[HRO] Spontandemonstration nach Naziaktion in der KTV

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Etwa 150 Menschen fanden sich am Sonntagabend unter dem Motto "Das Viertel ist sich einig - gemeinsam gegen Nazis" in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt zusammen, um ein Zeichen gegen rechte Umtriebe in ihrem Viertel zu setzen. Anlass war eine am selben Tag vorausgegangene Provokation von Neonazis. Diese waren mittags in einer etwa 20-köpfigen Gruppe vorm Café Median, einem linken Stadtteil- und Wohnprojekt, erschienen und hatten eine Fahne der Antifaschistischen Aktion verbrannt.

 

Der Demonstrationszug startete in der Borwin-Straße, zog über die Fritz-Reuter-Straße und die Margareten-Straße bis zum Margaretenplatz. Die Teilnehmer*innen zeigten sich entschlossen und kämpferisch. Während der Demo wurde Pyrotechnik gezündet, um die Aufmerksamkeit der Anwohner*innen zu erregen. Außerdem waren immer wieder Böller zu hören. Diese sind zwar auch geeignet, Aufmerksamkeit zu erregen, viel mehr jedoch, Angst zu verbreiten. Wir finden es kurzsichtig, mit Böllern um sich zu schmeißen, wenn es Anliegen der Demo ist, um Solidarität im Viertel zu werben. Die meisten unserer Nachbar*innen haben keinen Bock auf Nazis im Viertel - genau so wenig aber auf einen Mob, der böllernd durch die Straßen zieht und ahnungslose Menschen verängstigt. Genoss*innen, bitte bedenkt, was ihr mit Aktionen erreichen wollt und welche Mittel dabei angemessen sind! Wer einfach nur Bock hat, ein paar Böller zu schmeißen, sollte auf Silvester oder andere passende Gelegenheiten warten.


Klar muss auch sein: Diese Sponti darf nicht die einzige Konsequenz der zunehmenden Naziaktivitäten in der Hansestadt sein. Es liegt an jeder*jedem aufmerksam zu sein, sich und andere zu organisieren, und den Faschisten den Weg aus unseren Vierteln zu zeigen. Antifas in die Kampfsportvereine, Antifa in die Offensive!

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Presse dazu:
Am 18.12.2016 gegen 18 Uhr meldete sich ein Hinweisgeber bei der Polizei und teilte mit, dass sich spontan ca. 50 - 70 Personen auf dem Parkplatz einer Netto-Filiale in der Budapester Straße in Rostock sammelten.
Alle Personen waren dunkel gekleidet und teilweise vermummt. Die Personengruppe verließ zügig den Parkplatz und lief über die Borwinstraße und Fritz-Reuter-Straße in Richtung Margaretenplatz, wo sich die Gruppe in mehrere Richtungen verstreute. Beim Zurücklegen der Wegstrecke sollen aus der Gruppe heraus mehrfach Böller und sog. "Bengalos" gezündet worden sein. Durch einen Anwohner wurde beobachtet, dass durch mehrere Personen eine kleine Deutschlandfahne angezündet wurde. Im Rahmen der zeitnah eingeleiteten polizeilichen Fahndungsmaßnahmen konnte die Gruppe nicht mehr festgestellt werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Warum werden keine Spontis gestartet wenn in Groß Klein Flüchtlinge angegriffen werden?

 

Die Rostocker Antifa bleibt nur schön in ihrem KTV-Safespace. (Ich weiß, es wurde eins, zwei mal dazu was gemacht, aber nicht vergleich mit den ganzen Aktionen in der KTV)

In Groß Klein werden im Nachgang solcher Aktionen Geflüchtete oder sogenannte Menschen mit Migrationshintergrund angegriffen. Kritik ist wichtig und richtig und gerne darf darüber geredet werden warum die Unterstützungen von Refugees im Allgemeinen so schlehct ist, aber hier zeugt es von nicht viel Weitsicht.

Solche spontanen Reaktionen sind richtig und wichtig. Die Außenwirkung muss, wie im Artikel beschrieben, aber auch dem Ziel und Zweck angepasst sein.

Eine Sponti durch die Hochburg der Vollnazis in Lütten Klein oder Groß Klein, wäre da durchaus sinnvoller als Reaktion gewesen.

Auch das alte Lied vom Zusammenschluß ist etwas schwierig. Hier in Rostock bewegt sich die Antifaschistische Szene größtenteils als geschlossene Gesellschaft, die wenig Anknüpfungspunkte für Menschen bietet, die nicht zu dem "erlesenen Kreis" gehören. Einfach mal vorbeikommen und Hallo sagen, ist meist schon nicht drin, mitmachen ist noch schwieriger (von der beteiligung an Demos mal abgesehen). Das ist kein Problem alleine in Rostock. Dieses Problem hat "die Antifa" in ganz DE.

Sicherheit hin oder her, mit Verschlossenheit nimmt man sich Potential und bleibt klein, elitär, und wenig "schlagkräftig"

Nur mal zum Nachdenken.

leider zuviele "Baustellen". Für unsere Aktivisten besteht nicht die Möglichkeit an spontane Aktionen teilzunehmen, da wir im äussersten Westen der Republik angesiedelt sind . Der räumlichen Distanz wegen wird es leider auch anderen Genossen so ergehen