Kurdische Studierende zur Luxemburg - Liebknecht - Demo 2013

*Stellungnahme der YXK zur Luxemburg-Liebknecht-Demo 2013
Unser Anliegen: Gedenken an gefallene RevolutionärInnen*
Als Verband der Studierenden aus Kurdistan – YXK haben wir selbstverständlich die Auseinandersetzungen um die kommende Luxemburg-Liebknecht-Demo 2013 in zwei Wochen verfolgt. Es ist die aktuelle Ausgabe der nicht enden-wollenden „Diskussion“ über die Inhalte und teilnehmenden Gruppen der LL-Demonstration, die sich alle Jahre wieder entzündet. Dieses Mal mit besonderem Ausmaß, das im Aufruf zu einer „Alternativ-Demonstration“ gipfelt.


Im Grunde verdeutlicht diese unendliche Geschichte die Zersplitterung der Linken an sich und die gesellschaftliche Irrelevanz solcher inner-linken Auseinandersetzungen im Besonderen. Wir sahen es bisher nicht als notwendig an, Stellung in dieser „Diskussion“ zu beziehen, um nicht noch einen Sargnagel in das Zusammengehörigkeitsgefühl einer Linken zu treiben. Nun allerdings wurden wir aufgefordert uns in dieser Nicht-Debatte zu positionieren. Daher werden wir hiermit unsere Haltung zum traditionellen Luxemburg-Liebknecht-Gedenken und der großen, gemeinsamen Demonstration artikulieren.


Unser Anliegen, der Grund weshalb wir als YXK an der LL-Demonstration teilnehmen ist das Gedenken an gefallene RevolutionärInnen. Das Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht dient uns, unserer gefallenen GenossInnen zu gedenken; RevolutionärInnen, die durch ihren Tod und vor allem durch ihr Leben den Weg geebnet haben, den wir heute gehen können. Die YXK begreift sich als Teil einer breiten Bewegung, einer kämpfenden Bewegung, in der auch heute Menschen bereit sind ihr ganzes Leben der Revolution zu widmen. Den Gefallenen sind wir daher verbunden und es ist an uns, ihren Kampf fortzuführen.


Diese Perspektive mag einem Großteil der Linken in der BRD fehlen. Doch gerade deswegen ist es so wichtig sich seiner eigenen Geschichte bewusst zu sein und sie sich nicht stehlen zu lassen. Als Linke zehren wir auch von dem Erbe, dass uns die gefallenen GenossInnen hinterlassen haben. Dieses Erbe müssen wir in Ehren halten und einen Diskurs darüber mit Achtung für das Opfer der Gefallenen führen. Der Ausdruck der Stärke einer vereinigten Linken ist umso wichtiger, je drängender die gesellschaftlichen Anforderungen an diese Linke werden. Zumindest das Gedenken an gefallene RevolutionärInnen sollte dazu einen gegebenen Anlass darstellen.

Wir möchten uns keinesfalls anmaßen, zu definieren, wer revolutionär oder links ist. Sicherlich zeichnet sich das Verhältnis der YXK und der kurdischen Freiheitsbewegung zu den meisten an der LL-Demonstration teilnehmenden Initiativen durch unterschiedliche Positionen, Vorstellungen und Politiken aus. Doch besteht nicht der Sinn bei einer solch breiten und bunten Demonstration gerade darin, ein gemeinsames Anliegen vorzutragen und gleichzeitig über ideologische und politische Differenzen hinweg zu diskutieren?


Wenn wir bestimmte Positionen oder Politiken ablehnen, werden wir ihnen nicht die Möglichkeit geben, eine solche Veranstaltung zu vereinnahmen, sondern uns im offenen Diskurs mit ihnen auseinandersetzen oder über eine Nicht-Auseinandersetzung unsere Haltung verdeutlichen. Wenn andere Gruppen dies anders halten und stattdessen zu einer „alternativen Demonstration“ aufrufen, sehen wir darin eine Kapitulation und vor allem eine Schwäche der gesamten Linken, (inner-linke) Diskurse zu vermeiden, anstatt sie zu führen – ganz unabhängig vom Inhalt eines Gegenaufrufs.


Daher laden wir alle, die sich am Gedenken an gefallene RevolutionärInnen beteiligen wollen und sich als links – was immer das sein mag – definieren, ein, mit uns gemeinsam am 13. Januar 2013 an der traditionellen Luxemburg-Liebknecht-Demonstration in Berlin teilzunehmen und miteinander zu reden, anstatt übereinander.

*Şehîd namirin!*
(Kurmancî: *Gefallene sterben nicht!*)


*Verband der Studierenden aus Kurdistan – YXK e.V., 30. Dezember 2012*

 

http://yxkonline.de/

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Sehr guter Text! :-)

Widerliches linkes Heldengedenken. Soldaten, Nationalisten, Nazis und ähnliches Gesindel fallen, Revolutionäre sterben einfach. Es widert mich unglaublich an, dass ihr versucht noch dem sinnlosesten Tod einen Sinn zu unterschieben. Liebknecht und Luxemburg sind nicht gestorben, damit sie uns irgendeinen "Weg" ebnen, sondern weil sie von der Reaktion ermordet wurden, sie haben kein Opfer für die Revolution oder irgend eine anderes metaphysisches Hirngespenst gemacht, sondern sind schlicht und ergreifend für immer gestorben.

Ihr hingegen und wahrscheinlich der Großteil der sich kommunistisch schimpfenden Bagage, die bald Berlin heimsuchen wird, hingegen versucht noch aus dem größten menschlichen Elend noch irgendeinen politischen Mehrwert für euer Bewegungsspektakel zu ziehen.

Das entsteht zwar auch nur aus den Trennungen der Gesellschaft in privat, politisch, ökonomisch und noch einiges mehr, aber traurig bleibt es nichts destoweniger.

?

Was haben Rüstungsgeschäfte zwischen Deutschland und der Türkei mit meiner Kritik an dem linken Heldengedenken zu tun? Bist du in der Lage das auszuführen oder kannst du mich nur beleidigen?

Wo Wart ihr denn die letzten Jahre? Wenn sich Kritik an der stalinverehrung regt, reagieren die ml-"Kommunisten" mit Gewalt. Mit denen kann man nicht reden und genau deshalb ist es gut ohne diese zu demonstrieren (auch wenn die Jusos bzw. Ihre mutterpartei natürlich untragbar sind).

Warum reproduzierst du hier Geschichten deren Gehalt du weder stichfest belegen kannst, noch stimmen.

 

Eine kleine Gruppe stadtbekannter Stänkerer aus dem AD - Bereich hat mit ihrem "Classless - Kulla" - Banner und verbal an der Demo türkisch /kurdische Gruppen provoziert (dieses in den 2000er Jahren wiederholt am 1. Mai und zu anderen Anlässen plus eine Moslem - Hass - Demo durch Kreuzberg). Man zog ihr Banner, es gab was Geschubse.

 

Viele in Berlin halten diese kleinen AD - Stänkerer  - Truppen für reichlich gaga bis suicidgefährdet und ignorieren sie. Ist man schon gewohnt. An Ecke A stehen die AD und pöbeln, Ecke B die VOS und Ecke C halt Pro Deutschland.

 

Andere, letztjährlich migrantische, Gruppen sind ihrer Provokationen leid und haben dem ganzen Einhalt geboten.

 

Die Frage lautet also, warum stehen die da immer und werden beleidigend? Miteinander reden wollen die bestimmt nicht. Es geht doch genau um diese Auseinandersetzung. Es ist grass, aber es ist Monty Phytons "Fliegendes Suicidkommando".

 

Hernach wird das Ganze total aufgeplustert, so dass man Angst haben muss, dass sie nächstes Jahr von Schwerstverletzten und Toten reden. Die Jusos und Solid Berlin haben das gerne übernommen und reproduzieren es in Mythen und Legenden bis zum Erbrechen.

 

Dieses Jahr gab es einen Refugee - Marsch in Berlin. Danach eine Soliparty auch in einem AD - Club. Man wollte den MigrantInnen dort im Winter ihre Kufiyas ziehen (Bericht auf Linksunten2). Rede doch mal darüber, anstelle hier Geschichten zu reproduzieren, deren einziger Inhalt die Provokation von Auseinandersetzungen sind.

 

Oder doch mal über den Inhalt einer gemeinsamen Demonstration von Jusos in der SPD und PDS (!) - Rechtsaussen.

Warum hatten die Hälfte der Leute, die da provoziert haben schon Knipse und Handy zur Hand? Na.

Warum wurde gezielt eine migrantische Gruppe bepöbelt? Nee, ohne das Ding Rassismus oder rassistische Vorurteile kommste da nicht mehr raus.

 

In Berlin firmiert das lediglich unter nebensächlichem Szene - Tratsch. Reproduziert entgegen sexistischer Vorurteile meist von Männern, die auch meist, wenn es um politische Inhalte geht, sehr schweigsam sind.

 

Dass die SPD dies nun aufgreift und einen Kontext mit ihrer Ermordung der GenossInnen Karl und Rosa konstruiert, macht es nur noch unappetitlich.

 

Über Inhalte und die Sinnlosigkeit von Stalinkult kann man reden, aber nicht über solch einen Tratsch.

 

Und was hat eigentlich der kurdische StudentInnen - Verband damit zu tun? NICHTS!

Über Stalinkult kann man reden???!

 

Du bist nicht ganz dicht im Kopf.

 

Naja in knapp zwei Wochen haben wir es Überstanden... ist das alles ekelig was auf indy und Linksunten Veröffendlicht wurde.

Die Übergriffe im letzten Jahr waren nicht die ersten und das es hier Leute gibt die den Scheiß auch noch rechtfertigen ist traurig. Wer sich durch linke kritische transparente zu Gewalt "provozieren" läßt hat auf linken Demos nichts zu suchen!

"Im Grunde verdeutlicht diese unendliche Geschichte die Zersplitterung der Linken an sich und die gesellschaftliche Irrelevanz solcher inner-linken Auseinandersetzungen im Besonderen."

Zur Irrelevanz: Ich hab eher den Eindruck gerade durch die Debatte um die zweite Demonstration haben das gedenken und beide Demos mehr Aufmerksamkeit in der gesellschaft bekommen, sodass auch die bürgerlichen Medien davon berichten (also im Vorfeld und nicht im Nachhinein, weil bekloppte Stalinos und Maoisten mal wieder druchgedreht sind wie die letzten Jahre) . Und dadurch dass es auch eine mit der Rosa und Karl-Demo nichtstalinistische  Demo gibt, werden mehr leute zu den Gedenken kommen, vor allem aus den Jugendverbänden

 

Zur Zersplitterung: hier ein Zitat von einem gewisen K.Liebknecht...

"Nur aus schonungsloser Kritik kann Klarheit erwachsen, und nur aus Klarheit Einigkeit"

 

Neben den Leuten, die zur LL-Demo gehen, gibt es auch noch vernünftige Anhänger von Unsinn:

www.unsinn.de/anhaenger/

;-)