Monate lang hing die Verbauung der Schwarzen Sulm und die damit verbundene Zerstörung eines der letzten naturbelassenen Fließgewässer Österreichs in der Schwebe, doch jetzt erließ das Land Steiermark einen Bescheid der den Kraftwerkbau so wie die Privatisierung und Vermarktung großer Teile des Wassers legitimirt.
Nimmt Umweltminister Berlakovic die letzte Möglichkeit der rechtlichen Verhinderung durch eine Amtsbeschwerde beim Verwaltungsgerichtshof nicht wahr, werden all jene, die bereit sind, den kleinen Rest naturbelassener Fließgewässer zu schützen, andere Formen finden, um den Bau zu verhindern und die Schwarze Sulm vor der Zerstörung zu bewahren.
Protest-Camp vor dem Umweltministerium
ab Dienstag 10.09.2013 ab 12 Uhr
mindestens bis abends, bei guter Beteiligung open end (angemeldet ist vorerst bis Mittwoch 18 Uhr)
Die Schwarze Sulm in der Südweststeiermark ist eines der letzten unverbauten Fließgewässer in Österreich. Bereits seit 15 Jahren versuchen die Landeigentümer Peter Masser und Alfred Liechtenstein dort den Bau eines Wasserkraftwerks durchzudrücken. Dazu soll auf rund 12 Kilometern bis zu 65 % des Wassers in eine Rohrleitung neben dem Fluss abgeleitet werden. Die damit erzeugbare Strommenge ist so gering, dass sich das Projekt duch die Stromerzeugung erst nach vielen Jahrzehnten rechnen würde. Doch Masser geht es nicht nur um den Strom – mit der Genehmigung des Kraftwerksbaus bekommt er auch die Wassernutzungsrechte zugesprochen, und will offensichtlich auch das exzellente Trinkwasser verkaufen.
Für den Fluss, die Tier und Pflanzenwelt und den darum liegenden Wald hätte das Projekt fatale Folgen. Von Beginn an versuchen engangierte Menschen vor allem aus der lokalen Bevölkerung, den Bau des Kraftwerks zu verhindern. In den letzten Monaten sind die ersten Baumaschinen gerollt. Seit dem hat der Widerstand eine neue Stufe erreicht, nach und nach wurden drei Protest-Camps errichtet.
Die Eigentumsverhältnisse entlang des Flusses sind gemischt, ein großer Teil gehört bereits Masser und Liechtenstein und Leuten, die sie auf ihre Seite ziehen konnten. Ein Teil der anderen Grundstücke gehört Leuten, die das Kraftwerk verhindern wollen.
Aktueller Stand:
In den letzten Monaten hat das Projekt in der Schwebe gehangen und das Land Steiermark hatte vom Umweltminister Berlakovic explizit um eine Weisung gebeten, dieser zögerte so lange, dass das Land nun letzte Woche einen Bescheid erlassen hat, der den Bau des Kraftwerks genehmigt. Nun bleibt als letzte Möglichkeit zur Verhinderung der Baumaßnahmen auf dem rechtlichen Weg nur noch eine Amtsbeschwerde des Umweltministers beim Verwaltungsgerichtshof.
Nimmt er diese nicht wahr, werden all jene, die bereit sind, den kleinen Rest unverbauter, naturbelassener Fließgewässer zu schützen, andere Formen finden, um den Bau zu verhindern und die Schwarze Sulm vor der Zerstörung zu bewahren.
Mehr Infos unter:
DR
warum weiß niemand davon?
wollt ihr unter euch bleiben?
war sehr spontan...
war sehr spontan... hätten uns sehr über mehr menschen gefreut
jap
..das meinte ich damit. Wobei: ist das Umweltministerium überhaupt das richtige Ziel - sind nicht sie im Moment auf unserer Seite, in dem sie Einspruch erheben?