SU: Kämpferische Demonstration für den Erhalt des selbstverwalteten Jugendzentrums

SJZ

Laut und kämpferisch zogen am letzten Samstag, den 22.12.12, ca. 100 Jugendliche durch die Siegburger Innenstadt und demonstrierten für den Erhalt des selbstverwalteten Jugendzentrums (SJZ). Aufgrund des vorweihnachtlichen Shoppingmarathons war die Innenstadt auch am frühen Abend noch gut besucht und durch die DemoteilnehmerInnen wurden beständig Flyer an PasanntInnen und ZuschauerInnen verteilt.


Die Demo war ausgestattet mit einem druckvollen Soundsystem und bunten Transparenten, welche Bezug zum Thema der Demo nahmen.

Dem SJZ wurde am 20.12.12 vom Ordnungsamt die Schließung wegen Ruhestörungsmeldungen

angedroht (siehe Pressemitteilung im Anhang).

 

Von solchen Drohungen egal ob von Ordnungsamt, Stadt oder Polizei lassen wir uns nicht einschüchtern und haben deshalb unsere Forderung nach dem Erhalt des SJZ laut auf die Straße getragen. Wir sind sehr erfreut das trotz schlechtem Wetter und kurzer Mobilisierungszeit viele Menschen mit uns auf die Straße gegangen sind. Die Demo startete am Europaplatz über die Bahnhofstraße Richtung Krankenhaus zur Kaiserstraße.

Von Beginn an wurden lautstark Parolen, wie „We are here and we will fight, SJZ in Siegburg bleibt!“ oder „Kein Tag ohne SJZ!“, skandiert.

 

Auf der Kaiserstraße fand eine Zwischenkundgebung statt, auf der ein Redner des SJZ einen kurzen

Redebeitrag zur aktuellen Situation hielt. Anschließend gab es ein offenes Mikrophon das

DemoteilnehmerInnen und ZuschauerInnen die Möglichkeit gab das SJZ mit eigenen Worten zu

unterstützen. Nach zwei langen Beiträgen über die Wichtigkeit eines Freiraums für Jugendliche in

Siegburg ging die Demo weiterhin lautstark über die Heinrichstraße weiter zur Rhein-Sieg-Halle, hier löste sie sich zügig auf, um sich im SJZ mit warmer Suppe vom feuchtkalten Wetter zu erholen.

 

Die Demo verlief störungsfrei und einige PassantInnen zeigten sich erfreut und drückten ihre Zustimmung für das SJZ aus. Auch der Bürgermeister überzeugte sich persönlich von der Wirkung der Demo und lauschte aus einiger Entfernung dem Redebeitrag auf der Auftaktkundgebung.

 

Das SJZ bietet als Freiraum in einer Kleinstadt vielen Jugendlichen, auch vom Land, die Möglichkeit sich frei zu entfalten und nach ihren eigenen Bedürfnissen Politik und Kultur zu gestalten. Diesen Raum werden wir uns von Niemandem nehmen lassen und werden alles Mögliche und Unmögliche unternehmen um das SJZ zu erhalten.

 

Wir erwarten das wir zufrieden und gestärkt aus den Gesprächen mit der Stadt hervorgehen und alle

nötigen Mittel erhalten um den Betrieb des SJZ wie gehabt fort zuführen.

 

Wir solidarisieren uns mit bedrohten Freiräumen – überall!

Gegen die Schließung und Räumung

emanzipatorischer Räume!

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Schade das man in Köln davon gar nichts mitbekommt :(

Erfolgreiche Soliaktion für das SJZ Siegburg


Am Samstag, den 22.12.12, demonstrierten, nach nur zweitägiger Mobilisierung und bei unschönem Wetter, ca. 90 Menschen für den Erhalt des SJZ in Siegburg.
Nach einer Auftaktkundgebung am Bahnhofsplatz gab es einen Protestmarsch durch die Innenstadt.
Dabei wurde von der Polizei penibel darauf geachtet, dass das Weihnachtsgeschäft nicht gestört wurde, da auch hier ist der Konsum wichtiger als die freie Meinungsäußerung.
Die Demonstration war laut und trotz des Nieselregens guter Stimmung.
Es wurden durchgehend Parolen gerufen wie: „Kein Tag ohne SJZ!“ und „We are here, and we will fight SJZ in Siegburg Bleibt“.
Da sich an der Demonstartion auch Menschen beteiligten, die für Libertäre Zentren kämpfen ( z.B. LiZ [http://liz-bonn.tk/]) gab es auch Parolen wie: „Miete verweigern Kündigung ins Klo, Häuser besetzten sowieso!“.
Während der Demo und der Zwischenkundgebung, mit offenem Mikro, wurde fleißig geflyert um die Passant*innen nicht nur auditiv, sondern auch handfest auf die Situation des SJZ aufmerksam zu machen.
Auf dem Rückweg zum jetzigen SJZ gab es noch ein paar Kracher und die gute Stimmung wurde mit Pyrotechnik zum Ausdruck gebracht.
Anders als während der Demo zum 8.Mai diesen Jahres waren keine zwei Hundertschaften in der Kreisstadt geparkt, die Polizei wirkte eher wie eine Ansammlung begossener Pudel.

Wir werden sehen, wie sich die Situation des SJZ weiterentwickelt und werden kämpferisch für unser Recht auf Selbstverwaltung,(laute) Kultur und Politik einstehen!

 

asjbonn.blogsport.de

¬Pressemitteilung des Selbstverwalteten Jugendzentrum Siegburg vom 20.12.2012

 

Seit August befindet sich das selbstverwaltete Jugendzentrum Siegburg (SJZ) in Räumen der ehemaligen Hauptschule Haufeld, da die alten Räumlichkeiten in der Heinrichstraße einem Sozial- und Pflegeheim weichen mussten.
In der Zeit wurde seitens der Anstalt öffentlich Rechts (AöR) einige Umbaumaßnahmen durchgeführt, um die ehemaligen Schulräume für eine Nutzung als Jugendzentrum nutzbar zu machen, wie zum Beispiel Wanddurchbrüche, neue Zwischenwände, den Bühnenbau, Lüftung, Notausgang sowie erste Schallschutzmaßnahmen.
Während der ersten Veranstaltung Ende September, einem Rockkonzert, wurden vom Ordnungsamt Schalldruckmessungen in den umliegenden Straßen des SJZs und sogar in einer benachbarten Wohnung durchgeführt. Das anschließend erstellte Gutachten besagte, dass die Schallemissionen so niedrig sind, dass die Nachbarschaft keinen Grund zur Beschwerde hat. Woraufhin verständlicherweise keine weiteren Schallschutzmaßnahmen eingebaut wurden.
Von Oktober bis Dezember fanden sechs Abendveranstaltungen statt, während denen es laut der Stadt zu wiederholten Lärmbeschwerden kam. Diese Beschwerden wurden allerdings erst während einem Gespräch mit dem Ordnungsamt Mitte Dezember an uns herangetragen.
Seitens des Ordnungsamtes und der Stadt wird die Schuld eindeutig auf das SJZ abgeschoben, so wurde damit gedroht bei einer weiteren Beschwerde während der nächsten Veranstaltung, diese unmittelbar durch ein Polizeiaufgebot zu beenden und das SJZ „dicht zu machen.“
Unter diesen Umständen ist es für uns unmöglich weiterhin Partys und Konzerte zu veranstalten, wodurch die Existenz des SJZs bedroht ist.
Natürlich verstehen wir auch den Unmut einiger Nachbarn über ihre gestörte Nachtruhe. Deswegen fordern wir, dass die Stadt anstatt zu drohen, mit uns kooperiert und einen effektiven Schallschutz einbaut. Ausreichende Schallschutzmaßnahmen wurden uns seit Beginn der Umzugsgespräche seitens der AöR zugesichert.
Ein solches Bedrohungsszenario betrachten wir als völlig überzogen, vor allem da wir uns zu jedem Zeitpunkt Kooperations- und Kompromissbereit gezeigt haben. Um deutlich zu machen, dass wir weiterhin kooperationsbereit sind haben wir die Veranstaltung am 21.12 umgehend abgesagt.
Desweiteren lassen wir uns eine solche Drohung nicht bieten und rufen am Samstag zu einer Demonstration zum Erhalt des selbstverwalteten Jugendzentrums auf.

Hier noch ein Hinweiß für die kommenden Tage!

 

Seit August sind wir nun schon in unseren neuen Räumen, seitdem ist schon einiges passiert, trotzdem muss noch viel gebaut, gemalt und gestaltet werden. Deswegen planen wir in der ersten Januar Woche, also vom 2.1 bis zum 6.1 eine Bau-, Bastel- und Gestaltungswoche. Wenn ihr euch daran beteiligen, egal ob ihr ein Stück Wand gestalten wollt, irgendwo mit bauen wollt oder sonstige kreative Ideen umsetzen wollt, kommt vorbei!!! Am 2.1 um 12 Uhr werden wir mit einem Treffen beginnen, um zu besprechen, was alles gemacht werden kann und welche Materialien noch besorgt werden müssen. An den darauf folgenden Tagen hat geht es ebenfalls immer ab 12 Uhr los.