Wie die Bochumer WAZ in ihrer heutigen Ausgabe berichtete, findet am 3. Mai 2012 der Fortsetzungstermin gegen Daniel und Timo Ewers und Martin Penic aus Langendreer statt. Die Staatsanwaltschaft war nicht einverstanden gewesen mit einer Gefängnisstrafe von vier Monaten auf Bewährung bei Daniel Ewers und drei Monate auf Bewährung für Martin Penic und hatte Berufung eingelegt.
Für Daniel Ewers wird es darüber noch enger, gehört er jetzt auch zu den angeklagten Nazitätern, die am 25. September letzten Jahres auf der S-Bahn Station Langendreer mehrere Personen zusammen schlugen. Zudem wurden einige der Geschädigten in das Gleisbett der Bahn gestoßen. Eine Person erhielt einen Nasenbeinbruch. Dieser Prozess soll im Frühsommer stattfinden. Neue Anklage gegen Neonazi - http://linksunten.indymedia.org/de/node/56476
Der Langendreer Ortsteil der WAZ berichtete heute zudem über den neuen „Runden Tisch“ in Langendreer, der am 13.März 2012 zum ersten Mal stattfand. Hierin taucht in der Berichterstattung kein kritisches Wort über das bisherige Versagen der lokalen Behörden und Parteien auf.
„Runder Tisch“ gegen Rechts - http://linksunten.indymedia.org/de/node/56477
Ungewohnt objektiv war hingegen der Artikel der Ruhr Nachrichten:
Runder Tisch: "Langendreer gegen Rechts" bald vier Mal jährlich - http://linksunten.indymedia.org/de/node/56616
Nur gut, dass auf der Versammlung eine der anwesenden Langendreer Initiativen, das Treffen „Langendreer gegen Nazis“, mit Kritik an kommunaler Politik und Polizei nicht geizte. Und das der moderierende Ex-Journalist Erdmann-Linde den Finger in die offene Wunde legte, in dem er darauf hinwies, dass keine MigrantInnen aus dem Stadtteil zu dem Treffen erschienen waren. Dem hinzufügen kann man noch, das außer drei Bedrohten keine weiteren Angegriffenen anwesend waren. Ein Beschreibung und Analyse der Langendreer Naziszene blieb die anwesende Polizeipräsidentin Diana Ewert und der Kripochef Andreas Dickel schuldig. Ebenso wie Informationen über Personal und Strukturen der örtlichen, kommunalen und regionalen Naziszene. Die allgemein gehaltene Beschreibung des geladenen Referenten Dieter Frohloff lieferte eine nur sehr oberflächliche Betrachtung.
Von den ca. 80 Anwesenden waren rund 10 Personen aus den Initiativen "Antifa Langendreer", "Langendreer gegen Nazis" und "Azzonacao". Dazu noch 10 BürgerInnen und einige SchülerInnen der Lessing Schule. Alternative Wohnprojekte, Kulturinitiativen, soziale Gruppen, der Bahnhof Langendreer, usw. fehlten.
Kein Vertreter der "Sozialen Liste", der "Die Linke" waren als solche wahrzunehmen. Nur eine Vertreterin der "Die Grünen" ergriff das Wort.
Das Gro der Anwesenden waren Vertreter des Jugendamts, Sozialamts, Ordnungsamts, der örtlichen Polizei, der Bundespolizei, der Gewerkschaft, des Jugendrings, Vertreter der SPD, die 1. Vizepräsidentin des NRW-Landtags, Frau Carina Gödecke, und Angestellte weiterer Institutionen.
Wie sich dieser Runde Tisch seine Arbeit weiterhin vorstellt ist fraglich. Die Beschreibungen des aus Dortmund angereisten städtischen Sonderbeauftragten für "Vielfalt, Toleranz und Demokratie", Hartmut Anders-Hoepgen, über die städtische Arbeit gegen die extreme Rechte in Dortmund waren nicht sehr konkret und kaum hilfreich.
Siehe auch: Bochum-Langendreer: Naziübergriff am letzten Wochenende http://linksunten.indymedia.org/de/node/47633
Endlich! Richterin zieht Langendreer-Nazis die Ohren lang! http://linksunten.indymedia.org/de/node/51401
Bo-Langendreer - „Der Letzte macht das Licht aus!“ - https://linksunten.indymedia.org/de/node/55982