[BLN] Klassenkämpferischer Block am 1.Mai + Fotos

Klassenkämpferischer Block beim DGB

Die DGB-Demonstration in Berlin startete am Wittenbergplatz mit laut Polizei nur 1 500 TeilnehmerInnen. Der klassenkämpferische Block mit etwa 500 TeilnehmerInnen lief hinter der GEW am Ende der Demonstration. Auch in diesem Jahr hatte das Vorbereitungskomitee des DGB wie bereits 2010 einen Lautsprecherwagen des klassenkämpferischen Blockes genehmigt. Die junge GEW unterstützte den Block. Vom Lauti gab es kurze Beiträge zu Themen wie den arabischen Revolten, gegen Krieg und gegen Atomkraft. Außerdem gab es eine Rede von einem Lokführer und Beiträge von linken Gewerkschaftern aus Italien und Frankreich.

 

In seiner Rede machte der Lokführer deutlich dass jede/er Lohnabhängige die Möglichkeit hat an seinem Arbeitsplatz gegen die Interessen der Konzerne zu kämpfen. Er beendete seine Rede mit den Worten: „Die Beibehaltung der Sozialpartnerschaft ist etwas für Kuscheltiger. Nur eine revolutionäre Ursachenlösung wäre die Antwort auf unsere derzeitige Situation als ArbeiterInnen. Lasst uns daher gemeinsam dafür kämpfen, um nicht länger nur zu leben um zu arbeiten, sondern um zukünftig zu arbeiten um zu leben!“

 

Die für die am Freitag und Samstag stattgefundene Konferenz „Europaweite Angriffe auf das Streikrecht“ angereisten Kollegen aus Frankreich und Italien nahmen auch an den 1. Mai-Demos in Berlin teil. Ein Vertreter der linken Gewerkschaft Unione Sindacale Italiana aus Italien sprach beim Lauti. Der Vertreter der SUD Education, einer linken Basisgewerkschaft aus Frankreich sprach sowohl bei der DGB-Demo im Lauti des klassenkämpferischen Blockes als auch beim Auftakt der 18-Uhr-Demonstration. Des Weiteren wurde ein Grußwort der unabhängigen Gewerkschaft WAC-Maan zum 1. Mai verlesen, die jüdische und arabische Lohnabhängige organisiert und am 30. April in Tel Aviv eine Demonstration für Gleichheit und soziale Gerechtigkeit gemacht hat. Außerdem sprach noch ein Vertreter der FAU Berlin über ihre Kampagne gegen Leiharbeit.

 

Ein wichtiges Thema war in diesem Jahr der Kampf gegen die vom Bundesverband Deutscher Arbeitgeberverbände und dem DGB gemeinsam initiierte Gesetzesinitiative zur so genannten Tarifeinheit. In einem Beitrag vom Lauti und mit einem Transparent wurde dagegen Stellung bezogen. Sie stellt einen Angriff auf die Vereinigungsfreiheit und das Streikrecht überhaupt dar. Darin steht, dass nur noch die im jeweiligen Gesamtbetrieb mitgliederstärkste Gewerkschaft streiken und Tarifverträge aushandeln darf. Die anderen Gewerkschaften wären dann daran gebunden. Auch in den DGB-Gewerkschaften wächst der Widerstand gegen diese Gesetzesinitiative. Sie wurde in einem engen Zirkel von Spitzenfunktionären wie zum Beispiel Michael Sommer und Frank Bsirske ohne Information der Mitglieder in die Wege geleitet.

 

Die revolutionäre 1.-Mai-Demonstration setzte sich um 19 Uhr in der Nähe des Kottbusser Tors in Bewegung. Etwa 13 000 Menschen beteiligten sich dieses Jahr an der Demonstration. Zu Beginn gab es eine Dachaktion mit einem riesigen Yalla-(Los geht’s) Klasse gegen Klasse-Transparent. Vorne lief der Antifa-Jugend-Block mit zwei Lautsprecherwagen. Außerdem gab es noch einen Block von Mieter- und Stadtteilinitiativen. Vom Lauti des klassenkämpferischen Blockes, der an dritter Stelle fuhr, wurden Grußbotschaften von den revolutionären 1.-Mai-Demonstrationen in Hamburg und aus der Schweiz verlesen. Außerdem gab es wie bereits am Morgen einen Beitrag zu Mumia Abu Jamal. In weiteren Beiträgen wurde unter anderem der sofortige Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan gefordert und Stellung gegen den Nato-Angriff auf Libyen bezogen.

 

Es gab im Laufe der Demo mehrere Dachaktionen und Transparente an Häusern wie beispielsweise „Wem gehört die Stadt?“. Außerdem wurden während der Demonstration zwei Banken und das für Dumpinglöhne und miserable Arbeitsbedingungen bekannte Textil-Geschäft KIK mit Steinen angegriffen. An der Ecke Karl-Marx-Straße Ecke Fuldastraße wurde die Demo von der Demoleitung aufgrund der stattgefundenen Polizeiübergriffe im vorderen Bereich der Demo beendet. Es gab einige Festnahmen.

 

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