STRAUBENHARDT. Drei Menschen haben beim Brand in einem Asylbewerberheim im Holzbachtal leichte Rauchvergiftungen erlitten. Die Polizei geht davon aus, dass Unbekannte Vorhänge im Aufenthaltsraum angezündet haben.
„Wir ermitteln in alle Richtungen, wer den Brand gelegt haben könnte“, sagte gestern der Pforzheimer Polizeisprecher Michael Sengle. Von den Tätern gebe es noch keine Spur, auch das Motiv sei unklar. Eine fremdenfeindlich motivierte Tat schließen jedoch sowohl er als auch der Leiter des Enzkreis-Ordnungsamts, Andreas Kraus, derzeit aus. Gestern wurden bereits erste Zeugen befragt.
Bewohner retten sich aufs Dach
Als das Feuer am Mittwoch kurz vor Mitternacht ausbrach, befanden sich
zwölf Menschen in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber im
Holzbachtal. Nach Schätzungen der Polizei ist an der ehemaligen Pension
nur geringer Sachschaden entstanden, denn das Feuer im Aufenthaltsraum
breitete sich nicht in alle Räume aus. Allerdings entwickelte sich
schnell viel Rauch. Nach Angaben der Feuerwehr flüchteten daher fünf
Bewohner durch ein Fenster auf das Dach des angrenzenden Nachbarhauses,
die anderen Menschen retteten sich ins Freie. „Wir haben sie dann mit
der Drehleiter vom Dach geholt“, sagte der Gesamtkommandant der
Straubenhardter Feuerwehr, Martin Irion.
Die Feuerwehren aus Ottenhausen, Conweiler, Schwann, Langenalb,
Neuenbürg und Keltern, die mit insgesamt 59 Mann im Einsatz waren,
löschten den Schwelbrand, entrauchten das Gebäude und sicherten eine
geplatzte Fensterscheibe ab. Insgesamt dauerte der Einsatz bis nach
drei Uhr.
Trotz der eisigen Temperaturen sei es zu keinen Schwierigkeiten mit dem
Löschwasser gekommen, erklärte Martin Irion. Er bezeichnete es jedoch
als glücklichen Umstand, dass keiner von den Menschen auf dem Dach auf
Eis oder Schnee abgerutscht sei.
Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes mussten ein Mann, eine Frau
sowie ein Kind mit leichten Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus
gebracht werden. Ein Teil der Bewohner des verräucherten Wohnheims kam
beim Roten Kreuz in Neuenbürg, die anderen in anderen
Ausweichunterkünften unter.
Werkstattbesitzer kocht Kaffee
Auch für Jochen Extra wurde es eine lange Nacht. Als er von seiner
Werkstatt aus die vielen Blaulichter sah, dachte er zunächst, dass es
möglicherweise bei ihm im Gebäude brennt. Doch schnell erkannte der
Besitzer eines Oldtimer-Restaurierungsbetriebs im Holzbachtal den
wahren Grund für den Großeinsatz der Rettungskräfte vor der Haustür. Da
wollte auch er nicht nur zusehen: „Die Leute standen da draußen zum
Teil im Schlafanzug oder im Hemd, manche waren barfuß in ihren
Badeschlappen“, berichtet er. Und das bei minus elf Grad.
Kurzerhand schloss Extra seine Werkstatt auf und kochte Kaffee, so dass
sich Asylbewerber und Einsatzkräfte bei ihm ein wenig aufwärmen
konnten. Auch die Polizei habe dort ihre Protokolle gemacht, berichtet
er.
Nach Angaben des Leiters des Enzkreis-Ordnungsamts, Andreas Kraus,
haben die drei Leichtverletzten die Klinik am Donnerstag wieder
verlassen können. Auch den anderen Bewohnern gehe es so weit gut. Sie
werden in den anderen beiden Asylunterkünften des Enzkreises
unterkommen, bis das verräucherte Gebäude im Holzbachtal bei Langenalb
wieder bewohnbar ist.
jaja
is klar... haben keine ahnung aber fremdenfeindlich wars nicht...
A.C.A.B.! Gegen Rassismus!
Hier noch auf pz-news.de verlinkte Bildergalerie und Film:
Außerdem noch den Pressebericht der Pforzheimer Bullen: