NRW-Atomnews: Gronau-Gorleben, Jülich-Ahaus, Häfen, Münster, Göttingen, Grohnde

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Wegen Nichtstun der NRW-Landesregierung können Bundesregierung und das Kernforschungszentrum Jülich in Ruhe die Castor-Transporte vorbereiten. Gronauer Uranmüll, der bis 2009 nach Russland exportiert wurde, soll in Zukunft in den Salzstock Gorleben obwohl dieser offiziell noch nicht als Endlager feststeht. Viele neue Ansätze für Atomtransporte durch die norddeutschen Häfen von und nach Gronau und Lingen.  Landeskonferenz, 8. Oktober, Jülich. Regionales Bündnistreffen Münster 11. Oktober.

 

Liebe FreundInnen, der Oktober hat mit einigen Paukenschlägen im Atombereich begonnen, doch wir lassen nicht locker:

 

1. Landeskonferenz, 8. Oktober, Jülich:
Deshalb laden wir euch nochmals herzlich und dringlich zur Landeskonferenz der Anti-Atom-Bewegung jetzt Samstag (8. Oktober), von 13-17 Uhr in Jülich ein (Ort: AWO-Heim, Marie-Juchacz-Weg 2).

 

Themen sind u. a. die geplanten Castor-Transporte Jülich-Ahaus, die internationale Urankonferenz am 4. Februar 2012 in Münster, die Großdemo am 11. März 2012 in Gronau (1. Fukushima-Jahrestag), die grenzüberschreitende Zusammenarbeit (z. B. zu Tihange/Belgien) sowie weitere atompolitische Themen aus NRW. Konkrete Infos: www.westcastor.de

 

Bitte kommt zahlreich, damit wir gemeinsam wirksame Beschlüsse treffen können, damit die Atomlobby in NRW nicht wieder Aufwind bekommt !!!


 

2. Jülich/Ahaus:

 


Letzte Woche berichteten die Aachener Zeitung und am Sonntag die WDR-Sendung Westpol ausführlich über die geplanten Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus. Dabei kam heraus, dass die Landesregierung - und hier konkret SPD-Wirtschaftsminister Voigtsberger - die Öffentlichkeit in Sachen Castor ziemlich dreist belogen hat. Im Februar hatte Voigtsberger im Landtag erklärt, ein Gutachten zur Weiterlagerung in Jülich sei in Arbeit - nun stellt sich heraus, dass gar nichts passiert ist und das Gutachten eine Luftnummer war. Das ist total krass, wie die SPD die Öffentlichkeit täuscht.

 

 

 

Wir fragen uns in diesem Zusammenhang: Welchen Einfluss haben und welche Rolle spielen eigentlich die Grünen dabei in der Landesregierung? Werden die einfach vor die Wand gefahren oder ist den Spitzengrünen das alles bekannt?

 

Im Ergebnis bedeutet das Nichtstun der Landesregierung, dass die Bundesregierung und das Kernforschungszentrum Jülich in Ruhe die Castor-Transporte vorbereiten können - wir müssen derzeit Anfang 2012 mit dem ersten Castor rechnen!!

 

Deshalb ist es jetzt dringend Zeit, den Widerstand zu organisieren - mehr dazu am Samstag auf der Landeskonferenz in Jülich.


 

3. Gronau:

Heute wurde bekannt, dass der Gronauer Uranmüll, der bis 2009 nach Russland exportiert wurde, in Zukunft in Gorleben in den Salzstock soll, obwohl dieser offiziell ja noch gar nicht als Endlager feststeht. Aber Gorleben gilt für das abgereicherte Uran nun auch als Endlagernachweis, da der Gronauer Atommüll so brisant ist, dass er selbst im Schacht Konrad nicht eingelagert werden soll.

 

Auf dem Weg zum Endlager hat die Urenco im Sommer still und heimlich mit dem Bau des riesigen Uran-Zwischenlagers für 60 000 Tonnen Uranmüll in Gronau begonnen, das Rot-Grün 2005 kurz vor der Abwahl noch genehmigt hatte. Weder Urenco noch die Landesregierung haben über den Baubeginn die Öffentlichkeit informiert - auch das ganz typisch für die Kungelei hinter verschlossenen Toren. Landesregierung und Urenco ziehen hier an einem Strang, um die Öffentlichkeit nicht zu alarmieren!

 

In Gronau stehen deshalb drei größere Protest-Termine an:

- 6. November, 14 Uhr: 25 Jahre Sonntagsspaziergang mit anschließender Kundgebung an der UAA

- 4. Februar 2012: Internationale Urankonferenz in Münster

- 11. März 2012: Großdemo an der UAA zum 1. Jahrestag von Fukushima


 

4. Münster:

 
Am 11. Oktober um 19 Uhr findet im Club Courage, Friedensstr. 42 (Hinterhof), in Münster das nächste regionale Bündnistreffen statt, um die Beschlüsse von Jülich und die geplanten Aktionen zu Gronau und Ahaus weiter vorzubereiten. Ihr seid dazu herzlich eingeladen.


 

5. Gorleben:

 
Der Gorleben-Castor Ende November (24.-28. November) wirft seine Schatten voraus. Am 26. November wird in Dannenberg eine Großdemo stattfinden. Aus Münster werden wir wieder Busse organisieren. Wir halten die Demo und die Castor-Tage für eine gute Möglichkeit mit der Atompolitik der Bundesregierung und dem immer deutlicheren Scheitern der Atommüllentsorgung abzurechnen.


 

6. Bundeskonferenz:

 


Am letzten Wochenende trafen sich Delegierte der bundesweiten Anti-Atom-Bewegung zur Herbstkonferenz in Göttingen. Dabei war insbesondere die Urananreicherung in Gronau ein zentrales Thema. Auch ging es u. a. um die Atomtransporte durch die norddeutschen Häfen von und nach Gronau und Lingen. Hier haben sich in den letzten Monaten viele neue Ansätze ergeben, die wir nun ausbauen wollen. Zum Abschluss der Konferenz gab es eine Demo und Blockade vor dem AKW Grohnde an der Weser (wenige Kilometer von der NRW-Landesgrenze).

 

 

 

Auf geht's in einen heißen Anti-Atom-Herbst. Der Atomausstieg bleibt Handarbeit - macht mit und seid dabei!!

 

Atomfeindliche Grüße
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, SOFA Münster (
www.sofa-ms.de, www.urantransport.de, www.kein-castor-nach-ahaus.de)

 

 


 

 

 

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Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen 05.10.2011 13:20
Am 11. Oktober soll es erneut einen Atomtransport mit hochradioaktivem Abfall aus den Niederlanden nach Frankreich geben. Diverse Niederländische Anti-Atom-Initiativen kündigen gegen diesen Transport Protest an. Exemplarisch hier eine Übersetzung der Initiative "Borssele 2,Nee!" zu dem geplanten Transport:
Am Dienstag, 11. Oktober wird es wieder einen Transport mit hoch-radioaktiven Abfällen aus der Niederländischen Atomanlage COVRA in Vlissingen-Oost nach La Hague in Frankreich geben. Als Grund für diesen Transport wird angegeben, dass in Frankreich 90-95% des Abfalls wieder zu neuem Brennstoff aufbereitet wird um den Abfall zu begrenzen.

Das klingt sehr schön, aber in der Praxis wird diese Zahl nicht einmal im Entferntesten erreicht. Es ist ein Märchen um die wahren Gründe für den Transport zu verschleiern. Der Grund legt einen ernsten Fehler in unserer Atomversorgung offen: Wenn Frankreich unseren Abfall jetzt nicht annimmt können wir ihn hier schlichtweg nicht loswerden und die Anlage muss schließen.

Die Lagerung bei COVRA ist nicht möglich, die Becken für verbrauchte und neue Brennstäbe selbst sind voll weil Frankreich sich 6 Jahre gegen die Annahme der Transporte geweigert hat. Wir sind deshalb nicht in der Lage den Abfall von einer kleinen Anlage ohne ausländische Hilfe zu bewältigen oder einzulagern, geschweige denn das wir es könnten wenn es noch eine größere Anlage mit mehreren Reaktoren gibt. Wie viele Transporte von der Sorte werden dann durch Goes und andere dichtbesiedelte Gebiete fahren?
Und was wenn Frankreich auf einmal beschließt unseren Abfall auf einmal nicht mehr anzunehmen?

Dann wird die „zuverlässige, saubere Atomenergie, die uns weniger abhängig vom Ausland machen soll“ in einem ganz anderem Licht stehen. Mehr als genug Gründe also für „Borssele 2,Nee!“ gegen den Transport zu demonstrieren!

Treffpunkt für Proteste
Wann: 11. Oktober 2011
Wie spät: 08:00 Uhr
Wo: Bahnübergang am Bahnhof in Goes (NL)

Weitere Informationen zu dem Transport gibts es hier (Niederländisch)

 http://www.borssele2nee.nl/wordpress/?p=116

 http://www.greenpeace.nl/Nieuws_2011/Nieuw-kernafvaltransport-in-oktober/