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Der Erinnerungsort Topf & Söhne will mit einer neuen Wanderausstellung die Geschichte des Erfurter Unternehmens dort erzählen, wo mit dessen Hilfe Hunderttausende Menschen getötet wurden - mit einer neugestalteten Ausstellung der Einrichtung in der Gedenkstätte Auschwitz.

Erfurt/Auschwitz. „Topf & Söhne hat nun mal international gewirkt, im schlimmsten Sinne“, sagte Schüle. Deshalb müsse die Geschichte des Unternehmens auch international bekannt gemacht werden. Eine internationale Diskussion über den Holocaust und seine Facetten sei gerade in Zeiten besonders wichtig, in denen manche eine erinnerungspolitische Wende forderten.

Das Erfurter Unternehmen hatte die Öfen für die Krematorien des NS-Vernichtungslagers Auschwitz geliefert. Nach Angaben Schüles zeichnet die seit 2013 vorbereitete Wanderausstellung unter anderem die Geschäftsbeziehungen zwischen der Firma und der SS nach. Zudem zeigt sie, wie dieser Teil der Geschichte des Unternehmens über Jahre hinweg in beiden deutschen Staaten verdrängt worden war.

Neben der Wanderausstellung wolle der Erinnerungsort zudem mit einem internationalen Jugend-Webdialog die Diskussion über den Holocaust vorantreiben, sagte Schüle. Interessierte könnten Fotos, Texte oder Filme zu ihrem Umgang mit dem industriellen Mord an den europäischen Juden über das Internet an den Erinnerungsort schicken. Die Mitarbeiter der Einrichtung würden die Einsendungen redaktionell begleiten und dann im Netz veröffentlichen.

Den Erinnerungsort Topf & Söhne haben nach Angaben Schüles 2016 etwa 12.000 Menschen besucht. Das seien etwa 2000 Besucher mehr als 2015 gewesen.