Etwa 400 Menschen haben sich, trotz kurzfristiger, nur viertägiger Mobilisierung, am 3. Oktober 2016 an einer Bündnisdemonstration mit anschließenden Protesten in Stuttgart-Cannstatt beteiligt. Anlass war eine Ende vergangener Woche bekannt gewordene Veranstaltung der rechtspopulistischen AfD in städtischen Räumen. Zur Demonstration aufgerufen hatte des Bündnis „Stuttgart gegen Rechts“, dem neben verschiedenen Parteigliederungen, Gewerkschaftsjugenden und anderen, auch wir angehören.
Der 3. Oktober in Cannstatt
Nach einer gemeinsamen Auftaktkundgebung mit Redebeiträgen u.a. zum bundesweiten Rechtsruck und dem Antifeminismus der AfD, auf dem Marktplatz zog die Demonstration über den Wilhelmsplatz lautstark vor den Kursaal. Trotz weiträumiger Absperrungen durch die Polizei gelang es den DemonstrantInnen im Laufe des Nachmittags bis zum Kursaal vorzustoßen. BFE und Einsatzhundertschaft gingen aggressiv gegen die Kundgebung vor, zerstörten mehrere Transparente, wurden aber letztlich aufgrund der anwesenden Presse zurück gepfiffen.
Während im Inneren des Kursaals ein Teil der Stühle leer blieb und sich AfD-Stadtrat und ex-FDP'ler Klingler über die Proteste echauffierte, nahmen sich die anwesenden DemonstrantInnen vor der Halle nach Beginn der AfD-Veranstaltung nochmals die Straße und zogen unter viel positivem Feedback von PassantInnen mit einer Spontandemonstration zum Cannstatter Wilhelmsplatz.
Ausblick
Wir haben es mittlerweile geschafft, dass sich die Rechtspopulisten hinter einer Doppelreihe Hamburger Gitter und mehreren Hundertschaften, darunter BFE und Reiter, verschanzen müssen und keine Veranstaltung ohne massiven antifaschistischen Protest vonstatten gehen kann. Die Tatsache, dass ausschließlich Parteimitgliedern der Zugang zum Kursaal ermöglicht wurde und die Veranstaltung trotz langer Planung erst kurzfristig beworben wurde unterstreicht dies ebenfalls.
Auch wenn es uns aktuell nicht gelingt die massiv durch gepanzerten Polizeieinheiten geschützten Veranstaltungen der Rechten zu verhindern, werden wir weiterhin überall wo offen faschistische Strukturen oder rechte Akteure wie die AfD auftreten wollen, lautstark und mit vielfältigem Protest
antworten…
Apropos vielfältiger Protest:
Bereits in der Nacht zuvor scheinen die zwei AfD-Stadträte Eberhard Brett und Alexander Beresowski Besuch bekommen zu haben. Aufgrund „komplett zerstörter Autos“ mussten diese den Weg nach Cannstatt heute vermutlich mit den Öffentlichen antreten.
Dran bleiben. Keine Ruhe der AfD!
Danke
vielen dank das mal wieder nur einfarbige Fahnen bei euch gewünscht und erduldet werden. Macht die sache leichter sich in andere Richtungen zu organisieren und umzuschaun wo auch noch dunklere Fahnen willkommen sind. Weiter so.
*Ironie OFF
Hä?
Woraus schließt du das keine Anarchistinnen und Anarchisten auf dieser Demo / den Protesten, willkommen waren?
Konkret?
Welche Farben hättest denn gerne? Etwas konkreter wäre toll! Schwarz-Rot-Gold? Sicher nicht, und das ist gut so! Schwarz-Rot? Bring einfach eine mit, sind sicherlich geduldet! Pace-Fahnen? Warum niicht? Nur weil ein Großteil der TeilnehmerInnen klar kommunistisch geprägt sind und demnach rote Fahnen tragen bedeuted das doch lange nicht dass andere fortschrittliche Symbolik unerwünscht ist. Also anstatt rummeckern und unhaltbare Behauptungen aufzustellen das nächste mal einfach selbst ne mehrfarbige Fahne mitbringen.
Genosse in U-Haft
Ein Genosse wurde am Rande offenbar festgenommen und sitzt jetzt in U-Haft!
Solidarische Grüße an ihn!