Nazis in Worms gemeinsam und solidarisch „weggeschunkelt“!

"Nazis wegschunkeln" - Abschlusssponti in Worms

Worms. Mit bunten, lautstarken Demonstrationen und gemeinsamen Sitzblockaden gelang es gestern rund 400 überwiegend jungen Antifaschistinnen und Antifaschisten aus Rheinland-Pfalz und Teilen Baden-Württembergs, den Aufmarsch von Neonazis aus der NPD und dem Kameradschaftsumfeld zu blockieren.

Nachdem Europas größter Naziaufmarsch in Dresden in den vergangenen zwei Jahren bereits durch Blockaden erfolgreich verhindert wurde, war er dieses Jahr von vornherein abgesagt worden. Als Ersatz wollten diese nun in Worms des angeblichen alliierten „Bombenholocaust“ im Zweiten Weltkrieg gedenken, um die Geschichte zu verfälschen und den Nationalsozialismus zu verharmlosen.
Aufgrund der erfolgreichen Straßenblockaden musste die, wegen der Straßenfastnacht ohnehin in die Weststadt verlegte Route der 140 Nazis aber stark verkürzt werden. Dank des engagierten Pfarrers der Lutherkirche misslang auch die Zwischenkundgebung am Karlsplatz – sie ging in minutenlangem Glockengeläut unter.

 

Um die Lager zu trennen, versuchte die Polizei, die Gegendemonstrantinnen und -demonstranten mit massiven Absperrungen auf der Innenstadtseite zu halten, was aber augenscheinlich nicht gelang. Ebenso entschlossen wie besonnen waren in der ganzen Weststadt kleinere Gruppen überwiegend junger Leute unterwegs, die sich immer wieder zu gemeinsamen Sitzblockaden und Spontandemonstrationen zusammenschlossen. Großer Beliebtheit erfreute sich die Suppenküche der Grünen Jugend Worms, die allen Beteiligten zur Stärkung und als Anlaufstelle diente.
So gelang es, auch Rückschläge wegzustecken, wie beispielsweise das kurzfristige Verbot der von der Wormser Gruppe „Kritisches Kollektiv“ rechtzeitig angemeldeten Gegenkundgebung am Karlsplatz. Bereits frühmorgens hatte in Mannheim eine Kundgebung gegen Rechts stattgefunden, auf der u.a. der grüne Kommunalpolitiker Wolfgang Raufelder sowie der AK Antifa Mannheim zur gemeinsamen Fahrt nach Worms aufriefen.

 

Zufrieden blickt das spektrenübergreifende Bündnis „Nazis wegschunkeln“, das von Partei- und Gewerkschaftsjugenden, der LandesschülerInnenvertretung Rheinland-Pfalz sowie unabhängigen linken und Antifa-Gruppen aus der ganzen Region getragen wurde, auf den gestrigen Tag zurück: „Solidarität hat sich wieder einmal ausgezahlt,“ fühlt sich Sophia Steinmetz, Sprecherin der Grünen Jugend Rheinland-Pfalz bestätigt. „Wie in Dresden oder auch 2009 in Mainz gelangen die Blockaden, gerade weil Leute aus den unterschiedlichsten Spektren zusammenhielten und sich nicht in gute und böse Demonstrantinnen und Demonstranten spalten ließen,“ so Christian Busch von der ver.di-Jugend Rheinland-Pfalz.

 

Auch Julian Schwering, stellvertretender Vorsitzender der rheinland-pfälzischen Jusos, zieht ein positives Fazit, hofft für die Zukunft aber auf eine bessere Zusammenarbeit mit der Lokalpolitik: „Nur so kann es gelingen, rechtes Gedankengut dauerhaft zurückzudrängen. Was anderswo selbstverständlich ist, muss auch hier in Worms möglich sein.“ Die Kundgebung des Wormser „Bündnisses gegen Naziaufmärsche“ am Hauptbahnhof wurde von vielen Beteiligten kritisiert: „Nach anderthalb Stunden Politikerreden waren die meisten schon wieder auf dem Heimweg, als die Nazis noch nicht einmal losmarschiert waren,“ empört sich Anne, Studentin aus Mainz, „das ist nicht nur unsolidarisch, es grenzt an Augenwischerei!“

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Sorry, aber ich finde es einfach nur Scheiße, dass man die, die einfach nur gelächelt haben, und knapp 20 Antifaschistinnen und Antifaschisten eingekesselt stehen gelassen haben, zu Wort kommen lässt! Gekesselt, geschlagen, befummelt, abgefilmt, und lachende Jusos! Fazit eines Gegendemonstranten.

Ich weiß nicht ob ihr hier gezielt 'ner Diskussion aus dem Weg gehen wollt, oder besser gesagt: wieso verlinkt ihr auf den de.indymedia Bericht wenn er doch auch hier, auf linksunten.indymedia, einsehbar ist, und sich in der Kommentarspalte eine menge Kritik am Bündnis, und ganz besonders an den Jusos, wiederfindet. Punktpunktpunkt.

Der Grund ist viel einfacher: wir haben den Artikel erst auf de.indymedia geschrieben, und dann nach linksunten übernommen (und nur noch den Link auf die Fotos von der AGF eingefügt).

Klar ist am Samstag einiges schiefgegangen - morgens sind uns aufgrund des kurzfristigen Verbotes unserer Kundgebung am Karlsplatz die Strukturen weggebrochen und gegen Mittag dachten wir selber: so, das war's. Dann haben wir uns alle aufgerappelt und letztlich lief der Tag nicht nur, aber vor allem für Wormser Verhältnisse ziemlich gut. Mensch kann immer zu einer anderen Einschätzung kommen, aber zumindest in der Nachbesprechung waren sich alle ~20 Genoss_innen darin einig.

Was hätten denn bitte die kleine Gruppe Jusos, etwa ebenfalls 20 Leute, an der Einkesselung der 20 anderen Antifaschisten, durchgeführt von einer kompletten BFE-Truppe (ca. 30 Bullen, nur Männer), ändern sollen? Zudem war das Gelände mit weiteren zur Sicherung der Sperren eingesetzten Bereitschaftspolizisten flankiert. Die Jusos wären doch maximal dazugeschoben worden und wären auch eingekesselt gewesen. Das hat sogar der Gruppenführer der BFE mit seinen Kollegen diskutiert. Die Jusos können froh sein, dass es nicht so gekommen ist.

Oder hätten sie die BFE-Gruppe, sowie die Sicherungs-Bullen militant mit wehenden Juso-Fahnen angreifen sollen? Also etwas, was die eingekesselten 20 Antifas auch nicht geschafft haben...

Verstehe nicht, was hier für euch das Problem ist... Ist halt doof gelaufen und man hätte besser versuchen sollen sich (früher) zu zerstreuen. Aber diesen Fehler den Jusos anzukreiden ist halt einfach nur arm. Und falls welche von denen "gelacht" haben, dann doch nicht, weil die Bullen Antifas geschnappt haben...

Also ich möchte nun doch noch einmal Stellung beziehen zum 18.02. Richtig ist, dass das bürgerliche Bündnis nichts aber auch garnichts zur Verhinderung

des Aufmarsches beigetragen hat. Wie immer salbungsvolle Reden geschwungen und sich dann aus dem Staub gemacht.

Die Aktionen auf der anderen Seite waren alle unkoordiniert und hätten viel effektiver sein können. Wir waren zu dritt auf der anderen Seite, schon am

frühen Morgen und als wir merkten da sind ausser uns kaum Leute gingen wir zurück auf die andere Seite um dann später über die Unterführung, da waren

überhaupt keine Bullen erneut rüber zu gehen. Wir sind am Sammelpunkt der Nazis vorbeimarschiert und haben keine Antifas gesehen. Danach haben wir

das Infotelefon kontaktiert und gefragt ob ausser uns noch andere Antifas auf dieser Seite seien, es wurde uns gesagt ja, irgendwo in den Straßen, bis zu

100 Antifas. Wir haben keine gefunden und haben uns daraufhin entschlossen, den Rückweg anzutreten. So ist es sicher auch anderen ergangen.

Hätte man da über das Infotelefon einen Sammelpunkt erfahren wären noch mehr Leute vor Ort gewesen. Zu Hause haben wir dann erfahren, was sonst

noch abgelaufen ist. Wir finden dies hätte besser gemacht werden können. Warum eigentlich ein Infotelefon, wenn man keine sinnvollen Infos bekommt!

Und warum hat denn keiner bei der bürgerlichen Kundgebung mal was eigenes gesagt. Einfach Mega genommen und den Wurstfressern gegen Rechts mal

die Meinung gegeigt. Das hätte auch den CDU und sonstigen Ärschen eine schlechte Presse besorgt.

Die meinen nämlich Sie hätten etwas gegen Rechts gemacht, aber in Wahrheit haben sie den Rechten durch Ihren feigen Abgang nur in die Hände gespielt.

Genau wie vor Jahren am 1. Mai, da sind die bürgerlichen auch nur mit Ihrer Demo weit vom eigentlichen Aufmarsch herumgelatscht und die wahren

Antifaschisten mussten die Sache regeln.

Ich meine man kann sich gerne in Bündnisse begeben, aber da sollte man vorher einen klaren Konsenz haben was getan werden muss, und wenn die

bürgerlichen Kräfte da nicht mitziehen, dann geht man mit denen keine Bündnisse ein. Ganz einfach.

Wie du im Artikel lesen kannst wurde vom kritischen Kollektiv eine Kundgebung am Karlsplatz angemeldet, die verboten wurde. Wenn die Polizei das Konzept fährt, dass sie die Stadtteile von einander trennen will, dann gibt es in dem einen Stadtteil eben keine Anlaufpunkte für Gegendemonstranten. Da muss man selbst kreativ werden und sich Mitstreiter_Innen suchen.

 

Ansonsten würde ich mal ganz allgemein behaupten, dass ein Infotelefon eben keine Koordinierungsstelle oder Stabsstelle ist, die jedem Mensch sagt was er/sie tun soll oder wo er/sie hin soll, sondern eben der Weitergabe von Informationen dient. Deshalb kann ein Infotelefon auch immer nur so gut sein, wie die Infos die es bekommt.

Wie wäre es denn gewesen, wenn du statt zurück auf die andere Seite zu gehen nach einem ORt gesucht hättest von dem man evtl. die Nazis stören kann und diesen dann dem Infortelefon mitteilen würdest. Dann könnten andere dort hinkommen und du hättest deine Anlaufstelle gleich sebst geschaffen.

 

Es waren im westlichen Teil der Stadt einige Leute unterwegs, denen man sich hätte anschließen können. Das nächste mal einfach ein bisschen besser suchen und mehr Eigeninitiative zeigen. Dann klappt das schon.

Man kann immer und alles und sowieso besser und toller machen... FAKT ist in Worms gibts kaum Leute und die jenigen die das ganze nun hochgezogen haben absoluter Respekt

 

Wie schon andernorts angemerkt wäre der Anlaufpunkt die kurzfristig verbotene Gegenkundgebung gewesen (Karlsplatz) da dies nun inne Hose ging kann sich mensch dann auch gerne beim VG in Mainz beschweren, die einfach keine lust und/oder zeit hatten gegen den "EILantrag gegen das Verbot" zu entscheiden. Alles in allem kann Mensch froh sein das in der kürze der Mobizeit (gerade mal ne Woche) überhaupt was aufe Beine gezogen wurd, dass ist für Worms nun sowas von ganz und gar nicht selbstverständlich!!!

 

Hört auf alles den Jusos inne Schuhe zu schieben (wenn überhaupt alles Jusos waren), wenn es die Situation im Neubaugebiet Westseite betrifft standen Menschen von vornerein mit mehreren Leuten im Kessel auch telefonisch in Kontakt und was bringt es ner Gruppe sich dem Kessel zu nähern nur um dann selbst auch drin zu sitzen...

 

Zum Bündnis "gegen" Naziaufmärsche ... Das issen Verein den kann Mensch in seiner jetzigen Form wirklich inne Tonne kloppen. Es wird hier nun nochmal ausdrücklich darauf hingewiesen das das Bündnis "Nazis wegschunkeln" nichts mit dem "Bündnis gegen Naziaufmärsche" zu tun hat. Die Gespräche verliefen im Vorfeld -genau wie 2005- gerade zu kathastrophal und seitens des BgN wurde auch in der Presse schon vorab die Spaltung herbeibeschworen (Bürgerliche, böse Autonome & die Nazis). Dennoch wollte das Bündnis "Nazis wegschunkeln" keine weiteren Spaltungen zuslassen und man einigte sich darauf "ihr" macht euer ding vorm HBF (wobei Mensch hier davon ausging das die vollfische das wirklich bis 18 uhr oder zumindest bis die nasen weg sind durchziehen, da es im vorfeld so dargelegt wurde) Und wir dann eben mit unseren Aktionsformen den rest machen aber Menschen vom BgN gerne dabei wilkommen sind.

Das dem Bündnis "Nazis wegschunkeln" hier so übelst in den rücken gefallen wurde, wird auf alle fälle noch ein oder auch mehrere nachspiele haben aber das hat hier nun nichts zu suchen.

 

Und nun hier ne kleine Sammlung der Nazifressen vom 18.02.2012 http://www.abload.de/gallery.php?key=5YqhgmJ6

collage

 

Ist jemandem von euch dieser Tüp in der Mitte, bzw in den roten Markierungen bekannt? Vllt aus der Gegend um Worms/Biblis? Weiss da irgendwer genaueres über ihn oder die Menschen mit denen er auf den Bildern (alle auch nochmal grösser als in der Collage auf: http://www.abload.de/gallery.php?key=5YqhgmJ6) zu sehen ist? Ich bin mir sicher, den schon öfter gesehen zu haben...