Athen, Griechenland: Drei Mitglieder vom Revolutionären Kampf im Hunger und Durststreik.

Pola Roupa, 06.01.2017

Lambros-Viktoras Maziotis Roupas entführt
Am frühen Morgen des 5. Januar 2017 wurden zwei Mitglieder des Revolutionären Kampfes, die flüchtige Gefährtin Pola Roupa und die Anarchistin Konstantina Athanasopoulou in einem Vorort von Athen gefangengenommen. Antiterror-Einheit der Bullen haben einen Unterschlupf überfallen, in dem sich Pola und ihr sechsjähriger Sohn aufhielten, während Konstantina in einem anderen Haus in der Nähe verhaftet wurde.

 

Nachdem Lambros-Viktoras Maziotis Roupas (der kleine Sohn von den Revolutionären Kampf Mitgliedern Nikos Maziotis und Pola Roupa) gewaltsam seiner Mutter weggenommen wurde, wird er, von Bullen bewacht (!), in einem Kinderkrankenhaus gefangen gehalten. Er erhält dort keine Besuche von seinen nächsten Verwandten. Sogar die gesetzlichen Vertreter*innen seiner Eltern dürfen nicht zu ihm.

 

Die griechischen Behörden und insbesondere die für Minderjährige zuständige Staatsanwältin Frau Nikolou, verweigert es noch, das Kind an Verwandte ersten Grades zu übergeben.

 

Als Antwort darauf, haben drei Mitglieder des revolutionären Kampfes (der anarchistische Gefangene Nikos Maziotis, die wieder gefangene Pola Roupa und die gerade verhaftete Konstantina Athanasopoulou, seit dem 5. Januar einen Hunger-und Durststreik begonnen. Sie fordern, dass der sechsjährige Junge sofort bei seiner Tante und Großmutter untergebracht wird. (Verwandte mütterlicherseits).

 

In einem offenen Brief verkündet Nikos Maziotis u.a., dass “Unser Sohn das Kind zweier Revolutionär*innen ist und er stolz auf seine Eltern sei. Wir werden uns nicht erpressen lassen. Wir verteidigen unsere Wahl mit unserem Leben.”

 

Am 6. Januar, während der Überführung der Frauen zum Evelpidon Gericht, rief Pola: “Die Würmer halten mein Kind im Paidon (Kinderkrankenhaus in Athen), bewacht durch bewaffnete Bullen, im Alter von sechs Jahren. Er ist ein Kriegsgefangener“ und „Lang lebe die Revolution“. Weiter hat sie erklärt „Ich bin eine Revolutionärin und ich habe mich für nichts zu entschuldigen”

 

Es folgt die Erklärung von Konstantina:

 

“Ich bin Anarchistin, Mitglieder der bewaffneten revolutionären Organisation Revolutionärer Kampf (Epanastatikos Agonas). Die einzigen Terrorist*innen sind der Staat und das Kapital. Ich verweigere das Essen und Trinken bis das Kind meiner Gefährt*innen Pola Roupa und Nikos Maziotis ihren Verwandten übergeben wird. “
Konstantina Athanasopoulou

 

Im Inneren haben anarchistische Gefangene und andere Insass*innen verschiedener Flügel von Koridallos Männer- und vom Frauengefängnis aus Solidarität mit den Gefangenen des Revolutionären Kampfes (die sich momentan im Hunger- und Durststreik befinden) einen gemeinsamen Protest organisiert. Der Einschluss wurde verweigert, um das Ende der Gefangenschaft von Lambros-Viktoras zu fordern.

 

Draußen haben GefährtInnen in verschiedenen Städten ganz Griechenlands diverse Aktionen als sofortige Unterstützung der anarchistischen Revolutionäre durchgeführt. Auch sie fordern, dass die Verwandten ersten Grades von Pola Roupa sofortige Besuchserlaubnis und Sorgerecht für das Minderjährige Kind erhalten.

Viel Kraft für Konstantina Athanasopoulou, Pola Roupa und Nikos Maziotis, stolze Mitglieder des Revolutionären Kampfes.

 

Der Revolutionäre Kampf wird weder die Waffen nieder legen, noch sich den Feinden der Freiheit ergeben.

https://de-contrainfo.espiv.net


“Selbstzweck ist nur die Revolution” – Interview mit Pola Roupa & Nikos Maziotis (Revolutionärer Kampf)

zu finden:
https://rotehilfech.noblogs.org

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Eine Reihe von Anschlägen und Aktionen gab es gegen Mitglieder der griechischen Wirtschaftsweisen, die als Erfüllungsgehilfen des IWF es wagen, erneut weitere radikale Absenkungen des Mindestlohns zu fordern, sehr beliebt in einem Land, daß eine verbesserte Arbeitslosenstatistik nur deshalb aufweisen kann, weil 480.000 emigriert sind und nur noch Mini-Jobs (ohne "Ergänzung") angeboten werden, dabei ist bereits "Mini-Job" verharmlosend, denn im Prinzip sind es Tageslöhner.

http://www.ekathimerini.com/215036/article/ekathimerini/news/wise-men-of...

Erst vor Kurzem wurden 3 Busse der Stadtbetriebe abgefackelt, jeweils ein Bus gestiftet für jeweils einen der 3 Gefangenen von den Krawallen am 6.12.

Das bewaffneter Kampf und Kleinfamilie nicht zusammenpassen hätten Nikos Maziotis und Pola Roupa sich vermutlich vor einer Karriere als Berufsrevolutionär*in überlegen sollen. Das selbstzerstörerische Element des Hungerstreikes passt leider zur selbstzerstörerischen Politik der ersten Person von Epanastatikos Agonas. Stolz, Krieg, Revolution. Wann hat die griechische Revolte eigentlich aufgehört lustvoll, lebensbejahend und befreiend zu sein?

 

Das klingt alles schwer nach Sekte und 70er Jahre, Durchhalteparolen vom Endsieg und militärischer Lyrik und weniger nach anarchistischen Ideen und Prinzipien. Es fühlt sich nach Scheitern und Verzweiflung an, nicht nach Aufbruch und Befreiung, jedenfalls nicht nach einer Revolution, die ich in ihrer selbstzerstörerischen Destruktivität erleben wollen würde.

 

Wo die Mission (Revolution) über dem Glück des Subjektes (Mensch sein) steht, wo der Tod als Mittel zum Zweck des Kampfes betrachtet wird, wo der Hauch der Unfehlbarkeit die eigenen Entscheidungen begleitet, dort stirbt das Begehren nach emanzipatorischer Veränderung und Menschlichkeit im Pathos der Selbstgerechtigkeit und selbstauferlegten Zwänge.

 

Das Gesicht der Unterdrückung findet sich immer auch in uns selbst wieder. Umso wichtiger ist es sich selbst zu hinterfragen und Raum für kritische Selbstreflektionen zu lassen.

Man soll wohl stattdessen im Knast rotten anstatt 4 Jahre auf Flucht, aber man kennt das ja von der "Autonomen Bewegung", die glorreich und effektiver als jede Repression die RAF verraten hat. Zum tanzen braucht es auch Musik, Du kannst ja mal versuchen welche in den Knast nach Koridallos zu schicken, bitte original eingeschweiste Kassetten.

Uns ist zudem zu Ohren gekommen, daß super autonom-hedonistische Parties in unseren Häusern Revolutionäre daran hindern qualifizierte Erklärungen zu schreiben.

Rechtfertigung von Psychatrie-Internierung von Kindern!

Wie wär's denn dann mit Zwangsernährung, wenn er sich dem Hungerstreik anschliesst?

Demnächst werden mal wieder Verwandte eingeknastet wegen "Unterstützung"

Es gibt in Griechenland auch unabhängige Kinderschutzorganisationen, aber auf den Anstand kommt das klassenverräterische Kammenos-Tsipras-Regime natürlich nicht.

Wenn die Bullen nicht Lambros Fountas von hinten erschossen hätten, wären die nie erwischt worden und die Erfahrung als Hochschwangere in den Knast zu kommen ist auch echt lecker, ein paar Tage später war der jüngste politische Gefangene Europas ein neugeborenes Baby.

Außerdem gibt's keine Trennung von Politik und Privat

Kinder sind und bleiben Kinder. Und wer in den Krieg ziehen will, hat diese zuhause zu lassen. Zumindest diesen menschlichen Mindeststandard hätte sich die im Revolutionären Kampf befindliche Avantgarde erhalten sollen. Stattdessen eine Lyrik die das Kind als "stolzen" Gefährten der kämpfenden Eltern als Revolutionäre instrumentalisiert.

 

Ziemlich daneben und ich empfehle mal die Lektüre von zapatistischen Briefen der aufständischen Gemeinden in Chiapas dazu:

 

"Erstens - Ich muß Sie darüber aufklären, daß die Kinder der EZLN nicht alles ohne Worte verstehen, wie Sie irrtümlich in Ihrem Brief annehmen.

 

Aus diesem Grund, behandeln wir sie auch wie Kinder. Nur die Mächtigen mit ihren Kriegen behandeln sie wie Erwachsene. Wir reden mit ihnen. Wir bringen ihnen bei, daß es das Wort, ist, gemeinsam mit der Liebe und der Würde, das uns zu Menschen macht. Wir bringen ihnen nicht bei zu kämpfen.

 

Oder doch schon, aber mit dem Wort zu kämpfen. Sie lernen. Sie wissen, daß wir das hier nur machen, damit sie nicht das selbe tun müssen. Und sie sprechen, und sie hören auch. Im Gegensatz zu dem, was Sie sagen, bringen wir ihnen bei, daß Worte nicht töten, aber daß Worte getötet werden können und mit ihnen das Menschliche.

 

Wir bringen ihnen bei, daß es so viele Worte wie Farben gibt, und daß es so viele Denkweisen gibt, weil die Welt selbst existiert, damit auf ihr Worte geboren werden. Daß es verschiedene Denkweisen gibt und wir sie respektieren müssen.

 

Daß es solche gibt, die versuchen, ihre Denkweise zur einzigen zu machen, und die Denkweisen, die anderes sind, verfolgen, einsperren und töten (immer versteckt hinter Staatsraisons, illegitimen Gesetzen oder "gerechten Sachen"). Und wir bringen ihnen bei, mit der Wahrheit zu sprechen, daß heißt, mit dem Herzen."

 

Dann muss mensch sich auch nicht auf patriarchale Kinderschutzorganisationen beziehen!

in jedem kriminalfall in griechenland kommen eventuell betroffene kinder in obhut von ngos wie save the child oder smile of the child, nur lambros darf in die klappa und ausserdem sind wir hier in griechenland, nicht in entfernten laendlichen befreiten gebieten.

ab davon happert's immernoch an partizipation muttersprachlicher uebersetzer/innen, dementsprechend klingt es uebersetzt krum

wenn es der sozialen revolte in griechenland so gefaellt is es doch eh egal, deutschland macht ja eh nich mit, weil zuwendig rote fahne bei militanten demos in griechenland zu sehen sind, aber wer hat auch eh zeit videos zu glotzen oder pola's erklaerung zur gescheiterten helicopter-flucht zu lesen, obwohl dort kling die uebersetzung etwas anders

dafuer gibt es ja die taz, dort kann man dann von nem todesopfer der boesen terroristen lesen, die es nie gab

nebenbei fuer griechenland zaehlt eh nur die militante grussbotschaft vom commandante "aus" zapata

Und zwar an die werte Frederike von Hangover, die Partisanenkinder in Zwangsanstalten steckte.

Wir haben vorhin mit seinem Anwalt telefoniert und er meinte Victor-Lambrou habe gestanden, dass es seine eigene Entscheidung war mit abzutauchen und dass er jetzt bitte in den richtigen Knast verlegt werden möchte zu Mamou und Papou. Was als "Soap Opera" diffamiert wird, ist vielleicht der Zünder nd der duftet wohl schon.

Die imperialistische Bevormundung endet genau hier, griechische Revolutionäre entscheiden ihre eigenen Kampfformen, sie tanzen zudem ständig Rebetiko und Pogo - auch ohne dich.

Lernt erstmal was griechische Weihnachtsgeister sind, dann fühlt ihr euch auch nichtig ständig für Schäuble beleidigt von den "danklosen Griechen", die ihm Weihnachstkarten verärgern

...muss verdammt nochmal nicht tanzbar sein! Wenn du tanzen willst, dann geh in 'nen verdammten scheiß Tanzverein.

 

Revolution ist das, was nötig ist, damit der Großteil der Menschen nicht von Kriegen dahingerafft und vom Kapitalismus bis auf den letzten Tropfen ausgewrungen und dann weggeworfen wird. Was passiert, wenn lebensbejahende Politik praktisch und mächtig wird kannst du dir in Lyon 1831, Paris 1871, den Räten in Europa 1917-19, in der Machnowschtschina 1917-22, Vietnam 1955-75, der kubanischen Schweinebucht 1961, der Autonomia in den 70ern, im militärisch umstellten Chiapas etc. etc. angucken. – Wer in diesen Zeiten tanzt wird mit Artillerie und Luftwaffe eingeäschert, verbrannt, verraten, gefoltert, erstochen, verschleppt und eingekerkert. – So widerlich das ist, so wahr ist es trotzdem.

(Bedingt) Mitteleuropa 1848, Mexiko 1910-1919, Russland 1917, der Mitteldeutsche Aufstand im März 1921, z.T. Kurdistan seit 1921, Spanien 1933-38, Die Black Panthers ab 1966, Trinidad 1968, Berkley 1969, Chile 1970-73, Angola 1975, Nicaragua 1979, El Salvador 1979, Cochabamba 2000, (Naxaliten seit 2004), Gezi und Okmeydani insb. 2013, Rojava seit 2012.

 

Und dabei auch nicht zu vergessen: An wohl nichts davon war alles gut, und man kann bestimmt über alles davon begründet streiten, und da fehlen immer noch zahllose Bewegungen und ws. ist es auch nicht sonderlich klug, dass mehrheitlich in Form von nationalen Staatennamen aufzuführen, und sowieso ist ja alles komplex.

 

Aber auf jeden Fall: Auch hier stimmt so ziemlich 'Je mächtiger und sozial-revolutionärer, umso harscher die Gewalt der Reaktion'. (Wozu dann noch Geographie kommt [Kuba als Insel z.B.], Macht, Zahl und aktuelle Kapazitäten derer, deren Interessen damit angegriffen werden usw.)

Der von mehreren Diktaturen gefolterte, lang inhaftierte und mehrmals zum Tode verurteilte prominente Widerstandskämpfer Manolis Glezos scheiterte bei dem Versuch Lambros dort in der Psychiatrie mit Spielzeug zu besuchen.

Von der Kundgebung:

https://translate.googleusercontent.com/translate_c?depth=1&hl=de&ie=UTF...

Weitere Aktionen und Demos gab es mindestens in Kavala, Chania, Patras, Volos, Iraklio und Salonika,

Chania Aktion im Fernsehsender auf vimeo und weitere updates:

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Google kriegt Griechisch nicht besonders gut gebacken.

FREIHEIT FÜR LAMBROS!

Long Live Epanastatikós Agónas!

Für die Kinder zum Malen: Επαναστατικός Αγώνας