Proyecto Memoria - Der faschistische Mord an Renato Biagetti / Rom

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Seit drei Jahren existiert die Antifagruppe „Azzoncao, ein Polit-Café“ in Bochum. Sie betreibt einmal im Monat ein öffentliches Café, macht Veranstaltungen, Recherchen, schreibt Artikel, organisiert Seminare in Italien, Rundreisen und Demonstrationen. Sie erwirkte  z. B. die Entlassung des Fanprojektleiters von Schalke, der in seiner Freizeit rechte Konzerte und DJ-Events organisierte, war treibende Kraft in der Schließung der Bochumer Thor Steinar Ladens, usw. Mittlerweile macht sie auch Graffitis und Filme.

 

In den letzten Monaten führte die Gruppe drei Interviews mit Familienangehörigen ermordeter Antifaschisten in Rom, Madrid und Mailand. Präzise Gegeninformation für die Bewegung, gelebter und praktischer Internationalismus, Erfahrungs- und Gedankenaustausch, Aufarbeitung und Erinnerungsarbeit. Dies und mehr sind Motivationen dieses Projekts, dass noch weit mehr Facetten aufweist. Um einen kurzen konzentrierten Blick auf einen Teilabschnitt dieser Gruppenarbeit zu geben, werden im Folgenden die drei Interviews auf „linksunten“ publiziert.

 

todos juntos venceremos – gemeinsam werden wir siegen

 

Azzoncao, ein Polit-Café

 

Teil 1.

Der faschistische Mord an Renato Biagetti/Rom

 

Ende August 2008 waren einige Mitglieder von Azzoncao in Rom, um die Familie, FreundInnen und GenossInnen von Renato Biagetti zu interviewen.

Der 26jährige Renato Biagetti wurde in der Nacht vom 27. auf den 28. August 2006 von einem jugendlichen Faschisten in Focene, einem Stadtteil außerhalb Roms, erstochen.

Die Antifas von Azzoncao trafen in dem besetzten Sozialzentrum „Acrobax“ Dario, den Bruder von Renato. Das „Acrobax“ befindet sich in den Gebäuden der ehemaligen Hunderennbahn an der via della Vasca Navale 6. Hier verkehrte Renato und ging seinem Hobby als DJ für elektronische Musik nach. Sein Bruder Dario, ein ehemaliger Rugby-Profi, trainiert dort die Rugby Männer- und Frauenmannschaft des Sozialzentrums, die „All Reds“.

In der Redaktion des Radio „ondarossa“, in der via dei volsci 56 im Stadtteil San Lorenzo, interviewte Azzoncao am folgenden Tag die beiden Mitglieder der antifaschistischen Sendung „maldestra“ Paolo und Enrico. Dieser Teil ist noch nicht niedergeschrieben und wurde noch nicht veröffentlicht.

(Wir weisen darauf hin, dass wegen der Übersetzung das gesprochene Wort etwas „eingedeutscht“ wurde. Also Begriffe und Ausdrücke umgangssprachlich niedergeschrieben wurden. Das verschriftliche Interview wurde der römischen Übersetzerin und den Interviewten zur Absegnung noch einmal vorgelegt.

Des weiteren haben wir uns nur auf die Niederschrift des Gesagten konzentriert. Wie Dario auf die Fragen reagierte und wie er gesprochen hat, war weit emotionaler, als der hier wiedergegebene Text es erscheinen lassen.)

 

Azzoncao: Ciao Dario, würdest Du bitte erzählen, was genau vor zwei Jahren passierte?

 

Dario: Mein Bruder war mit seiner Freundin Laura und einem Freund zu einer Reggaeparty am Strand im Stadtteil Focene. Als die Party zu Ende war, verließen sie den Strand und gingen zu ihrem Auto. Auf der Straße fuhr ein Auto an sie heran. Die beiden Insassen fragten sie, ob sie aus Rom kämen und die Party zu Ende sei. Sie bejahten. Daraufhin wurden sie von den zwei Insassen aggressiv angemacht, was sie dann noch hier zu suchen hätten. Die Beiden stiegen mit Messern in den Händen aus und griffen Renato und seinen Freund an. Renato bekam acht Messerstiche, sein Freund zwei Messerstiche ab. Beide Täter flohen daraufhin. Was deswegen etwas merkwürdig war, weil einer der Täter in genau der Straße wohnte, wo der Übergriff stattfand. Renato wurde in das Krankenhaus von Ostia gebracht, wo er starb.

 

Azzoncao: Wer waren die Täter?

 

Dario: Es waren zwei sehr junge Männer. Einer war 19 Jahre, der andere 17 Jahre alt. Sie kommen aus dieser Zone Fiumicino aus dem Umland Roms, das stark geprägt ist von einem faschistischen Milieu. Sie hatten Kontakt zu dieser faschistischen Kultur und den Neigungen, die sich jetzt auch beginnen in Rom selbst auszubreiten.

In Fiumicino und Focene stellt dieser Ort am Strand der einzige Ort dar, der nicht als rechts gilt. In dem Linke, von ihnen Zecken genannt, verkehren. Und so wußten sie ganz genau, was sie taten, als sie dort hinkamen.

 

Azzoncao: Waren es organisierte Faschisten?

 

Dario: Nein. Sehr wahrscheinlich war das einzige Ziel was sie an diesem Abend hatten, jemanden Linken anzugreifen. Und für den 17 Jährigen war es auch wohl das erste mal, dass er an so etwas beteiligt war.

 

Azzoncao: War es der 17 Jährige, der deinem Bruder die tödlichen Stiche versetzte?

 

Dario: Ja, es war der 17 Jährige, der meinen Bruder erstach.

 

Azzoncao: Die Täter flohen. Wie wurden sie gefasst?

 

Dario: Es kam von Anfang an zu Merkwürdigkeiten in den Ermittlungen. Zunächst, dass die Täter nicht schnell indentifiziert wurden. Dabei ist es eine sehr kleine Zone dort, einer von den Beiden hat eine sichtbare Gehbehinderung und schließlich wohnte einer von ihnen noch in der gleichen Straße. Trotz all dieser Umstände konnten die Ermittlungsbehörden die ersten drei Tage die Täter nicht ausfindig machen. Währendessen ermittelten wir das Autokennzeichen des Täterfahrzeugs.

In diesen drei Tagen hatten die Täter versucht außer Landes zu kommen. Sie wollten nach Santo Domingo. Einem Land mit dem kein Auslieferungsvertrag mit Italien besteht. Umgehend nach der Mord hatten sie sich zwei Tickets in einem Reisebüro gekauft. Gleichzeitig haben sie aber die Angestellte gefragt, ob man in Santo Domingo für 60000 Euro ein Haus kaufen könnte. Das erregte den Verdacht der Angestellten, die die Guardia di Finanza von diesem Gespräch unterrichtete. Diese leitete Ermittlungen ein.

Daraufhin stellte sich der 19 Jährige der Polizei. Wie wir heraus bekamen, ist dieser 19 Jährige der Sohn eine Marechallo, eines führenden Polizisten aus Ostia, der auch mit den Ermittlungen in dem Mord an meinem Bruder betraut war. Wir denken, dass dieser Polizist versuchte seinen Sohn so lange wie möglich zu beschützen und zur Flucht zu verhelfen. Als aber eine andere Polizeidienststelle Ermittlungen aufnahm, riet er seinem Sohn sich zu stellen. So stellte sich der Sohn mit einem Anwalt der Polizei. Dieser Anwalt ist sehr bekannt. Er ist ein Ex-Polizist und verteidigt oft Polizisten vor dem Gericht. Der 19 Jährige behauptete, dass er es gewesen sei, der Renato getötet habe und auch als Einziger ein Messer dabei gehabt hätte. Das Versteck des Messers gab er den Beamten preis. Er gab auch den Namen des Jüngeren an. Behauptete aber, dass dieser kein Messer dabei gehabt habe.

Zur selben Zeit gab es in der Presse Erklärungen von den Ordnungskräften und von dem ehemaligen Bürgermeister Walter Veltroni. Die Polizei behauptete, dass es sich bei der Auseinandersetzung um eine Rauferei dummer Jungs gehandelt habe, bei der unglücklicherweise einer zu Tode kam. Veltronis erste Äußerung war die Beglückwünschung der Polizei zu ihrem raschen Erfolg und ihrer guten Arbeit.

Ab diesen Moment mussten wir gegen diese öffentliche Version ankämpfen. Und gegen diese öffentliche, staatliche Version kämpfen wir immer noch an. Und das müssen wir auch in Zukunft tuen, denn gerade hier in Italien wird der politische Gehalt solcher Überfälle negiert.

Wir machten unsere eigenen Untersuchungen und erstellten ein Dossier. Wir recherchierten mit wem die beiden Täter Kontakte und Beziehungen hatten. Welche Neigungen sie hatten. Was die Leute in Focene von ihnen wussten. Die Einwohner berichteten, dass die Täter und ihr Umfeld als gefährlich einzuschätzen sind. Wir fanden heraus, dass die Beiden nach der Tat in eine Bar flohen und sich dort auf der Toilette das Blut abwuschen. Eine Bar in der das Umfeld der Täter verkehrt. Eines der Messer, das was sie später haben finden lassen, versteckten sie in einem nahen Park. Anschließend fuhren sie weiter zu einer Freundin, um sich noch besser zu säubern, bevor sie nach Hause gingen.

Ich erzähle dieses, um zu zeigen, dass es einfach nicht sein kann, dass sie niemand im Stadtteil nach der Tat gesehen hat. Deshalb gehen wir auch davon aus, dass sie in einem Kontext und Milieu verkehrten, dass sie deckte. Einem Milieu, in dem es normal ist, dass jemand Linke angreift.

 

Azzoncao: Wie ging es weiter?

 

Dario: Beide Täter wurden inhaftiert. Nach einigen Monaten wurde der Jüngere in ein „casa della famiglia“, in ein Sozialprojekt, verbracht. Dort blieb er für zwei Monate und wurde dann in die Freiheit entlassen. D.h. Vier Monate nach der Tat war er wieder frei.

Der 19 Jährige kam in das Gefängnis und wurde nach einem Jahr wegen Mordes verurteilt. Es wer ein verkürzter Prozess, in dem er zu 15 Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde.

Der Prozess gegen den Jüngeren der Beiden wird im Oktober beginnen.

 

Azzoncao: Wie heißen die beiden Angeklagten?

 

Dario: Der Ältere heißt Vittorio Emiliani. Der Jüngere Gioacchino Amoroso.

Der 19jährige wird sein Verfahren in der 2. Instanz auch im Oktober haben.

Was uns interessiert ist die Urteilsbegründung in dieser Instanz. Uns interessiert nicht so sehr die Verurteilung an sich, sondern das die Wahrheit benannt wird. Die Motive und Gründe für den Mord benannt werden. Ich spreche hier für meine Mutter, mich und die ganze Familie. Uns interessiert es nicht, wie lange die Täter in das Gefängnis müssen. Unser Interesse gilt der wahren Benennung der Gründe für die Gewalt und den Mord. Und die Begründung in der 1. Instanz war, dass es sich um eine Rauferei mit tragischem Ende handeln würde. Mehr nicht.

Jetzt versuchen wir durch unsere Aktivitäten, dass diese Beurteilung nicht so akzeptiert wird. Meine Mutter hat ebenso das Bedürfnis zu zeigen , dass ihr Sohn ein guter Mensch war, kein Schläger der Streit suchte. Ich bin derjenige in unserer Familie, der am politischsten ist. Aus meiner Sichtweise ist es wichtig, dass die Wahrheit aus einer politischen Sichtweise betrachtet wird. D. h. es einen faschistische Motivation für den Mord gab. Dafür sprechen die Umstände und die Tattovierung des Täters. Er hatte ein Keltenkreuz mit der Parole „forza e onore“ auf dem Arm tattoviert.

Ein so tattovierter Jugendlicher ist weder als „normal“ noch als unpolitisch zu betiteln.

(Anmerkung von Azzoncao: In Italien findet man öfters statt „Blut und Ehre“ der Nazis, die Parole „Kraft und Ehre“ - „forza e onore“. So z.B. bei der Hardcore Faschistenpartei Fiamma Tricolore.)

Kurz nach dem Tod meines Bruders gab es unterschiedliche Äußerungen und Stellungsnahmen. So z. B die Position „Ok, er hat ein faschistisches Tattoo, er kommt aus einem faschistischen Milieu und verkehrt in diesem Umfeld. Aber der Mord an Renato hat keinen faschistischen Hintergrund.“

Und deshalb ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit der Versuch der Wahrheitsfindung. Dabei meine ich nicht „unsere Wahrheit“, sondern eine möglichst objektiven Wahrheit. Und über diese reden wir auf Versammlungen und in Schulen. So z.B. über den Umstand, dass bei der Obduktion Renatos keinerlei Verletzungen an seinen Händen gefunden wurden. Also Abschürfungen, blaue Flecke, usw., die belegen, dass er selbst geschlagen haben könnte.

 

Azzoncao: Du erzählst, dass es Widerstand/Widerspruch dagegen gibt, den Mord als eine faschistische Tat zu bezeichnen. Aus welchen Kreisen werden solche Vorbehalte geäußert?

 

Dario: Der Widerstand kommt aus allen Kreisen. Es ist unsere Kultur. Zeitungen, Fernsehen, politische Kreise, persönliche Kreise, überall her. Natürlich von Rechts, aber auch von Links.

Da hat es die Leute, die das behaupten, auch nicht im mindestens in ihrer Meinung verunsichert als in der Nähe des Hauses meiner Mutter jemand „Acrobax weniger Einen“ gesprüht hat. Auf einer Wand, wo sich die hiesigen Faschisten verewigen. So die rechten Fußballfans von Lazio Rom, von denen eine ihrer Parolen „Schluß mit dem Gerede, zückt die Messer“ lautet.

 

Um das Klima hier zu beschreiben. Z.B. sagte die Mutter des angeklagten Minderjährigen am letzten Prozesstag, dass wir alle sterben sollten.

Auf der Vorverhandlung des Minderjährigen waren auch dessen Freunde anwesend. Es kam zu starken Spannungen zwischen ihnen und uns. Dabei ließen die Ordnungskräfte diesen Leuten freie Hand und diese bedrängten uns immer wieder.

Ich z.B wurde am Eintritt zum Gerichtssaal gehindert, obwohl mir als Angehörigen das Recht zustand ihn zu betreten. Erst nach einer längeren Auseinandersetzung und Identitätsüberprüfung gelang es mir in den Saal zu gelangen. Der Staatsanwaltschaft wurde dann noch erzählt, dass wir es gewesen seien, die die Auseinandersetzungen gesucht hätten. So ist das Milieu und das Klima bei den Prozessen.

 

In den letzten Jahren gab, bzw. gibt es hier in Rom ein Experiment der Neuen Rechten mit Hausbesetzungen. Sehr wahrscheinlich das Einzige dieser Art in Europa.

Des weiteren versuchen die Faschisten auf einem institutionellen Niveau ihre faschistische Identität und Gewalt zu verschleiern. Wie z.B. in den Fußballstadien. Oder mit gemeinsamen Kongressen und Konferenzen mit Mitte-Rechts Parteien und Politikern. So gab es in den letzten Jahr hier in Rom geradezu ein Laboratorium dafür. Da treffen sich Vertreter der Alleanza Nazionale mit demokratischen Politikern auf kulturellen und sozialen Anlässen um über Geschichte, Philosophie und anderes zu diskutieren.

Oder Gianluca Iannone und das besetzte Casa Pound, die sich bei den letzten beiden Wahlen mit den rechten Parteien verbündeten.

Oder das Francesco Storace von „La Destra“ und Berlusconi bei den letzten Kommunalwahlen in Rom zusammenarbeiteten.

Oder in Fiumicino, wo Fraktionen der rechten Parteien mit der Fiamma Tricolore und Casa Pound zusammenarbeiten.

Dies alles nur als kleine Ausschnitte der Zusammenarbeit der institutionellen Politik von Mitte-Rechts und den Faschisten. Das Ergebnis all dieser Diskussionen, Verlinkungen und Zusammenarbeit ist, dass im April der Ex-MSI-ler Gianni Alemanno der neue Bürgermeister von Rom wurde. Er steht für diese Art der gerade beschriebenen Politik.

Politisch ausgedrückt sind Mitte-Rechts und die radikalen Faschisten Brüder und ihr Wirken unteilbar. So verschleiern auch beide den politischen Gehalt von illegalen Aktionen. Nehmen wir z.B. den Fall des von einem Streifenpolizisten im letzten November erschossenen römischen Ultras Gabriele Sandri. Die Rechten behaupten, dass die Reaktionen auf die Ermordung Sandris eine berechtigte und richtige soziale Reaktion war. Dafür muss man aber wissen, dass die meisten gewalttätigen Ausschreitungen nach Sandris Tod 2 Monate später stattfanden. Sie waren nicht spontan, sondern organisiert und politisch aufgeladen.

Dasselbe gilt für Verona. Als im Mai Nicola Tommasoli ermordet wurde. Auch hier wurden die Mörder als einfache Deppen und Schläger dargestellt. Obwohl ihre Mitgliedschaft und ihre Verbindungen zur radikalen Rechte bekannt war.

 

Azzoncao: Ihr hattet vorhin erwähnt, dass ihr eigene Recherchen angestellt habt? Was habt Ihr alles noch unternommen?

 

Dario: Ja, wir haben Recherchen gemacht. Aber erst einmal haben sich verschiedene FreundInnen, die politische Umgebung von Renato und seine Familie getroffen. Wir haben diskutiert, um geschlossen und mit einer einheitlichen Linie an die Öffentlichkeit zu treten. Dann recherchierten wir und erstellten das Dossier. Dafür haben wir ein Netzwerk aufgebaut und die Anwälte unterstützt.

Wir machten zwei Demonstrationen. Eine in Fiumicino und eine in Rom. In Fiumicino deshalb, weil es die größte Stadt in der Nähe von Focene ist. Focene ist wirklich sehr klein. Und Fiumicino ist eigentlich ein Gebiet der Rechten, wo es bisher noch keine Demonstrationen von Linken gegeben hat.

An dem Tag der Demonstration waren in Fiumicino alle Geschäfte und Bars geschlossen. Es hieß der „schwarze Block“ käme nach Fiumicino und würde alles verwüsten. Für Fiumicino war die Demonstration sehr groß. 3000 Leute. Und sie war sehr geschlossen. Das Ergebnis in der Stadt war aber sehr gut. Viele Geschäftsinhaber und Barbesitzer sahen die Demo, konnten das Anliegen der Demo wahrnehmen und bekamen das Dossier von uns. Sie verstanden uns und immer mehr Geschäfte und Bars machten auf.

Die Demonstration in Rom ging zum Platz „campo de fiori“, um die steigende Zahl faschistischer Angriffe in Rom zu thematisieren. Ein Umstand der alle RömerInnen betrifft. Vor allem die Linke. Und dabei den großen Anteil nicht militanter Linker. Also bei uns heißt militant aktiv zu sein. Das ist hier anders als bei Euch. Also jene nicht militanten Linken, zu denen auch mein Bruder zählte, der eigentlich nicht aktiv war, sondern das Acrobax besuchte und DJ war.

Aber in den letzten Jahren kann jeder hier in Rom Opfer eines faschistischen Angriffs werden.

Und campo di fiori war wegen der häufigen faschistischen Attacken dort ausgewählt worden.

Auf nationaler Ebene haben uns viele GenossInnen unterstützt. Überall gab es Raggae-Partys und Konzerte, um Geld zu sammeln. Geld für die Beerdigungskosten, die Trauerfeier, den Prozess, die Anwaltskosten, die Gegenöffentlichkeit, usw.. Später kam die Idee auf, dass eingegangene Geld für politische Projekte zu nutzen. So z.B. einen Probe und Aufnahmeraum für Musikbands hier im Acrobax. Er existiert jetzt und viele Bands proben darin. Du hast ihn ja gesehen.

 

 


 

Memorial-Videos zu Renato:

http://de.youtube.com/watch?v=pPfFliDOZFs

http://de.youtube.com/watch?v=HqhyvZoAoUA&feature=related

http://de.youtube.com/watch?v=PUFtt5Q8s4U&feature=related

 

Erinnerungs-Buch:

http://roma.indymedia.org/node/4326

 

Links:

http://www.acrobax.org/

http://veritaperrenato.noblogs.org/

http://madrixromacittaperta.noblogs.org/

http://www.renoize.it/

http://www.allredspolisportiva.org/

 

http://www.ondarossa.info/

http://maldestra.noblogs.org/

http://www.autistici.org/ondarossa/index.php?dir=archivio/maldestra

 

http://isole.ecn.org/antifa/


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http://www.romatoday.it/politica/intervista-stefania-zuccari-madre-renat...

 

"Il Fascismo non è estinto. Ecco perché dobbiamo ricordare mio figlio Renato"

Renato Biagetti

 

Parla Stefania Zuccari, la madre di Renato Biagetti il giovane assassinato il 27 agosto del 2006 a Focene fuori da una discoteca. Fino al 30 agosto il festival Renoize lo ricorda

 

Ylenia Sina, 29 agosto 2014

 

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Un dolore che non si diminuisce con il tempo ma capace di non offuscare la forza e "di un ricordo in grado di unire tanta gente". Stefania Zuccari, a otto anni dall'uccisione di suo figlio, Renato Biagetti, ricorda quel tragico evento la cui memoria è ormai diventata un appuntamento fisso per la città. Era la notte tra il 26 e il 27 agosto del 2006 quando Renato, 26 anni, uscendo con degli amici da una serata reggae sulla spiaggia di Focene, venne aggredito da due ragazzi. Giovanissimi, 17 e 19 anni. Sulle braccia tatuati i simboli del fascismo. “Tornatevene a casa, zecche di merda” gli insulti prima delle coltellate. Otto colpi, su una gamba, al petto, al cuore. Renato morirà poche ore dopo in ospedale. Come ogni anno Roma ricorda Renato con una serie di appuntamenti e con un festival a lui dedicato, Renoize.

 

Come ha passato l'ottavo anniversario della morte di suo figlio?

 

Il dolore che provo non diminuisce con il tempo. E come ogni anno, man mano si avvicina questa data si acuisce. È un dolore interiore ma anche fisico. Nonostante questo, la giornata dell'anniversario è stata meravigliosa. Sono tornata insieme a tanta gente nel posto dove è stato ucciso mio figlio, a Focene. La spiaggia era piena di persone, di ragazzi e anche di bambini. Perché i ragazzi che mi sono stati vicini in quei tragici giorni oggi sono diventati adulti e alcuni di loro hanno anche avuto dei bambini. Naturalmente c'era la musica. È difficile da spiegare ma il dolore per la morte di mio figlio è stato in grado di trasformarsi in un momento di leggerezza. Un lutto in un momento positivo. Un ricordo che unisce.

 

Qual è il modo migliore per ricordare suo figlio?

 

Proprio così. Ricordo il giorno in cui mi hanno mostrato il suo corpo all'ospedale Grassi. Fin da quel momento ho pensato che Renato doveva essere ricordato per i suoi occhi, per il suo sorriso e per la sua musica. E così ogni anno accade. La musica è in grado di unire tante realtà e allo stesso tempo trasformare un lutto in un momento di leggerezza. Anche questo è un messaggio politico importante.

 

A proposito di trasformazione del lutto. Lei, insieme a tante altre madri, dalla tragedia della perdita del figlio ha dato vita al Comitato madri per Roma città aperta creando un fortissimo legame capace di trasmettere un messaggio politico inscalfibile in merito a tanti, troppi, casi di morti violente.

 

Il legame che ci unisce rimane sempre molto forte. Penso a Rosa la madre di Dax, ad Haidi Giuliani, come una sorella, a Daniela la madre di Fausto. Fino ad arrivare alle morti di Uva, Aldrovandi. L'elenco è lungo. In occasione di questo anniversario della morte di Renato sarà a Roma anche la madre di Zotti e parteciperà con la sua testimonianza. Siamo rimaste molto unite sotto il segno di queste morti che non hanno mai trovato giustizia. Il nostro sguardo si è allargato fino alla difficile situazione delle carceri italiane.

 

Lei lo ha ripetuto più volte: suo figlio è stato ucciso per mano fascista. Perché è importante ricordare quanto accaduto quella notte di otto anni fa?

 

E' importante ricordare perché questo non si ripeta più e perché il fascismo non è mai morto. Ha solamente cambiato abito ma non è mai stato estirpato. Non solo in Italia. In tutta Europa si assiste a una recrudescenza preoccupante di queste idee.

 

Continuare a vigilare è importante anche a Roma. La città di Marino è cambiata rispetto a quella di Alemanno? Ha mai incontrato l'attuale primo cittadino?

 

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Come comitato Madri per Roma Città Aperta avevamo chiesto al sindaco Marino un incontro. Del resto avevamo parlato sia con il predecessore Walter Veltroni che con Gianni Alemanno quando, nel 2008, un altro ragazzo era stato oggetto di un accoltellamento di matrice fascista. L'appuntamento che ci aveva accordato la segreteria di Marino è stato annullato e mai più riconvocato. Quindi non abbiamo mai incontrato il sindaco Marino. In quanto alla prima domanda non saprei dire se Roma è migliorata nell'ultimo anno. Diciamo che molte nostre speranze di donne antifasciste sono state disattese.

 

Ciao Renato con Rabbia e con Amore

 

 

Die Facebook Seite der römischen ANPI-Sektion Circolo "Renato Biagetti":

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