RWE-Jahreshauptversammlung am 20. April abschalten!

RWE abschalten

Es ist an der Zeit, den Druck auf die Atomwirtschaft zu erhöhen! Aktivist_innen der Kampagne „RWE abschalten“ kündigen an, erstmalig in der Geschichte der BRD die Jahreshauptversammlung eines DAX-30 Unternehmes zu blockieren. Am Mittwoch, den 20. April 2011 hält der RWE-Konzern seine Hauptversammlung mit mehreren tausend Aktionär_innen in der Essener Grugahalle ab. Diese soll durch Blockaden und Aktionen des Zivilen Ungehorsams verhindert werden.

Infoticker: m.twitter.com/rweabschalten
EA/Legal Team: 0170-9587488
Out-of-Action: 0151-10268469

Hintergrund | Anreise | Blockaden | Technix

 

Hintergrund

Während die Atomkatastrophe in Japan nach wie vor außer Kontrolle ist, klagt RWE bereits gegen die vorübergehende Abschaltung seines berüchtigten Pannenreaktors in Biblis. Dieser hält mit insgesamt 843 registrierten Störfällen den traurigen Rekord als unsicherster Meiler der Bundesrepublik. Aus der Sicht von RWE ist dieser Schritt durchaus nachvollziehbar, stellt doch der marode aber bereits abgeschriebene Reaktor für den Konzern eine wahre Gelddruckmaschine dar. Für die Rendite seiner Aktionäre ist dem RWE-Konzern offenbar kein Risiko zu groß. Es reicht! Wir nehmen die machtbewusste Selbstinszenierung des RWE-Konzerns nicht weiter hin. Die Jahreshauptversammlung ist eine gute Gelegenheit, ein unmissverständliches Zeichen gegen die Atomwirtschaft zu setzen. Gemeinsam wollen wir an diesem Tag bewusst einen Schritt über den Straßenprotest der letzten Tage und Wochen hinausgehen, indem wir dieses Konzerntreffen mit den Mitteln des zivilen Ungehorsams stören und blockieren.

 

Weitere Infos: „RWE abschalten“ Aufruf | Mobi-Jingle

Anreise

Am Dienstag Abend wird es im AZ Mülheim ab 18 Uhr ein Blockadetraining sowie letzte Infos zu den Aktionen gegen die RWE-Jahreshauptversammlung geben. Außerdem wird eine Schlafplatzbörse eingerichtet, um Übernachtungsmöglichkeiten für Leute von außerhalb zu bieten. Für den Mittwoch selbst gilt: früh aufstehen! Der Blockadebeginn ist pünktlich um 8:00 Uhr an der Essener Grugahalle.

Blockaden

Unser Plan ist, dass alle Blockierer_innen gut verkleidet, das heißt für die Polizei nicht von den Aktionär_innen unterscheidbar, direkt vor die Gruga-Halle strömen, um dann auf ein akustisches Signal hin den Eingang zu blockieren. Dabei ist es jeder einzelnen Person überlassen, dabei zu stehen, zu sitzen oder zu liegen. Wir freuen uns über alles. Seid also kreativ und denkt euch etwas Überraschendes aus. Die Erfahrung der letzten Jahre bei ähnlichen Veranstaltungen in der Gruga-Halle ist, dass vor dem Haupteingang ein großes Zelt aufgebaut wird, welches als Schleuse genutzt wird. Dieses Nadelöhr muss dicht gemacht werden! Sollten Menschen von der Polizei daran gehindert werden, bis vor die Grugahalle zu gelangen, so sind in der Nähe Kundgebungen von verschiedenen Anti-Atom Initiativen angemeldet, die als Anlaufpunkte dienen können.

Eine ergänzende Idee ist, mit Wollknäulen (die sich beim Werfen gut abwickeln), ein dichtes Netz zu spannen, um damit das Reinkommen zu erschweren. Also bringt reichlich Wolle mit.

Für den 20.4. haben wir eine kleine Check-Liste („Blockadekit“) zusammengestellt, was ihr beachten und mitnehmen solltet und was ihr lieber zu Hause lasst.

Technix

  • Ticker: m.twitter.com/rweabschalten (Infoticker für internetfähige Handys)
  • EA/Legal Team: 0170-9587488 (von 8.00 - 14.00 Uhr, kein Infotelefon)
  • Out-of-Action: 0151-10268469 (emotionale 1. Hilfe für Aktivist_innen)

Achtet auf kurzfristige Ankündigungen am Dienstag Abend bzw. Mittwoch:
rweabschalten.blogsport.de | twitter.com/rweabschalten

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Erfolgreiches Probesitzen als Vorbereitung auf die Blockade der RWE-Jahreshauptversammlung am 20.04.

Am Montag, den 18.04., fand um 19:15 Uhr nach der montäglichen Anti-Atom-Mahnwache vor dem RWE-Tower ein öffentliches Blockadetraining als Vorbereitung auf die RWE-Jahreshauptversammlung statt. Ca. 150 Menschen setzten sich auf das RWE-Gelände für eine symbolische Blockade. Am Mittwoch, den 20.04. wollen Anti-Atom-Aktivisten die Aktionärsjahreshauptversammlung mit einer Menschenblockade verhindern, um so ihrer Forderung nach einer sofortigen und weltweiten Abschaltung aller Atommeiler Ausdruck zu verleihen.

Weiterlesen hier: http://rweabschalten.blogsport.de/2011/04/19/probesitzen/

Mahnwache und Blockadetraining vor dem RWE-Turm.

 

http://www.flickr.com/photos/bundphotography/sets/72157626401793427/

 

Pressemitteilung: Tumulte bei der RWE-Jahreshauptversammlung in der Grugahalle in Essen

Am Mittwoch, den 20.04.2011, schafften es einige hundert Demonstranten die RWE-Jahreshauptversammlung um eine halbe Stunde zu verzögern. In der Grugahalle wurde die Rede von Konzernchef Großmann massiv gestört. Die Atomkraftgegner empörten sich über RWE's skrupellosen Atomkurs.

Sitzblockaden, Wollknäule und Transparente prägten am Mittwoch ab 08.00 Uhr morgens den Vorplatz der Grugahalle in Essen. Die Atomkraftgegner meinen es offensichtlich ernst: Transparente werden entrollt, Wollknäule fliegen durch die Luft, eine Sitzblockade formiert sich in der einige ihre Arme sogar durch Rohre miteinander  verbinden. Für eine Weile geht nichts mehr am Eingang, niemand kommt durch. Polizisten schubsen junge Menschen mit Sonnen-Masken mal in die eine mal in die andere Richtung. Die nach kommenden Aktionäre die auf die Hauptversammlung wollen stauen sich auf dem Platz, einige verheddern sich in den Wollfäden, dem sogenannten Widerstandsnetz.

"RWE beweist eindrucksvoll das ein nicht demokratisches Organ wie ein Energiekonzern in der Lage ist im Intresse der Menschen zu handeln.", erklärt Michaela Müller von der Kampagne "RWE Abschalten", die zu den Blockaden aufgerufen hat. "Die Mehrheit in Deutschland ist gegen Atomstrom, doch Großmann sagt selbst das er nur die Interessen seiner Aktionäre schützt, also kurz gesagt den Profit." Zwei Stunden lang halten die Anti-Atom-Demonstranten die Blockade. Das, für eine RWE-Jahreshauptversammlung sicherlich ungewöhnlich große, Polizeiaufgebot hat Mühe, einen kleinen Korridor für die ankommenden Aktionäre frei zu halten. Immer wieder rufen die Demonstranten den Aktionären zu: "Eure Renditen auf Kosten von Generationen" und "Schämt euch!".

Proteste auch in der Hauptversammlung

Auch im Veranstaltungssaal reißt der Protest nicht ab. Die Rede des Konzernchefs Großmann wird immer wieder von lauten "abschalten" Rufen unterbrochen. Transparente gegen Atomkraft werden hochgehalten. Einige Aktionäre empören sich und werden handgreiflich, versuchen die Transparente zu entwenden. "Atombosse nach Fukushima" ist auf einem Transparent zu lesen. Großmann lässt sich davon zu einem unangebrachten Witz hinreißen. Beinahe stürmen einige Atomkraftgegner die Rednerbühne. Der Sicherheitsdienst hat alle Hände voll zu tun und geht rabiat gegen die Aktivisten vor. Auf dem Weg nach draußen wird eine Person von Sicherheitsleuten der Firma Kötter fast über eine Brüstung in zehn Meter Tiefe geschubst.

Der Atom Lobbyist Großmann bleibt derweil sturr bei seinem Kurs. Kritische Stimmen unter den Aktionären versucht er mit guten Renditen Aussichten zu beruhigen. Schließlich setzt er auf die letzte Karte und droht mit steigenden Strompreisen und davon bedrohten Industriezweigen. "Es ist für mich unverständlich, wie Herr Großmann die Zeichen der Zeit nicht sehen kann und die Atomkraft weiterhin verteidigt", kommentiert der kritische Aktionär Alexander Schmidt die Ereignisse im Saal. Die Botschaft des breiten Bündnisses der Atomkraftgegner an diesem Tag jedoch war nicht überhörbar und allgegenwärtig:
Abschalten!

 

 



P.S.: Videos zur Hauptversammlung:
heute.de: http://bit.ly/f1FGzH
tagesschau: http://bit.ly/eWyS93 | http://bit.ly/geNj7y
@abschalten_tv: http://twitvid.com/PN79Y