Über die Weihnachtsfeiertage durfte sich die extrem rechte Rostocker Burschenschaft Redaria Allemannia über einen Hausbesuch der besonderen Art freuen. Wie sowohl der Polizeipresse, als auch dem Facebookprofil der Burschenschaft zu entnehmen ist, drangen über die Weihnachtsfeiertage couragierte Menschen in das Haus ein.
"Im Inneren verstopften sie Abflüsse von Sanitäranlagen und öffneten
anschließend die Wasserhähne. Durch das überlaufende Wasser wurden
Böden und Wände beschädigt. Weiterhin entleerten Sie einen Feuerlöscher
und brachten eine übel riechende Flüssigkeit in einem der Räume aus.
Der Sachschaden beträgt mehrere tausend Euro, gestohlen wurde ersten
Angaben zufolge nichts." [Polizeibericht]
Entdeckt wurde der Besuch wohl erst am 25.12. gegen 21:00 Uhr, als die ersten Burschis aus ihrer familiären Obhut zurückkehrten. Für wieviele Tage bis dahin schon das Wasser in ihren Räumlichkeiten lief, ist den Berichten nicht zu entnehmen, es ist aber davon auszugehen, dass der ein oder andere Nassstaubsauger an seine Leistungsgrenze gekommen ist.
In Rostock sind in jüngster Vergangenheit mehrere rechte Aktivitäten zu verzeichnen gewesen. Die Identitäre Bewegung Deutschland (IB) kündigte an, ihren Hauptsitz und Mailorder nach Rostock zu verlegen (https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Rechtsextreme-Iden...). Zwischen der IB und der Burschenschaft Redaria Allemannia gibt es auch personelle Überschneidungen, insofern kann dieser Anschlag auch als deutlicher Hinweis verstanden werden, dass die IB in Rostock unerwünscht ist und mit allen Mitteln bekämpft wird.
Dieser Fingerzeig richtet sich aber sicherlich auch an die Nazis, die für die jüngsten Aktionen gegen die Projekthäuser des Alternativen Wohnen in Rostock (AWIRO) e.V. (https://linksunten.indymedia.org/de/node/199847) verantwortlich sind . Die Vermummung auf ihrem Mobfoto mag sie vor der Strafverfolgung schützen, jedoch nicht vor antifaschistischer Intervention. ;-)
Bullen PM
Der Einbruch wurde am Sonntagabend gegen 21:00 Uhr festgestellt. Nach bisherigen Erkenntnissen verschafften sich die Einbrecher gewaltsam Zutritt zu dem Haus in der Richard-Wagner-Straße.
Im Inneren verstopften sie Abflüsse von Sanitäranlagen und öffneten anschließend die Wasserhähne. Durch das überlaufende Wasser wurden Böden und Wände beschädigt. Weiterhin entleerten Sie einen Feuerlöscher und brachten eine übel riechende Flüssigkeit in einem der Räume aus. Der Sachschaden beträgt mehrere tausend Euro, gestohlen wurde ersten Angaben zufolge nichts.
Durch den hinzugezogenen Kriminaldauerdienst konnten Spuren gesichert werden, die jetzt ausgewertet werden müssen. Die weiteren Ermittlungen hat die Kriminalpolizei Rostock übernommen.
"Heimwärts e.V."
Laut aktuellem AIB gibt es in Rostock seit Oktober 2016 den „Heimwärts e.V.“, dessen Vereinssatzung der der „IB“ sehr ähnlich ist. Erklärtes Ziel des Vereins sei der Schutz von Identität, Heimat und Kultur. Laut AIB gibt es nicht nur inhaltliche, sondern auch personelle überschneidungen mit der „IB“. Sitz des Vereins ist die Meldeadresse des „IB“-Mitglieds Daniel Fiß. Auch die Kontaktnummer der „IB Deutschland“ seien identisch mit einer unter seinem Namen geführten Telefonnummer. Fiß ist bekannt für Übergriffe auf wiener Antifas, hält Reden auf „IB“-Demos und tritt als stellvertretender Bundesvorsitzender bzw. als Bundessprecher der „IB“ auf.
Erster Vorsitzender des „Heimwärts e.V.“ und Regionalleiter der „IB“ MV ist Hannes Krünägel. Er war auf der „IB“-Demo im Sommer in Berlin und bei der Brandenburger-Tor-Aktion zugegen.
Weiteres Mitglied ist Student Albert Glas, der sich auch mal auf Wahlkampfveranstaltungen der AfD MV zeigt.
Zweiter Vorsitzender ist „Software-Entwickler und Computer-Fachmann“ Daniel Sebbin. Er hat wohl kürzlich ein Objekt im Bahnhofsviertel von Rostock angemietet. „Heimwärts e.V.“ respektive „IB“-Mitglieder geben sich seitdem dort die Klinke in die Hand.
Das AIB vermutet beim „Heimwärts e.V.“ könnte es sich aus diesen Gründen um einen Tarnverein der „IB“ handeln, der vorrangig der Anmietung von Immobilien für die „IB“ dienen soll.
Also Augen auf! Besonders, was die genannten Personen angeht.
Adresse
Ist die Adresse des angemieteten Objektes bekannt?
Hier
Graf-Schack-Straße 7, Rostock
Das komplette obere Stockwerk.