Pressemitteilung zur Demo gegen den Thor-Steinar-Laden Tønsberg in Hannover

Tonsberg

Heute am 21. September demonstrierten wir gegen den am 12. September neueröffneten Thor-Steinar-Laden „Tønsberg“ in der Podbielski-Straße in Hannover. Unserem Aufruf folgten 600 Menschen, um ihrem Unmut gegen den neuen Nazitreffpunkt in der List kundzutun. Damit wurden unsere Erwartungen bezüglich der Teilnehmer_innen-Zahl bei weitem übertroffen.

 

Heute am 21. September demonstrierten wir gegen den am 12. September neueröffneten Thor-Steinar-Laden „Tønsberg“ in der Podbielski-Straße in Hannover. Unserem Aufruf folgten 600 Menschen, um ihrem Unmut gegen den neuen Nazitreffpunkt in der List kundzutun. Damit wurden unsere Erwartungen bezüglich der Teilnehmer_innen-Zahl bei weitem übertroffen.

Nach einer Auftaktkundgebung am Lister Platz, wo ein Redebeitrag des Antifaschistischen Infoportals Weser / Deister / Leine verlesen wurde, setzte sich der Demonstrationszug in Begleitung der Polizei in Richtung Podbielski-Straße stadtauwärts in Bewegung.
Mit lautstarken Parolen gegen Faschismus und das neue Nazigeschäft in Hannover lief die Demo die knapp 2 km Strecke bis zu ihrem Ziel. Kurz vor erreichen des Endkundgebungsortes gegenüber des Ladens, griff die Polizei plötzlich einige Teilnehmer_innen der Demonstration an. Auf den lautstarkem Protest gegen diesen tätlichen Angriff durch die Polizeit reagierten die Beamten mit unverhältnismäßig massiven Pfeffersprayeinsatz, wodurch mindestens 50 Personen verletzt wurden.
Entgegen der polizeilichen Presseaussagen eskalierte die Situation nicht, weil angeblich Demonstrationsteilnehmber_innen versuchten die Absperrung zu überwinden und so zum Laden zu gelangen, sondern weil an einer Engstelle der Platz für die Polizeikette begrenzt war. Anstatt die Situation zu entspannen und die Kette zu verschieben, versuchten die Beamten sich mit köperlicher Gewalt Platz zu schaffen. Dabei drückten sie Teilnehmer_innen gegen den fahrenden Lautsprecherwagen. Nach deeskalativem Eingreifen der Organisationsstruktur beruhigte sich die Situation und der Aufzug konnte die letzten Meter bis zum Endkundgebungsplatz zurücklegen.

Die Abschlusskundgebung mit 3 weiteren Redebeiträgen wurde gegenüber des „Tønsbergs“ unter Applaus der Anwohner_innen und Nachbar_innen abgehalten. Die Verkäufer_innen schlossen kurz vor Eintreffen des Demonstrationszug den Laden und verließen ihn. Während der Kundgebung pöbelten Hannoversche Nazis der „Weiße Wölfe Terrorcrew“ aus einer vorbeifahrenden Bahn. Nach ca. 2 Stunden löste der Anmelder die Versammlung auf, mit der Aufforderung an die Teilnehmer_innen aufgrund der vorangegangen polizeilichen Übergriffe und der Naziprovokationen auf sich aufzupassen. Dann appelierte er an alle Anwesenden weiterhin kreativ zu bleiben und auf allen Ebenen gegen den Thor-Steinar-Laden zu agieren.
Wir sehen diese Demonstration als einen großen Schritt gegen den Thor-Steinar-Laden und sind äußerst zufrieden mit der zahlreichen Teilnahme und dieser neuen Art politischer Agitation in Hannover. Wir hoffen, dass daraus weitere Aktionsformen gegen den und bis zur Schließung des Ladens resultieren.

21. September Antifa Infoportal Weser / Deister / Leine

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das war eine gut besuchte demo. aber es stellt sich die frage, wo aber hier eine "neue Art politischer Agitation in Hannover" gesehen wird, ist mir unklar.