Rom: Konferenz der „Alliance for Peace and Freedom“ in Rom (12.11.2016)

APF-Kongress "United against immigration and terrorism" in Rom am 12.11.2016

Für den 12. November 2016 hat die extrem rechte Partei „Alliance for Peace and Freedom“ (APF) einen Kongress unter dem Motto „United against Immigration and Terrorism“ in Rom (1, 2) angekündigt. Bei der Partei APF handelt es sich um eine „Partei auf europäischer Ebene“, einem Bündnis politischer Parteien die bzw. das auf Ebene der Europäischen Union politisch tätig ist.

 

Die „Alliance for Peace and Freedom“ wurde im Februar 2015 gegründet und besteht aus Parteien und Vertretern der extremen Rechten aus rund einem Dutzend europäischer Länder. Dazu zählen die Länder Deutschland (NPD/Udo Voigt, Jens Pühse, u.a.), Frankreich (Olivier Wyssa), Griechenland (Chrysi Avgi), Zypern (Ethniko Laiko Metopo), England (British Unity/Nick Griffin), Italien (Forza Nuova/Roberto Fiore), Belgien (Mouvement Nation/Hervé van Laethem), Dänemark (Danskernes Parti/ Daniel Carlsen), Schweden (ehem. Svenskarnas parti/Stefan Jacobson), Slowakei (Kotleba – Ľudová strana Naše Slovensko) Tschechien (Dělnická strana sociální spravedlnosti/Thomas Vandas) und Spanien (Democracia Nacional/Gonzalo Martin Garcia).

 

Ihre Parteistrukturen und -organisationen begann die APF in diesem Jahr verstärkt aus- und aufzubauen. So eröffnete sie ihren Sitz am Square de Meeus in Brüssel am 19. April 2016 und benannte ihn „Georgios und Manos Centre“ - nach den im November 2012 erschossenen „Golden Dawn“ Mitgliedern Giorgos Fountoulis und Manolis Kapelonis. Anwesend waren bei der Eröffnung ihres Parteisitzes Roberto Fiore, der Präsident der APF und Vorsitzende der extrem rechten Forza Nuova aus Italien, Nick Griffin, als Vizepräsident der APF und ehemaliger Vorsitzender der "British National Party", Georgios Epitideios, der neben Lampros Fountoulis und Eleftherios Synadinos einer der drei Europaabgeordneten der griechischen „Goldenen Morgenröte“ ist (1), und sein Assistent Konstantinos Boviatsos.

In dem am 30.11.2015 gewählten Exekutiv-Ausschuss der „Alliance for Peace and Freedom“ sitzen des weiteren, als zweiter Vizepräsident, Artemis Matthaiopoulos, als Generalsekretär Stefan Jacobsson, Jens Pühse, Tomáš Vandas (1, 2)   , Gonzalo Martin Garcia (1, 2 ), Daniel Carlsen (1, 2), Hervé van Laethem(1, 2) und Olivier Wyssa.

(Personalstrukturen der APF lassen sich hier einsehen.)

 

Der CasaPound Italia Anhänger Konstantinos Boviatsos ist gleichzeitig der zweite Vorsitzende der APF nahestehenden Stiftung „Europa Terra Nostra e.V“(1), die im Juli 2016 inszeniert wurde und ihren Sitz in der NPD-Zentrale in Berlin hat. Die Stiftung „Europa Terra Nostra e.V.“ wurde schon Mitte 2015 in Berlin gegründet, aber erst im Januar 2016 in das Vereinsregister eingetragen. „Europa Terra Nostra e.V. wird von dem Schweden Dan Eriksson geleitet. Dieser fungierte bei der rechtsradikalen schwedischen Partei „Svenskarnas Parti“ (SvP) als Auslandsbeauftragter. Die „Partei der Schweden“ war 2008 aus der „Nationalsozialistischen Front“ hervorgegangen. 2014 leitete Dan Eriksson mit zwei seiner Partei-Kameraden eine Homepage, die Reisen in die Ukraine zur Unterstützung von Swoboda und dem 'Rechten Sektor' organisierte. (!) Mittlerweile lebt Eriksson in Berlin und sein Kamerad Stefan Jacobsson, der ehemalige Parteivorsitzender der im Mai 2015 aufgelösten „Svenskarnas Parti“, ist zum Generalsekretär der „Alliance for Peace and Freedom“ avanciert.

Als weitere Führungsmitglieder gibt die Stiftung „Europa Terra Nostra e.V.“ Nicola Cospito von der „Forza Nuova“ aus Italien und Ramiro Otero von der „Democracia Nacional“ aus Spanien an.

Einzusehen hier.

 

Für das Jahr 2016 erfreute sich die „Alliance for Peace and Freedom“ über staatliche Zuschüsse in der Höhe von 400.000 Euro. (1, 2) Ihre Zusammenkünfte und Kongresse (1, 2) lassen sie sich ebenfalls aus EU-Töpfen finanzieren.

 

Für den anstehenden Kongress am 12. November in Rom sind folgende Redner angekündigt:

Roberto Fiore , Präsident der APF und Parteichef der „Forza Nuova“.

Udo Voigt, Europaabgeordneter der NPD

Stefan Jacobsson (APF-Generalsekretär und ehemaliger Parteichef der Mitte 2015 aufgelösten Partei "Svenskarnas Parti" (SvP - Partei der Schweden)

Nick Griffin, als Vizepräsident der APF.

Lahoud Lahdo, als Vertreter der in Belgien lebenden SyrerInnen (1, 2)

Marian Kotleba, Präsident der „Kotleba – Volkspartei Unsere Slowake“ -“Kotleba – Ľudová strana Naše Slovensko“ (Ľ SNS)  und seit Dezember 2013 Landeshauptmann der Provinz Banská Bystrica.

 (Zu Marian Kotleba folgende Artikel: Werdegang eines Hetzers, Wenn ein Neonazi Gouverneur ist, Neo-Faschisten im Parlament

Des weiteren: Marian Kotleba – Facebook site, Marian Kotleba – Twitter, Kotleba Banik Ostrava hooligans proti imigrantom/utecencom a Islamu.utok na moslimov)

Die angekündigten Redner auf der Liste für Rom sind somit teilweise mit den Personen identisch, die schon am letzten Wochenende auf dem „Freiheitlichen Kongress 2016“ in Norddeutschland unter dem Motto „Reconquista oder Untergang – Europa im Widerstand und Wandel“  redeten. Eingeladen hatten zu dem Kongress vom 21. bis 23. Oktober 2016 die Stiftung „Europa Terra Nostra e.V.“, die „Deutschen Stimme“ , das „Bildungswerk für Heimat und nationale Identität e.V.“  und das Magazin „Gegenlicht“

Am 21.10.2016 eröffnete Dan Eriksson, der Vorsitzende der Stiftung „Europa Terra Nostra e.V.“, die Tagung. Der Europaabgeordnete Udo Voigt von der NPD präsentierte im Anschluss eine Foto-Ausstellung über Syrien unter dem Titel „Syriens Vermächtnis – Wiege der Zivilisation“ und einen Reisebericht über Syrien.

Am 22.10.2016 redeten Dan Eriksson, Udo Voigt, Nick Griffin, Daniel Friberg aus Schweden (Mitbegründer des "Arktos Verlag") und Dr. Milan Uhrik aus der Slowakei (stellvertretender Parteivorsitzender der „Kotleba – Volkspartei Unsere Slowakei“ und Mitglied des Nationalparlaments.)

Am 23.10.2016 redeten William Johnson, der Vorsitzender der "American Freedom Party", Thorsten Thomsen von der NPD-nahen Stiftung „Bildungswerk für Heimat und nationale Identität“, Peter Schreiber, der Chefredakteur der NPD-Presseorgans „Deutsche Stimme“ und Arne Schimmer, der ehemalige Chefredakteur der extrem rechten Zeitschrift „Hier und Jetzt“. Das Erscheinen der „Hier und Jetzt“ wurde im Frühjahr 2013 eingestellt. Schimmer wurde auf dem Kongress als Vertreter einer bisher unbekannten Zeitung mit dem Namen „Gegenlicht“ vorgestellt. Ob es sich um die Nachfolge von „Hier und Jetzt“ handelt ist unklar.

Weitere Vorträge gab es von dem emeritierten Professor Kevin McDonald  von der California State University, Long Beach, und von dem ehemaligen amerikanisch-kroatischen Professor Dr. Tomislav Sunic. Den Vortrag von Sunic kann man hier auf „Nordland.TV“ sehen:

Ebenfalls sprach der Auslandssprecher der „Syrischen Sozial-Nationalen Partei“ (SSNP) (1, 2, 3)   Hassan Sakr. Der 1969 geborene Sakr wurde von Peter Schreiber, dem Chefredakteur der „Deutsche Stimme“, eingeführt und von dem NPD-Funktionär Sascha Roßmüller übersetzt. Die Rede Hassan Sakr kann man hier auf „Nordland.TV“ sehen.

Der Kongress wurde über einen YouTube-Kanal von „Europa Terra Nostra e.V.“ in Echtzeit übertragen. Laut der NPD-site sollen etwa 750 ZuschauerInnen weltweit den Kongress in dieser Form online verfolgt haben. „Europa Terra Nostra e.V.“ kündigte an dieses technische Verfahren in Zukunft öfters anwenden zu wollen. Für diese Technik waren allen Anscheins Dan Eriksson (1, 2, 3) und Magnus Söderman (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9) verantwortlich. Dan Eriksson ist Chefredakteur der schwedischen Webseite "Motgift" (1, 2, 3, 4, 5, 6), die er mit Jonas De Geer (1, 2) und Magnus Söderman vor drei Jahren gründete und die mit einem eigenen Internet-Radio und Web-TV operiert. Seine Erfahrungen mit elektronischen Medien nutzte er für eine Firmengründung in Deutschland im November letzten Jahres. Er meldete in Berlin die „JoMaDa Medien UG“ an und ließ das Unternehmen im Handelsregister eintragen. Als Geschäftsanschrift der „JoMaDa Medien UG“ gibt das Handelsregister die Haubachstraße 40 in Berlin Charlottenburg an. Ob „JoMaDa“ für die drei Vornamen Jonas (De Geer), Magnus (Söderman) und Dan (Eriksson) von den "Motgift"-Betreibern steht ist nicht bekannt.

Das Netzwerk der „Alliance for Peace and Freedom“ wird sich mit Sicherheit in Zukunft noch weiter mit EU-Geldern ausbauen und versuchen in den trans-nationalen Beziehungen zwischen den extrem rechten Parteien und Gruppierungen in Europa und darüber hinaus eine Rolle zu spielen. Dabei ist davon auszugehen, das jede rechte Fraktion sich das größtmögliche Stück aus dem abfallenden Kuchen heraus schneiden will. Es bleibt abzuwarten wie sich die APF entwickelt. Der nächste Schritt von ihr wird die Tagung am 12. November 2016 in Rom sein.

 

(Heiko Koch 30.10.2016)

 

 


Artikel:

Blick nach Rechts: Treffen europäischer Nationalisten (!)

Antifa Info-Blatt: „Alliance for Peace and Freedom“ und „Europa Terra Nostra“ (!)

 

 

Rechte Internet-Links zur weiteren Recherche:

Alliance for Peace and Freedom (APF) (1, 2, 3)

 

Europa Terra Nostra (1, 2, 3)

Nick Griffin (1)

Daniel Carlsen (1, 2, 3, 4)

Svenskarnas parti (SvP) – Youtube.Kanal

 

Daniel Friberg (1, 2, 3, 4, 5)

Stefan Jacobson (1, 2)

 

Motgift (1, 2

Dan Eriksson (1, 2)

Magnus Söderman (1, 2, 3)

Manifestation mot svenskfientligheten, 2013 - Magnus Söderman

Bericht mit Foto von Magnus Söderman.

 

Hervé van Laethem (1, 2)

 

Milan Uhrik

Jens Pühse

 

 

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Filme von der Konferenz


Hassan Sakr - DER KRIEG IN SYRIEN – Berichte aus erster Hand 

Das böse Erwachen“ Milan Uhrik - Slowakei  

Dr. Tomislav Sunic - Europäische oder völkische Identität?  

Udo Voigt „Wer sind die Feinde Europas?“

Prof. Dr. Kevin B. MacDonald - Die feindlichen Eliten stürzen

Nick Griffin - Reconquista: Der Einhundertjährige Krieg  

Nick Griffin: "Populist Revolts - What Is To Be Done"

 Dan Eriksson: Har vi redan vunnit? (Swedish)

Zum Tode von Frank Schwerdt

DS-TV 30-16: „Die Rückkehr der echten Rechten“ – Im Gespräch mit Daniel Friberg

 

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...kann man hier finden.

 

Magnus Söderman - Tattoo

Magnus Söderman von "Motgift"

Der Kongress von "Europa Terra Nostra e.V." fand in Wismar statt:

Dank EU-Geldern: Rechtsextreme tagen in Wismar

Internationaler Neonazistischer Kongress in Gägelow