Neue Nazigruppierung in Bremen und Delmenhorst
"Wir sind die Identitäre Generation (...) Wir sind die doppelt bestrafte Generation: Verurteilt ein soziales System zu erhalten, das zu Fremden großzügig ist, das für uns nichts mehr übrig hat (...) Täuscht euch nicht! Dieser Text ist kein einfaches Manifest: es ist eine Kriegserklärung!" proklamiert "die Identitäre Bewegung" in Frankreich in ihrer Grundsatzerklärung an die "europäische Jugend"; gegen "Islamisierung" und für ein "Europa der Völker" solle diese kämpfen.
Mittlerweile haben sich Ableger der französischen Organisation in Österreich und Deutschland formiert; maßgeblich organisieren diese sich über soziale Netzwerke. So zählt die Facebookseite der "Identitären Bewegung Deutschland" über 2000 Fans, mehr als 20 regionale Ableger
existieren. Öffentliche Aktionen in Deutschland sind abseits der Internetpropaganda bis dato nicht bekannt.
Personell rekrutieren sich die Splittergruppen maßgeblich aus dem Spektrum unorganisierter nazistischer Jugendlicher. Durch ihre Präsentation als "unpolitische Alternative" gelingt es den Gruppen einige anpolitisierte Jugendliche zu mobilisieren. Tatsächlich werden jedoch offensiv rassistisch-nationalistische Ideologie propagiert, Kader der Gruppen waren oftmals bereits in Kameradschaften aktiv. Hinter der unpolitischen Selbstdefinition und der vermeintlichen Distanzierung zu "rechts" offenbart sich somit eine Nazistruktur.
Auch in Delmenhorst und Bremen haben sich - maßgeblich über soziale Netzwerke - Ableger gegründet. Am 17. November veranstalteten diese ein Treffen in Bremen; eine Vernetzung und Koordination der Strukturen findet statt. Die Teilnehmer*innen waren in der Vergangenheit aktiver Teil neonazistischer Kameradschaften, besuchten Rechtsrockkonzerte oder bewegten sich im Umfeld rechter Strukturen.
Marcel Hesse (2. von rechts im gestreiften Pullover)
Ein zentraler Akteur - der Delmenhorster Gruppierung - ist der bereits seit 2008 in nazistischen Strukturen aktive Jugendliche Marcel Hesse, eine weitere Person ist der in Oldenburg Studierende (und in Delmenhorst wohnhafte) Daniel Schönwälder. Beide sind für Übergriffe auf Menschen, welche nicht in ihr Weltbild passen, bekannt.
Gerold Schibblok und Vater Thorsten Schibblok
In Bremen ist der Kopf der Struktur ebenfalls ein alter Bekannter: Gerold Schibblok. Dieser ist - ebenso wie sein Vater Thorsten Schibblock - seit Jahren einer der umtriebigsten Nazis der Stadt. So gründete und führte er die Kameradschaften "Sturm Wiking" und "Freie Nationalisten Bremen" und war 2011 auch maßgeblich am Wahlkampf der NPD in Bremen beteiligt. Im Prozess gegen "Sturm Wiking", im Oktober 2011, beteuerte er aus der rechten Szene ausgestiegen zu sein. Wie so oft, reine Taktik um eine mildere Strafe zu erziehlen.
Bisher glänzen "Die Identitären Bremen" jedoch bloß mit einer bunten Facebook-Seite und einigen verklebten Stickern. Ebenso wie bei ihren Vorgänger-Strukturen, ist von ihnen politisch wohl nicht allzu viel zu erwarten. Nichts desto trotz, kann ihre menschenverachtende Propaganda, welche im Konzept der "Identitären Bewegung" noch anschlussfähiger an Diskurse der (rechten) Mitte der Gesellschaft ist, ignoriert werden!
Antifa heisst immer noch Angriff!
anonym
Ach, die ganze Geschichte mit den "Identitären" ist genauso wie die Band "Tokio Hotel". Das ist am Anfang kuhl und interessant, aber in 2-3 Jahren kräht kein Hahn mehr danach.
Ergänzung Stuttgart
https://linksunten.indymedia.org/en/node/74188