Am vergangenen Samstag fand im Diamand Salon in Ebersbach ein Konzert von türkischen Nationalisten statt. Veranstalter war die Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine. Diese ist die Organisation der türkischen Partei MHP, also der Grauen Wölfe, in Deutschland. Unter Politologen werden beide Organisationen als faschistisch eingestuft.
In der Türkei schreckt die MHP nicht einmal vor der Ermordung ihrer politischen Gegner zurück. Sie träumen von ihrem wahnsinnigen Reich Turan, das ganz Zentralasien und alle Turkvölker umfassen soll. Ihre Zielgruppe sind daher ausschließlich Türken. Dadurch werden sie von der deutschen Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Gegenüber dieser verharmlosen sie sich selbst, so tritt der Göppinger Verein in der Jahnstraße als unscheinbarer Moscheeverein auf. Er beteiligt sich sogar am Stadtfest. Auf der Veranstaltung zeigten Redner und Gästen unverhohlen den Gruß der Grauen Wölfe, der das Pendant zum deutschen Hitlergruß darstellt. Viele türkischen Fahnen wurden geschwungen, darunter auch eine mit den Symbolen der MHP mit den drei Cs und dem Wolf. Kinder liefen mit Stirnbänder mit denselben Symbolen herum.
Laut Bürgermeister Vogler soll es der Stadt Ebersbach egal sein. Er hat sich offensichtlich nicht unter den kurdischen, alevitischen, aramäischen oder demokratisch geprägten türkischen Communities in seinem Ort oder im Kreis umgehört. Von diesen Mitbürgern geht keiner in diese Halle und eine Hochzeit dort abzuhalten kommt für sie überhaupt nicht in Frage. Herr Vogler sorgt sich offenbar nur um das öffentliche Image seiner Stadt und möchte nichts tun, weil ihm versichert wurde, “dass aus dem Treffen kein öffentliches Spektakel wird und die Nationalisten nicht mit einer Kundgebung in der Stadt rumpolitisieren”. Diese Einstellung ist für einen Demokraten äußerst fragwürdig, als ob 700 Rechtsradikale in einem Ort keinen politischen Skandal darstellen. Johannes Schultes, Pressesprecher der Antifaschistischen Gruppe Göppingen meint dazu: “Wäre es für Herrn Vogler auch egal, wenn sich 700 NSDAP Mitglieder in seiner Stadt treffen würden?” Wenn die Faschisten erst hinter ihren geschlossenen Türen hervorkommen, wird es zu spät sein. Mit dem Diamand Salon hat sich Ebersbach leider ein faschistisches Kuckucksei eingefangen. “Sollten die politisch Verantwortlichen sowie die Öffentlichkeit nichts dagegen unternehmen, wird die Stadt Ebersbach zwangsläufig zum landesweiten Zentrum für türkische Faschisten”, fürchtet Johannes Schultes.
Vorher Bescheid sagen
Danke für den Beitrag.
Es wäre schön, wenn ihr, vorausgesetzt ihr wisst es davor schon, auf linksunten postet, dass so etwas statt findet. Ich denke es ist wichtig, dass auch gegen diese Faschisten klar öffentlich Stellung bezogen wird.
Wäre sicher nicht gut ausgegangen
Kann ich dir sagen wieso das nicht vorher hier öffentlich bekannt gegeben wurde. Bei rund 700 gewaltbereiten türkischen Faschist_Innen ist es wohl eher unklug dort mit 50 Leuten oder so vor der Tür aufzukreuzen. Wie das wohl ausgegangen wäre kann sich jede_r denken.