Die Camp Frage - der Stand bisher und ein Ausblick in die Zukunft

Antikapitalistisches Protestcamp
Alles zum G20-Gipfel 2017 auf Indymedia linksunten

Wir, die Vorbereitungsgruppe des „Antikapitalistischen Protestcamps“ im Stadtpark, möchten einen kurzen Einblick in den bisherigen Stand der Planungen geben, mit einigen in der Presse gestreuten Fehlinformationen aufräumen und euch zum Mitmachen anregen.

 

 

Die Idee

 

Im Rahmen der ersten Aktionskonferenz zum G20-Gipfel in Hamburg fand sich eine Gruppe von Menschen, die sich die Planung und Durchsetzung von Protestcamps zur Aufgabe machte. Aus diesem Kreis heraus bildeten sich zwei separate Vorbereitungsgruppen, die beide jeweils ein Camp für bis zu 10.000 Menschen organisieren werden. Neben dem Antikapitalistischen Protestcamp im Stadtpark, wird es noch ein weiteres Camp im Volkspark [1] geben.

Weil unser Anspruch immer ein politischer war, haben wir uns dazu entschlossen, dass wir nicht einfach nur ein großes Zeltlager als Basis für Proteste in der Innenstadt sein wollen, sondern das Camp selbst Teil des Protests sein soll. Da der G20-Gipfel untrennbar verwoben ist mit dem weltweiten kapitalistischen System, muss unsere Antwort darauf eine grundsätzliche und antikapitalistische sein. Zusammen wollen wir zeigen, wie die Welt von morgen aussehen kann:

selbstorganisiert, selbstbestimmt, solidarisch und gleichberechtigt!

Fernab von Trennungen durch Nationalitäten, Religionen, Bildung, Gender oder gesellschaftliche Schichten und kapitalistischer Kosten-Nutzen-Logik soll eine Alternative zum tristen kapitalistischen Alltag aufgezeigt und gelebt werden.

In diesem Sinne soll auch das Camp entstehen. Wir sehen uns zwar in der Verantwortung, grundlegende Infrastruktur wie Strom, Wasser & sanitäre Anlagen zu organisieren, versuchen auch einige Workshops und Trainings zu planen, davon abgesehen wollen wir aber keine Entscheidungen für andere Menschen treffen, sondern nur die nötigen Grundlagen für eine Selbstorganisation ermöglichen.

 

Die Barrios

 

Das Camp wird in sogenannten Barrios organisiert sein. Barrios, das sind kleine ( oder große ) selbstorganisierte Bereiche im Camp, ähnlich einem Stadtviertel ( span. Barrio), welche im Vorfeld von einer oder am besten mehreren Gruppen organisiert werden. Wie genau dieses Barrio aussieht liegt ganz in eurer Hand. Ein paar Infos, welche Infrastruktur wir bereitstellen können und an was ihr denken solltet, findet ihr auf unserer Homepage.

Egal aus welchen Spektren ihr kommt, ob ihr schon Teil einer festen Struktur und schon seit Jahren aktiv oder (noch) allein unterwegs seid: Lasst uns gemeinsam kämpfen, für unsere Utopien, für eine bessere Welt von morgen.

 

Ein Verbot?

 

Das Camp wurde am 24.04.2017 offiziell bei der zuständigen Behörde als politische Versammlung angemeldet und ist bis zur Veröffentlichung dieses Textes ( 19.05.2017 ) von dieser nicht verboten worden. Führende Vertreter*innen der Stadt haben wiederholt öffentlich bekundet, keine Camps in Hamburg erlauben zu wollen. Dies wurde in den Medien bereits früh als Verbot gedeutet, was so von diesen Politiker*innen zweifellos beabsichtigt war.

Inzwischen wurde dieses Verbot unter fadenscheinigen Gründen auch vom Bezirksamt ausgesprochen. Die Begründung, nämlich die angebliche Sorge um den Rasen, die Umwelt und die Nutzbarkeit für Anwohner*innen sind offensichtlich vorgeschoben: Nur wenige Monate später soll auf exakt der gleichen Fläche ein Rolling Stones Konzert für 80.000 Menschen stattfinden. Der Unterschied? Prestige und Kapital des Veranstalters. Kapitalismus halt.

Für uns und unseren Anwalt ist jedoch klar, dass eine politische Versammlung nur von der Versammlungsbehörde verboten oder mit Auflagen versehen werden kann (besonders genehmigt werden muss sie übrigens nicht). Ein Verweis auf die Grünflächenverordnung oder ein Aussitzen wie es die Versammlungsbehörde derzeit versucht, wird nicht funktionieren.

Ein Verbot können und werden wir gerichtlich anfechten.

 

Was wir alle tun können


Während wir bereits fleißig diskutieren, organisieren, planen und basteln, freuen wir uns natürlich immer über eure Unterstützung. Egal, ob ihr euer handwerkliches Geschick, die Connection zur Komposttoilettencrew eures Vertrauens oder das Equipment der letzten Baustelle mit uns teilen wollt. Egal, ob ihr den Rest Kohle auf dem Soli-Konto spenden, ne extra Soli-Party schmeißen oder ein Barrio organisieren wollt:

Schließt euch mit euren Freund*innen, Genoss*innen, Kompliz*innen und allen anderen Menschen zusammen – wir freuen uns über jede Unterstützung!

Außerdem haben wir einen Spendenaufruf und einen Aufruf zum Organisieren von Barrios erstellt, den ihr hier im Anhang findet.

Dieser darf gern gedruckt, verbreitet und weiterübersetzt werden. Ein paar Übersetzungen gibt es auch auf Anfrage bei uns.

 

Die Zukunft

 

Am 20.05 wird es ab 14 Uhr eine angemeldete Ortsbegehung auf der Festwiese im Stadtpark mit Essen und Musik geben. Diese soll Anwohner*innen, Nutzer*innen und Interessent*innen informieren und einen ersten Einblick in unseren Protest geben.

Ab dem 23.06. wird der Campaufbau, der bewusst offen für alle und selbstorganisiert sein soll, beginnen und das Camp ab dem 30.06 starten. Der Abbau, der ebenfalls ein kollektiver Prozess sein soll, beginnt vermutlich am 10.07.

 

Kontakt

 

Mehr und aktuelle Infos findet ihr auf:

 

www.g20camp.noblogs.org


Bei Fragen, Anregungen, Barrioanmeldungen oder, wenn ihr euch anderweitig einbringen wollt erreicht ihr uns unter:

 

info-g20camp@riseup.net

Den PGP – Schlüssel findet ihr auf unserer Homepage.

 

[1] Mehr Infos über das zweite Camp im Volkspark findet ihr hier: www.g20-camp.de

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Super Aktion einen Tag vor der Demo in Barmbek gegen den Thor Steinar Laden. Ma eben zeitgleich eine Aktion nur ein paar Hundert Meter entfernt machen. Macht ihr das irgendwie absichtlich oder interessiert euch Antifaarbeit schlicht nicht in eurem Fokus auf Antikap? Wüsste gerne mal wieso mensch auf so eine bescheuerte Idee kommt. Hättet doch auch den Sonntag nehmen können oder es zumindest zeitlich weit genug trennen das menschen beides wahr nehmen können.

aber erst zur Demo, dann im Stadtpark relaxen ist ja auch möglich...

Klar wäre Frühstück/Brunch oder später Grillen gut gewesen, aber wir alle sind ja zum Glück in der Lage beides zu besuchen und damit zu zeigen, dass wir fehlerhafte Koordination verzeihen können (ist grad nicht wenig an Terminen in HH).

Also erst TS-Laden schließen, dann Camp aufmachen!

zur Beteiligung an der Demo gegen den Naziladen aufgerufen, das kann eher als Anlaufpunkt mit Vokü gesehen werden ;)

Viel hilft in diesem Fall viel und je mehr sich nach Barmbek aufmachen desto besser.

Nazis und G20 wegbeissen!