[Magdeburg] Party-Flashmob für mehr Freiräume

Party Party!

Am 11. August gab es in der Magdeburger Innenstadt eine Flashmob-Aktion. Am Olvenstedter Platz versammelten sich über 40 maskierte Partysanen. Bewaffnet mit Luftschlangen, Konfetti, Sekt und Musik ging es per Straszenbahn in die City.


Die Fahrgäste wurden mit Flyern über die Notwendigkeit von mehr unkommerzieller Kultur und selbstorganisierten Freiräumen informiert. Am Damaschkeplatz verließ der Partymob die Bahn und zog spontan durch den Hauptbahnhof, zwei Shoppingmeilen und ein Luxushotel. Dabei wurde lautstark die Schaffung eines Libertären Zentrums gefordert. Gegen Ende der Aktion gab es noch Stress mit einer frustrierten, der radikalbürgerlichen Szene zuzuordnenden Reinigungskraft. Die Polizei mischte sich ein und prügelte spontan um sich. Daraufhin zerstreuten sich die Partysanen und verschwanden unerkannt. Die Personalien mehrerer Personen wurden später festgestellt.

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Nach dem Hasselbach- und Bahnhofsvorplatz will die Fraktion CDU / BfM Trinkverbot ausweiten / Vorstoß in dieser Woche im Stadtrat
Aus zwei mach drei? Stadträte wollen Alkoholverbot auch am Busbahnhof

Von Jana Wiehe

 

Erst der Hasselbachplatz, dann der Bahnhofsvorplatz und künftig auch der Konrad-Adenauer-Platz zwischen Hauptund Busbahnof ? Ginge es nach Magdeburgs Christdemokraten, sollte das Alkoholverbot ausgeweitet werden. Am Donnerstag nimmt die Fraktion von CDU / BfM in dieser Sache zum zweiten Mal Anlauf. Der Beigeordnete Holger Platz hat seine Zweifel.

Altstadt. " Doch, das stimmt. Die sitzen täglich hier und ziehen sich ihr Bier rein. Es werden Reisende angebettelt und leider auch immer wieder in die Ecken uriniert. " Für die Taxifahrer, die am ZOB am Ausgang des Hauptbahnhofs gestern auf Fahrgäste warten, ist die Sache klar : Ein Alkoholverbot wäre auch hier, am Konrad-Adenauer-Platz, gleichfalls mehr als angebracht. Auch wenn in dem Moment, als die Redakteurin vor Ort ein paar Stimmen und Bilder einfängt, gerade niemand trinkend in den Ecken herumlungert. " Die Schwarz-Bunten sind gerade mal weg, aber mit Sicherheit heute irgendwann wieder ran ", kommentiert einer der Taxifahrer die harmlos anmutende Szenerie. Rückendeckung für die Fraktion der Christdemokraten und Bürger für Magdeburg ( BfM ), die in der Stadtratssitzung am Donnerstag einen zweiten Anlauf in Sachen Alkoholverbot an der Rückfront des Hauptbahnhofes nehmen will. Schon einmal, als mit der Beschlussfassung zur neuen Gefahrenabwehrverordnung im Dezember 2008 das nächtliche Alkoholverbot am Hasselbachplatz und das totale Alkoholverbot auf dem Bahnhofsvorplatz festgezurrt wurde, wollte die CDU auch gleich das Verbot für den Konrad-Adenauer-Platz verankert sehen. Ordnungsbeigeordneter Holger Platz hatte jedoch dafür plädiert, erst mal ein Jahr lang Erfahrungen auf den beiden Plätzen zu sammeln und weitere Bereiche zu beobachten. " Wir brauchen belastbare Zahlen über einen längeren Zeitraum, um wirklich sagen zu können : Hier gibt es eine problematische Entwicklung. " Die CDU zog ihren Antrag zurück, um ihn jetzt – ein gutes halbes Jahr später – erneut in den Rat einzubringen. Die Christdemokraten sehen sich durch die positive Halbjahresbilanz, die Holger Platz erst vor wenigen Tagen zum Hasselbach- und dem Bahnhofsvorplatz gezogen hatte, bef ügelt. Das Alkoholkonsumverbot habe sich bewährt, die Zahl der Straftaten sei zurückgegangen, hatte Platz erklärt.


Das würden die christdemokratischen Räte gern auch auf dem Konrad-Adenauer-Platz so sehen. Die Erfahrungen dort seien alles andere als gut. Reisende würden " von angetrunkenen Personen angebettelt und teilweise beleidigt ", heißt es u. a. in der Begründung zum Antrag.

Aus zwei Verbotsplätzen mach also drei ? Beigeordneter Holger Platz sieht eine mögliche Ausweitung des Alkoholverbotes auf den Konrad-Adenauer-Platz kritisch. " Ich halte das für ein bisschen voreilig und verfrüht ", sagte er gestern. Ihm lägen keinerlei " belastbare Zahlen zu Straftaten " oder nennenswerte Einsatzzahlen der Behörden vor. " Das Alkoholverbot ist ein gutes Instrument, das aber mit Bedacht eingesetzt werden sollte ", so Platz weiter, der eher dafür ist, das abgesprochene " Probejahr " auch erst einmal abzuwarten.

Unterdessen wollen auch die Liberalen, erklärte Gegner des Alkoholverbotes, selbiges am Donnerstag im Stadtrat zum Thema machen. Nach dem jüngsten Urteil des Verwaltungsgerichtshofes Baden-W ürttemberg, das das Alkoholverbot in Freiburg kippte, fragt die FDPFraktion nach möglichen Konsequenzen für den Umgang damit in Magdeburg. " Die Diskussion ist neu entbrannt ", bemerkt Stadtrat Carsten Klein dazu ganz richtig.

 

Quelle: http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichten/lokalausgaben/magdeburg/magdeb...

Lustige Aktion - tut der Szene bestimmt gut!

 

Viel Glück Euch!

Jaja, das alte Leid, äh, Lied.

 

Volksstimme Magdeburg, 13. August 2009