Am Montag, den 02.09.2013, machte die NPD auf dem Weg von ihrer Station in Crailsheim nach Neu-Ulm, wo sie gar nicht erst zu ihrem Kundgebungsort gelangten (gute Arbeit Neu-Ulm), Halt in Aalen. Da Holger Apfel mittlerweile, erschöpft von den vielen vielen positiven Bürgergesprächen und Massenkundgebungen der vergangenen Wochen, nicht mehr „an Bord“ ist, tanzt nun der NSDAP- Landesvorsitzende Alexander Neidlein als Primaballerina vor der Gurkentruppe her.
Aus Angst, man könne durch die kurzfristige Anmeldung den Spritzenhausplatz doch nicht ganz mit Sympathisanten füllen und damit den Ruf als Massen-Volkspartei zu verlieren, stellten sich die Pappkameraden auf den äußerst zentralen und vielbelaufenen Greutplatz, wo sie sich enorm öffentlichkeitswirksam in Pose brachten. Schon kamen die Massen (ca.60 Gegendemonstrantinnen) um sich Neidlein, Krämer und Co. hinzuwerfen. Letztere begannen alsbald ihre Büttenreden zu schmettern. Es folgten Lachsalven und Juxraketen par excellence.
Martin Krämer lies kein Zweifel offen, dass es nur ein Nazi versteht auch die Geschichte von vor 2000 Jahren zu einem Nonsensbrei zu verwurschteln. Aber Martin „der Flitzer“ Krämer und Arne Schimmer sollten trotz gelungener Saalräumer und Schenkelklopfer lediglich das unbedeutende Vorprogramm vor Alexander Neidlein, dem alten Banditen und Aushilfs-Ustascha, bilden. Was nun folgte hätte einen Kalle Pohl vor Neid schier erblassen lassen. 20 Minuten lang folgte ein Jokus dem anderen und kein Auge blieb trocken. Hier ein paar seiner Highlights:
„[...]die letzten wahren Antifaschisten haben in Stalingrad gegen
die Rote Armee gekämpft [...]“
„[...] schaut euch doch mal an, was macht ihr denn Montags um diese
Uhrzeit hier? Ihr Berufsdemonstranten! Würdet ihr arbeiten und
nicht dem Staat auf der Tasche liegen, könntet ihr hier gar nicht
erscheinen! [...]“ -> an dieser Stelle lupfte es nicht nur Neidlein
selbst ein wenig vor Lachen sondern auch die Arbeiter, welche als
Marketenderinnen seit Wochen im ganzen Bundesgebiet für Apfel,
Neidlein und Co. die Roadies machen.
„[...] und die ganzen Neger und Zigeuner hier [...]“
„[...] Euch will ich sehn wenn ihr euch von eurem hart erarbeiteten
Geld ein Haus für eure Familie kauft. Dann stecken wir euch da eine
Zigeunerfamilie rein. Nach spätestens zwei Wochen wollt ihr auch,
dass die raus müssen [...]“
Leider war die Lautsprecheranlage antifaschistisch indoktriniert und verweigerte Neidlein den Gehorsam. Unter lautem Gejohle wurde Neidlein vom mittlerweile extrem überlaufenen Greutplatz verabschiedet. Leider gab es diesmal weder Narhalla- noch Badonvillermarsch. Aber letzterer wird ja auch nur beim Führer selbst, bzw. bei seinem irdischen Repräsentanten (z.Z. Holger Apfel) gespielt.
Erwähnenswert ist noch der regionale NPD-Nachwuchs der selbverständlich auch Präsenz zeigte:
Jan „Humpi“ Messerschmidt, bekannt seit Zeiten des eher ruhmlosen "Freien Widerstand Aalen", zog es vor –von Angst schweissgebadet- schnurstracks ins Gehege zu seinesgleichen zu verschwinden, wo er auch herzlich empfangen wurde. Währenddessen entschloss sich sein Kamerad Dominik Stürmer, bekannt als Capo der "Crew11" und 2. Vorsitzender der "Fanoffensive Rohrwang", lieber dazu, mitsamt seinen Gefolgsleuten in den Reihen der Gegendemonstranten ganz still und heimlich seinen Kameraden die Stange zu halten. Die Crew11 ist, beiläufig erwähnt, eine Fangruppierung (sie nennen sich Ultras) des VfR Aalen. Da Stürmer nun auch kein Unbekannter ist, wollten ihn die Massen auch in den Reihen der Närrinnen und Narren sehen. Ihm war das dann allerdings unangenehm und er wollte im Publikum vor dem Orang Utan-Gehege bleiben. Sein Semi-VIP-Status lies dies jedoch leider nicht zu. So bekam er von der Polizei einen Sitzplatz auf der Ehrentribüne neben dem Gehege der possierlichen Kerlchen. (Zitat Polizei „Komm Dominik, jetzt goasch hald do nibber“ – Man kennt sich!)
Alles in allem glänzte der lokale NPD-Nachwuchs nicht gerade vor Souveränität. Man darf allerdings gespannt sein, wielange Dominik Stümer, der im Namen der "Fanoffensive Rohrwang" schon für den Erhalt "hereditärer Identität" stritt noch unbehelligt in den Reihen der VFR-Ultras seine Ansichten verbreiten und Nachwuchs rekrutieren darf.
Weitere Infos zu diesem wahrhaft aufrechten Streiter für die Volksgemeinschaft gibt es unter
https://linksunten.indymedia.org/node/80008
Namen
Der filmende Nazi im schwarzen Sweatshirt sieht aus wie Florian Stein, Pressesprecher der NPD Brandenburg.
Links von ihm steht Arne Schimmer, rechts von ihm mit dunkler Weste Maik Scheffler und ganz rechts im Bild Martin Krämer.
Auf Bild zwei ("Nasen") steht links Tim Kühn, in der Mitte mit weißem Hemd Alexander Kurth und rechts davon mit Basecap Paul Rzehaczek.