Thementage Antisemitismus Freiburg

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Der Attentäter von Oslo Anders Breivik fordert dazu auf, die „antieuropäische Holocaust-Religion“ zu überwinden und die Partei Die Linke kann sich die Anerkennung des Existenzrechts Israels nur mühsam und gegen innere Widerstände abringen. Der FDP-Politiker Dirk Niebel droht Israel, es sei „fünf vor Zwölf“ und Pazifisten sehnen sich nach einer neuen Gaza-Flotille. Scharen von Verschwörungstheoretikern sehen den Mossad hinter 9/11 und Palästina-Freunde wie das Freiburger Cafe Palestine fordern die Zerstörung Israels – auch über 60 Jahre nach der Gründung Israels bleibt der jüdische Staat Kristallisationspunkt des antizionistischen und antisemitischen Ressentiments.


Anlass genug, in Workshops und Vorträgen der Frage nachzugehen, was Antisemitismus ist, warum Israel zum Inbegriff des Bösen instrumentalisiert wird, wie sich die Situation im Nahen Osten entwickelt und warum Israel gegen die Feinde der Freiheit verteidigt werden muss.

 

 

Bisher sind folgende Veranstaltungen bestätigt:

Freitag, 09.September

  • 20 Uhr "Entschwörungstheorie. Niemand regiert die Welt“
    Daniel "classless“ Kulla spricht über Verschwörungstheorie

Samstag, 10. September

  • 13 Uhr "Was ist Antisemitismus“
    Basics-Workshop
  • 13 Uhr "Darf man Israel kritisieren?"
    Vortrag von Leo Elsner
  • 16 Uhr Workshop über Antiamerikanismus
    Emanzipation und Frieden Stuttgart
  • 20 Uhr Diskussionsveranstaltung
    Vorderhaus / Fabrik
    mit Stephan Grigat, Tilman Tarach und Katharina König 

Sonntag, 11.September

  • 19 Uhr Vortrag zur Gaza Blockade
    Café Velo
    von Alex Feuerherdt

Montag, 12.September

  •  Vortrag zur "Nakba-Ausstellung"
    von Alex Feuerherdt

In Vorbereitung: Party, antifaschistischer Stadtrundgang, weiteres

 

 

aktuelle Infos unter http://thementage.blogsport.de

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Eine Ankündigung, in der bereits im ersten Satz der Massenmörder Anders Breivik und die Linkspartei vorkommt. Dass verspricht ja eine inhaltlich hochwertige Veranstaltung zu werden, in der am Ende hoffentlich die Einsicht (die antifaschistische Einsicht?) steht, dass da außerhalb eurer Konferenz alles böse und pfui ist. Vor allem die massenmörderischen rechtsextremistischen Linksextremisten als Avantgarde des Mobs, die ihr bei der Gelegenheit vielleicht direkt an die antifaschistischen Freunde der Repressionsorgane melden könntet, um endlich befreit von diesem Laster den von Feuerherdt so heiß ersehnten Krieg gegen den Iran starten zu können.

@anonym.

 

Geh dich in dein Loch verkriechen da wo du herkommst.

Die frische Luft tut dir nicht gut. Das merke ich bei dir spätestens nach dem 2. Satz.

So long.

 

Hättest du dich deines Verstandes bedient (wie du forderst), hättest du gemerkt, dass du dich mit deiner sozialdarwinistischen Beleidigung ausserhalb jedes Diskurses stellst!

apropo: schau dir doch mal die Rednerliste an und ließ dich für 10 min rein (wenn dus aushältst) dann weisst du was da geht. Wir sollten ganz ganz dringend Aktionen gegen diese menschenverachtenden Reaktionäre machen!

endlich  mal etwas sinnvollen in freiburg!

Wenn man nix zu sagen hat, dann lässt man andere reden. Aber dann so einen Einleitungstext? Peinlich, peinlich...

Letzten Samstag nahmen bis zu 300.000 Israelis an Protesten gegen Wohnungsmangel und hohe Lebenskosten teil. Linksradikale AktivistInnen versuchen, die Forderungen der ArbeiterInnen und der PalästinenserInnen in den Mittelpunkt zu stellen. Ein Gespräch mit Matan Kaminer, Student der Universität Tel Aviv und dort aktiv im Protestcamp im Levinsky-Park. Als Kriegsdienstverweigerer verbrachte er fast zwei Jahre im Gefängnis.

Im März sagte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, Israel werde im Gegensatz zu fast jedem anderen Land im Nahen Osten keine Proteste erleben. Doch letzten Samstag gingen bis zu 300.000 Menschen auf die Straße. Was sind die Hintergründe dieser Bewegung?

Sie kam komplett unerwartet. Hätte man vor ein paar Wochen AktivistInnen nach der Möglichkeit einer massiven sozialen Protestwelle gefragt, hätten sie einen ausgelacht.

Rückblickend kann man sagen, dass der Kollaps der Perspektiven für die jüngere Generation der Mittelschicht der Auslöser war. Menschen haben plötzlich erkannt, dass ihre Probleme nicht auf persönliches Versagen, sondern auf das System zurückzuführen sind. Und sie rebellierten.

Erst später kamen ärmere Schichten der jüdischen Bevölkerung Israels dazu. Auch die palästinensische Minderheit in Israel macht erste Schritte, um sich der Bewegung anzuschließen – aber mit ihren eigenen Forderungen.

Es begann mit einem Protestcamp auf der Rothschild-Allee in Tel Aviv – ähnlich denen auf der Puerta del Sol in Madrid oder auf dem Midan at-Tahrir in Kairo. Sehen sich die jungen Demonstranten in Israel als Teil einer internationalen Bewegung?

Alle reden über Kairo. Neben der Versammlung auf der Rothschild-Allee hängt ein Schild mit der Aufschrift: "Die Rothschild-Ecke des Tahrir-Platzes". Aber unsere Erfahrungen ähneln eher denen in Madrid – eine der zentralen Organisatorinnen in Tel Aviv ist Aya Suschan, die die letzten Monate auf den Plätzen in Spanien verbracht hat.

In Israel ist es nicht leicht, Ideen von Protest und Revolution aus einem arabischen Land zu übernehmen. Die implizite Solidarität mit den Menschen in den arabischen Ländern ist das wichtigste, potentiell revolutionäre Element dieser Bewegung.

Im letzten Jahr hat Israel eine Reihe von Streiks erlebt. Nehmen auch ArbeiterInnen an dieser Bewegung teil, oder sind es wirklich nur Jugendliche aus der Mittelschicht, wie vor allem rechte Kommentatoren behaupten?

Viele dieser Streiks wurden von der neuen, radikalen Gewerkschaftsförderation Koah LaOvdim ("Alle Macht den ArbeiterInnen") initiiert. Dort organisieren sich vor allem Dienstleistungsgewerkschaften – vom PflegerInnen bis zu Dozierenden an der Offenen Universität. Aber dort ist auch die Belegschaft von Haifa Chemicals organisiert, einem großen Industrieunternehmen, das sich gerade im Streik befindet. Besonders in Haifa nehmen mehr ArbeiterInnen an der Bewegung teil. Es gibt allerdings nur einige wenige Forderungen, die die Arbeitswelt betreffen, wie die Erhöhung des Mindestlohnes und die Solidarität mit Beschäftigten des öffentlichen Dienstes wie ÄrztInnen und LehrerInnen.

Over Eini, Vorsitzender der größten Gewerkschaftsföderation Histadrut, sagte Anfang der Woche, dass er die Proteste nicht unterstützen würde, wenn ihr Ziel der Sturz der Regierung wäre. Doch einige Demonstranten riefen: "Mubarak, Assad, Netanjahu!" Soll die Regierung gestürzt werden?

Diese Frage spaltet die Bewegung, denn die Leute haben Angst, "politisch" zu sein. Hier bedeutet dies, Stellung zum israelisch-palästinensischen Konflikt zu beziehen.

Auf einer Demonstration trug jemand ein Schild, auf dem stand: "Baut Wohnungen, keine Siedlungen". Spielt also die Besetzung der palästinensischen Gebiete doch eine Rolle bei den Protesten?

Palästinensische AktivistInnen haben die Befürchtung geäußert, dass die Forderungen auf Kosten der PalästinenserInnen erfüllt werden – zum Beispiel durch weitere Landenteignungen. Doch wenn die jüdischen Israelis bereit wären, an der Kolonisierung der Westbank teilzunehmen, dann gäbe es auch kein Wohnungsproblem: Die rechte Regierung wäre nur zu gern bereit, neue Siedlungen für sie zu bauen. Also die Proteste bringen eine indirekte Ablehnung der Siedlungspolitik zum Ausdruck.

Einige haben Angst, dass die Regierung einen Krieg mit einem Nachbarland anzetteln könnte, um die Rebellion zu Hause zu zerschlagen. Das ist auch nicht ausgeschlossen – Syriens Präsident Assad würde dieses Spiel gern mit "Bibi" Netanjahu spielen. Eine Facebook-Gruppe mit dem Motto "Die Proteste auch im Fall einer Militäroperation fortsetzen!" hat an einem Tag über 500 Mitglieder gesammelt. Das könnte der Bewegung eine Antikriegsdynamik geben.

Doch bisher hat die Mehrheit sich bewusst von der palästinensischen Frage ferngehalten. Mit der Zeit wird das unhaltbar, sogar gefährlich. Am Dienstag erschien der Vorsitzende der Yehsa-Kommission, der Vertretung der Siedler in der Westbank, beim Rothschild-Camp und wurde warm empfangen. Nachdem die Rechten versuchten, die Proteste als Werk von AnarchistInnen abzuschreiben, hat der immense Zuspruch offenbar dazu geführt, dass sie sich jetzt in der Bewegung einmischen wollen.

Welche Rolle spielt die antizionistische Linke bei den Protesten?

Organisatorisch so gut wie gar keine. Doch Netzwerke der radikalen Linken intervenieren an vielen Orten und versuchen, die Forderungen der armen ArbeiterInnen und der palästinensischen Minderheit hineinzutragen sowie demokratische Strukturen aufzubauen.

Linksradikaler Aktivist in Israel zu sein, ist meistens ziemlich deprimierend. Es kommt einem so vor, als würden wir nicht aus der Überzeugung handeln, dass wir etwas verändern können, sondern aus dem Glauben, dass wir trotzdem etwas tun müssen.

Doch jetzt ist alles offen, und wir können viel bewegen. Es ist die spannendste Bewegung in Israel seit einer Generation.

Interview: Wladek Flakin, Revolutionäre Internationalistische Organisation (RIO)

eine kürzere Version des Interviews erschien in der jungen Welt vom 4. August

http://www.revolution.de.com

was soll an der tatsache das man menschen einläd die sich intensiv mit einem thema beschäftigt haben, falsch und peinlich sein?

Es ist peinlich, Breivik und die Linkspartei in einem Satz zu nennen, ohne einen plausiblen Zusammenhang aufzuzeigen. Es ist peinlich, großkotzig eine Veranstaltungsreihe zu einem kontroversen Thema anzukündigen und im Einleitungstext klar zu machen, dass die Leute vor Ort außer Provokationen nichts beizutragen haben. Das ist das peinliche Gehabe von Möchtegern-Theoretiker_innen, die selbst nichts auf die Reihe kriegen und deshalb ihre Gurus einladen, damit die dem dummen Volksmob mal die Meinung geigen. Es ist peinlich, seine eigene Oberflächlichkeit so penetrant zu verkünden. Wenn du an soviel Peinlichkeit nichts Falsches siehst, dann wünsche ich dir viel Spaß beim Konsum der Veranstaltungsreihe.

kontrovers wird die Veranstaltung bestimmt nicht, schon allein wegen des Einleitungstextes nicht. Auch nicht weil die sogenannten Gurus die bei mir Würgreiz ausslösende radikal einseitige Darstellung eines Konfliktes herunterbeten!

Die Protestbewegung in Israel ist an den Veranstaltern wohl völligst vorbeigegangen? Davon ist aus einschlägigen Kreisen und ihren homepages nichts bis Peinliches zu vernehmen.Oder ist es so wie auf "Indymedia "Open Posting", wo man wieder von "Demonstrationen selbsthassender Juden", "antisemitischen Mobs" (in Israel!) und "Lang lebe Bibi Netanjahu" lesen konnte (das gruseligste wurde glücklicherweise gelöscht)?

Nein, hier wird durch Grigat und Co (laut Medien "gern gesehener Gast bei CDU und Springer) wieder einmal nur die amtliche Regierungspolitik eines Netanjahu und Liebermann verkündet!

oh man

 

was bitte haben diese demonstrationen in israel denn bitte mit dem thema zu tun??

nur weil nicht ständig alle von revolution faseln, ist diese veranstaltung deswegen nicht zu kritisieren.

oder vielleicht haben die veranstalter auch erkannst das nicht alszu viel perspektive in diesen protesten steckt.

die veranstaltung hat einen ganz anderen hintergrund, und eure angebliche kritik ist lachhaft.

und was dein wissen üner grigat angeht so solltest du dich mal ein bischen besser informieren, bevor du soetwas postest.

Fakt ist, dass Grigat ein Bellizist, Kriegstreiber und Neokonservativer ist. Er ist bei der CDU, "Die Welt", "FAZ" und konservativen  "Thinktanks" (Bush!) gern gesehener Gast und Anssprechpartner. Das kann mensch ganz leicht googeln. Das Netz ist voll davon. Mit einer linken Opposition im Iran hat er so richtig garnichts zu tun. Die PJAK, deren Kader zur Zeit Reihenweise ermordet werden, hat mit Grigat und seinen bellezistischen Anwandlungen nichts am Hut! Mangels Masse (leider) bezieht sich ein Herr Grigat lieber auf Alt - Monarchisten und Schahanhänger, mit denen er gerne mal gegen linke iranische Interventionsgegner laut wird (Wien, auch leicht zu googeln). Sein Pro - Interventionismus wird im demokratischen Teil der USA und in der iranischen Linken absolut abgelehnt.

 

Grigat ist ein Ex - Linker. Genauso wie Broder, Elsässer, Langhans, Rabehl und andere.

 

Von "Lizas Welt" schweigen wir besser nal ganz. Islamophob und rechts ganz weit offen. Trend Infopartisan hat (anhand Texanalyse) genug zu deren islamophoben Verschwörungstheorien gearbeitet.

 

Also "save" dich selbst!

>vielleicht haben die veranstalter auch erkannst das nicht alszu viel perspektive in diesen protesten steckt<

 

Vielleicht aber auch, weil die Veranstalter nebst ihren Referenten ganz einfach auf der anderen Seite stehen. Auf der Seite von Netanjahu und Liebermann. Weil sie Wohnraumprobleme lieber qua Siedlungen und IDF "gelöst" sehen.

 

Ganz schnell war man an der Seite der iranischen Opposition (ohne je zu klären, wenn man damit meint). Gelandet ist man dann bei ner anderen Klerikalfraktion und den Monarchisten. Der Arbeitstitel war bundesweit dann peinlicherweise (deutsche) "Antifa Teheran", was mehr an deutschen Interventionismus denn Lösung klingt.

 

Die iranische und kurdisch iranische Opposition war dann auch schon wieder genehm, weil nicht Interventionswillig und so fordert man ganz bellizistisch unter dem Logo "Stop the Bomb": "throw the bomb (on iran)".

 

Die breite Oppositionsbewegung von Ägypten bis Tunesien ist auch nicht genehm, da sie dem Duo Liebermann/Netanjahu nicht genehm ist.

 

Und hunderttausende Israelis auf der Strasse werden mal kurz als "perspektivloser Protest" abgetan. Dass es dort schon länger gärt (siehe diverse Streikbewegungen in 2011), seht ihr nicht.

 

Politisch ist die Argumentation schon irgendwie, aber halt nicht links oder fortschrittlich.

 

Hatte es noch einen Beweises bedurft, dass euch die Menschen, die in Israel wohnen eigentlich am Allerwertesten vorbeigehen, dann ist er das.

 

Ihr referiert lediglich zustimmend die Politik der Netanjahu/Liebermann - Regierung und der Republikaner in den USA.

 

Und Grigat tut das auch gerne mal vor CDU, FDP, rechten Thinktanks und iranischen Monarchisten.

Die iranische und kurdisch iranische Opposition war dann auch schon wieder NICHT genehm, weil nicht Interventionswillig und so fordert man ganz bellizistisch unter dem Logo "Stop the Bomb": "throw the bomb (on iran)".

Tilman Tarach passt da gut in die Reihe. Vor einigen Wochen nahm er an einer Podiumsdiskussion des rechten Mideastforum Berlin teil, gemeinsam mit Jonathan Weckerler und Wolff Heintschel von Heinegg. Dort hat er die Aktivisten der Gaza-Freiheitsflottille als Faschisten dargestellt. Das Mideast Forum hängt mit der umstrittenen Gruppe "Stop the bomb" zusammen, welche einen imperialistischen Angriff auf das iranische Volk fordert. VERANSTALTUNG VERHINDERN!

"welche einen imperialistischen Angriff auf das iranische Volk fordert"

 

Lüge.

Warum wurde denn mein Kommentar gelöscht? Ich finde das traurig, obwohl er polemisch war, was er selber eingestanden hat, ging er doch geradezu auf die Sache ein! 

Ach so, "dein Kommentar", alles klar. Wie sollen wir bitte wissen, welches "dein Kommentar" ist? Hier wurde ziemlich viel Müll gepostet, keine Ahnung, welcher Müll von dir war.

bis auf ein zwei anmerkungen ist hier ja tatsaechlich alles muell, was da an geraune und halbzusammenassoziierten geblubber ("lizaswelt rechtsoffen" - selten soviel muell in einem halbsatz gehoert!) geboten wird. kinders nee.... da koennten einige noch ordentlich was lernen auf den thementagen, wenn sie nicht automatengleich sofort schaeumten, wenn das wort "israel" faellt, sondern mal in ruhe hingehen und denken statt stereotyp reagieren.

.

Das ging an die mods hier, nicht an flamer.

der israelischen Bevölkerung, der sich mit den Protesten solidarisiert von euch ignoriert oder als "perspektivlos" (s.o.) beschimpft wird. Warum perspektivlos?

Weil sie nichts zu sagen oder zu fordern haben, ihre Forderungen unsinnig sind oder die Netanjahu - Regierung sie eh ignoriert?

Diese Frage solltet ihr beantworten.

Aber lassen wir die Leute selbst zu Wort kommen, wenn ihr "Freunde Israels" es schon nicht tut:

"Unser Kampf ist ein Puzzlestück einer weltweiten Auseinandersetzung"
 
Yigal Rambam ist einer der Koordinatoren der israelischen Protestbewegung. Im Interview spricht er von der Hoffnung, dass sich andere Länder davon inspirieren lassen.

Von: Hanno Pöppel Datum: 8.8.2011 - Die Zeit


Yigal Rambam, 33-jähriger Aktivist aus Tel Mond, koordiniert die Proteste von Beginn an.


ZEIT ONLINE: Herr Rambam, in Tel Aviv und anderen israelischen Städten campieren die Demonstranten, am Samstag gingen Hundertausende auf die Straßen. Auf den Demonstrationen ist vom "neuen Tahrir-Platz" die Rede – hat der arabische Frühling Tel Aviv erreicht?

Yigal Rambam: Wir sprechen hier über den Habima-Platz in Tel Aviv, nicht über den Tahrir-Platz in Kairo. Sicher, wie den Demonstrierenden in Ägypten geht es uns um einschneidende Veränderungen im politischen Alltag, ähnlich wie dort handelt es sich um den Konflikt einer ganzen Generation. Aber die Durchführung ist eine andere. Schließlich begann hier alles mit der Forderung nach Wohnrechten und bezahlbaren Mieten.

ZEIT ONLINE: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nun ein Expertenkomitee beauftragt, das die Forderungen der Demonstranten überprüfen und mit der Bewegung in Dialog treten soll. Ist das ein erster Erfolg?

Rambam: Nein, das ist nur eine Taktik der Regierung, um mehr Zeit zu gewinnen. Der Großteil des von Netanjahu entsandten Spezialistenteams teilt seine neoliberale Agenda und nimmt den Ruf nach sozialem Wandel nicht ernst. Was Netanjahu uns anbietet, ist von unseren Forderungen sehr weit entfernt, denn wir wollen eine tiefgreifende Veränderung, keine oberflächliche Schönheitskorrektur.

ZEIT ONLINE: Ist der Protest denn ein antikapitalistischer?

Rambam: Die Proteste umfassen ganz Israel. Sie beschränken sich auf keinen spezifischen, politischen Sektor und auf keine Partei, teilweise haben uns sogar Vertreter der israelischen Rechten unterstützt, was ich als sehr positiv empfinde.

ZEIT ONLINE: Warum?

Rambam: Das Verhältnis von Rechts und Links in Israel kann generell kaum mit anderen Ländern verglichen werden. Bislang reduziert es sich fast ausschließlich auf Außenpolitisches: Die Linke setzt sich für die Aussöhnung mit den Palästinensern ein, die Rechte weniger. Erst jetzt gerät das Soziale wieder ins Blickfeld. Der Protest hat also auch kein durchweg antikapitalistisches Profil.

ZEIT ONLINE: Aber ist unter den Protestierenden nicht Kapitalismus-Kritik verbreitet?

Rambam: Das ist eine Folge unserer Aktivitäten. Man hört nun häufiger den Satz, der Kapitalismus sei an seinen Grenzen angelangt. In den Diskussionen im Camp berufen sich zum Beispiel viele auf prominente Stichwortgeber wie den Wirtschaftsprofessor Joseph Stiglitz. Seine Analysen gehen in die gleiche Richtung und betreffen nicht allein Israels Wirtschaftsmodell, sondern den Weltmarkt.

ZEIT ONLINE: Schätzungen zufolge unterstützen inzwischen knapp 85 Prozent der israelischen Bevölkerung die Proteste. Die Bewegung wird von vielen als Volksaufstand bezeichnet. Spielt Nationalismus eine Rolle?

Rambam: Nein, die meisten hier wenden sich gegen das nationalistische Modell, wie es ja die Regierung repräsentiert. Innerhalb des Camps spielt Nationalismus keine Rolle, auf den Demonstrationen ist er kaum vertreten. Der tatsächliche gemeinsame Nenner der Protestierenden ist die wiedererwachte Hoffnung auf soziale Gerechtigkeit, nicht der Glaube an eine starke Nation.

ZEIT ONLINE: Lässt sich das vergangene Woche erlassene Wohnungsbaugesetz der Regierung Netanjahu als Teilerfolg des Protests werten?

Rambam: Nein. Das Gesetz verstärkt existierende Gegensätze und schafft neue, exklusive Privilegien. Wohnungen können jetzt zwar schneller gebaut werden, das durchschnittliche Lohnniveau aber reicht für deren Bezahlung nicht.

ZEIT ONLINE: Was würden Sie außer einem neuen Gerechtigkeitsempfinden als Erfolg werten?

Rambam: Konkrete Veränderungen. Alle mit dem Wohnungsproblem verwandten Aspekte müssen aufgenommen werden. Dazu zählen die horrenden Mietpreise, die zu hohen Steuersätze und deren Verteilung, der Mangel an ausreichenden Sozialtranfers und auch fehlende soziale Institutionen, beispielsweise für betreutes Wohnen. Man muss diese Probleme mit Sorgfalt handhaben, ihre Auswirkungen sind mehr als real, und oberflächliche Lösungen helfen nicht weiter.

ZEIT ONLINE: Glauben Sie, die Proteste haben auch außerhalb Israels Auswirkungen?

Rambam: Ich hoffe, dass sich andere Nationen von uns inspirieren lassen. Unser Kampf ist ein Puzzlestück einer weltweiten Auseinandersetzung. Es geht um die voranschreitenden Privatisierungen und die Verdrängung des Sozialen durch den freien Markt. Das beschränkt sich weder auf den Immobiliensektor, noch auf Israel. Den Protesten in Spanien, Griechenland oder auch im arabischen Raum fühle ich mich verbunden.

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Schlagworte
Israel | Protest | Benjamin Netanjahu | Nahost ZEIT ONLINE: Im September diesen Jahres soll ein palästinensischer Staat ausgerufen werden. Das Thema wird dann Israels politische Agenda bestimmen. Wird dadurch die soziale Frage wieder in den Hintergrund geraten?

Rambam: Hinter uns steht keine große, verbindende Organisation, deswegen kann ich kaum sagen, ob sich unser Protest noch Wochen, Monate oder länger tragen wird. Die Aktivisten beweisen aber bislang enorme Ausdauer und die betroffenen Gruppen geben nicht auf. Ein Generalstreik ist geplant und die verschiedenen Interessenverbände demonstrieren täglich. Momentan lässt sich der Protest jedenfalls nicht ignorieren.

Quelle: ZEIT ONLINE

Nakba-kritik, GazaFlotillen-Dissen, der NahostPsychotiker Islamophobo-Grigat und der gute, alte Anti-Amerikanismus (warum sollte man was gegen AntiAmerikanismus haben??)

 

Man, das is ja wie Weihnachten für die Freiburg-Sekte die sich allen ernstes als Links begreift :)

 

Das Steckenpferd Antisemitismus dominiert! Gibt ja auch sonst keine Probleme.