Aktionsbericht Innenstadt Aktionstag - Free Pussy Riot!
Wir sind wütend über die Inhaftierung unserer drei Genossinnen Maria Aljochina, Nadezhda Tolokonnikova und Jekaterina Samutsevic! Während Wladimir Putin es nicht geschafft hat im Winter den gesellschaftlichen Unmut über seine Politik zum schweigen zu bringen, versucht er nun jene hart zu bestrafen, die nicht um Macht, sondern für Befreiung kämpfen. Doch Pussy Riot ist nicht aufzuhalten, ob Sydney, Edinburgh oder Paris – wir sind auch Pussy Riot! Und wir werden immer mehr! Am Dienstag, den 24.07.2012, hat Pussy Riot die Stadt Göttingen übernommen.
Pussy Riot sind für uns eine Inspiration. Sie trotzen einem autoritären Staatssystem, das darauf abzielt jeglichen Widerstand auszumerzen. Sie kämpfen öffentlich für Selbstbestimmung von LGBT*s, obwohl sie sich damit auf die Todeslisten der militanten Faschoszene schreiben. Sie setzen furchtlos ihren Fuß auf das Terrain, das nur mächtigen Männern vorbehalten ist. Sie leben den Punk, sie leben den Feminismus, sie leben den Widerstand. Und gemeinsam leben wir die Idee Pussy Riot!
Nachdem Nadia, Kati und Maria nun fünf Monate wegen all dieser Ideen hinter Gittern sitzen, sind wir am 24.07. auf die Straßen gegangen, um auch hier den Widerstand zu starten, wie es Pussy Riot in Russland tun. Wir haben uns die Plätze der Innenstadt genommen, wir haben den Widerstand auf die Straßen gebracht, wir haben die Wahrzeichen der Stadt genommen und Pussy Riot ein Denkmal gesetzt. Ob Autokraten wie König Wilhelm, Sexisten wie Christoph Lichtenberg oder Symbole des Patriarchat wie die Gänseliesl - das womit die Universitätsstadt Göttingen sich schmückt, ist für uns Ort des Protestes.
Proteste gegen die russischen Verhältnisse kommen in Göttingen nicht von Ungefähr. Denn ein weiterer "Held" - der allerdings noch keine Statue bekommen hat - ist mit dieser Stadt verknüpft: Gerhard Schröder, ExBundeskanzler und heute Koordinator des "Nord Stream" Projekts im Auftrag Gazproms und im Sinne des deutschen Vormachtstrebens, wurde in der "Stadt, die Wissen schafft" ausgebildet. Welches Wissen in Göttingen geschaffen wird ist auch in Russland bekannt - Herrschaftswissen. An der Uni Göttingen wurden im Lichte der Aufklärung die Polizeiwissenschaften erfunden. Zur optimierten Kontrolle von Volk und Vaterland. Hier wurden die Beamten Katharina der Großen und ihrer Nachfolger*innen ausgebildet, also jene Kräfte, die Russland erneuerten und die Vorherrschaft in Osteuropa sicherten.
Das Erbe dieser Stadt verpflichtet also fast zur Solidarität mit der emanzipatorischen Opposition in Osteuropa.
Doch für uns ist es vor allem unfassbar, mit welcher Repression die drei Aktivistinnen und ihre Unterstützer*innen zu kämpfen haben. Gefälschte Akten, Boykottierung der anwaltlichen Arbeit, Übergriffe auf Solikundgebungen und faktische Isolationshaft. Auch wenn die drei Glauben sollen, sie würden alleine dastehen - sie sind es nicht und das wollen wir zeigen.
Freiheit für Maria, Kati und Nadia! Schluss mit der Repression! Feminismus bleibt kämpfende Bewegung - da ändert kein Knast was!
weitere Infos unter: http://asjgoe.blogsport.de
weitere Infos zu Aktionen unter: http://monsters.blogsport.de/2012/04/21/free-pussy-riot/
Video zur Aktion:
nice accione
Schöne Aktion! Mehr davon! :D
free pussy riot!!
mehr!!
finde es toll wie die Mädels es schaffen auf der ganzen Welt solidarische Nachahmer zu animieren!
kein Gott - kein Staat!
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bekommen dabei ja auch fleißig schützenhilfe von radikalen linken bis zur ansonsten superemanzipatorischen tagesschau...
keine frage, solidarität mit pr ist angebracht aber dass so eine solidaritätskampagne plötzlich von den herrschenden medien so gefeiert wird, sollte nachdenklich machen. evtl. liegt da auch eine instrumentalisierung im hinblick auf außenpolitische belange vor? wenn's darum geht missstände im solventen ausland zu kritisieren, tut sich diese presse ab und gerne mal hervor, wobei der blick auf die zustände hier weiter getrübt bleibt.