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Der 21. Juli ist seit 1998 der bundesweite Gedenktag zur Erinnerung an verstorbene Drogenabhängige. An diesem Tag wird um Mitmenschen getrauert, die durch Drogenabhängigkeit aber auch durch mit Drogengebrauch verbundene Begleit- und Lebensumstände starben. Auch in Freiburg gab es Aktionen, organisiert von dem Verein Sprungbrett. Am Vormittag gab es ein Informationstisch in der Stadtmitte, am Nachmittag ist es dann weitergegangen zum Denkmal für die Drogentoten ans Dreisamufer. Dort wurden Blumen hingelegt, Luftballons aufsteigen gelassen und Reden gehalten zur gegenwärtigen Situation der Drogenpolitik in Freiburg.

Freiburg hat sich in 2008 als Spitzenreiter der Städte in Baden-Württemberg mit den meisten Todesfällen durch illegalisierte Drogen (BZ berichtete) herausgestellt. Am Ende sind 26 FreiburgerInnen ums Leben gekommen. Ein Vertreter aus dem Gemeinderat hat berichtet, dass, obwohl sich diese Entwicklung schon in der ersten Jahreshälfte abgezeichnet hatte, der Gemeinderat bei seinen Kürzungen in der Drogenberatung geblieben ist. Die einzig Reaktion aus dem Rathaus war, die Stadtreinigung häufiger unter die Kronenbrücke bzw. unter die Europabrücke zu schicken, um die Allgemeinheit vor liegengebliebenen Spritzen zu schützen. Diese Reaktion, die sich auf das Wegräumen der Spritzen beschränkt, bestätigt die Einschätzung der Leiterin der Freiburger Drogenhilfe, Jeanette Piram, die sagte: “Ich habe das Gefühl, es ging weniger um die Betroffenen, sondern immer in erster Linie um den Schutz der Allgemeinheit.” (Der Sonntag berichtete).

Im Allgemeinen kann es so betrachtet werden, dass die Drogenszene nicht nur unter den Kürzungen im sozialen Bereich gelitten hat – und auch noch leidet – sondern auch unter stärkeren Repressionen in Folge des Gentrifizierungsprozesses in Freiburg, bei dem Randgruppen aus dem Innenstadtbereich in die Unsichtbarkeit vertrieben werden.