Rostock: Angriff auf Zeitung

In der Nacht von Montag auf Dienstag haben wir das Büro der Blitzzeitung in Rostock angegriffen.

Die Zeitung hatte in ihrer Sonntagsausgabe AfD-Werbung für eine Verantstaltung in Schwerin gemacht.

"WER AFD DRUCKT IST UNSER FEIND" und bunte Farbe ziert nun die Fassade.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Ernsthaft? Ihr greift Zeitungen an, weil sie AFD-Werbung abdrucken?

1. Ist Pressefreiheit sinnvoll. Es ist für eine Gesellschaft nicht gut, wenn JournalistInnen in Angst leben.

2. Zweitens machen Zeitungen für alles Mögliche Werbung. Für die AFD Werbung zu machen ist zwar scheiße, aber sie deswegen militant anzufreifen ist schlicht unverhältnismäßig und übrigens auch nicht vermittelbar.

3. Habt ihr mal nachgedacht, was ihr damit bewirkt? Glaubt ihr jetzt wählen weniger Leute die AFD? Statt einer Debatte über die AFD geht es jetzt um eine Debatte über die Linken. Die AFD wird sagen, dass es sie genau daher gibt und ihr habt ihr Munition geliefert.

4. Übrigens ein allgemeiner Rat: Greift nie die Medien an! Das ist strategisch einfach nicht sinnvoll. Das ist wie Kinder schlagen. Macht man nicht. Erstens verbietet es der Anstand, zweitens ist es strategisch immer ein Griff ins Klo.

 

Eure Aktion war weder theoretisch sinnvoll, noch hat sie positive Auswirkungen. Nicht jede Aktion ist sinnvoll. Das die meisten Menschen denken, wir Linke wären völlig hohl, liegt daran, dass manche so hohle Sachen machen.

Militanz bitte da wo es sinnvoll ist (Nazi-Schuppen, Karren), aber doch bitte nicht bei der nicht-rechten Presse m(

Strategisch, vermittelbarkeit, bla bla, linke paktiererei ist das, sonst nix!

 

Wenn Institutionen für Nazis werben, sind sie ein Teil ebendieser Struktur! Ein militanter Angriff darauf rechtfertigt sich aus den Gründen, Räume, Strukturen und Handlungsspielräume für ebendiese einzuschränken. Dies wurde getan! Vielen Vielen Dank dafür!

 

Für einen konsequenten Antifaschismus!

...zumindest wenn du solche unreflektierten aussagen triffst.

 

um das hier mal ganz klar und deutlich zu sagen: JA! es ist notwendig und wichtig zeitungen anzugreifen wenn sie werbung für die afd oder irgendwelche anderen rechten gruppierungen machen, genau so wie es notwendig ist solche zeitungen anzugreifen die rassistische hetze und "angst" schüren(hallo springer presse).

 

zum rest deiner "argumente":ja, als ob "verhältnismäßigkeit" so gut gegen nazis und rassismus geholfen hat.

ganz nebenbei betreibst du mit solchen aussagen aber auch noch schön schicke relativierung von rassistischer hetze und die großen medien haben sich noch nie aus "zuneigung" für "linke" argumente positioniert sondern immer nur auf druck durch die bewegung(en), ob nun durch militanz oder nicht, reagiert.

 

zum abschluss:

dein kommentar war weder theoretisch sinnvoll, noch hat er positive auswirkungen. nicht jeder kommentar ist sinnvoll. das die meisten leuten denken, die kommentare auf linksunten sind (manchmal) vollig hohl, liegt daran, das manche so hohle sachen schreiben.

Der Abschluss was witzig. Aber deine Idee, dass Medien nur kritische Sachen schreiben, wenn sie vorher oft genug von Linken angegriffen wurden, irritiert mich. Menschen werden nicht kritisch durch Gewalt und Angst. Das Gegenteil ist der Fall. Gewalt mag notwendig sein, wenn Nazis mit geschlossenem Weltbild nicht anders zurückzutreiben sind. Den öffentlichen Diskurs so gestalten zu wollen, das fällt nicht nur hinter die Heinz-Schenk-Debatte, hinter die Autonomen, hinter Gramsci, hinter alle linken Diskurse nach Mao und Stalin zurück.