[MA] Flashmob gegen Bundeswehr bei „Jobs for Future"

Jobs for Future

Am 22.02.2013 um 15 Uhr wird der Arbeitskreis gegen Militarisierung, ein breites Bündnis regionaler Initiativen, einen Flashmob vor dem Bundeswehrstand auf der Jobmesse „Jobs for Future“ durchführen. Der Protest, den das Bündnis unter das Motto "Karriere bei der Bundeswehr? Nur über meine Leiche!" stellt, richtet sich vorwiegend gegen die Außendarstellung und die Rekrutierungsversuche der Bundeswehr.

 

„Jugendlichen wird bei Jobmessen, an Schulen, an Universitäten und sogar in BRAVO-Anzeigen eine sichere und spannende Zukunft versprochen. Dabei  verschweigt die Bundeswehr die schlimmen Folgen von Kriegseinsätzen - sowohl für die Zivilbevölkerung, als auch für die SoldatInnen selbst.",  erklärt Denise, Aktivistin der iL Rhein-Neckar. Immer mehr SoldatInnen kehrten verletzt, traumatisiert oder gar nicht mehr aus dem Krieg zurück. „Auch das Märchen von zivilen Berufsfeldern glauben wir nicht!" ergänzt Lisa von Occupy Mannheim. Denn gleich ob man Waffen nur bestelle, KameradInnen durchfüttere oder selbst den Abzug drücke - immer sei man Teil des militärischen Komplexes und trage daher Mitverantwortung für das Leiden und Töten.
 
Mit dem Flashmob, zu dem das Bündnis alle friedensbewegten MannheimerInnen einlädt, möchte das Bündnis den Jugendlichen ein realistisches Bild ihres potenziellem Arbeitgebers vermitteln und ihre grundsätzliche Ablehnung von Krieg und Militär zum Ausdruck bringen. Zum Arbeitskreis gehören die Anarchistische Gruppe Mannheim, Attac Heidelberg, DFG-VK Mannheim, Friedensplenum Mannheim, Grüne Jugend Worms, IPPNW Rhein-Neckar, Komitee für Rätedemokratie, Kritisches Kollektiv / iL Rhein-Neckar, Occupy Mannheim sowie Linksjugend ['solid] Mannheim.
FAQs zum Flashmob auf der "Jobs for Future"

 

FAQs zum Flashmob auf der "Jobs for Future"


1. Was kann ich tun?
Zu allererst möchten wir dich dazu ermutigen, selbst aktiv zu werden. Es gibt viele Möglichkeiten, der fortschreitenden Militarisierung entgegenzuwirken: Misch dich in Rekrutierungsgespräche ein, widerspreche in der Schulklasse, wenn sich die Bundeswehr ankündigt, verbreite Infomaterial und Aufkleber, unterhalte dich mit Freunden darüber. - Werde aktiv, bring dich ein!
 
2. Was ist geplant?
Am Freitag, den 22. Februar wird um (Punkt!) 15:00 Uhr ein „Die-In“ am Stand der Bundeswehr (Stand-Nr. 650) stattfinden. Ein „Die-In“ ist ein Flashmob, bei dem sich alle Beteiligten auf ein vereinbartes Zeichen hin nach und nach dahinraffen lassen. Ob du dich einfach plötzlich hinfallen lässt oder dein Sterben durch einen lauten Aufschrei und einen Farbklecks ankündigst, ist deine Sache. Du wirst das Zeichen erkennen, wenn du es hörst. Nach drei Minuten hörst du ein weiteres Zeichen, das uns wieder zum Leben erweckt. Das feiern wir durch einen Applaus. Im Anschluss werden wir uns gemeinsam zu einer Asamblea versammeln und mit Hilfe des menschlichen Mikrophons austauschen und beratschlagen.
 
3. Wie komme ich zum Bundeswehr-Stand?
Die Job-Messe „Jobs for Future“ findet in der Maimarkthalle in Mannheim statt. Wie du da hinkommst, erfährst du hier. Plane ausreichend Zeit ein, um rechtzeitig vor Ort zu sein! Der Bundeswehr-Stand ist derzeit am Standort 650 geplant. Wo das ist, siehst du auf diesem Plan. Es kann sein, dass der Standort kurzfristig wechselt, aber er wird leicht zu erkennen sein.
 
4. Lassen die mich überhaupt rein?
Der Zutritt zur „Jobs for Future“ erfolgt ohne Eintritt oder sonstige Einschränkungen. Am Eingang erhältst du gratis einen Messekatalog, der auch den Hallenplan enthält. Wir müssen davon ausgehen, dass die Securitys angehalten sind, „Störenfriede“ nicht hineinzulassen. Deshalb ist es wichtig, dass du nicht direkt als Bundeswehr-GegnerIn zu erkennen bist und bei einer Rucksackkontrolle nicht gleich ein Stapel Flyer hervorlukt. Auch am Bundeswehr-Stand sollte sich zunächst kein Pulk bilden. Schlendere einfach herum und warte auf das Signal. Wenn du diese Tipps einhältst, wirst du ohne Probleme am Flashmob teilnehmen können.
 
5. Wie verhalte ich mich, wenn es Stress gibt?
Bleib souverän und lass dich nicht provozieren. Es geht uns um die Rekrutierungsversuche, Kriegseinsätze und Rüstungsexporte, nicht um die konkreten SoldatInnen am Stand, Securitys, PolizistInnen oder PassantInnen, die sich über uns „Störenfriede“ beschweren. Es kann zwar dazu kommen, dass sie Hausverbote oder Platzverweise erteilen. Auch ihnen wird jedoch nicht an unschönen Szenen gelegen sein. Solange wir „tot“ sind, sind wir ohnehin nicht ansprechbar. Und im Anschluss werden wir gemeinsam in der Asamblea beratschlagen, wie wir weiter vorgehen. Auch wenn wir uns zerstreuen müssen, werden wir nicht einfach nach Hause gehen. Wir haben jedoch kein Interesse an irgendwie gearteten Auseinandersetzungen.

 

 

Aufruf: Karriere bei der Bundeswehr? Nur über meine Leiche!


Wenn vom 21. bis 23. Februar 2013 auf dem Mannheimer Maimarktgelände die Job-Messe „Jobs for Future“ stattfindet, werden sich wieder Soldatinnen und Soldaten unter die Ausstellenden mischen, um Jugendliche für eine Karriere beim Militär zu gewinnen. Ganz nebenbei soll Werbung für Kriegseinsätze gemacht und die Akzeptanz der „Truppe“ erhöht werden. Dabei können wir nicht einfach zusehen!

„Die Bundeswehr sichert die außenpolitische Handlungsfähigkeit, leistet einen Beitrag zur Stabilität im europäischen und globalen Rahmen, sorgt für die nationale Sicherheit und Verteidigung, trägt zur Verteidigung der Verbündeten bei und fördert multinationale Zusammenarbeit und Integration.“ heißt es in der Selbstdarstellung des Standes 650, dem „Karrierecenter“ der Bundeswehr. Ferner, der Arbeitsplatz Bundeswehr sei „für junge Menschen ein interessantes Angebot für eine alternative Berufs- und Lebensplanung.“

Doch während die Werbetexter der Bundeswehr von multinationaler Zusammenarbeit und Integration faseln, sterben täglich Menschen durch deutsches Militär und deutsche Waffen. Immer mehr SoldatInnen kehren verwundet, traumatisiert oder überhaupt nicht mehr von Auslandseinsätzen zurück. SoldatIn werden heißt zu allererst: Töten lernen. Diese „Lebensplanung“ ist weder „alternativ“ noch „interessant“.
Im Gegenteil: Wir haben es satt, dass in einer Welt voller Kriege, nach all den Verbrechen deutscher Soldaten in beiden Weltkriegen, deutsche Außenpolitk noch immer bedeutet, für kurzfristige wirtschaftliche Interessen Elend und Tod zu verbreiten. Nicht nur das Bombardement von Kunduz ist für uns ein Verbrechen. Auch die Lieferungen deutscher Panzer und deutscher Waffen an Diktaturen sind Verbrechen!

Wir lassen uns auch nicht ködern von der Mär „ziviler Berufsfelder“: Egal, ob man die Waffen nur bestellt, KameradInnen durchfüttert oder selbst den Abzug drückt - immer ist man Teil des militärischen Komplexes und trägt Mitverantwortung für Leid und Tod.

Das alles verschweigt die Bundeswehr bei ihren Rekrutierungsversuchen gegenüber Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Wir aber werden darauf aufmerksam machen und andere ermutigen, sich einzumischen. Gleich, ob durch Diskussionen im Rahmen eines kritischen Messebesuchs, spontane
„Die-Ins“ oder auf andere bunte und kreative Weise. Ein ungehindertes „Werben fürs Sterben“ darf es auf der „Jobs for Future“- Messe auf keinen Fall geben!


Kontakt: ak.mil@gmx.de | www.facebook.com/militarisierung | Facebook-Event: http://bit.ly/die-in

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

http://youtu.be/WuEllQYbaSE

 

In der ehemaligen DDR hatten alle männlichen Lehrlinge im Rahmen ihrer Lehrzeit eine vormilitärische Ausbildung zu absolvieren. Der hier in gekürzter Fassung vorliegende selbstgedrehte Film aus dem Jahr 1987 ( Schmalfilm, Super 8 ) zeigt Ausschnitte aus dem staatlich vorgegebenen Ausbildungsprogramm und vermittelt einen kleinen Eindruck vom einwöchigen Lagerleben der Jugendlichen im Thüringischen Scheibe-Alsbach.

http://youtu.be/c_kiJht_oJM

 

Wenn ich groß bin, gehe ich zur Volksarmee DDR Kinderlied