Kommuniqué zu den Einheitsfeierlichkeiten am 03. Oktober

Level up ganz anders

Am 03. Oktober soll nicht nur die „deutsche Einheit“, also der Sieg über den Pseudo-Sozialismus und der Erschaffung neuer deutscher Allmachtsphantasien, sondern auch dieses Land als Konstruktion aus Staat, Nation und Kapital gefeiert und als alternativlos dargestellt werden. Wir, die Gruppen LevelUP! aus Tübingen und ganz anders [HN], lehnen diese Feierlichkeiten mitsamt ihrer Intention und Bedeutung entschieden ab.

 

Die Identifikation mit der Nation und dem Staat ist die Sehnsucht nach einem Kollektiv, in dem jede*r Einzelne als Teil eines großen Ganzen dient. Eine Projektion der eigenen Hoffnungen auf die „Schicksalsgemeinschaft“, die Erfolg und Identität verspricht, kaschiert das ambivalente Verhältnis innerhalb dieses Konstruktes. Der kapitalistische Alltagswahnsinn sorgt für Erniedrigung, Leistungsterror, Verarmung, Gesundheitsschäden, Stress und Verelendung. Die Nation hat somit den Sinn, diesen Alltagswahnsinn durch das Bieten einer Konstruktion, die die eigene Ausbeutung als Dienst zum Wohle der eigenen Nation kaschiert, auszublenden. Die falsche Freiheit des Kapitals und des Staates, die Menschen auszubeuten, zu demütigen und zu unterdrücken, wird mit der individuellen Freiheit des Einzelnen verwechselt, die innerhalb der bürgerlichen Ordnung versprochen wird. Die patriotisch Deutschland-Fahnen schwenkenden Menschen feiern somit ihre eigene Bevormundung. Der Glaube an die Nation dient der Unterordnung der Individuen. Dieses Konstrukt des nationalen Kollektivs funktioniert durch Abgrenzung, Stigmatisierung und Vertreibung von anderen, nicht zur eigenen Nation zugehörigen Menschen. Als logische Konsequenz entstehen vermehrt rassistische Parteien, welche die aufgrund des kapitalistischen Systems verursachten persönlichen sozialen Erniedrigungen als Problem verkaufen, welches eine ethnische Säuberung der eigenen Nation benötige.
Das omnipräsente staatliche Vorgehen gegenüber Migrant*innen und Flüchtlingen reproduziert das Gefühl nach nationaler Souveränität und völkischer Gemeinschaft.

 

Der Nationalismus, eingebettet in staatliche und kapitalistische Herrschaft, dient aber nicht der psychologischen Abhängigkeit, sondern hat, wie bereits schon kurz gestreift, eine durchgreifende ökonomische Funktion. Fernab der eigenen (negativen) Lebenssituation soll der Glaube an die Nation innerhalb dieses Systems etwas Halt und das Gefühl, gebraucht zu werden, geben. Der Alltag soll (sozial)romantisch verklärt werden, indem alle einen Teil dazu beitragen, damit es Deutschland bzw. dem eigenen Staat gut geht. Deswegen werden Lohnkürzungen, Erhöhungen der Arbeitszeit, Entlassungen und weitere soziale Repressionen unkritisch und oft protestlos hingenommen, da diese für das Wohl und den internationalen Spitzenplatz der deutschen Wirtschaft relevant sind und für die Individuen selbst als notwendig wahrgenommen werden. Blindes Vertrauen in die Institutionen und Vertreter*innen dieses Krisenregimes gelten als oberstes Dogma. Die Krisenhaftigkeit des Kapitalismus und das aggressive Vorgehen des deutschen Staates gegenüber den „Pleite-Griechen“ etc.pp. sind systembedingt. Die medial vorgegaukelte Theorie der Täter- und Opfer-Staaten ist jedoch falsch. Jeder Nationalstaat und das dazugehörige Wirtschaftssystem üben durch Standort-Logik, Abbau von Sozialleistungen, Lohnkürzungen und Mehrwert-Abschöpfungen sowie weitere Ausbeutungen und Versuchen, die Bevölkerungen wie die Ökonomien der anderen Staaten zu unterwerfen, ökonomischen Druck auf die eigene Bevölkerung aus. Deutschland fordert eine europäische Führungsrolle ein und presst diese erbarmungslos durch – von einem Europa der befreundeten Staaten ist keine Spur mehr. Die Konkurrenz, die zwischen den Staaten der Euro-Zone latent vorhanden war, zeigt sich nun in der Krise in ihrer vollen Konsequenz, die Währungsunion selbst wird zum Werkzeug Deutschlands, um sich in der Standortkonkurrenz zu behaupten.

 

In der Wirtschaftskrise zerfällt die EU, eigentlich als Europa der kapitalistischen Vaterländer gegründet, in sozialchauvinistischen Rassismus und Nationalismus. Die Staaten diskreditieren sich untereinander, während sie sich gleichzeitig gegen ihre eigenen Minderheiten wenden. Der Nationalstolz sorgt dafür, dass Kritik an dem Bestehenden kanalisiert und abgeschwächt wird. Dadurch wird die Schuld personalisiert und an offensichtlich unschuldigen Personengruppen wie Migrant*innen, sozial deklassierten Personen und/oder Menschen mit jüdischem oder muslimischem Glauben ausgelassen.

 

Gleichzeitig wird den Menschen in Deutschland durch bürgerliche Medien und die neoliberale Politik die Bedrohung aufgezeigt, dass, ähnlich wie in Spanien, Portugal, Griechenland, (…), der soziale Zusammenbruch bevorsteht, wenn nicht „alle“, also die nicht besitzenden und ausgebeuteten Menschen, den Gürtel enger schnallen. Durch diese Vorgehensweisen wirkt das Krisenregime subtil repressiv nach innen und nach außen mit voller Wucht.

 

Der singuläre Massenmord und die Vernichtungsmaschinerie durch Angriffskriege und Deportationen delegitimiert den Nachfolgestaat des Nationalsozialismus. Der Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus war fest verankert in den deutschen Bevölkerungsschichten. Die heutigen Schulderklärungen und Deutungsmuster der bürgerlichen Bevölkerung, der Politik, der Medien und aller weiteren Fragmente des BRD-Apparats sind geschichtsrevisionistisch. Eine schonungslose und konsequente Aufarbeitung und Abrechnung blieb bis heute aus. Die Mehrheit der Führungseliten aus Staat, Repressionsorganen und Wirtschaft konnten nach 1945 innerhalb der BRD weiter an ihrer Karriere arbeiten. Nach ihrer Historie und den Verbrechen fragte niemand. Die Firmen und ihre Gewinne aus Zwangsarbeit, Arisierungen und Kriegsproduktion wurden nie angetastet.

 

Jeden Tag stehen die Menschen in diesem Land in Konkurrenz, Machtverhältnissen und Abhängigkeiten. Die herbeigesehnte Gemeinschaft befriedet die Klassenunterschiede und dient zur Absicherung der herrschenden Hegemonie. Der Patriotismus ist funktional für die Absicherung der bestehenden Ordnung und der Zementierung des Wirtschaftsstandorts Deutschland, der wiederum als elementar dargestellt und dem alles untergeordnet wird.

Durch Patriotismus-Kampagnen und Nationalmannschaft wird der deutsche Patriotismus und somit das Kaschieren von ökonomischen Gegensätzen der Klassen tief in der Gesellschaft verankert. Unpraktisch für Staat, Nation und Kapital ist aber, dass aus dem Party-Volk punktuell der national aufgeladene Mob wird. Anschläge auf Wohnstätten von Asylsuchenden und Angriffe auf Migrant*innen sind die Folgen und gelten dann als rufschädigend für den Wirtschaftsstandort. Nicht die nationalistischen, rassistischen oder gar antisemitischen Taten werden von Politik, teilweise den Medien und den Lobbyverbänden verurteilt. Selbst bei Menschenhass steht die Sorge um den Ruf des Wirtschaftsstandorts Deutschlands und die ökonomische Funktionalität im Vordergrund. Der Nationalismus führt zur Stabilisierung des Bestehenden, der Verdeckung der bürgerlichen Gesellschaft und zum Aufbau von gemeinschaftlichen Abwehrmechanismen gegenüber Menschen anderer Ethnien, Religionen und Herkunft.

 

Die Intervention gegen die Einheitsfeierlichkeiten und die Ablehnung der BRD darf jedoch nicht in der Identifikation mit und Verklärung der ehemaligen „Deutschen Demokratischen Republik“ münden. Denn genauso wenig wollen wir uns positiv auf die DDR als vermeintlich „besseres Deutschland“ oder gar „gerechteres Deutschland“ beziehen. Natürlich gab es in der DDR eine konsequentere „Entnazifizierung“, jedoch konnte man auch nicht auf Amtsinhaber mit nationalsozialistischem oder Wehrmacht-Hintergrund im Sektor des Militärs, der Industrie und der Wirtschaft verzichten. Beim Aufbau des „sozialistischen Staates“ nahm man das ebenso in Kauf wie in der BRD. Mit der Verschärfung des “Kalten Krieges” und der Integration der DDR in das Bündnis der Warschauer Vertragsorganisation verschärfte sich der Ton gegenüber dem Westen. Die antiamerikanistische Propaganda wurde fast 5 Jahre nach der Befreiung Nazideutschlands mit Slogans wie „Ami go home“ vom Propagandaminister Göbbels regelrecht abgeschrieben und die Bombardierung Dresdens sollte in diesem Zuge als Schwächungsversuch der Westallierten gegen die Roten Armee inszeniert werden – obwohl sich die Rote Armee damals explizit dafür bedankt hatte.

 

Die SED stand in der Tradition der ehemaligen KPD, die leider schon seit Zeiten der Weimarer Republik einen Rechtsruck erlebte. So dass der Rotfrontkämpferbund oft eine geeignete Querfront mit den rechten Freicorps einging oder sich nicht scheute vom „Raubfriede von Versailles“ zu sprechen und Deutschland als proletarische und unterdrückte Nation darzustellen. In diesem Zusammenhang ist ebenso zu erwähnen, dass die DDR den Bruch mit dem Konzept und dem Ideal des “internationalistischen Arbeiters” vollzog und an dessen Stelle sich mehr und mehr dem nationalbolschewistischem Konzept annäherte – mit dem Ziel auch im rechten Arbeitermilieu zu punkten.

 

Dass kurz vor Zusammenbruch der DDR dann noch eine Hinwendung zur „deutschen Tradition“ vollzogen wurde, um die Mangelwirtschaft und Ohnmacht der Bürger zu kaschieren, setzt dem ganzen noch die Krone auf. Geschichtlich nationales Erbe wurde beschworen, wie z.B. das Wiederaufleben des Wartburgfests, das zum ersten Mal wieder 1987 von der Jugendorganisation FDJ gefeiert wurde. Gegen Ende der DDR tauchten dann noch Absurditäten auf, die jeglichem Verstandes zu mangeln schienen, wie z.B. die Renaissance des positiven Preußentums und die geplante Aufstellung von Denkmälern des antisozialistischen Otto von Bismarck.

 

Eine Radikale Linke, die diesen Kontext vergisst und die DDR als das “bessere Deutschland” verkauft, wollen und können wir nicht verstehen. Die “Errungenschaften des Sozialismus” wiegen die Bespitzelung der „Genossen“, die Repression von politischen Gegnern, die Scheinwahlen, den weiterhin vorhandenen Nationalismus und Militarismus und und und wohl kaum auf.

 

Wir rufen dazu auf, die Feierei von Staat, Nation und Kapital zu crashen.
Für den richtigen Protest im falschen Land. Deutschland in den Rücken springen.

 

LevelUP! und ganz anders [HN] im September 2013

 

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Die beiden Gruppen, die das Kommuniqué oben verfasst haben, gehören übrigens (zusammen mit anderen anarchistischen und kommunistischen Gruppen) dem antinational-antiautoritären Bündnis an, das unter dem Motto "Kein Grund zum Feiern - Gegen Staat, Nation und Kapital" zu einer Demonstration am 3. Oktober in Stuttgart aufruft.

Demobeginn: 14 Uhr, Keplerstraße (Uni)

Mehr unter: http://oct3.net

Vom 04. bis 05. Oktober findet dann eine Konferenz statt in der verschiedene Theorien zu Staat, Nation und Kapital diskutiert werden können.

http://danke-nein.org

Der singuläre Massenmord und die Vernichtungsmaschinerie durch Angriffskriege und Deportationen delegitimiert den Nachfolgestaat des Nationalsozialismus.

 

Diesen Satz versteh ich nicht. Könnt ihr mir den vielleicht erklären? Also ich verstehe erstmal nicht was mit "singuläre[m] Massenmord" gemeint ist, und zweitens versteh ich den Gedanken, dass sich dieser Staat durch Angriffskriege und Deportation delegitimieren würde. Ist nicht das Gegenteil der Fall? Dienen gerade Angriffskriege nicht eigentlich dazu die eigene Herrschaft zu legetimieren und die eines anderen Staates zu delegitimieren? Auch bei Deportation: das Abschieben von unverwertbaren Geflüchteten dient doch dem Nationalwohl. Die Ausländer von denen man denkt, dass sie Deutschland weiterbringen dürfen ja da bleiben. Damit erfüllt doch der Staat seine Aufgabe: das nationale Wohl, also den wirtschaftlichen Standort zu sichern. In dem er genau das tut wofür er vorgesehen ist, delegitimiert er sich doch nicht. Eher andersrum: durch sowas legetimiert sich seine Existenz. Also so hab ich mir den scheiß bisher erklärt... 

Der Satz ist so gemeint, dass durch die Singularität der Shoa (der historischen Einmaligkeit des Millionenfachen Massenmordes an JüdInnen, Andersdenkendenden, etc.) die systematische, industrielle Vernichtung, und den Angriffskrieg im Nationalsozialismus, ein Nachfolgestaat des Nationalsozialistischen Deutschlands keine Legitimität (im moralischen Sinne) besitzen kann. Der Satz ist größtmöglich komplex formuliert. Ausserdem beinhaltet er mehrere Dopplungen - die zusätzlich verwirren. Man hätte auch einfach schreiben können "Es kann keinen legitimen Nachfolgestaat für Nazideutschland geben". Dann würde man allerdings der Gefahr laufen, dass auch Menschen ohne akademischen Bildungshintergrund erkennen können, wie bescheuert diese Argumentation ist. Als wäre ein Staat moralisch Legitim, wenn er nicht in der Tradition von Nazideutschland stehen würde. Alle kapitalistischen Staaten sind scheisse!

Der Text wird recht früh ziemlich schwach, genau genommen dort, wo der Versuch einer ökonomischen Analyse beginnt, d.h. Am Ende des dritten Absatzes. Hier ist zu lesen:

 

„Jeder Nationalstaat und das dazugehörige Wirtschaftssystem üben durch Standort-Logik, Abbau von Sozialleistungen, Lohnkürzungen und Mehrwert-Abschöpfungen sowie weitere Ausbeutungen und Versuchen, die Bevölkerungen wie die Ökonomien der anderen Staaten zu unterwerfen, ökonomischen Druck auf die eigene Bevölkerung aus.“

 

Eine unterscheidung zwischen ökonomischer Basis und politischem Überbau wird hier nicht nur nicht praktiziert, sondern auf den Kopf gestellt. Der Rest des Textes wird aus diesem mangelnden Verständnis heraus genau das was Marx am ätzendsten findet - er wird „idealistisch“.

 

Die Zwischenettappe des Textes ist dann nur noch ideologikritische Polemik. Nettes Stilmittel, in diesem Fall aber inhaltlich zu schwach unterfüttert.

 

Der historische Part zur DDR ist dann wirklich peinlich. Noch arroganter als mein eigener Kommentar hier verfasst ist, wird sich über hundert Jahre linker Geschichte lustig gemacht. Quelle hierbei scheinen die Spiegel-Cover-Storrys der 80 er Jahre zu sein.

 

Ich bin auf jeden Fall antinational, aber ich bin nicht bereit den historischen Materialismus zu beerdigen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Genoss_innen von Levelup und Ganz Anders sich freuen würden wenn du nicht einfach nur sagst wo die Analyse schwach ist sondern warum und was du für die richtige hältst.

 

zB warum ist der DDR Teil peinlich? Ich finds auch schade, der Teil ist tatsächlich ein bisschen schwach, da er sich vor allem darin erschöpft das "Deutschtum" in der DDR ausfinding zu machen. Aber dann sag das doch so. 

 

Ich frag mich auch warum es arrogant ist sich über "hundert Jahre linker Geschichte lustig gemacht." zu haben.

Stimmt doch, ist doch tatsächlich ganz schön albern die DDR abzufeiern. Frag mich auch, warum du das als antinationaler nicht auch so siehst.

 

 

Quelle hierbei scheinen die Spiegel-Cover-Storrys der 80 er Jahre zu sein.

 

da würde ich halt mal sagen: ganz schön fies von dir, dafür, dass in dem Kommuniqué schon ne ordentliche Ladung mehr Inhalt drin ist als in dem was du da gerade geschrieben hast. Das würde ich dich mal eben selbst zitieren:

 

 ...Polemik. Nettes Stilmittel, in diesem Fall aber inhaltlich zu schwach unterfüttert.

offensichtlich wirft der Kommentar "Level Up" und "ganz anders" vor anstelle einer marxistischen Analyse der Geschichte einen Ideologie Mischmasch produziert zu haben. Ich frag mich nur, wie man auf die Idee kommt an die Gruppen des antinational/antiautoritären Bündnisses einen solchen Maßstab anzulegen. Es muss doch jedem auffallen, dass die inhaltliche Basis/der kleinste gemeinsame Nenner dort eher klein ist.

vielleicht gibt es ja auch menschen für die marx heute soviel bedeutung hat wie die bibel?

Also ersteinmal gibt es an der BRD einiges mehr und vorallem konkreter zu kritisieren als Nationalismus und Patriotismus.

Kein Wort vom NSU, kein Wort von konkreten Sozialkürzungen (bspw. in 1990ern), von Hartz4 oder Afghanistan,

vom Patriot_Einsatz oder sonstigen Kriegen der BRD. Euer Fetisch Nationalismus entlarvt zugleich eure Beschränktheit in diesem Thema. Zu kritisieren ist eben nicht nur der Nationalismus , sondern vorallem der Kapitalismus, der sich am 3.Oktober ja schließlich feiert.

 

Ihr seid einfach Wirr in eurer angeblichen Analyse, der derzeitigen Verhältnisse.

 

Das Geschreibsel zur DDR ist nichteinmal linkspolitisch. Ihr delegitimiert einfach mal so nebenbei (aus einer sehr fragwürdigen Position als West-Bewohner, bzw. nach dem Kalten Krieg-Aufgewachsene) 100 Jahre ArbeiterInnenbewegung, 100 Jahre die aus eurer Sicht auf die Nußschale Nationalismus reduziert werden können. Aber kein Wort vom Staat, der von ehemaligen KZ_Insassen aufgebaut wurde, kein Wort vom Staat dessen Produktionsverhältnisse sozialistisch waren, von dessen Boden kein einziger Krieg ausgegangen ist, dessen Bidlungs und Sozialsystem die Menschen um einiges besser versorgt hat als das eines kapitalistischen Landes. Ein kritisches Verhältniss zur DDR ist unabdingbar. Ich werde jetzt nicht die einzelnen Kritik Punkte an der DDR eingehen wie bspw. Elitenbildung, fehlende Mitbestimmung, Überwachung etc. da jeder dieser Punkte in den derzeitigen Verhältnissen auftritt.

 

Wenn ihr so große Kritik Fans seid, kritisiert doch ersteinmal die derzeitigen Verhältnisse richtig anstatt in bester Spiegel-Manier auf der DDR rumzuhacken.

 

Dieser Text würde auch sehr gut in die Bahamas oder andere Hetzblättchen passen.

 

Ihr seid das Elend der Deutschen Linken, kritikunfähig, arrogant, nicht einmal annähernd marxistisch und zutiefst gefangen in eurer Antideutschen Wunderwelt.

 

Nicht so viele Pilze fressen, Level Up

Für etwas ganz anderes als Ganz Anders Heilbronn.

 

Für den Kommunismus.

Also ersteinmal gibt es an der BRD einiges mehr und vorallem konkreter zu kritisieren als Nationalismus und Patriotismus.

 

Klar kann man das, aber da es sich ja schließlich um den NATIONALfeiertag der BRD handelt ist es ja auch nicht unbedingt falsch Nationalismus und Patriotismus zu kritisieren. Finds auch nicht so schlimm, dass die andern Sachen die du da auflistest nicht thematisiert werden. Die taugen sowieso nur dazu eine Analyse die man aufbaut durch Beispiele zu untermauern. Wenn man sich einfach nur drüber empört rutscht (wie du es gerade tust, sonst würdest du ne fehlende Analyse und nicht fehlendes aufzählen von Missständen bemängeln) man ganz schnell in eine affirmative Haltunge inder man sich nur noch über die Missstände auffregt und nicht mehr fragt/erklärt woher die denn kommen.

 

Das Geschreibsel zur DDR ist nichteinmal linkspolitisch.

 

Versteckt sich da irgendwo ein Argument welches ich übersehen habe? Was sind denn die vom ZK festgesetzten Kriterien nach denen eine Kritik linkspolitisch ist? Im übrigen wird einm Staat der Mist ist nicht dadurch weniger Mist, dass er von ehemaligen KZ Insassen aufgebaut wurde. Und einen Staat für sein gutes Sozialsystem zu loben ist doch schon sowieso komisch. Die Bedingung dafür, dass ein Sozialsystem überhaupt nötig ist, ist jawohl das vorhanden sein von Armut. Wenns Armut gibt muss da ja dann aber auch irgendwas mit der Bedürfnisorientierten Produktion schiefgelaufen sein. Das willst du jetzt loben oder was?

 

Ein haufen Beleidigungen und Inhaltsleeres, empörtes nach Luft japsen.

 

Wenn du was einzuwenden hast dann formulier doch ne Kritik und bring mal ein Argument.

 

Die Leute einfach nur als Wirr, Arrogant und Antimarxistisch zu diffamieren bringt niemanden weiter. Füll das doch mal mit ein bisschen Inhalt. Dann kann vielleicht auch jemand was damit anfangen.

 

Und du kannst für den Kommunismus schreiben und rufen so oft du willst. Wenn man sich weigert seine Analyse zu erklären oder Leute Argumentativ von seiner Sache zu überzeugen kommt auch keine kommunistische Massenbewegung zustande. That's it

Schalt mal dein Hirn ein: ein gutes Sozialsystem zu haben bedeutet in logischer Konsequenz, dass niemand in Armut leben muss, und nicht, dass es Armut gibt, die dieses erst Notwendig macht! Im Klartext betreibe ich also Vor- und in der DDR vor allem Fürsorge, und versuche nicht, wie in der BRD üblich, mit Augenwischereien, wenn alles zu spät ist, am sterbenden Patienten herum zu doktorn, um den Eindruck zu vermitteln, ich hätte alles versucht. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Ihr Wessis solltet mal lieber vor eurer eigenen Haustür kehren als andauernd mit den Herrschenden, denen ihr ja angeblich so unversöhnlich gegenübersteht,  Hand in Hand von Dingen zu sülzen, von denen ihr immer wieder beweist, dass ihr von ihnen keine Ahnung habt. Euer Blasengeblubber, was die DDR anbelangt, treibt doch der kapitalistischen Machtelite vor Freude Tränen in die Augen. Auf das jedes gute Haar herausgerissen, und jedes Nachdenken über eine Alternative zum Bestehenden verrecken möge. Ihr seid auf dem besten Wege diesen Traum der Herrschenden zu verwirklichen, verinnerlicht habt ihr ihn allemal, wenn ihr auch noch so laut plärrt und das Gegenteil behauptet. Und von Argumenten solltet ihr besser schweigen, denn eine Untermauerung durch Argumente suchte ich vergebens. Phrasen, Kampfbegriffe und Behauptungen wird nur ein Narr als Inhalte und Fakten sehen. Vielleicht "analysiert" ihr besser Dinge, die ihr auch selbst erlebt habt. Eventuell kommt da was Vernünftiges bei raus. Aber auch nur eventuell.