Von Speznas zu Pegida

Hat der Militärgeheimdienst der Russischen Föderation direkten Einfluss auf die Führung von Pegida? Jedenfalls ist hiermit nachgewiesen, dass Pegida-Vize Siegfried Däbritz zwei Dresdner Systema-Trainer schon vor der Gründung von Pegida kannte. Systema ist die Kampfsportart der Speznas, also des Spezialeinsatzkommandos des Militärgeheimdienstes Russlands. Systema-Kampfsportschulen gelten als Aktionsfeld des Geheimdienstes. Die Verbindung zwischen Systema und dem Pegidaorgateam könnte die kremlnahe Ausrichtung Pegidas in geopolitischen Fragen und die Wirkung Pegidas als Destabilisator der EU erklären. Siegfried Däbritz ist nicht der einzige Kontakt aus der Dresdner Systema-Kampfsportschule in die "Bewegung".

(Den Text gibt's auch hier als Radiobeitrag.)

 

Wir sind im Dresdner Stadtteil Pieschen, Leipziger Straße 112. Ein Parkplatz, daneben ein Gebäude. Unten ist ein Laden für Getränke und Billgartikel. Eine Etage höher sitzt eine Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien. Ganz oben ist ein Kampfsportklub für Kinder und Erwachsene. Es ist ein Wochentag kurz vor 18:00 Uhr. Eltern holen ihre 6-jährigen Kinder vom Kampfsport ab. Erwachsene kommen zum Kampfsporttraining. Passanten sind unterwegs. An diesem Ort befindet sich die mögliche Schnittstelle zwischen Spezialeinsatzkommando des Militärgeheimdienstes der Russischen Föderation, kurz Speznas, mit den Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes, kurz Pegida. Doch der Reihe nach:

Spezialeinsatzkommandos des Militärgeheimdienstes, auf russisch специального назначения (Spezialnowo Nasnatschenija), kurz Speznas, gab es schon zu Sowjetzeiten. Speznas-Einheiten waren für den Einsatz auf der anderen Seite der Front vorgesehen. Sie waren beispielsweise 1979 an der Ermordung des damaligen afghanischen Präsidenten Hafizullah Amin beteiligt. Diese Aktion damals machte den Weg frei für die sowjetische Militärintervention in Afghanistan. Auch heute gibt es noch Speznas-Einheiten. An der Besetzung der vormals ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland sollen Speznas-Einheiten als "Grüne Männchen" beteiligt gewesen sein. Weil Speznas-Einheiten zur besonderen Verwendung gedacht waren und sind, erhielten und erhalten deren Mitglieder natürlich auch eine besondere Ausbildung, zu der auch Kampfsport gehört. Eine besondere Kampfsportart der Speznas-Einheiten wiederum heißt Systema. Systema soll der Legende nach aus einer altslawischen Kampfkunstart entstanden sein. Ein früheres Mitglied der Speznas der Sowjetunion, Mikhail Ryabko, hat den Systema-Kampfsport aus den Speznas-Einheiten herausgebracht. Es wurden Systema-Kampfsportschulen gegründet, nicht nur in Russland, sondern weltweit. Die Systema-Trainer für diese Kampfsportschulen wurden und werden von dem ehemaligen Speznas-Mitglied Mikhail Ryabko ausgebildet. Sie müssen von ihm autorisiert werden. Dazu gibt es zahlreiche Seminare. Mikhail Ryabko wohnt in Moskau. Sein Sohn Daniil Ryabko gibt außerdem Systema-Seminare. Ausschnitte dazu kann man bei Youtube anschauen. Systema ist ein Nahkampfsport. Die Benutzung von Waffen wie Messern spielt eine wichtige Rolle. Der wichtigste Systema-Trainer in Deutschland heißt Andreas Weitzel und trainiert in Augsburg. Andreas Weitzel wurde auch von Mikhail Ryabko ausgebildet. In einem Kampfkunstforum schreibt ein Nutzer mit Namen Andreas Weitzel über den Ober-Systema-Trainer Mikhail Ryabko:
"Michail Ryabko hat sehr viele Messerangriffe beim Ausüben seiner Pflichte als Mitglied der Spezialeinheit erlebt. Und überlebt, was man von vielen seiner Gegner nicht behaupten kann. Er hat Spuren von zahlreichen Schnitt- und Schußwunden am ganzen Körper und weiß sehr genau, was ein realer Kampf auf Leben und Tod ist. Daher gehört die Annahme, daß man im Kampf verletzt bzw. verwundet wird, zu den festen Regeln im Systema. So ist die Realität. Aber die Frage ist nicht, ob man getroffen wird, sondern wie schlimm, wie man damit umgeht, und welche Konsequenzen das für den Gegner bedeutet." [1]
Eine weitere wichtige Person in der weltweiten Systema-Szene heißt Vladimir Vasiliev. Vladimir Vasiliev wurde auch von Mikhail Ryabko ausgebildet und ist heute Systema-Trainer in Toronto, Kanada.

Der Russlandkenner Boris Reitschuster hat Systema ein Kapitel in seinem im April 2016 erschienenen Buch "Putins verdeckter Krieg - Wie Moskau den Westen destabilisiert" gewidmet. Dabei bezieht er sich auch auf Geheimdienstquellen eines nicht näher genannten Geheimdienstes, die ihm für sein Buch vorlagen. Gegenüber coloRadio sagte Reitschuster: [2]
"Nach Geheimdiensterkenntnissen werden diese Kampfsportklubs genutzt, um dort Schläfer anzuwerben, Männer, die man ausbilden lässt in Moskau und die dann hier für den Fall eines Falles bereit sind, um auf Moskaus Befehl aktiv zu werden."

Dass sich einige Systema-Kampfsportler auf die Speznas der sowjetischen bzw. russischen Geheimdienste beziehen, zeigt auch der Ablaufplan eines Systema-Trainingslagers der Leipziger Systemagruppe im Sommer 2016 in Hřensko in der Böhmischen Schweiz. Dieses stand unter dem Motto "Like a Kosak". Auf dem Plan stand: "Geschichtliches und Traditionen der Kosaken - Geschichtliches und Informationen über die Speznas" [3] Es besteht hier also der Bezug auf zwei Traditionsstränge: Mit den Kosaken auf das zaristische Russland und mit den Speznas auf die Sowjetunion.

Natürlich, nicht alle Systema-Kampfsportler sind Schläfer Putins, aber in diesem Dresdner Fall, der im Folgenden genauer erklärt wird, könnte dies zutreffen. Warum, das hören wir gleich. Laut Reitschusters Buch "Putins verdeckter Krieg" dienen die Systema-Kampfsportschulen nicht nur zur Anwerbung von Schläfern, sondern auch zum Erhalt von Informationen. Dazu sind Kampfsportschulen nicht der schlechteste Ort. Wer vor allem macht gerne Kampfsport? Einmal Polizisten, für ausländische Geheimdienste eine wichtige Gruppe. Zum anderen machen Männer Kampfsport, die im Sicherheitsgewerbe arbeiten. Hier gibt es Übergänge in halb-legale Milieus.
Auf der Facebook-Freundesliste des ehemaligen Speznas-Mitglieds und jetzigen Systema-Ober-Trainers Mikhail Ryabko stehen auch zwei Dresdner: [4]
Perry Otte und Sebastian Z.. Perry Otte steht zusätzlich auch auf der Facebook-Freundesliste des erwähnten Vladimir Vasiliev aus Toronto in Kanada. [5] Der Dresdner Sebastian Z. wiederum steht zusätzlich auf der Facebook-Freundesliste von Andreas Weitzel aus Augsburg. [6] Doch wer sind Perry Otte und Sebastian Z.?

Perry Otte ist Chef der anfangs erwähnten Kampfsportschule auf der Leipziger Str. 112 in Dresden-Pieschen. Dienstags und donnerstags wird hier von 18:00 bis 19:30 Uhr Systema-Kampfsport trainiert und das seit ungefähr dem Jahr 2010 herum. Anfangs waren unter den Systema-Trainierenden in Pieschen mehr Polizisten, jetzt sind es mehr Männer aus dem Sicherheitsgewerbe. Sebastian Z. arbeitet hauptberuflich in einer Handy-Werkstatt, ist aber in Dresden-Pieschen soetwas wie ein Co-Trainer für Systema.

Ein Blick auf Bastis, also Sebastian Z.s, Facebookseite zeigt erstmal keine öffentlich sichtbaren Facebookfreunde. Aber dafür werden manche seiner Facebookfreundschaften bei seinen Facebookfreunden angezeigt. Facebookfreundschaften können so trotzdem erkannt werden. Eine seiner Facebookfreundinnen gibt an, bei der Bundeswehr zu arbeiten. Andere seiner Facebookfreunde sind mit den wichtigsten Personen von Pegida befreundet. Einige seiner Beiträge werden von Pegida-Vize Siegfried Däbritz geliked. Also eine öffentlich bekannte Person, Däbritz, markiert Beiträge einer öffentlich unbekannten Person, Sebastian Z., mit "gefällt mir". Ein starkes Indiz also dafür, dass beide sich persönlich kennen. Wie Sebastian Z. zeigt auch Siegfried Däbritz seine Facebookfreunde nicht öffentlich. Sebastian Z. hat auch einen Account bei VKontakte. VKontakte ist ein soziales Netzwerk, sehr ähnlich dem Facebook, aber aus Russland. Auf VKontakte hat Sebastian Z. zwei Freunde. Der eine VK-Freund lässt sich über Youtube als Waffennarr identifizieren. Der andere von beiden VK-Freunden von Sebastian Z. heißt Siegfried Däbritz, ist also der Pegida-Vize. Pegida-Vize Siegfried Däbritz und Sebastian Z. kennen sich also. Sebastian Z. gefällt auf Facebook außerdem das Restaurant Stumpfs Hof Altkötzschenbroda in Radebeul. Die Facebookseite von Stumpfs Hof wiederum wird auch von Pegidisten geliked. Der Bruder des Betreibers ist mit Personen des Pegida-Orgateams befreundet und das wohl schon eine ganze Weile. Auf Facebook finden sich Fotos von Lutz Bachmann und Siegfried Däbritz in Stumpfs Hof von vor der Pegidazeit. [7] Die Suburbian Foxes, eine American-Football-Mannschaft aus Radebeul, in der Siegfried Däbritz mitspielt, wurden 2 Jahre von "Stumpfs Hof" gesponsert. In der Vergangenheit fanden auch Treffen des Pegida-Orgateams im Stumpfs Hof in Radebeul-Közschenbroda statt.

Dresdens Systema-Co-Trainer Sebastian Z. steht auch auf der Facebookfreundesliste von Ines-Claudia Gemeinert. Ines-Claudia Gemeinert ist seit dem 1. Spaziergang bei Pegida dabei und sprach jüngst am 12. September von der Pegidabühne, dass sie in Nordrhein-Westfalen die Hölle gesehen hätte. [27] Auf ihrer VKontakte-Seite wünscht sie am 7. Oktober Herrn Putin "Alles Gute zum Geburtstag."

Der Dresdner Chef-Systema-Trainer Perry Otte arbeitet hauptberuflich als Kampfsporttrainer und Chef der Kampfsportschule in Dresden-Pieschen. Er unterrichtet noch eine andere Kampfsportart. Er vertritt als Vorstand einen Kampfsportverein und ist Mitgeschäftsführer eines kleinen Kinderbuchverlages. Auch Perry Otte zeigt seine Facebookfreunde nicht öffentlich. Aber auf Facebook gibt es Fotos des jetzigen Pegida-Vize Siegfried Däbritz, die von Perry Otte kommentiert wurden, Fotos, die im Januar [8] bzw. Juli 2014 [9] von Perry Otte kommentiert wurden, also in einer Zeit, in der es Pegida noch nicht gab und in der Siegfried Däbritz noch keine öffentlich bekannte Person war. Desweiteren kommentierte Siegfried Däbritz Facebookbeiträge von Perry Otte. In der Zeit vor Pegida kannten sich also schon der Systema-Trainer Perry Otte und der jetzige Pegida-Vize Siegfried Däbritz. Und Siegfried Däbritz kennt auch gleich beide Dresdner Systema-Trainer, also die Trainer einer Kampfsportart, die aus den Spezialeinsatzkommandos des sowjetischen bzw. russischen Geheimdienstes hervorgegangen ist. Perry Otte mag auf Facebook auch "Angels Tabeldance Dresden", eine Nachtbar am Dresdner Hauptbahnhof. Als Betreiber des Angels Dresden findet man die "AB Erste Beteiligungsverwaltungs GmbH". Diese GmbH, der Verbindungen zu dem Motorradklub Hells Angels nachgesagt werden, betreibt auch die "Angels Tabeldance Nachtbar" auf der Dessauer Straße in Leipzig. Letztere ist der Nachtklub, in dem früher der jetzige Pegida-Anführer Lutz Bachmann gearbeitet hat, wie die Sächsische Zeitung am 2. Dezember 2014 in einem Artikel mit der Überschrift "Das krumme Leben des Pegida-Chefs" schrieb. [10] Systematrainer Perry Otte steht außerdem bei einem AfD-Mitglied auf der Facebookfreundesliste und bei Leuten, die mit gegenwärtigen und ehemaligen Mitgliedern des Pegida-Orgateams befreundet sind.

Eine weitere Facebookfreundschaft von Systema-Trainer Perry Otte ist sehr interessant. Die Facebookfreundschaft zu Mikis Chawales. Der 47-jährige Mikis Chawales hat sowohl einen Facebook-Account als auch einen VKontakte-Account. Die Themen auf beiden Seiten: Russland, Kapitalismus, Frieden, Ukraine, Reichsbürger, Bilderberger, TTIP und wieder Russland. Die Ausrichtung hierbei ist pro Putin. Ein Bisschen erinnern Mikis Chawales Veröffentlichungen inhaltlich an die Anonymous-Facebookseite von Mario Rönsch. Auf der Facebookfreundesliste des Systema-Trainer-Freundes Mikis Chawales stehen die wichtigen Namen der putinistischen Querfront: Frank Geppert, Endgame-Organisator aus Halle; Alex Quint und Jana Witschetzky, die beiden Wir-sind-Deutschland-Organisatoren aus Dresden; Markus Johnke, früher Montagsmahnwachen für den Frieden Leipzig, jetzt Legida; Evelin Piètza; Kathrin Oertel, ehemalige Pegida-Frontfrau; ein Youtubefilmer mit geistiger Nähe zu Pegida und Putin; Marcel Wojnarowicz, Sänger der Verschwörungs-Querfront-Hip-Hop-Band Bandbreite aus Duisburg und der ehemalige Pegida-Redner Edwin Wagenveld, der z.B. mit Tatjana Festerling in Bulgarien paramilitärische Bürgerwehren traf, welche Jagd auf Flüchtlinge machen. [11] Außerdem steht auf Mikis Chawales Facebookfreundesliste Ronald Weckesser, ehemalger Landtagsabgeordneter der Partei Die Linke in Sachsen; Achim Exner von der AfD Dresden und ehemaliges Mitglied des Pegida-Orgateams und natürlich steht dort sein 7 1/2 Jahre älterer Bruder Nicos Chawales.

Nicos Chawales, der zu DDR-Zeiten im Uranbergbaubetrieb der Wismut arbeitete, ist heute öffentlich bestellter Vermessungsingenieur mit Büro in Dresden-Strehlen. Bei den Oberbürgermeisterwahlen am 7. Juni 2015 in Dresden trat ja die damalige Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling an. Bei diesen sächsischen Kommunalwahlen gab es im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge einen ähnlich unabhängigen Kandidaten wie Festerling: Nicos Chawales als Kandidat für den Landrat. Nicos Chawales trat mehrfach als Redner auf bei verschiedenen rechten Kundgebungen, in Wilsdruff,  in Freital, in Dippoldiswalde, dort auch bei Pegida Dippoldiswalde, bei "Ottendorf-Okrilla steht auf", bei "Dresden-Strehlen wehrt sich gegen Politikversagen", in Görlitz, in Bautzen usw.. [12] Nicos Chawales hatte auch gegen den Besuch von Angela Merkel in Heidenau demonstriert, als die Bundeskanzlerin am 26. August 2015 die Flüchtlingsnotunterkunft nach den damaligen Ausschreitungen besuchte. [13] Nicos Chawales war im Oktober 2015 bei der Souveränitätskonferenz in Berlin mit Jürgen Elsässers, Götz Kubitschek und Karl Albrecht Schachtschneider, wo die Initiative "Ein Prozent für unser Land" vorbereitet wurde. [14] 2016 engagiert sich Nicos Chawales auch beim Leipziger Pegidaableger Legida. [15] Nicos Chawales schrieb im August 2016 auf Facebook: "und wenn es Not tut und NICHTS mehr hilft, werde ich auch töten. Garantiert!" [16] Daraufhin bekam er Hausbesuch von der Kriminalpolizei. [17] Außenpolitisch steht, wie ein Blick auf seine Facebookseite zeigt, auch Nicos Chawales auf Kremllinie. Nicos Chawales ist nicht ganz so bekannt wie Lutz Bachmann, Tatjana Festerling oder Siegfried Däbritz. Er ist ja auch nicht im Pegida-Orgateam. Aber er spielt eine sehr wichtige Rolle in der putinistischen Querfrontszene, bei der Vernetzung unterschiedlicher Initiativen. Auch er ist mit dem ehemaligen Montagsmahnwachen-Aktivisten und späteren Wir-sind-Deutschland-Organisator Alex Quint befreundet, welcher außenpolitisch auch die Linie des Kremls vertritt.

Nochmal zurück zu Nicos unbekannteren Bruder Mikis Chawales. Mikis Chawales und der Dresdner Systema-Trainer Perry Otte kannten sich schon vor der Zeit von Pegida und Montagsmahnwachen für den Frieden. Mikis Chawales betreibt einen kleinen Computerladen in der Dresdner Äußeren Neustadt. Seine Firma bietet auch Hilfe bei der Erstellung von Webseiten an, bei Design und Programmierung. Dazu wird auf der Firmenhomepage von Mikis Chawales unter dem Stichpunkt "Referenzen" auch auf Seiten verwiesen, an denen die Firma von Mikis Chawales mitgewirkt hat. [18] Darunter steht eine ehemalige Kampfsportseite mit der Adresse: wt-schule-dresden.de. Diese Seite ist nicht mehr aktiv. Aber eine Anfrage bei denic.de zeigt, dass der Administrator der Seite wt-schule-dresden.de, die Mikis Chawales unter seinen Referenzen gelistet hat, dass dieser Administrator Perry Otte heißt, also der Sytema-Trainer. Per Internetarchiv sieht man, dass Perry Ottes Homepage schon 2010 als Referenz auf Mikis Chawales Homepage gelistet war, also noch lange vor der Zeit von "Montagsmahnwachen für den Frieden" und Pegida. [19]

Zusammengefasst heißt das: Perry Otte, der Trainer der Kampfsportart Sytema mit Verbindungen zum russischen Geheimdienst, und Mikis Chawales, der Bruder einer für die flüchtlingsfeindliche, putinistische und querfrontlerische Bewegung sehr bedeutender Akteur, sind nicht nur auf Facebook befreundet. Sie kannten sich auch schon, bevor die spätere Bewegung entstand. Außerdem kannten sich der Systema-Trainer Perry Otte und der zweitwichtigste Mann der größten flüchtlingsfeindlichen Bewegung Deutschlands, Siegfried Däbritz, auch schon vor dem Aufkommen der Bewegung. Des weiteren kennen sich Siegfried Däbritz und der zweite Systema-Trainer von Dresden persönlich. Übrigens, Siegfried Däbritz ist nicht nur Pegida-Vize, sondern laut Recherchen von MDR Exakt auch in einem internen Forum von "Hooligans gegen Salafisten" (HoGeSa) aktiv gewesen. [20]

Mögliche Verbindungen zwischen dem Militärgeheimdienst der Russischen Föderation und Pegida würde Fragen erklären, die zwar selten gestellt werden, welche sich aufmerksamen Beobachtern aber aufdrängen. Das ist einmal die Positionierung der Bewegung in geopolitischen Fragen auf Seiten des Kremls und zum Anderen die Wirkung der Bewegung auf die deutsche und europäische Politik. Montagsmahnwachen für den Frieden, Endgame, Wir sind Deutschland und Legida äußern sich sicherlich öfters zu geopolitischen Fragen als Pegida und dann immer im Sinne des Kremls. Die Hauptthemen von Pegida sind Fremdenhass und Islamfeindlichkeit. Aber hört man genau zu, liest man die Facebookeinträge zu Themen wie Ukraine und Syrien, USA und Russland, schaut sich Schilder, Russlandfahnen und Putin-T-Shirts bei Pegidakundgebungen an, dann ist der positive Bezug zur russischen Regierung und dem Präsidenten Wladimir Putin nicht zu übersehen. Kritik am Kreml hat der Autor dieses Beitrags bei Pegida noch nicht wahr genommen. Pegida und Pegidisten beziehen sich darüber hinaus oft auf russische Staatsmedien, die es ja auch auf deutsch gibt, wie z.B. Russia Today deutsch und die in der Bewegung im Gegensatz zu westlichen Medien als glaubwürdig eingestuft werden. Diese Kremlsicht der Ereignisse wird auch durch Pegida und seine Anhänger weiter verbreitet. Gleichzeitig werden westliche Medien als "Lügenpresse" diffamiert. Dies ist vorteilhaft für die russischen Regierung. Etwaige imperiale Aktivitäten des Kremls werden so von großen Teilen der deutschen und europäischen Öffentlichkeit nur in der Kremlversion zur Kenntnis genommen, wohingegen die Berichte anderer Medien als Lüge diffamiert werden. Für seine möglichen neuen imperialen Absichten kann der Kreml keine starke Europäische Union gebrauchen. Will die EU hingegen stark sein und zusammenhalten, kann die EU zu großen Nationalismus in den einzelnen Mitgliedsstaaten nicht gebrauchen. Das ist auch eine Frage der europäischen Identität in diesem mehrsprachigen und multireligiösen Staatenbund und wie diese Identität die europäische Politik beeinflussen würde. Der Nationalismus innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten erstarkt aber gerade auch mit Hilfe solcher Bewegungen wie Pegida. Die EU könnte in ihre Mitgliedsstaaten zerfallen, auf die Russland einen größeren Einfluss erhielte. Das nützt dem Kreml. Teilweise arbeiten diese nationalistischen Gruppen in Europa zusammen, aber weniger um für ein gemeinsames Europa zu streiten, sondern eher um den Zerfall Europas gemeinsam voranzubringen. Da ändert dann auch das Wort "Europäer" in Namen wie Pegida wenig. Gleichzeitig ist Pegida gegen die Bundesregierung gerichtet. Auch eine kremlfreundlicherere  Bundesregierung nach einem eventuellen Rücktritt Merkels würde Putin nützen.

Die im Beitrag gezeigten Verbindungen zwischen den beiden Dresdner Systema-Trainer zu Pegida sind ein starkes Indiz dafür, dass der russische Militärgeheimdienst bei Pegida mitmischen könnte, aber es ist kein Beweis. Genauso wäre es auch möglich, dass die beiden Systema-Trainer zufällig die Person, die später Pegida mit gründen sollten, kannten und dass gerade die beiden Systema-Trainer keine Kontakte zum Geheimdienst haben. Was aber nicht zu übersehen ist, dass russische Staatsmedien auch in deutscher Sprache starken Einfluss auf die Bewegung ausüben, dass sie Verschwörungstheorien verbreiten und dass dabei viele sogenannte Alternativmedien mitmachen.

Für eine aktive Rolle russischer Stellen sprechen aber weitere Indizien:
Erstens: Im 1. Pegida-Orgateam war mit Achim Exner ein Doppelmitglied von AfD und Pegida. Es gab also von Anfang an Kontakte zwischen Pegida und AfD. Für die AfD-Fraktion des Dresdner Stadtrats wiederum waren Anfang 2015 zwei wichtige deutsche Burschenschaftler tätig. Die Burschenschaften wiederum hatten im Mai 2014 den russischen Botschafter zu Gast und auf der Bielefelder Ideenwerkstatt der Burschenschaften im Oktober 2013 sprach Alexander Dugin. Der russische Theoretiker Alexander Dugin will mit Hilfe von homophoben und flüchtlingsfeindlichen Gruppen Europa für ein Eurasien unter russischer Führung erobern, in dem der Liberalismus durch eine Mischung aus Kommunismus und Faschismus ersetzt wird. [21]
Zweitens: Der putinnahe Chef des Semperopernballs Hans-Joachim Frey, der 2009 Wladimir Putin den Dresdner St.-Georgs-Orden verliehen hatte, wollte ein Konzert gegen Pegida, das am 26. Januar 2015 stattfand, verhindern. [22]
Drittens: Lutz Bachmann und Siegfried Däbritz haben sich am 7. Mai 2015 mit dem putinnahen russischen Motorradklub "Nachtwölfe" getroffen und mit ihm anlässlich des 70-jährigen Kriegsendes im sächsischen Torgau Kränze niedergelegt, dort wo 1945 die Rote Armee auf US-Truppen stieß. [23]
Viertens: Als beim europäischen Pegidatreffen am 23. Januar 2016 im Academic Hotel & Congress Centre in Roztoky bei Prag der europaweite Aktionstag am 6. Februar 2016 geplant wurde, war auch der Russische Staatssender Russia Today vor Ort. [24] Russia Today hatte dort ein Werbevideo der Veranstaltung gedreht. [25] Die Frage bleibt, ob die Rolle von Russia Today beim Vernetzungstreffen auf das Filmen beschränkt blieb.
Fünftens: Frank Hannig, Anwalt mit Stasi-Vergangenheit, leitete die Gründungsversammlung des zweiten Pegida-Vereins und führte ein Treuhandkonto. [26] Arbeiten manche ehemalige Stasileute heute vielleicht für den russischen Geheimdienst? Ein weiterer wichtiger Rechtsanwalt der Bewegung, Jens Lorek, war seit 1984 SED-Mitglied und bis Mitte der 90er Jahre PDS-Mitglied.

Es gibt also starke Indizien, die für eine aktive Rolle Russlands bei den neurechten und querfrontlerischen Bewegungen in Deutschland und vor allem in Dresden sprechen. Was aber z.B. Pegida als größte dieser Bewegungen ausmacht, sind Rassismus, Nationalismus, ein gewisser Antiliberalismus und Autoritarismus. Letzteres ist der Ruf nach starken Autoritäten oder Führern. Wenn diese Einstellungen vor Pegida auch nicht immer so öffentlich ausgesprochen wurden wie seitdem, so waren diese Einstellungen bei großen Teilen der Bevölkerung schon vorhanden. Nur hatten diese Leute sich bis dahin zum größten Teil nicht politisch organisiert, sie waren größtenteils politisch nicht aktiv und wahrscheinlich lehnten sie bis dahin auch die Bundesregierung nicht so stark ab, wie jetzt. Sollte die Speznas-Pegida-These stimmen, dann wurden Einstellungen wie Rassismus, Nationalismus, Antiliberalismus und Autoritarismus nicht vom russischen Geheimdienst importiert. Für das Demonstrieren bei Pegida oder für die Ausschreitungen vor den Flüchtlingsunterkünften 2015 sind die "besorgten Bürger" selbst verantwortlich. Aus der Geschichte wissen wir, dass auf vorhandene Einstellungen in der Bevölkerung wie Rassismus, Nationalismus, Antiliberalismus und Autoritarismus gerne von der eigenen Regierung zugegriffen wird, wenn die eigene Regierung ihre Macht ausbauen möchte, wenn sie autoritärer regieren möchte oder Kriege plant. Doch die Bundesregierung hatte in diesem Fall kein Interesse an der Aktivierung von Einstellungen, welche das Projekt der EU gefährden könnte, wovon das eigene Land ja auch stark profitiert. Das Neue und Komplizierte ist nun, dass diese Einstellungen offenbar von einer ausländischen Regierung, die der Russischen Föderation, für ihre Machtinteressen genutzt werden. In Deutschland wird dieses Phänomen noch kaum wahrgenommen. Verfassungsschutzämter haben es kaum auf dem Schirm. Gegen Rassismus, Antiliberalismus und der Ruf nach starken Autoritäten helfen vielleicht auch eher zivilgesellschaftliche Initiativen. Aber auch die sind nicht unbedingt gegen den Propagandakrieg des Kremls gefeit, wie das Jahr 2014 gezeigt hat.

Derweil demonstriert Pegida weiter. Die "Spaziergänge" finden weiterhin jeden Montag in Dresden mit regelmäßig 2.000 bis 3.000 Teilnehmern statt. Ein Großteil der Demonstranten sind alte Männer.


[1] http://www.kampfkunst-board.info/forum/f65/systema-interview-michail-ryabko-93664/
[2] http://www.freie-radios.net/77692 min 22:10-23:00
[3] http://heyevent.de/event/z7rggs4xpmlpsa/like-a-kosak-trainingslager#
[4] https://www.facebook.com/profile.php?id=100000420564703&sk=friends
[5] https://www.facebook.com/vladimir.vasiliev.9/friends_all
[6] https://www.facebook.com/andreas.weitzel.3/friends
[7] https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10204234130517163&set=pb.1344612990.-2207520000.1473697128.&type=3&theater und https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10204234800693917&set=pb.1344612990.-2207520000.1473697128.&type=3&theater
[8] https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10202854964718880&set=pb.1344612990.-2207520000.1468779088.&type=3&theater
[9] https://www.facebook.com/photo.php?fbid=682974298443927&set=pb.100001940883284.-2207520000.1473579757.&type=3&theater
[10] Säschsische Zeitung, 2.12.2014, Seite 3, eine Kopie des Artikels findet sich unter https://linksunten.indymedia.org/de/node/128762
[11] tagesspiegel 6.7.2016: "Ausreiseverbot für niederländischen Pegida-Anführer?" http://www.tagesspiegel.de/politik/jagd-auf-fluechtlinge-in-bulgarien-ausreiseverbot-fuer-niederlaendischen-pegida-anfuehrer/13837286.html
[12] https://www.addn.me/nazis/rechter-protest-in-goerlitz/ Viele der Reden bei Youtube.
[13] https://www.youtube.com/watch?v=tRVttCw116U
[14] https://www.youtube.com/watch?v=H-xkubgcM4E ab 1:45min
[15] https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1208644309153877&id=985863644765279
[16] https://www.facebook.com/nolegida/posts/783404708468295
[17] http://www.sz-online.de/nachrichten/facebook-kommentator-im-visier-der-polizei-3472452.html
[18] http://www.com1edv.de/html/internetberatung.htm
[19] http://web.archive.org/web/20101125110652/http://www.com1edv.de/html/internetberatung.htm und als Screenshot: https://coloradio.org/site/wp-content/uploads/2016/09/19_Mikis_Chawales_machte_Perry_Ottes_HP_2010.png https://coloradio.org/site/wp-content/uploads/2016/09/19_Domain_wt-schule-dresden.png
[20] https://www.youtube.com/watch?v=HNxRaDrcBuE ab 3:10 min
[21] Neurechte Wurzeln von Pegida reichen bis zu Kreml-Ideologen Alexander Dugin: http://www.freie-radios.net/68898
[22] http://www.freie-radios.net/68625
[23] https://juergenelsaesser.wordpress.com/2015/05/08/nachtwolfe-treffen-pegida-patrioten-aller-lander-vereinigt-euch/
[24] https://coloradio.org/site/wp-content/uploads/2016/01/EuPegida_Treffen_Cz1.png
[25] ursprünglich: https://www.facebook.com/blokprotiislamu/videos/1216123545068407/ (Das Video ist nicht mehr verfügbar.)
[26] https://correctiv.org/blog/2016/04/01/ex-stasi-spitzel-half-bei-gruendung-von-pegida-verein/
[27] https://www.youtube.com/watch?v=vg2I1GQRJyM (ab min 18:00)

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...helfen niemandem, sie schüren nur Ängste und Abwehrreflexe in der Bevölkerung.

 

Das gilt auch für derartige Beiträge....

so wie ich den autor kenne, engagiert er sich ziemlich dolle gegen verschwörungtheorien. er relativiert seine sachen ja selbst: "Die im Beitrag gezeigten Verbindungen zwischen den beiden Dresdner Systema-Trainer zu Pegida sind ein starkes Indiz dafür, dass der russische Militärgeheimdienst bei Pegida mitmischen könnte, aber es ist kein Beweis. Genauso wäre es auch möglich, dass die beiden Systema-Trainer zufällig die Person, die später Pegida mit gründen sollten, kannten und dass gerade die beiden Systema-Trainer keine Kontakte zum Geheimdienst haben." genau lesen hilft manchmal.

Wann lernen die Verschwörungs-menschen endlich, dass Positivismus kein Nachweis von Wissenschaftschaftlichkeit, geschweige denn von "Wahrheit" durch "Objektivität" darstellt? Facebook und Youtube als Quelle? Qualitative kritische Quellenprüfung ist damit nicht zu haben.

Auch das quantitative Aneinanderreihen von "Fakten", welche anscheinend allem übergeordnet vermeintlich jenseits von historischer Interpretation und Narration stehen, genommen als "Beweis" für die eigenen kruden Thesen, welche (im Bezug auf den Text oben von der "Destabilisierung Europas durch Russland" schwadronieren) zum populistischen Standartrepertoire beliebiger erwärmter kalter Krieger*innen Kulturalist*innen gehören, zu nehmen, ist alles andere als lustig. Der Text meint zu wissen, wo die Querfront droht und praktiziert damit genau das: linksangehauchte (und damit ja auf der "richtigen Seite" stehende) Querfrontpolitik.

Dem Autor sei hiermit angeraten, seinen Text zu nehmen und ihn sich und Karl Popper sonstwohin zu stecken.

 

... daß die RF starkes Interesse am Erstarken von Pegida, AfD & co hat, ist unbestritten. Siehe auch Förderung anderer rechtsextremer Parteien/Gruppierungen in Europa. Dass es die Rechten trifft, ist dem Mobilisierungsfaktor gechuldet - die stellen zur Zeit einfach mehr auf die Beine. Nicht unbedingt an Demonstranten usw., aber in  medialer Hinsicht sind´se nun mal weit vornweg.

Aber datt mit den Speznas usw. halt ich für weit hergeholt. Die halten sich lieber Schreiberlinge, die die sozialen Medien vollstopfen.

Ist viel erfolgreicher - Beleg: Wahlerfolge der AfD, FN und wie se alle heißen.

Der Beitrag ist nichts als eine Aneinanderreihung von Indizien und Vermutungen und kommt im Gewand der Recherche daher.

Kommt mal runter und setzt den Aluhut ab!

.

Selten so ein langen und "gut recherchierten" Müll hier gelesen. Dutzende Quellen die irgendwie belegen sollen, dass es eine Verbindung zwischen Geheimdienst, Systema Trainierenden und Pegida geben soll. Leider finde ich da nur Mutmaßungen.

Und die Behauptung, dass vor allem Bullen, Secus und "Männer" (where the fuck is the "cis-") Kampfsport machen stinkt auch etwas doll. Antifas und ganz einfach irgendwie Interessierte machen das doch auch...

- Die EU ist vollständig emanzipiert, liberal und queerfeministisch, das Problem sind jene, die zu irgendeiner anderen Staatsform zurück wollen. Dass die "sächsischen Verhältnisse" gegen uns sind, liegt nicht an der herrschenden Partei, sondern dass die guten, liberalen Strukturen von bösen Nazis unterwandert werden.

 

- Je ruhiger und friedlicher, um so Linker. Jede Form von entschlossenem Auftreten ist Mackertum, Kampfsport sowieso nur was für Nazis und Progressivität besteht aus rosa Einhörnern. (Erfahrung aus langjähriger Demorealität hier) Deswegen sprechen wir immer so bedächtig, ruhig und leise...

- Last but not least: Dresden ist der Mittelpunkt der Welt, deswegen setzt sämtliche Infiltrierung durch den Putinismus auch hier an.

Mich würde nicht wundern, wenn hinter diesem Beitrag URA-nahe Kreise stehen, die innerhalb und außerhalb Dresdens nur sehr begrenzt ernst genommen werden.

Und noch was: ausländische politische Interventionen in Russland sind Sache des FSB. Der Militärgeheimdienst ist, wie der Name schon sagt, für militärische Aufklärung zuständig, sprich, strategische und taktische Informationen zu gewinnen, die im Fall einer bewaffneten Konfrontation wichtig sein könnten. Dazu zählt bestimmt die Informationsgewinnung über die Dresdner Bevölkerung und das Vergiften der Strukturen hier mit Homophobie. Erst kommt ja die Homophobie, und dann kommen die Russen. ;)
Die Specnas sind eine Elitekampftruppe mit demselben Aufgabenbereich wie die US Navy Seals oder das deutsche KSK. Mag sein, dass Sistema bei denen entstanden ist, aber Specnas-Menschen werden vor allem für Militärberater- oder Sabotagemissionen im Ausland eingesetzt.
Stehen die Russen etwa schon an der Neiße? ;)

ist dem Autor doch gelungen interessante ideologische Überschneidungen der Zeit vor pEgIdA festzustellen. Also jedenfalls finde ich es interessant, dass prorussische Aktivisten von Anfang an bei pEgIdA mitmischten. Man bekam ja anfangs den Eindruck, wir hätten in der neuen Rechten eine Spaltung zwischen Antisemiten und Reichsbürgern, die in den Montagsmahnwachen aufgingen und zumindest offiziell philosemitischen Islamhassern auf Seiten von pEgIdA und IB. Die ideologische Vermischung, auch in den neurechten Publikationen, brauchte ihre Zeit und zumindest von den öffentlichen statements nicht von Anfang an vorhanden.

Da ist es doch überraschend und bemerkenswert, dass zumindest personell diese Spaltung nie wirklich existierte. Daraus lässt sich auch was lernen: Die Rechten finden schon zueinander. Ideologische Grenzen werden allzu leicht überwunden und Berührungsängste scheint es fast gar keine zu geben. Man könnte das fast als einen rechten Historismus bezeichnen. Zu jedem Zeitpunkt wären Anzeichen feststellbar, dass sämtliche rechten Ansätze sich schlussendlich zu einer braunen Soße vereinen müssen. Damit erklärt sich auch ein Teil des Hegemonieanspruchs unter den Rechten: Die Spaltung schwächt nur vorrübergehend und man kann darauf zählen, dass irgendwann alle Rechten an einem Strang ziehen und so eine höhere Schlagkraft und propagandistische Macht entwickelt wird.

 

Es ist aber nicht nötig, die Ursachen für diese Überschneidungen bei einem Geheimdienst zu sehen. Gerade da ist die Faktenlage auch eher dünn: Sie beschränkt sich auf die Geschichte des Systema-Kampfsports. Es ist auch nicht sinnvoll, das so zu deuten, wenn man sich selbst Handlungsperspektiven erschließen möchte.

Man kann aber schon festhalten: Ein Teil der neune Rechten schaut schon sehr lange nach Osten, wo Neonazis, Kameradschaften schon lange an Stärke gewinnen und die Politik der faschistoiden Regime in Russland und Weißrussland, aber auch einiger demokratischer osteuropäischer Staaten mitprägen. Das muss aber gar nicht gesteuert sein. Vielleicht ist das Interesse für Systema ja nur Ausdruck dieser Ostzugewandtheit.

sich nur freuen.

 

Interessanterweise war Wladimir Wladimirowitsch hoechspersoenlich selber als KGB-Agent in Dresden einige Jahre unterwegs. Er leitete das "Haus der deutsch-sowjetischen Freundschaft" und hat schon damals viele Freunde erworben. Rainer Sonntag, der spaeter viel zum Aufbau der rechten Szene in Dresden beitrug, hat Putin persoenlich angeworben. Mehr darueber hier:

 

https://correctiv.org/recherchen/system-putin/artikel/2015/07/30/putins-...

 

Wuerde mich auch nicht wundern, wenn einige "Freundschaften" von der Art auch bei manchen Funktioneren der sogenannten Linkspartei bis heute reichen. Eine Vermuttung bloss. Muss man noch nachforschern.

 

Und ja: Die Querfront ist Kacke und gehoert abgespuelt zu werden.

Was für eine zusammengeschusterte Paranoia-Scheiße. Er liked dass von dem, der mit dem befreundet ist. Nur der Oberguru in Moskau darf ausbilden, aber in Dresden gibt es auch einen Ausbilder ohne Oberguru-genehmigter Ausbildung. Aber er ist ja ein facebook Freund. Und weil ein Typ was von Russischen Schläfern inb seinen Buch schreibt, ist das der Beweis. 

wie seit den Chemtrailsoffenbarungen :D

Dein Ernst?
Hiermit Alu-Hut-e ich dich xD