Schleswig: AfD Kreisparteitag gestört!

Nebeneingang Hotel Hohenzollern

– AfD Kreisparteitag in Schleswig am 26.11. gestört

– Knapp 30 Gegendemonstrant*innen

– Entschlossene Sponti durch die Schleswiger Innenstadt

 

Trotz strikter Geheimhaltung durch die AfD Schleswig-Flensburg wurde Antifaschist*innen kurzfristig auf den angekündigten Kreisparteitag des angeschlagenen Kreisverbandes aufmerksam und konnten (ohne öffentliche Mobilisierung) spontan 30 Gegendemonstrant*innen zum Hotel Hohenzollern mobilisieren.

 

Das Hotel Hohenzollern ist in diesem Zusammenhang kein unbeschriebenes Blatt: schon mehrfach konnten die RechtspopulistInnen dort ihre menschenverachtende Propaganda verbreiten. Der Hotelier selber zeigt auch direkt nach Eintreffen der Antifaschist*innen auf welcher Seite er steht indem er versuchte zwei Antifaschist*innen ihr Transpi zu entreißen… er wurde jedoch schnell in seine Schranken verwiesen. Eines ist klar: dieses Hotel / Restaurant steht unverhohlen hinter den Rassist*innen der AfD!

 

Die Antifaschist*innen konnten sich vor allen Eingängen des Hotels positionieren und anreisende AfDlerInnen konnten – wenn überhaupt – nur unter wüsten Beschimpfungen und Pöbeleien, und teilweise durch den Einsatz körperlicher Gewalt ihrerseits, in das Hotel gelangen. Einige Rechtspopulisten schafften es allerdings nicht und wurden dann von der Polizei mittels 'einfacher körperlicher Gewalt' ins Hotel gebracht.

 

Vor dem Hotel wurde deutlich Protest gegen die AfD und gesellschaftlichen Rechtsruck zum Ausdruck gebracht: durch Parolen, Transparente, Flyer, Kreide und Aufkleber. Es gab viel positiven Zuspruch von Passant*innen, einige Besucher*innen des zugehörigen Cafés überlegten sich ihren Besuch noch einmal und auch die anwesenden restlichen Gäste zeigten sich größtenteils empört über das Verhalten des Hoteliers.

 

Insgesamt also kein schöner Anfang für einen Parteitag des eh kriselnden Kreisverbandes und zudem auch sicherlich keine gute Publicity für das Hotel. Es darf sich nicht lohnen Rassist*innen Räume für ihre Hetze zur Vefügung zu stellen.

 

Leider war die exakte Räumlichkeit innerhalb des Hotels des Parteitages nicht ausfindig zu machen und so entschlossen sich die Anwesenden zu einer Spontandemonstration einmal durch die Schleswiger Innenstadt und quer über den Weihnachtsmarkt. Diese war – gemessen an der kleinen Teilnehmer*innenzahl – lautstark und entschlossen und ließ auch bleibende Eindrücke in der Innenstadt. Die anwesende Polizei begnügte sich mit der Regelung des Verkehrs (soweit sie dazu in der Lage war).

 

Es bleibt dabei: Nationalismus ist keine Alternative – Make Racists Afraid Again!


Antifaschistische Aktion Flensburg

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unsere Abneigung spüren. Nicht mit Flyer oder Farbe. Buttersäure ist ne Alternative. Und die anwenden, wenn das Hotel gut belegt ist

Antifaschistischer Selbstschutz muss sich endlich wieder Respekt verschaffen. Damit wie früher Unseren Ansagen auch Folge geleistet wird.

ich unterlassen. Die Hotelgäste sind über die politische Orientierung des Hotelbetreibers bestimmt nicht informiert.

Es wurde rund um den Parteitag ein Kriegsdenkmal in Schleswig umgestaltet:

 

https://linksunten.indymedia.org/en/node/200436

 

 

Außerdem sind rund um den Parteitag wohl auch gefälschte Schreiben des Hotels aufgetaucht:

 

http://www.shz.de/lokales/schleswiger-nachrichten/schleswig-falscher-ant... berichtet:

 

Hotel Hohenzollern : Schleswig: Falscher Anti-AfD-Brief sorgt für Ärger
  

Das Hotel entschuldigt sich in einem Schreiben, regelmäßiger Gastgeber der AfD zu sein. Das Schreiben ist gefälscht.

 

 

 
Das „Hohenzollern“ gehört mit 98 Zimmern und bis zu 20.000 Gästen jährlich zu den größten Hotels in Schleswig.

 

Schleswig | „Es ist gut gemacht, das muss man anerkennen“, sagt Uwe Lüth. Das allerdings ist auch das einzig Positive, das ihm mit Blick auf einen Brief einfällt, der zurzeit in vielen Schleswiger Briefkästen landet und seine Unterschrift trägt – aber nicht von ihm geschrieben und verteilt wurde. Im Gegenteil: „Das ist dreiste Urkundenfälschung.“ Mehr will der Inhaber des Hotels „Hohenzollern“ eigentlich auch gar nicht dazu sagen. Dann gebe es ja doch nur wieder Kommentare, auf die er lieber verzichten möchte. Denn der Inhalt des Briefes beschäftigt sich mit einem Thema, das ihn schon länger nervt: Nämlich der Kritik daran, dass in seinem Hotel regelmäßig Veranstaltungen der rechtspopulistischen Partei AfD stattfinden.

 

 

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Das stößt insbesondere linken Gruppierungen immer wieder übel auf. Bei mehreren AfD-Treffen im „Hohenzollern“ hat es bereits Proteste gegeben, nun ist der gefälschte Brief in Umlauf geraten. Das Schreiben liegt den Schleswiger Nachrichten vor, darin ist zu lesen:

„Als alteingesessenes Hotel in Schleswig wollen wir uns (...) bei Ihnen entschuldigen“, beginnt das Schreiben. Im weiteren Verlauf heißt es, dass man zwar „als Traditionshaus für konservative Werte“ stehe und man anfangs auch bewusst der AfD Räume vermietet habe, weil diese auf die Sorgen vieler Bürger eingehe. Inzwischen aber habe man realisiert, dass es sich dabei um eine Partei handele, in der sich „islamfeindliche Menschen, Kriegsbefürworter und Nationalisten, zum Teil sogar offene Rassisten organisieren“. Man sehe sich deshalb in der Verantwortung, solchem Gedankengut nicht weiter Raum zu geben. Dies sei in der Vergangenheit anders gewesen: „Für diesen Fehler möchten wir uns mit diesem Brief aufrichtig entschuldigen.“

Um dem Schreiben einen seriösen Anstrich zu geben, trägt es einen scheinbar echten Briefkopf des „Hohenzollern“ samt Kontaktdaten.

„Das kommt nicht von mir“, sagt Lüth nun auf Nachfrage. Er werde auch weiterhin der AfD Räume vermieten. Allerdings dürften dies nur Veranstaltungen sein, für die öffentlich nicht geworben wird. Denn er habe keine Lust mehr auf Demonstranten vor der Hoteltür. „Ich bin Gastwirt, und die Leute der AfD sind für mich Gäste, mehr nicht. Ich bin politisch neutral“, sagt der Hotelier, der den Vorfall inzwischen der Polizei gemeldet hat.

Auch andere Parteien nutzen die Räume des „Hohenzollern“ regelmäßig für Veranstaltungen. Dass dort die AfD regelmäßig zu Gast ist, will CDU-Fraktionsvorsitzender Holger Ley „nicht weiter kommentieren“. Sein Kollege von der SPD, Stephan Dose, wird da schon deutlicher: „Ob das ,Hohenzollern‘ seine Räumlichkeiten für die AfD zur Verfügung stellt, ist allein Entscheidung der dortigen Geschäftsführung. Man muss dann aber auch damit leben, dass andere Parteien nicht im gleichen Haus tagen wollen. Gleichwohl sind alle demokratischen Parteien in der Pflicht, die AfD als das darzustellen, was sie ist, nämlich eine rechtspopulistische Partei ohne Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen.“

Das sieht Frank Hansen, der Vorsitzende des AfD-Kreisverbandes, erwartungsgemäß ganz anders. Er bedauert, dass immer wieder Gastwirte unter Druck gesetzt würden, die der Partei Räume vermieten. „Dabei wollen sie doch nur Geschäfte machen und wir Politik.“ Dass die AfD kaum noch die Möglichkeit habe, sich in der Öffentlichkeit zu treffen, „hat mit Fairness nichts zu tun“.