Interview zur Kundgebung gegen Nazis und ihre AnwältInnen in Karlsruhe

Nicole Schneiders (als Anwältin der Kanzlei H3)

Am Samstag findet in Karlsruhe eine Kundgebung gegen die neue Kanzlei von Nicole Schneiders statt. Die Kundgebung beginnt um 12 Uhr am Lidellplatz gegenüber der neuen Kanzlei. In einem Interview spricht die Autonome Antifa Karlsruhe über die Ziele der Kundgebung, ihre Hintergründe und die geplanten Aktivitäten zur Nazi-Kundgebung in Sinsheim am selben Tag.

 


RedAktion: Am kommenden Samstag ruft ihr zu einer Kundgebung unter dem Motto "Gegen Nazis und ihre AnwältInnen" auf. Was hat Euch dazu bewogen?

Marie: Im Februar hat Nicole Schneiders eine eigene Kanzlei in der Karlsruher Innenstadt (Adlerstr. 27a) aufgemacht. Nicole Schneiders ist nicht erst seit ihrer Anwaltskarriere tief in die Nazi-Szene verstrickt.
In den letzten Wochen stand sie und ihre ehemalige Kanzlei Harsch & Kollegen in Rastatt im Zuge der NSU-Morde ja auch medial sehr im Blickpunkt. Daher wollen wir am Samstag zeigen, dass die Kanzlei Schneiders hier nicht willkommen ist und wir nicht ruhen werden, bis die Kanzlei hier verschwindet.


RedAktion: Nun, dem lässt sich entgegenen, dass auch Neonazis das Recht haben von Anwälten verteidigt zu werden.

Marie: Ja, das hören wir oft. Uns geht es darum, neonazistische Strukturen und rechte Positionen aufzudecken und zu bekämpfen.
Nicole Schneiders ist seit Jahren in Nazi-Strukturen aktiv. Sie war im Vorstand der NPD, Mitglied der "Kameradschaft Rastatt" und unterstützte verschiedene rechte Kameradschaften. Diese Aktivitäten und ihre Funktion als Anwältin machen sie besonders gefährlich, da sie einen großen Teil der Infrastruktur für die Nazi-Szene leisten kann.
Nicole Schneiders hat das in den letzten Jahren mit Rechtsschulungen, Rechtshilfe und kostenloser anwaltlicher Vertretung für Neonazis auch ausfürlich genutzt.


RedAktion: Anfang des Jahres konnten wir zu Nicole Schneiders und Klaus Harsch viel lesen. Das ist weniger geworden. Wie sieht es aktuell aus?

Marie: Ja, die durch die NSU erhöhte Aufmerksamkeit brach endlich das Schweigen der Öffentlichkeit zu den Umtrieben nicht nur von Schneiders und Harsch, sondern auch von den auch als Rechtsrockmusiker bekannten Anwälten Steffen Hammer und Alexander Heinig, die kurz davor zu viert eine gemeinsame Kanzlei gegründet haben. Antifaschistische Gruppen haben schon seit Jahren auf ihre Unterstützung und Beteiligung in der Nazi-Szene aufmerksam gemacht. Doch besonders in Rastatt wurde die Sache über Jahre als offenes Geheimnis behandelt.

Durch die bundesweite Aufmerksamkeit musste in den letzten Wochen nun auch die Zivilgesellschaft in Rastatt reagieren. Gegen Klaus Harsch läuft ein Ausschlussverfahren aus der CDU und mehrere Vereine und seine Schülerburchenschaft entbanden ihn, wenn auch teilweise sehr widerwillig, von seinen Aufgaben. Er versucht jetzt mehr als zuvor schon, seine rechtes Treiben vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Um seinen Einfluss in der regionalen Gesellschaft und Politik zu retten, hatte er ja schon Nicole Schneiders entlassen. Dieser Versuch ging erstmal schief, aber es bleibt abzuwarten, wie es weitergeht, wenn sich jetzt die mediale Aufmerksamkeit legt. (Hintergrund: 1 | 2)

Nicole Schneiders versucht ja eine neue Kanzlei aufzumachen und sucht dabei auch den Kontakt zu Steffen Hammer. Auch Hammer und Heinig setzen ihre Zusammenarbeit in der Kanzlei H3 fort. Wir werden weiter genau hinschauen, wie sich das Ganze entwickelt.


RedAktion: Jetzt wollt ihr am Samstag aber auch selbst aktiv werden. Was wollt ihr damit erreichen?

Marie: Wir werden nicht zulassen, dass sich die Kanzlei von Nicole Schneiders in Karlsruhe festsetzt. Es ist unerträglich, dass dort Nazis ein- und ausgehen. Wir gehen davon aus, dass dies auch viele der AnwohnerInnen so sehen. Mit der Kundgebung soll auch die Forderung an den Vermieter verbunden werden, die Kanzleiräume zu kündigen.


RedAktion: Am Samstag findet nun ja auch eine Nazi-Kundgebung in Sinsheim statt.

Marie: Ja, nach der Kundgebung gibt es die Möglichkeit gemeinsam nach Sinsheim zu fahren und sich an den Protesten gegen die NPD-Kundgebung zu beteiligen.
Am Samstag gilt es also sowohl gegen Nazis und ihre Strukturen in Karlsruhe und dann gegen ihr Auftreten in Sinsheim zu kämpfen.

 

 

Autonome Antifa Karlsruhe

 

Kundgebung

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Nazis aus der Deckung holen!!

wenn ich ne nazi-anwältin wäre die nicole schneiders heißt stünde auf meinen visitenkarten "Kanzlei NS"