkeit und hetze und was weiß ich, hier der link zur kompletten ausstellung, zum selberdenken:
bundesstiftung-aufarbeitung.de/die-heile-welt-der-diktatur-%2363%3B-herrschaft-und-alltag-in-der-ddr-2354.html
Kein Fußbreit dem Antikommunismus!
Hab mir die Sowjetparadies-Ausstellung angesehen und kann bestätigen, dass alles, was über sie in der oben zitierten Erklärung steht (und noch mehr), zutrifft. Daher an dieser Stelle noch mal danke an die mutigen Leute, die trotz Androhung von Strafe diesen reaktionären Propagandazauber gestört haben.
Eines Tages werden wir solche Ausstellungen über die BRD machen, nur mit dem Unterschied, dass wir dann nicht auf Lügen und Verzerrungen über den dann vergangenen Staat zurückgreifen werden müssen. Der gibt schon so genug her für eine gründliche Delegitimierungs- und Aufklärungskampagne.
Ah ja?
Das glaubst Du doch nicht mal selbst, oder?
Wir leben gerade in einem relativ freien System, in dem (fast!?) alles diskutiert, demonstriert, gepostet, gebloggt, geschrieben, gesprochen, gedacht, gedruckt und gesendet werden darf - welche sensationellen neuen An- und Einsichten oder gar Enthüllungen, die heute noch von Seiten der Obrigkeit unterdrückt seien, wären denn in so einer Ausstellung zu erwarten?
Nein zur "kommunistischen" Zensur
da war Rosa Luxemburg deutlich weiter: „Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit des anders Denkenden." Deine Meinung "Daher an dieser Stelle noch mal danke an die mutigen Leute, die trotz Androhung von Strafe diesen reaktionären Propagandazauber gestört haben (ich gehe davon aus, dass du damit die Verhinderung der Ausstellung meinst)..." Damit negierst du den Anspruch Rosas. Du nimmst für dich in Anspruch darüber zu entscheiden, was gezeigt werden darf und was nicht. Gleichzeitig wird die Reaktion des Staates hier im Forum zu Recht bejammert, der es sich erwarteterweise nicht gefallen lässt, dass seine Spektakel gestört werden - 1. was bitte habt ihr denn von diesem Staat erwartet? 2.Deine Argumentation und die des repressiven Staates ist dabei im Endeffekt die Selbe, außer dass die jeweilige Legitimierung wechselt. Zudem muss man sehen wo die Ausstellung gezeigt wurde und in welchem Zusammenhang: in einem Jugendhaus über den Lernort Gedenkstätte, die Angebote unter dem Motto Schüler begleiten Schüler macht, zu Themen wie: Orte des Widerstandes, verbrannt -verboten...,Führung zur Deportation etc und eben die Austellung zum Alltag in der DDR. "noch mal danke an die mutigen Leute" wie heldenhaft mit 20 Maskierten einer Sozialarbeiterin entgegenzutreten? Ihr habt damit quasi eine Ausstellung verboten unter dem Vorwand eine revolutionäre Tat zu begehen - erstmal was soll da bitte mutig sein? Zweitens die Begründung lässt sich einreihen in eine große Reihe von Pseudogründen: wie sagte 1978 noch die Stuttgarter DKP so schön, als sie bei einer Demo gegen Berufsverbote auf die Träger einiger Plakate einschlug,die protestierten gegen Berufsverbote für Homosexuelle:" diese Plakate seien Arbeiterverarschung" - zu dem gelobten Arbeiterstaat DDR - das Ziel des Kommunismus ist immer noch mit der Abschaffung der Lohnarbeit verbunden und nicht mit der Verstaatlichung des Kapitalismus unter einer Staatspartei - ob es sich dabei um wie oben geschrieben früher "aufrechte Revolutionäre" handelt, die scheinbar die DDR aufbauten ist völlig egal - es geht nicht darum was jmd mal gewesen sein soll, sondern um das was in der DDR passierte! Aufgebaut haben die DDR übrigens nicht das Politbüro sondern wie überall wir Malocher! Kannst du mir mal sagen warum ich als arbeitender Mensch ein System auswählen sollte, indem ich mehr malochen muss und weniger Freiheiten habe, wie in den benachbarten bürgerlich kapitalistischen Staaten? Religion ist das Opium des Volkes - aber der "Kommunismus" einiger Linksparteien oder Grüppchen stellt sich leider genauso als leere Verheißung heraus. Der Weg ist das Ziel und wenn ich ein Staatsgefüge aufbaue ohne ein Klima der möglichen offenen Auseinandersetzung, das sich nicht auf dem Weg macht das Ziel wo möglich in der Form des organisatorischen Aufbaus vorwegzunehmen, dann gehe ich einen falschen Weg. Wenn wir auf die Straße gehen, dann doch für ein besseres Leben und nicht für ein anderes schlechtes Leben - wenn es das sein soll, jetzt schon die zukünftige Repression einer zukünftigen anderen Form des "solidarischen Zusammenebens" mit Zensur unter Beweis zu stellen,stellt sich für mich die Frage, ob ich für sowas auf die Straße gehen soll oder nächstes Mal lieber besser ein Bier mit Max Herre trinke. Wie sangen die Schmetterlinge in der Proletenpassion:" Genossen dreht die Flinten, der Schuß der kam von hinten".
Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden?
Die Dummen gehen einfach nicht alle..
Alleine die Tatsache, dass hier die größten "DDR-Kritiker" mit der Bundesbehörde für Politische Bildung als Quelle hausieren gehen, offenbart den inhaltlichen Charakter dieser Pseudodebatte. Den Rest erledigen dann Kampfbegriffe wie Dikataur, Stasi, stalinistisch etc. Hier kotzt sich ein Haufen Westdeutscher und Nachwende-Geborener über die DDR aus, ohne sie selbst erlebt zu haben, und als Basis für dieses "Wissen", was mit der Realität in der DDR Null zu tun hat, dient das bürgerlich-antikommunistische Lügengeflecht der bundesdeutschen Kapitalistenklasse. Applaus. Wenn man annimmt, dass die Hälfte dieser geistig Armen, die sich hier sinnfrei auskotzen, dafür bezahlt werden, also aus dem Polizei- und Staatsapparat stammen, bleiben immer noch erschreckende 50% sich selbst als "links" definierende Hirnakrobaten, die das bürgerliche Denken bis ins Knochenmark verinnerlicht haben, aber der Welt erzählen wollen, sie wären die einzig wahren Revolutionäre. Pustekuchen. Wer nichtmal das Wesen der kapitalistischen Ausbeutung begreift und erkennt, dass in der DDR die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen abgeschafft wurde, da das Wesen der kapitalistischen Ausbeutung abgeschafft wurde, der sollte sich erst einmal Basiswissen aneignen, bevor er die Fresse dermaßen aufreißt. Das ist eine Beleidung der Intelligenz der Menschen die solche Grütze lesen müssen, vor allem, wenn sie die DDR selbst erlebt haben. Wer glaubt er könne ein Land, gar nicht zu reden von einer Welt, von heute auf morgen in den Kommunismus katapultieren ohne eine Übergansphase, die Diktatur des Proletariats, den sozialistischen Staat, der hat noch nie Erfahrungen mit der Umwälzung einer Gesellschaft gemacht bzw. begreift die notwendigen Prozesse überhaupt nicht. Solche Nachtjacken können nichtmal Leute aus ihrem Wohnhaus politisieren, geschweige denn Kontexte mit größerer Tragweite, wie das Thema DDR, erfassen. Ich bin in der DDR geboren, habe sie mehr als "ein paar Jahre" erlebt und werde sie immer von einem kommunistischen Klassenstandpunkt aus verteidigen. Denn sie ist die bisher größte Errungenschaft der deutschen Arbeiterklasse und kein anonymer Internetmaulheld, ja man kann es sogar noch enger fassen, kein "antiautoritärer" , "anarcho-kommunistischer", "antistalinistischer", "libertärer" oder sonstwas-Westlinker, hat je etwas Vergleichbares erreicht, und wird es auch nie, denn Maulhelden bleiben immer Maulhelden. Und die Westlinke, die in 40 Jahren Existenz der DDR einfach NULL erreicht hat, sich stellenweise sogar dazu hinreißen ließ, und dass ja wie hier zu erkennen ist bis heute, gegen die sozialistischen Staaten, ganz im Sinne der Kapitalisten zu hetzen, sollte denen, die 40 Jahre eine antikapitalistische Alternative boten, doch bitte nicht die Welt erklären wollen. Soviel Selbstüberschätzung und Arroganz ist ein typisches Übel "von Drüben" und unnütz und verwerflich wie der Rest des kapitalistischen Ausflusses.
Anarchistische Kritik darf nicht gleich bürgerliche Kritik sein!
Wir sollten uns, bevor wir überhaupt die Ausstellung ansehen, anschauen WER diese Ausstellung WARUM macht!
Und da ist es doch offensichtlich, dass die "Bundesstifung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur" nicht eine libertär-antikapitalistische gesinnte Organisation ist, sondern ein kapitalistisch-nationalistische Propagandaeinrichtung!
Seit wann lassen wir uns von unserem politischen Gegner die Kritik an anderen politischen Gegnern sagen?
Gerade als Anarchistinnen und Anarchisten sollten wir die "Systeme" nicht als absolute Macht ansehen, sondern die Aktionen und Bedürfnisse der gewöhnlichen Leute als Maßstab nehmen und untersuchen, welche Auswirkungen diese hatten und haben. Und da wird uns doch deutlich:
Sowohl die BRD als auch die DDR mussten sich legimieren, damit die Herrschaft überhaupt aufrecht erhalten werden konnte. Die BRD tut dies über Konsummöglichkeiten aber auch Redefreiheiten und bescheidene Mitbestimmungsmöglichkeiten. Die DDR tat dies über einige Elemente aus der sozialistischen Idee: Flächendeckende Versorgung, Arbeiterrechte*, Abbau von Konkurrenz. Wir, die Masse der einfachen Leute, die beherrschte Klasse, haben in beiden Systemen für Freiheit gekämpft.
Wie westdeutsche Propaganda funktioniert
Die Bundesstifung arbeitet natürlich im Intersse des kapitalistischen Westen. Es geht ihr nicht darum zu zeigen, wo die DDR unterdrückerisch war und wo fortschrittlich (den auch das war die DDR in einigen Punkten, flächendeckende Kindertagesstätten mal als berühmtestes Beispiel). Sie will vielmehr die DDR als ganzes, auch und vorallem ihren wirklichen sozialistischen Gehalt (mal dahingestellt wie groß dieser war) diskreditieren. Die Bezeichnung "Diktatur" ist, wie es "Unrechtsregime" schon immer war, zu einem Verschleierungsbegriff geworden! Da werden subtil, ohne es auch direkt aussprechen zu müssen Nazi-Deutschland mit DDR verglichen. Das "selbst aussprechen" wird dann dem Bürger überlassen, der dadurch das Gefühl bekommt "selbst gedacht" zu haben. Wie oft musste ich hören: "ICH habe MIR Gedanken gemacht und gedacht: der kommunismus ist ein gutes System, aber dem Mensch ist zu schlecht dafür." Dieses Mantra wird der Masse nicht vorgekaut, es wir ihnen als Puzzelteile vorgeworfen und jede*r einzelne setzt das Puzzel zusammen und ist dadurch noch fester überzeugt, als wenn es vorgekaut würde.
Und zum Vergleich mit Nazideutschland zur erinnerung: Ein Regime, das Andersdenkende sofort umbringen lässt, einen Weltkrieg beginnt, mehrere Bevölkerungsgruppen auslöschen will, Arbeiterrechte begräbt ist einfach etwas anderes als die SED-Diktatur oder auch Assads Diktatur**, wo zwar politische Willensbildung unterdrückt wird, aber ansonsten ein relativ freies Leben möglich ist.
Indem Stasi-Methoden, Knäste und Repression von dieser Organisation angeprangert werden, wird damit unterschwellig so getan, als gäbe es das heute nicht. Alleine dadurch, dass diese Dinge angesprochen werden und lauter anderen Dingen, die es drüben gab und hier nicht, wird eine Differenz zum hiesigen System suggeriert. So gesehen ist die Kritik "es gibt kein Wort zu VS, Gladio, NSA" also berechtigt. Eine objektive Ausstellung müsste sich wohl so ausdrücken: "Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Stasi und Verfassungsschutz", oder das Thema beiseite lassen.
Repressive Toleranz im Westen
Ich will davor warnen die "Freiheit" in der BRD zu sehr zu bejubeln, auch wenn sie natürlich sehr zu genießen ist und auch ich wohl wie Bloch vielleicht lieber in der BRD gelebt hätte. Stichwort Repressive Toleranz (Marcuse): Eine raffinierte Herrschaftstechnik: Protest zulassen, soweit er nichts verändert. Die Stuttgarter Demonstrationen sind ein großartiges Beispiel: Tausende demonstrieren gegen Krieg oder sonst eine Schweinerei, während in den Einkaufsstraßen immer 10-100 mal mehr Menschen einkaufen gehen. Es wäre dumm, diese Demos zu unterdrücken. Der "freie Westen" hat dies erkannt und lässt die Linken und Demokraten sich die Beine in den Boden demonstrieren, ohne davon beeindruckt sein zu müssen.
Linke Positionen
Als Linke sollten wir offen nach außen unsere Kritik an der DDR formulieren, um nicht als "Verharmloser" rüberzukommen und vor allem um nicht Verharmloser zu sein. Aber wir sollten uns dabei nicht auf antikommunistische Propaganda stützen! Insofern bin ich als Anarcha-Kommunist ziemlich erschüttert von einem großen Teil beider Fraktionen dieser innerlinken Auseinandersetzung. So eine unsolidarische Spaltung ist nur für unseren Gegner gut. Eine solidarisch-kritische Spaltung kann uns aber stärker machen.
*Ich weiß aus erster Hand, dass Arbeitnehmer in der DDR stärkere Rechte und solidarische Organisierungen hatten.
** Ich war vor dem Krieg in Syrien und muss feststellen, dass immerhin ethnische und religiöse Minderheiten friedlich zusammenleben konnten (im Falle der Kurden jedoch ohne kulturelle Rechte), was nicht heißt dass die politische Unterdrückung nicht bekämpfenswert sei.