Wir haben am heutigen Sonntag einen Teil der Fläche "Gutleutmatten" in Freiburg besetzt und haben dort angefangen einen gemeinschaftlichen Garten anzulegen. Wir laden alle Interessierten zum budeln, säen, plauschen, planen und diskutieren ein. Kommt vorbei und bringt Gartenwerkzeuge mit!
Die Pressemitteilung dazu:
PM: Besetzung der Gärten „Gutleutmatten“
Am heutigen Sonntag haben wir die Fläche der ehemaligen Schrebergärten im Gebiet Gutleutmatten besetzt um sie gemeinsam nutzbar zu machen.
Die ehemaligen Privatgärtner mussten ihr Gelände räumen um dem „entwicklungsbedürftigen“ Stadtteil Haslach einen „zeitgemäßen“, soll heißen rentablen und imagepolierenden, Eingangsbereich zu verschaffen. Es entsteht wie immer profitabler Wohnraum, der privatisiert werden soll, und – gnädigerweise – ein kleiner Teil Sozialwohnungen, in denen die Zukurzgekommenen der marktwirtschaftlichen Konkurrenz untergebracht werden.
Wir haben ganz andere Pläne. Wir wehren uns gegen Aufwertung, Verdrängung und marktkonforme Strukturierung der Stadt. Auch so genannte „Bürgerbeteiligungsverfahren“ sehen wir als Farce, da eine Bedingung von vorn herein feststeht: Jeder Vorschlag muss sich dem Ziel der „Wirtschaftlichkeit“ unterordnen. Dabei geht es um möglichst hohe Effizienz aber nicht hinsichtlich der bestmöglichen Versorgung der Menschen sondern hinsichtlich der bestmöglichen Vermehrung von Geld. Das Bedürfnis nach Wohnen dient dabei immer nur als Mittel zum Zweck.
Wir wollen auf dem Gelände einen gemeinschaftlich nutzbaren Garten einrichten, der von allen Interessierten bebaut und genutzt werden kann. Wir wollen gemeinsam entscheiden und gemäß unseren Bedürfnissen planen welche, wie und wie viele Lebensmittel angebaut werden. Wir nehmen unsere Versorgung in unsere eigene Hand und machen sie nicht abhängig vom „freien Markt“.
Gesunde und regionale Lebensmittel für alle erhalten wir nur wenn die Produktion von Lebensmitteln außerhalb des Zwanges Profit durch Verkauf abzuwerfen stattfindet.
Pestizidbelastung, Gentechnologie, Monokulturen, Bodenverschmutzung, Gammelfleisch, Arbeitssklaven in Südeuropa, ....Die Liste mit den ganz normalen und alltäglichen Unannehmlichkeiten der Lebensmittelversorgung könnte unendlich fortgesetzt werden. Sie zeigt aber welche Ausmaße es annimmt, wenn Lebensmittel zum Zweck des gewinnbringenden Verkaufs produziert werden und die Gesundheit der Menschen und die Zerstörung der Umwelt eine Frage der Kostenkalkulation wird.
Deshalb laden wir alle Menschen in die Gärten „Gutleutmatten“ ein um sich an einem gemeinschaftlichen Garten zu beteiligen und zumindest die elementarsten Bedürfnisse aus der Logik des Marktes zu lösen.
Nehmen wir uns was wir brauchen!
Lebensmittelversorgung von unten organisieren!
Es werden immer mehr ...
Eine unvollständige Sammlung ähnlicher Aktionen (gerne ergänzen):
sehr schön
tolle aktion!!! :-)
bin mal gespannt wie es sich entwickelt.
jetzt heißt es weitermachen, das gelände ist ja groß genug.
also einfach mal vorbeischauen und was schönes pflanzen oder sähen!
vorziehen geht auch zu hause! plätze zum pflanzen gibt es viele.
weiter so
Weiter so
lasst die Besetzungslawine wachsen, bald kann sie nicht mehr ignoriert werden,
wir schützen das fruchtbare Land das noch übrig ist, bevor der nimmersatte Kapitalismusirrsinn alles aufgefressen hat!
nein
Muss man heute eigentlich alles besetzen sobald etwas verändert werden soll? Stellt euch vor dort sollen Häuser hin, damit Menschen (!) darin wohnen können. Mag sein das es nicht das tollste wohngebiet wird und dass sich einer dabei eine goldene Nase verdienen wird, aber kommt mal wieder runter von eurem Trip alles zu beanspruchen was nicht in eurem Kram passt. Die meisten Menschen leben nunmal in normalen Häusern und wollen auch normal aussehen.
Zuletzt verfasst erstmal einen ausführlichen Standpunkt wenn ihr was zu einem Thema schreibt. Einfach einen Text mit maximal 100 Zeichen ist noch lange kein ernst zunehmender Diskussionsbeitrag. da hilft es auch nicht mal kurz allle Ungerechtigkeiten im Nebensatz aufzuzählen, wie hier: Pestizidbelastung, Gentechnologie, Monokulturen, Bodenverschmutzung, Gammelfleisch, Arbeitssklaven in Südeuropa, ...
ausführlicher
es wurde hier ein kollektiver nutzen und kein individueller eingefordert. die stadt glänzt derzeit eher dadurch flächen zu versiegeln um zahlkräftigen leuten lofts anzubieten. das gelände soll vielleicht ab nächstem jahr bebaut werden. was spricht dagegen es in der zwischenzeit sinnvoll zu nutzen? und was bitteschön ist ein normales haus?
zu kurz gegriffen
Ihr seid anscheinend die einzigen, die nicht verstanden haben, daß es in Freiburg an bezahlbarem Wohnraum mangelt. Wohraum kommt in eurem Text nur als kapitalistisches Projekt vor, nicht als reales Problem der Menschen in dieser Stadt. Und das wird auch euer Problem sein, wenn ihr mal in die Lage kommt, eine bezahlbare Wohnung finden zu müssen.
Ich will euch gar nicht nahelegen, die Freiburger Wohnungsbaupolitik kritiklos hinzunehmen. Dafür läuft zu viel schief hier. Aber alle linken Gruppen außer euch haben in ihren Proteste gegen die städtische Wohnungsbaupolitik immer das Problem bezahlbaren Wohnraums in den Mittelpunkt gestellt, eben weil es das zentrale Problem hier ist. Und so haben auch alle linken Gruppen, die gegen städtische Wohnungsbaupolitik protestieren, immer alternative Entwürfe für Wohnraum in Freiburg in den Mittelpunkt gestellt. Ein Beispiel von zahllosen wäre etwa die Diskussion um Haslach-Gartenstadt.
Indem ihr dieses Problem gar nicht wahzunehmen scheint, wirkt ihr seltsam realitätsfremd. Keine Ahnung habt ihr, was die Probleme der Menschen in dieser Stadt sind. Keine Ahnung anscheinend sogar, was eure eigenen Probleme hier sind.
Ebenso zu kurz gegriffen
Im ersten Satz benennst du es ja schon ganz konkret. Es mangelt nicht an Wohnraum, sondern an bezahlbarem Wohnraum. Die Tatsache, dass Wohnraum NUR als kapitalistisches Projekt vorkommt macht es doch erst zu einem realen Problem der Menschen in der Stadt. Ebenso verhält es sich mit der Lebensmittelversorgung, die als nicht so attraktives Investitionsgebiet, keinen Platz in der Stadt haben soll.
Außerdem kann es nicht Aufgabe linksradikaler Gruppen sein die Politik zu beraten wie sie ihren Standort einzurichten hat. Das schafft die Politik schon ganz von allein. Es kann keine Versöhnung zwischen Kapitalinteressen und den Bedürfnissen der meisten Menschen geben (-->siehe Forderung nach "bezahlbarem" Wohnraum, der am Einkommen Maß nehmen soll). Diese Haltung, die in der unkritischen Tradition der Sozialdemokratie steht, interessiert sich gar nicht für die Widersprüche zwischen Kapital und Arbeit, interessiert sich nicht für die Folgen von Standortpolitik und interessiert sich nicht für die Gründe warum in Städten nunmal die Infrastruktur und damit die Nachfrage nach Wohnraum größer ist als an ländlichen Orten. Von dem her ist die reformistische Poltik "der meisten linken Gruppen" mal gehörig zu kurz gegrifen.
Auf die Ohren!
Auch Radio Dreyeckland berichtete am Ostermontag im Mittagsmagazin P12 - kann hier nachgehört werden.
und nu?
wie siehts aus? sind noch leute fleissig am pflanzen und gärtner*innen?
du hast
pflanz*innen vergessen zu gendern! meschenskind, mensch kann auch echt alles zu tode gendern und zur totalen lachnummer werden.
gärtnern ist gechlechtlich unbestimmt, oder? dasselbe wie bei mitglieder*innen, es heisst das mitglied, oder? gendern ist wichtig um dem alltags-
gebrauch ein gerechtes bewusstsein zu verpassen, aber bei sowas macht mensch sich nur lächerlich... noch schlimmer ist nur jemensch...
achso, eure gärtner*innen-aktion (hier pass's doch wieder) finde ich übrigens super. nur die weibliche person, die bei rdl als erste interviewt wurde, hat ja wohl ganz schön wirre fakten verzapft, sorry. dennoch more REAL green for the city!! beide daumen hoch!
Fakten
Das gelände wurde vom Chef der Stadt Salomon günstig für die Stadt erworben. Das hat der Chef des Liegenschaftsfonds Salomon mitgetragen. Das gibt Gewinn. Bald wird wahrscheinlich die Stadtbau den Zuschlag bekommen das Gelände gewinnbringend zu bebauen. Das freut den Chef der Stadtbau. Wer das ist? Tja, vorwiegend Salomon. Eine Hand wäscht die andere. Auch wenn man drei Hände hat.
Es geht weiter!!
Seit Sonntag sind weitere Beete entstanden, auch wenn unsere schönen Transparente gezockt wurden. Die AnwohnerInnen sind sehr solidarisch; am Sonntag um 14 Uhr ist eine weitere gemeinsame bepflanzung geplant. Um 18 Uhr geht's dann weitere mit Planen und Plenen. Siehe: liu.indy
Blog
Menschen haben für den Gemeinschaftsgarten nun auch einen Blog eingerichtet mit Infos rund um den Garten:
http://gemeinschaftsgarten.blogsport.de/