[Co] Aktionstage gegen den Coburger Convent

Burschi

Elitäre Kräfte in die Krise stürzen! Sexistische Männerbunde zerschlagen! Deutsch-Nationale Feste zum Trauerspiel machen!

Durch die Mobilisierung des ...umsGanze! Bündnis zum Ball des Wiener Kooperationsrings im Januar dieses Jahres ist die Existenz von Studentenverbindungen wieder in das linke Bewusstsein gerückt. Auch wenn die Titanic mit ihrer Einschätzung „Einzelkinder in Nussknackeruniformen“ sicher nicht ganz Unrecht hattet, so sind Studentenverbindungen dennoch ein Thema vor welchem weder Theorie noch Praxis linker Politik nicht ihre Augen verschließen sollte.


Das größte Treffen von studentischen Verbindungen in Deutschland ist derzeit in der Nordbayerischen Provinzstadt Coburg beheimatet. Hier treffen sich einmal jährlich ca. 5000 Verbindungsstudenten der knapp 100 im Coburger Convent (CC) organisierten Verbindungen zum Pfingstkongress des CC. Diese Verbindungen, vom Typ Landsmannschaften und Turnerschaften ,sind alle pflichtschlagend, farbentragend und reine Männerbünde. Der Wahlspruch des Dachverbandes lautet „Ehre, Freiheit, Freundschaft, Vaterland“

Studentische Verbindungen sind normalerweise kaum in der Öffentlichkeit anzutreffen. In Coburg und der näheren Region bleibt einem der Anblick der Schmissgermanen an Pfingsten nicht erspart  Im städtischen Kongresshaus finden Tagungen und Bälle statt, die meisten Gaststätten und Kneipen in der Innenstadt sind fest in der Hand von Verbindungsstudenten und da die wenigen Hotels restlos ausgebucht sind, schlafen die Kooperierten in den örtlichen Schulen. Vom Bürgermeister werden sie vom Rathausbalkon begrüßt, von wo aus sie selbst am Ende des Fackelmarsches sprechen, Stadt und CC liegen sich heulend in den Armen, wenn geschichtsrevisionistisch den Täter_innen beider Weltkriege gedacht wird und zum Ausklang findet am Dienstagmorgen ein Marktfest für die Coburger Bevölkerung statt.

Der  CC selbst versucht sich in Coburg als parteipolitisch neutral, demokratisch, tolerant und antiextremistisch zu konstituieren. Man gibt sich patriotisch und alles was dem kleinbürgerlichen Herz als doch irgendwie komisch faschistoid anmutet, wird mit einem Verweis auf Tradition abgehandelt. Das es einzelne Verbindungen gibt die als Bindeglied zur neuen Rechten fungieren, ist in der öffentlichen Wahrnehmung nicht präsent. So ist zum Beispiel die „akademischen Grenzlandgemeinschaft Cimbria zu Wien“ mit Doppelmitgliedschaft im WKR und im CC, im Jahr 2012 Vorsitzende Verbindung des WKR und zeichnet sich somit verantwortlich für den WKR-Ball am 27. Januar in der Wiener Hofburg, bei dem sich die Europäische Rechte zum Sekt, Tanz und Plausch traf. Diese Verbindung ist eine der 4 Österreichischen Verbindungen die im CC organisiert sind. Es zeigt,d dass der CC ein völkisches Verständnis von Vaterland besitzt und das von ihnen geförderte „Europa der Völker“ entlarvt spätestens hier seinen wahren völkisch-nationalistischen Charakter. Aber nicht nur in dieser Hinsicht steht der CC der befreiten Gesellschaft im Weg.

Die Kritik an studentischen Verbindungen gestaltet sich komplex. Es gilt die Gemeinsamkeiten herauszustellen und die Unterschiede zwischen den einzelnen Verbindungen aufzuzeigen.

Der Handlungsbedarf in Coburg gegen den Coburger Convent ist riesig. Seit dem Jahr 2009 gibt es deshalb eine überregionale Mobilisierung. So konnte der Coburger Convent bereits etwas in seiner Ruhe gestört werden. In den vergangenen Jahren gab es Demonstrationen mit mehreren hundert Teilnehmer_innen, Kundgebungen, Infoveranstaltungen und eine Podiumsdiskussion.
Erschwert wird die antifaschistische Arbeit vor Ort durch den sich immer wiederholenden Extremismusquatsch von Politik, Lokalpresse und CC selbst. Verstärkt wird dies durch den jährlichen Verfassungsschutzbericht des Bayerischen Innenministeriums in dem der antifaschistischen Gruppe aus Coburg (CArA) mehr Platz eingeräumt wird als allen anderen bayerischen „autonomen Gruppierungen“. Die Anmietung eines Raumes für Vorträge und ähnliches gestaltet sich in Coburg, Dank der Intervenierung des Staatsschutzes, als schier unmöglich.

Dennoch sollte sich niemand die Chance entgehen lassen einmal die fränkische Provinz im Ausnahmezustand anzuschauen und nebenbei ein paar deutschnationalen ordentlich ins Bier zu spucken. Der Raum für kreative Aktionen ist weit und das Programm der Burschis schier endlos...


Aktuelle Infos
http://coburgerconvent.blogsport.de/
https://www.facebook.com/pages/Studentische-Verbindungen-aufl%C3%B6sen/1...

Artikel
http://jungle-world.com/artikel/2010/20/40954.html „Im Biergallopp nach Coburg“ Jungle World 2010
http://de.indymedia.org/2009/05/252187.shtml „Widerstand gegen den Coburger Convent“ Indymedia 2009
http://de.indymedia.org/2010/08/287243.shtml „Pack schlägt sich“ Indymedia 2010

Video
http://www.youtube.com/watch?v=8DhRV8w6xZE

 

Programm des CC

25. Mai 2012:
16:45 Uhr Einzug der Präsidierenden
19:00 Uhr Empfang der Stadt Coburg (geladene Gäste)
26. Mai 2012:
09:00 Uhr Beginn des Pfingstsportfestes des CC
17:00 Uhr Vortragsveranstaltung der Studentengeschichtlichen Vereinigung des CC
20:00 Uhr Festball des CC
27. Mai 2012:
10:00 Uhr Fortsetzung des Pfingstsportfestes des CC
28. Mai 2012:
10:30 Uhr Kranzniederlegung am Ehrenmal der Stadt Coburg
11:00 Uhr Ökumenischer Gedenkgottesdienst am Ehrenmal des CC
12:30 Uhr Akademische Feierstunde im Casimirianum
19:30 Uhr Festkommers
anschließend Fackelzug und Feierstunde des CC
29. Mai 2012:
11:00 Uhr Markfest mit der Coburger Bevölkerung 

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