Solidarität mit den Besetzer_innen in Griechenland

remember69

Die Razzia und anschließende Räumung der besetzten Villa Amalias in Athen erfüllt uns mit Wut. Auch weitere (Wohn-)Räume linker Politik (z.B. Delta Squat, Skaramangas, Xanadu) wurden in den letzten Jahren in Griechenland Opfer staatlicher und faschistischer Angriffe. Die Attacken auf anarchistische Räume spiegeln auch die Furcht wieder, vor der die Herrschenden im Angesicht libertärer, enteigneter, autonomer Häuser und Plätze stehen. Die Idee kollektiver Organisierung von Unten, die sich gegen den Wahnsinn von Profit, Eigentum und staatlicher Ausbeutung stellt, erfüllt sie mit Schrecken und verunsichert ihren zerstörerischen Lauf.

 

In den frühen Morgenstunden des 20. Dezember überfielen Bullen die seit 22 Jahren besetzte anarchistische Villa Amalias in Athen. Acht Menschen, die bis heute in Haft sitzen, wurden festgenommen. Über 1.500 Menschen demonstrierten infolge der Räumung gegen die Repession und forderten die Freilassung der Besetzer_innen. Auch wir fordern die sofortige Freilassung und wünschen den Besetzer_innen Athens viel Mut und Kraft. Solidarisiert euch mit ihnen, werdet aktiv!

 

Der deutsche Staat ist massiv am Ausbau der Repressionsorgane in den südlichen Ländern der EU beteiligt, sei es an den Außengrenzen im Rahmen rassistischer Flüchtlingspolitik, oder im „Inneren“, bei der Bekämpfung des „Extremismus“. Hierbei stehen besonders linke Strömung unter Beschuss: Überall gibt es Verfahren gegen „terroristische“ linke Gruppen, werden Häuser und Plätze geräumt, Versammlungen reprimiert und staatliche Befugnisse ausgeweitet.

Deutsche Bullen, die im Interesse kapitalistischer Herrscher_innen griechische Schweine ausbilden – das ist längst Realität.

 

Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland immer offensichtlicher, was schon seit Jahren vermutet wurde: Faschistische Organisationen werden vom Staat mit aufgebaut, finanziert und morden mit Hilfe der Bullen. Dies ist auch in Griechenland der Fall. Wenn in Athen die Bullen bei Ruhestörungen ihre dreckige Arbeit Mitgliedern von Nazibanden überlassen, oder deutsche Bullen- und Geheimdienste Akten vernichten, damit ihre Nazikameraden davon kommen, wird klar: Unser Kampf ist der selbe.

 

Auch bei uns greifen Nazis und Bullen immer wieder Räume linken Widerstandes an. Erst am 27. Oktober wurde das Squat Gartenstraße 19 in der Freiburger Altstadt von Nazis angegriffen, die versuchten das Gebäude mittels Gas zu sprengen. In den vergangenen Jahren häuften sich rechte Angriffe gegen unsere Zentren: Ein Sprengstoffanschlag der Nazis auf das Autonome Zentrum KTS wurde 2009 durch die Antifa verhindert, dennoch gab es seither zwei Brandanschläge, die nur durch Glück keine größeren Schäden anrichteten. Rechte Angriffe mit Glasbruch gab es sowohl gegen die KTS, als auch auf die G19 und die Wagenburg Kommando Rhino. Letztere wurde im

vergangenen Jahr durch über 1.000 Bullen geräumt. Sämtliche Neubesetzungen werden seit 2010 mit massiven Bulleneinsätzen beendet. Derzeit ist eine Wagenburg und ein linkes Studierendenhaus an der Pädagogischen Hochschule bedroht. Wer sich dem Mainstream dieser verlogenen Gesellschaft widersetzt, hat mit rechter Gewalt zu rechnen und mit der Willkür sogenannter demokratischer Politik.

 

Es ist Teil der Logik des kapitalistischen Krisensystems, anarchistische Orte mit allen Mitteln zu bekämpfen. Viele dieser Orte wollen einen unkommerziellen Gegenpol zur neoliberalen Gesellschaft bilden, Schutzräume bieten und antifaschistischen Widerstand organisieren. Das Viertel um den Victorias Platz in Athen ist eines, dass angesichts rechter Bedrohungen nur mehr dieser Räume braucht. Der politisch gerechtfertigte Bullenangriff auf die Villa ist ein klares Signal gegen antifaschistischen Widerstand und antirassistische Schutzräume.

Besonders in Griechenland, wo die Krise verheerende Folgen aufweist, befindet sich populistische Politik im Aufwind. Dies ist in vielen Staaten der EU der Fall, doch die letzten Aktivitäten der Nazipartei Goldene Morgenröte zeigen, dass die Lage nicht ernst genug genommen werden kann.

Wir rufen alle dazu auf, ihre Solidarität mit den Autonomen in Griechenland zu verstärken und gegen faschistische Umtriebe grenzenlos aktiv zu werden.

 

Besetzt mehr Häuser!

Bullen raus aus unseren Räumen!

Es ist immer ein Angriff auf uns Alle!

Zerschlagt die rechten Bewegungen!

Schluss mit Eigentum!

Euer Kampf ist unser Kampf – Für einen aufständischen Anarchismus!

 

Autonome aus dem Umfeld der KTS Freiburg

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Es ist voll gut Solidarität zu bekunden und ihr liegt mit der Analyse richtig: In Griechenland braucht es in Krisenzeiten umso mehr AZs etc. Auch ist die rechtsradikale Gefahr nicht zu unterschätzen, das seht ihr richtig. Aber die Bekundung von Solidarität reicht einfach nicht. Es muss was auf der Straße passieren und zwar bald! Was war denn bei den letzten Räumungen von Projekten die 20 Jahre und älter waren? Riot - und viel praktische Solidarität: in Kopenhagen, Hamburg, Amsterdam... Let's make it - really! Für eine praktische Unterstützung der Besetzer in Athen und anderswo!!!

Passend zum Thema Griechenland und die gefährliche Rechtsentwicklung:

 

Veranstaltung in Freiburg im Februar 2013

Soli­da­ri­tät mit dem anti­fa­schis­ti­schen Kampf in Griechenland!

Zu Gast GenossInnen aus Frankfurt am Main von Siempre Antifa

Do. 07.02.2013 | 20 Uhr | Lin­kes Zen­trum Freiburg

 

antifagriechenland.blogsport.de