[Forst] 200 auf Demonstration gegen „Firma 18"

[Forst] Demonstration gegen „Firma 18"

Die Demonstrierenden kamen zum großen Teil aus Forst, aber auch aus Nachbarstädten und Berlin. Zeitweise unter starken Regen wurde vom Bahnhof, durch die Innenstadt bis zum ehemaligen Nazitreffpunkt in der Waldstraße lautstark auf die rechten Tendenzen in der Kleinstadt aufmerksam gemacht.

 

Mehr Fotos unter: http://www.flickr.com/photos/63402479@N08/sets/72157631746215561/

 

Zwei Jahre lang konnte die Nazi-Gruppierung aus dem Umfeld des „SV Lausitz“ in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vereinsgelände einen „Jugendtreff“ betreiben und neuen Nachwuchs rekrutieren. Ihre Nähe zu dem Fußballverein nutzen sie aus, um unter dem Deckmantel der Fankultur gegen Menschen mit anderer Nationalität, Religion, Geschlecht oder „Rasse“ zu hetzen. Die privat angemietete Baracke wurde für Partys und andere rechte Veranstaltungen genutzt. Auch vermeintlich „unpolitische“ Jugendliche bewegten sich in diesen Räumen, was der „Firma18“ mehr Akzeptanz und Öffentlichkeit bot. Dieses Treiben stieß lange kaum auf Kritik oder Widerstand.

 

Der im Vorfeld der Demonstration entstandene öffentliche Druck hat dazu geführt, dass die erstarrte Struktur aus Schweigen, Ignoranz und heimlicher Sympathie aufgebrochen wurde. Der Eigentümer kündigte den Neonazis die Räume. Nach eigener Aussage wurden die Schlösser ausgewechselt und das Objekt überwacht. Doch die weit verbreitete Vorstellung von der Höher- und Minderwertigkeit bestimmter Menschen und die Verharmlosung des Nationalsozialismus bilden auch in Forst weiterhin einen satten Nährboden für faschistisches Treiben.

 

Wegen des Rausschmisses ist die lokale Naziszene offensichtlich frustriert. In den Tagen vor der Demonstration wurden entlang der Zugstrecke von Forst nach Cottbus mehrere Hakenkreuze und der Spruch „Wir lassen uns nicht verbieten“ gesprüht, außerdem bedrohten Mitglieder der “Firma 18“ willkürlich alternative Jugendliche. Die Demonstration verlief ohne große Provokationen, nur zu Beginn versuchte ein Nazi sich unauffällig zu nähern. Als er erkannt wurde lief er weg und zeigte dabei den Hitlergruß – was ihm eine Ingewahrsamnahme und wahrscheinlich auch ein Strafverfahren eingebracht hat.

 

Die relativ hohe Beteiligung an der bunten und friedlichen Demonstration zeigt, dass in der Stadt endlich wieder ein Problembewusstsein für die rechten Tendenzen entstanden ist und man gemeinsam in Zukunft dafür sorgen will, dass für Nazis keine Heimspielstimmung mehr aufkommt. (via keinheimspiel.blogsport.de)

 

Mehr Fotos unter: http://www.flickr.com/photos/63402479@N08/sets/72157631746215561/

 

Bilderstrecke der LR: http://www.lr-online.de/regionen/forst/Forster-Anti-Neonazi-Demo-mahnt-z...

 

Presse:

 

"Forster Anti-Neonazi-Demo mahnt zur Wachsamkeit"
http://www.lr-online.de/regionen/forst/Forster-Anti-Neonazi-Demo-mahnt-z...

 

"Stadtverwaltung sieht SV Lausitz auf gutem Weg"
http://www.lr-online.de/regionen/forst/Stadtverwaltung-sieht-SV-Lausitz-...

 

Video RBB Aktuell: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=ch1f88emS54