Mumia wieder ‚on air’

Mumia Abu-Jamal - a 'Long Distance Revolutionary'

Da der kämpfende Gefangene Mumia Abu-Jamal zwischen Juni und Juli 2013 für einige Zeit nicht mehr aus dem Gefängnis telefonieren durfte, wurde seine journalistische Arbeit extrem behindert. Außerdem erhielten neben seinem Sohn Jamal Hart auch langjährige, enge Unterstützer*innen Besuchsverbote. Weltweit protestierten Menschen dagegen bei der Gefängnisbehörde in Pennsylvania (USA). Seit dem 13. Juli ist Mumia Abu-Jamal  wieder in der Lage, aus dem SCI Mahanoy per Telefon mit der Außenwelt zu kommunizieren. Mit "Prison Radio" nahm er inzwischen mehrere Beiträge auf.

 

In einem setzt er sich mit der Inhaftierung der Musikerin Lauryn Hill, Konzernen und Klassenjustiz in den USA auseinander:

 

„The Re-education of Lauryn Hill“
http://www.prisonradio.org/media/audio/mumia/re-education-lauryn-hill-233

 

 

In einem anderen Radiobeitrag sprach er nur wenige Stunden vor der Jury Entscheidung im Trayvon Martin Mordprozess das aus, was Millionen US Amerikaner*innen aus eigener Erfahrung wissen - dass Rassismus die Grundlage der US Justiz ist:

 

„The Coming Acquittal“
http://www.prisonradio.org/media/audio/mumia/coming-acquittal-145-mumia-abu-jamal

 

 

Mumia hat inzwischen auch eine Bestätigung für einen Haft-Besuch seines Sohnes Jamal Hart und seiner Enkelkinder erhalten. Die gegen ihn verhängten Sanktionen sind zurück genommen worden.

Ob es von Seiten der Gefängnisbehörde ein Testballon zu Beginn der Ferienzeit war, um am Protest abschätzen zu können, wie weit sie mit der Isolation des inhaftierten Journalisten im Bedarfsfall wirklich gehen können, ist derzeit noch unklar. Offiziell angegebener Grund für die Sanktionen war ein Interview, in dem sich Mumia dem Rechtsanwalt Michael Coard gegenüber auf dem Community Radio WURD (Philadelphia) sehr negativ über Justiz und Gefängnisse in Pennsylvania geäußert hatte.

Die Unterstützer*innen von Mumia Abu-Jamal bedanken sich für die zahlreichen Anrufe, Faxe und Mails an Pennsylvanias Gefängnisbehörde.


FREE MUMIA - Free Them ALL!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Sie wollten Mumia knapp 30 Jahre lang umbringen und sind letztendlich an dem nie endenden, weltweiten Unterstützung für seine Freiheit gescheitert. Ein wesentliches Mittel, dass zu dokumentieren, war und ist dabei Post an den Gefangenen selbst:

 

Mumia Abu-Jamal
#AM 8335
SCI Mahanoy
301 Morea Road
Frackville, PA 17932
USA

 

weitere Infos:

http://www.mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm#SchreibtMumia

 

Genau das selbe Ziel verfolgt übrigens auch die neue Online Petition. Niemand glaubt, dass die US Behörden sich davon ursächlich beeindrucken lassen, aber es hilft der Bewegung vor Ort ungemein bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit, wenn sie auf eine aktuelle weltweite Unterstützung hinweisen können:

http://bring-mumia-home.de/bring-mumia-home/Bring_Mumia_Home.html

 

Mumia kann befreit werden - wenn wir alle dran bleiben. Und wenn es gelingt, ihn trotz der massiven politischen Widerstände rauszuholen, werden in den USA noch ganz andere Dinge möglich.

Normal 0 21

Ab dem 10. Oktober 2013 startet "Long Distance Revolutionary - A Journey With Mumia Abu-Jamal" in deutschen Kinos. Der Film setzt sich mit Mumia vor dem politischen Kontext seines Falles in  den USA auseinander.

 

Ein Trailer zum Film:

http://www.youtube.com/watch?v=BtypRbFwBVk

 

weitere Infos:

Free Mumia – ein neuer Film (23.04.2013)

http://de.indymedia.org/2013/04/343814.shtml  

 

Long Distance Revolutionary - A Journey with Mumia Abu-Jamal

http://www.mumia-themovie.com/

Immer wieder Schikanen gegen Abu-Jamal
 
Neue Petition für die Freilassung des afroamerikanischen Journalisten

Gegen Mumia Abu-Jamal, den seit 1981 wegen angeblichen Polizistenmordes inhaftierten afroamerikanischen Journalisten, wurde Ende Juni eine absolute unbefristete Kontaktsperre verhängt. Keine Besuche, keine Telefonate, nichts. Am Montag wurde sie wieder aufgehoben - ebenso kommentarlos, wie sie verhängt wurde.

 Mumia Abu-Jamal ist vermutlich der einzige Gefangene auf der Welt, in dessen Fall die strafverfolgende Behörde mehr oder weniger offen zugegeben hat, dass die von ihr erhobenen Anschuldigungen einer neuerlichen Prüfung in einem fairen Gerichtsverfahren nicht stand halten würden. Sie bedient sich diverser juristischer Tricks - um nicht zu sagen Rechtsbrüche - sowie einer rassistischen Seil- und Brüderschaft innerhalb der US-Justiz, um den zu Unrecht Verfolgten trotzdem im Kerker zu halten. Das macht den Journalisten zwar zum moralischen Sieger in einem absurden Rechtsdrama, hält ihn aber weiterhin in Gefangenschaft - lebenslänglich, wenn es schlecht läuft.

Nicht genug damit, sieht er sich immer wieder den Schikanen der Justizbehörden ausgesetzt, wie die jüngste Kontaktsperre beweist.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Mumia ist nicht irgendein Gefangener, sondern das Symbol im Kampf gegen die Todesstrafe weltweit. Durch seine journalistische und publizistische Tätigkeit wurden die Missstände in US-amerikanischen Gefängnissen der Welt zur Kenntnis gebracht.

Immer häufiger revoltieren die Gefangenen in den USA gegen die dort herrschenden Verhältnisse. Derzeit befinden sich allein in Kalifornien 30 000 Gefangene im Hungerstreik. Die größte Gefängnisrevolte aller Zeiten. Sogenannte »Gang Laws« und andere Maßnahmen führen dazu, dass einige Gefangene über mehrere Jahrzehnte in Isolation verbringen, was laut UN Folter darstellt. Dagegen wehren sich die Gefangenen mit dem letzten ihnen zur Verfügung stehenden Mittel. Sie verweigern nicht nur die Nahrungsaufnahme, sondern auch die Arbeit. Es ist nicht verwunderlich, dass in diesem Zusammenhang der Name Mumia Abu-Jamal auftaucht. Außerdem nahm er per Telefon an zahlreichen Veranstaltungen und Protesten teil.

Schon das Erscheinen seines Buches »Live from Deathrow« (deutsch »Aus der Todeszelle«) versuchte die Justiz zu verhindern. Erfolglos, es wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und weltweit verlegt. Damit begründete Mumia seine internationale Popularität. Er ist heute - nach mehr als 30 Jahren Haft - prominenter als bei seiner Verhaftung 1981.

Um ihn in seinem Kampf für die Freiheit zu unterstützen und Schikanen wie die Kontaktsperre in Zukunft unmöglich zu machen, wurde in den USA die Online-Petition »bring Mumia home« (Bringt Mumia nach Hause) gestartet, mit dem Ziel, eine Million Unterschriften aus aller Welt für die Freilassung Mumias zu sammeln, um das große Interesse daran zu dokumentieren.

 

www.bring-mumia-home.de/ bring-mumia-home/Bring_Mumia_Home.html

 

www.mumia-hoerbuch.de

 

Quelle: http://www.neues-deutschland.de/artikel/827631.immer-wieder-schikanen-ge...