Hauptwiderspruch Kohle - Die IL und das Bündnis Ende Gelände besetzten im Mai 2016 in der Lausitz die Kohle-bagger um damit gegen die verfehlte Klimapolitik und die Zerstörung der Heimat zu de-monstrieren. Exemplarisch zeigt sich hieran das Scheitern einer vermeintlich links-radikalen Organisation. Ein Kommentar.
Linke Liste Frankfurt
Vor einigen Wochen hat das Bündnis Ende Gelände unter maßgeblicher Beteiligung der In-terventionistischen Linken bereits zum zweiten Mal zur Blockade und Besetzung eines Tage-baubaggers und der entsprechenden Infrastruktur aufgerufen. Wie bei den meisten Projekten der IL, ist der gemeinsame „Massenungehorsam“ gut vorbereitet. Die revolutionäre Masse wird in einzelnen Blockadefingern zielgerichtet in Bewegung gesetzt und die ersten tollen Bilder erscheinen noch während der laufenden Aktion in noch tollerer Qualität in den sozia-len Medien. Hinter den Bildern von Menschen, die kollektiv Straftaten begehen und/oder um sich dabei zu filmen, wie sie selbiges tun, steht ein Verständnis von linker Politik, welches sich fast gänzlich in der Emphase der Bewegung erschöpft.
Wenn Bewegung zum Imperativ einer Politik wird, dann formuliert sie
ihren Selbstzweck, für den letztlich allein ihre quantitative Bestimmung
wegweisend sein kann. Es handelt sich dann um eine Politik, die sich,
um in Bewegung zu bleiben, selbst entpolitisieren muss. Klar ist, was
sich bewegen soll: die Masse, die „linke Strömung“. [1] Unklar bleibt,
wohin oder warum sich die Bewegung mit ihnen überhaupt bewegen sollte.
Bewegung ist hierbei stets Verb und Substantiv. „Denn es geht nicht um
Repräsentation, sondern um Rebellion; darum etwas in Bewegung zu setzen –
aber wird die Bewegung zur Rebellion?“ [2]
… oder: wird die Rebellion zur Bewegung? Es geht also darum, Viele zu
werden und sich mit unbestimmtem Ziel „in Bewegung zu setzen“. [3]
Vielleicht ist jedoch das Ziel der IL gar nicht so unbestimmt, wie sie
selbst annimmt: Demonstriert sie nicht die Bewegung zum Ziel als Ziel
der Bewegung?
„[…] zur Stilllegung bewegen“ [4]
Ging es also in der Lausitz um Kohle oder nicht? Auch wäre jede Kritik
verständlich, welche die falsche Priorisierung der Klimapolitik in
Zeiten von Rostock bis Heidenau ins Auge fass-te. Unsere Kritik zielt
hingegen darauf zu verstehen, warum die „falsche“ Priorisierung
folge-richtig aus der „falschen“ Organisation erfolgen muss. Vielmehr
ist zu bemerken, dass auch die IL die Ursachen der sogenannten
„Flüchtlingskrise“ an der Wurzel packen will: „Auf der Flucht vor dem
Klima“ [5], lautet die Diagnose – gegen den Hauptwiderspruch Kohle die
Forde-rung zur konkreten Tat. Die Forderung zur Tat ist hierbei für die
IL von der Forderung zur Versammlung der Masse nicht zu trennen. Denn es
kommt leicht der Verdacht, dass es bei der romantisierten
Maschinenstürmerei von Ende Gelände um etwas ganz anderes geht als das
Klima. Es scheint, als ginge es der IL vielmehr und vor allem um die
Mobilisierung einer breiten „linke[n] Strömung“ [6]. So bilden der
Protest und die Sorge um das Klima hierbei nur den inhaltlichen
Minimalkonsens, unter dem sich dann die Masse versammeln kann.
Uns geht es hierbei nicht um eine durchaus berechtigte äußerliche Kritik
daran, dass sich diese Masse zu gleichen Teilen an der Zerstörung der
Heimat wie an der Sorge ums Klima erzürnt. Vielmehr zielen wir mit
unserer Kritik auf die grundsätzliche politische Strategie und das
politische Bewusstsein, das sie begründet.
Im Versuch, eine „radikal-linke Strömung“ [7] aufzubauen, kann eine
solche weder links noch radikal sein. Die Masse der IL kann keine
politische sein, solange sie sich, um an-schlussfähig zu bleiben, selbst
entpolitisieren muss. Die Politik der Masse ist sich hier Selbst-zweck,
sie ist das Ziel und das Werkzeug der Organisierung der Bewegung. Damit
vermag sie in keinem Moment über sich und die Verhältnisse, denen sie
entstammt, hinauszugehen. Die Politik der integrierenden Masse wird so
zu einem Instrument der Entpolitisierung der Masse und ihrer Integration
in die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse.
Im Gedanken der Tat steckt das Andenken der Tat
Radikal ist sie auch nicht. Mit massenhaften Aktionen des zivilen
Ungehorsams wird sich zwar der Habitus des Radikalen selbst auferlegt,
doch weiter gilt: Radikal ist nicht der Stein allein, sondern das
Argument, ohne das er sein Ziel verfehlen muss… wie war das noch gleich:
die Kritik der Waffe kann die Waffe der Kritik nicht ersetzen. Der
Stein bestimmt die Konsequenz des Argumentes. Radikal ist ein Gedanke,
ein Argument konsequent zu Ende zu bringen. Demgegenüber Radikalität
einzig in der Bewegung der Masse zu bemessen, gleich dem Maß der
Intelligenz von Schwarmverhalten, bleibt dabei einzig Ausdruck der
eigenen Indifferenz. Die Radikalität einer Tat lässt sich nicht aus dem
Grad der Tätigkeit der Bewe-gung ableiten. Selbst ein Steinwurf von Ende
Gelände könnte den Blick unter den Schleier vermeintlicher Radikalität
nicht verhindern.
Jeder Einsatz für Klima und Ökologie, der in der Erstürmung der Maschine
endet, offen-bart, was unter dem Schleier der Radikalität verborgen
liegt: der bornierte Konformismus der Maschinenstürmer*innen; denn:
„Klimagerechtigkeit bleibt Handarbeit.“ [8] Zwischen der radi-kalen Tat
einer emanzipativen Politik und den gegenwärtigen Verhältnissen steht
wieder ein-mal die Naturesoterik der ‚Massenseele‘. Was sich hier
bewegen soll ist demnach nicht die Maschine, sondern das corpus mysticum
der lebendigen Natur. So bleibt der Mensch im Walde heimisch und der
Maschine auch weiterhin entfremdet. In diesem Punkt sind wir also
zweifelsfrei gegen den Stromausfall und für die weitergehende
Elektrifizierung… auch und wenn das erfordert, dass der geplante sog.
Cottbuser Ostsee [9] sich von Polen bis Frankreich erstreckt.
Ungetrübte Performance
Die politische Performance in den rheinländischen und Lausitzer Gruben
lief ungetrübt. So ungetrübt, dass die IL gänzlich auf das Verpixeln der
Bilder dieser Taten und Täter*innen verzichten konnte bzw. wollte. Die
Politik der IL ist eine ästhetische Politik – Widerstand muss sein
Gesicht zeigen können, denn Authentizität belegt für sie die Wahrheit
ihrer Ziele. Denn: „[i]n den großen Festaufzügen, den
Monstreversammlungen, in den Massen-veranstaltungen […], sieht die Masse
sich selbst ins Gesicht.“ [10] In dem Verlangen der Masse, sich selbst
ins Gesicht sehen zu können, verbinden sich auf diese Weise Moral und
Ästhetik am Grunde einer verfehlten Politik. Vermeidbare Repression gilt
der Masse dabei als das zu erbringende Opfer. Solidarität mit den
eigenen Opfern suggeriert die Radikalität dieser Bewe-gung und
unterstreicht den Selbstweck der Tat – das Leitmotiv der Bewegung
beschreibt so-mit einen Kreis. So stellt die IL erst das Individuum in
den Dienst der Bewegung, um dann die Bewegung in den Dienst des
Individuums zu stellen.
So ungetrübt konnte sich die Bewegung am 1. Mai in Berlin nicht präsentieren. Im Ange-sicht einer Israelfahne ließ sich die Einheit der vielfältigen Bewegung nicht aufrechterhalten. Der aufgebrachte Mob des internationalistischen Blocks – bewegt vom tiefen Israelhass – verübte verbale und physische, offen antisemitische Übergriffe auf eine Handvoll Demonst-rant*innen mit einer Israelfahne. Ist das ein Problem für die IL? In jedem Fall ist es der IL wieder ausgezeichnet gelungen, sich von dieser Situation zu ‚distanzieren‘ und mit sozialpä-dagogischem Impetus vermittelnde Harmonie heraufzubeschwören:
„[…] Grundsätzlich gilt: Wer bei linken Aktionen meint, gegenüber der Forderung nach Solidarität mit und Anerkennung von Palästina die israelische Nationalflagge hochhalten zu müssen, sollte wissen, dass er oder sie damit auch eine bald 50-jährige israelische Besatzungspolitik und damit die Verweigerung elementarer Bürgerrechte für die palästinensische Bevölkerung auf der Westbank und im Gazastreifen legitimiert. Wer aber meint auf unseren Demos die israelische Fahne bekämpfen zu müssen, sollte wissen, dass sie oder er damit auch das nationale Zeichen der Heimstatt der Überlebenden und Nachkommen derer, die im Nazifaschismus millionenfach vergast und ermordet wurden, angreift.“ [11]
Hierbei ist das Unerträglichste nicht einmal die offene
antisemitische Reaktion und ihre sie stillschweigend, relativierenden
Freund*innen – kurz der politische Feind – sondern der er-folgreiche
Versuch der IL-Berlin, gerade keine Position zu irgendwas zu entwickeln.
Eine Position einzunehmen heißt, zwangsläufig die Spaltung der Bewegung
in Kauf zu nehmen. Spaltung ist Widerspruch. Eine Linke mobilisiert aus
diesem Widerspruch zu den unterdrü-ckenden Verhältnissen, welchen sie
sich gegenüber sieht. Die Verdrängung des Widerspruchs gegenüber den
Feind*innen der Emanzipation – zum Zwecke der Einheit der Bewegung – ist
selbst das untrügliche Eingeständnis in die bestehenden Verhältnisse.
In dieser Hinsicht muss das Projekt IL also als gescheitert angesehen
werden, da sich in ihrer linken Strömung auch Naturromantiker*innen,
Heimatschützer*innen und Antisemit*innen finden. Dabei sagen wir nicht,
dass die IL all dies selbst ist. Sie selbst mag dabei teilweise noch
halbwegs emanzipato-rische Ansätze verfolgen, die Form ihrer
Organisierung ist es in jedem Fall nicht.
Vielmehr geht es darum zu zeigen, warum der Bagger im Kapitalismus
seinen Möglichkei-ten tatsächlich nicht gerecht werden kann, weil sein
Baggern stets auf die Verwertung des Werts begrenzt bleibt und weil das
Baggern selbst nicht in seiner Radikalität erkannt wird, die es bereits
heute entfaltet (das gilt für die IL gleicherweise wie für die IG
Berg-bau). Das Abbaggern der Heimat kündet dabei von dem noch
uneingelösten Versprechen der Aufklärung.
Gegen den Stromausfall und mit solidarischen Grüßen vom Bagger: LiLi ffm
Wir erklären uns selbstverständlich solidarisch mit den Opfern der Faschoangriffe und mit jenen, die sich direkt mit der IG BCE auseinander setzten mussten.
[1] „Es braucht eine Linke der Situation statt eine Linke der
Themenbereiche. Was ist linksradikale Politik heute? Eröffnungsrede der
Strategiekonferenz der [iL*], Freitag 8. April 2016”. In:
http://www.interventionistische-linke.org/beitrag/es-braucht-eine-linke-....
Stand 16.05.2016.
[2] Ebd
[3] Ebd.
[4] Aufruf: „Ende Gelände! Kohle Stoppen – Klima schützen“
http://interventionistische-linke.org/beitrag/ende-gelaende-kohle-stoppe....
Stand 16.05.2016.
[5] Aufruf: „Globale Solidarität statt systemischer Wahnsinn!“:
http://www.interventionistische-linke.org/fr/node/449. Stand 16.05.2016.
[6] „Es braucht eine Linke der Situation statt eine Linke der
Themenbereiche. Was ist linksradikale Politik heute? Eröffnungsrede der
Strategiekonferenz der [iL*], Freitag 8. April 2016”. In:
http://www.interventionistische-linke.org/beitrag/es-braucht-eine-linke-....
Stand 16.05.2016.
[7] Ebd.
[8] Homepage des Bündnisses: „Ende Gelände“: https://www.ende-gelaende.org/de/. Stand 16.05.2016.
[9] Gefluteter Tagebau Cottbus-Nord: https://de.wikipedia.org/wiki/Cottbuser_Ostsee. Stand 16.05.2016.
[10] Walter Benjamin: „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen
Reproduzierbarkeit“ (3. Fassung). In: Gesammelte Schriften, Bd. I-2,
Frankfurt/M 1991, S. 506.
[11] Stellungnahme der IL Berlin, veröffentlicht am 13. Mai um 03:29: https://www.facebook.com/berlin.il/. Stand 16.05.2016.
was die IL
bei ende im gelände abgezogen hat ist fern von jedweder emanzipatorischer politik:
Es zeigt sich einmal mehr, dass die IL nach Castor-Schottern Debatten und Blockupy nicht lernfähig ist beziehungsweise sein will und sie Widerstand (achja heißt ja Protest, sagt eigentlich schon alles oder?) nicht als einen pluralen oder diversen Moment mit unterschiedlichen Akteur*innen wahrnimmt in dem sich Dinge von selbst entwickeln und die Menschen selbst gestalten können, sondern ein feste "Protestkoreografie" zementiert zu sein scheint.
Abgesehen von alten Analysen und Vorschläge, die mehr nach Sozialdemokratie schmecken (Wohnraum-Reader mit vorrechnen von Mietpreisen - hallo gehts noch? Eigentum abschaffen war mal oder wie), ist die IL auch in ihrem Verhalten innerhalb "der" Bewegung nur noch ekelhaft und zum besten Weg oder schon längst da, eine deutsche Tute bianchi zu werden...
Wir sind nicht auf der gleichen Seite und habt ihr eines Tages ein Partei-Büro werfen wir euch die Scheiben ein.
Was für ein Schwachsinn!
Oh, die iL ruft die Schweine an, sie hat sogar die Telefonnummer. Mann oh Mann.
Nein, es ist zu einfach, alles was da passiert ist, der iL zuzuschieben. Es waren unter anderem Leute aus dem iL-Spektrum, die schnellstmöglich versucht haben, Schutz zu organisieren, die sich mit anderen Personen aus dem Organisationskreis rumstreiten mussten, weil sie nicht einfach auf die Polizei setzen wollten.
Mag sein wir sind nicht auf der selben Seite, aber in zehn Jahren sitzen die meisten der heutigen Oberradikalen im Yuppie-Loft und erinnern sich wehmütig an die wilden Jahre, und wir machen weiter radikale linke Politik.
haha
als ob, sicher waren auch einzel personen von der il beim schutz, aber "die" il sicher nicht. ihr seit so unglaubwürdig. ihr wisst doch garnicht mehr wie antifa-selbstschutz geht.
und wer wohnt in berlin in yuppie-lofts? ihr! magarehten straße schön mit mietshäusersyndikat, soooo radikal.
haha und ihr habt doch die posten bei der rosa-lux-stiftung oder im parlament als wissenschaftliche mitarbeiter*innen...
und frag mal die menschen in berlin die miet-politik seit jahren machen aber nicht bei euch sind. wie ihr euch bei euren ratschlägen benimmt: platzhirsch
Selbstreflexion tut gut - und schafft ein Verständnis für IL u.a
Das alles zeigt doch auch: Die IL hat Talent. Und als Linke kommen wir um die IL nicht herum. Die IL ist mit Abstand die größte Gruppe/Organisation/Bündnis/Netzwerk. Sie sind fast überall dabei (und das meist sehr verbindlich) und geben Anstöße. Und bieten uns auch einen Schutz z.B. vor Repression.
Die IL mag nicht das richtige Programm verfolgen und auch Dinge tun, die wir nicht tun. [Unfair ist es, Zitate einer Gruppe aus dem Zusammenhang zu reißen.] Aber sie hat sich bislang immer solidarisch verhalten. Sie hat teils die Bündnisse zusammengehalten, wenn sie vor dem Zusammenbruch standen. Ich weiß auch nicht, wie sie das schaffen, aber wenn wir eine kontinuierliche linksradikale Politik verfolgen wollen, dann finde ich es gut, die IL an meiner Seite zu haben, mit Rat und Tat.
Und wenn sie zu wenig radikal ist, dann können wir sie auch etwas vor uns hertreiben - wie wir uns weiterentwickeln und voranschreiten, wenn es Aktivismus gibt.
Ich war nicht bei Ende Gelände, aber 4000 andere, die sich selbst ermächtigt haben zu kämpfen, manche das erste Mal in ihrem Leben. Solche Angebote, die geschaffen werden, sind begrüßenswert, auch wenn wir andere Angebote im Programm haben. Aber wir alle müssen eben etwas tun (und die LiLi Frankfurt macht nichts außer zur StuPa-Wahl an der Uni Frankfurt anzutreten). Und wer viel tut, steht auch viel in der Kritik. Es ist doch unsere Schwäche, wenn wir unsere radikalen Positionen nicht in die Praxis umsetzen können und eine Alternative zur IL bieten können, die Anziehungskraft entwickelt, damit auch zu unseren Aktivitäten 4000 Leute anreisen.
Alte Erinnerungen
Da kommen bei mir unweigerlich die Erinnerungen an Heiligendamm hoch, wo ein Bremer Bullen-Spitzel von Avanti-Leuten (bekanntermaßen die Vorgängerorganisation der IL) körperlich geschützt und zu seinen Kameraden begleitet wurde. Das hat sich also nicht geändert...
Bagger und Israelfahnen?
Dass ihr Antideutschen ein Problem mit "romantisierenden Baggerbesetzungen" habt, ist klar. Warum die IL allerdings keine politischen Ziele verfolgen soll, sondern nur einem massengeiles Identitätsprojekt ist, das erschließt sich dem Text nicht. Klingt eher nach Neid, weil ihr keine Leute mehr auf die Straße bekommt.
Kollektive Straftaten?
"Hinter den Bildern von Menschen, die kollektiv Straftaten begehen und/oder um sich dabei zu filmen..."
Solche und andere Formulieren offenbaren nur den staatstragenden und autoritären Charakter eurer Gruppe. Die 90iger sind lange vorbei, "antideutsch" ist tot und irrelevant, löst euch bitte auf.
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1.) Danke für den Text. Jede Debatte um Klimawandel und Braunkohle auch innerhalb der Linken tut Not.
2.) Ich hab kein Abitur und studiere nicht. Könnt ihr den Text bitte nochmal so schreiben, dass ich den auch verstehe?
3.) Bei EG war nicht nur die iL beteiligt.
4.) Was hat EG mit Israel zu tun?
5.) Zu sagen, dass in "Zeiten von Freital" der Kampf um Klimagerechtigkeit eine falsche Priorisierung sei, ist an Dummheit nicht zu übertreffen. Geht mal Texte dazu lesen!
6.) Das Abbaggern der Heimat als antinationalen/antideutschen/emapzipatorischen Akt zu sehen, ist an Dummheit nicht zu übertreffen. Geht euch mal mit den Zwangsumgesiedelten unterhalten und verliert dabei bitte eur urban-elitäres Besserwissertum.
7.) War eigentlich jemand von euch beiden bei EG?
ciao
eine*r von EG
.
Vergessen:
8.) Hattet ihr schonmal zwei Seiten im Verfassungsschutzbericht des Bundes? Und: Ist das ein Zeichen von Coolness und Effektivität, das (nicht) zu haben?
VS
Schönes Autoritätsargument!!Beeindruckend das du den VS brauchst um deine Form der Politik zu legitimieren. Was machst du dann ohne den VS? Bei der Fotowut der Il ist es auch kein Wunder dort so Prominent vertretten zu sein. Ich halte es nicht für erstrebenswert dort gelistet zu sein. Sich selbt zum Ziel der Repressionsorgane zu machen und sich im Anschluss drüber freuen ist ein wenig naiv und zudem kontraproduktiv. Ich nehme an eure Repressionskosten soll dann auch die Rote Hilfe zahlen.
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Naja, wenn ich den VS bräuchte um meine "Form der Politik" zu legitimieren, hätte ich den Punkt wohl kaum vergessen und erst als 8. als Antowrt auf meinen eigenen Post geschrieben....
Natürlich brauch ich den VS nich, sollte nur ein Beleg für die gesellschaftliche Relevanz von strategisch geführten, konkreten Kämpfen sein. Dann nimm stattdessen jedes x-beliebige Mainstreammedium.
Zu Punkt 4
EG hat nichts mit Israel zu tun, steht ja auch nirgends im Text. Das Statement der IL zum 1. Mai in Berlin sollte lediglich ein Beispiel darstellen um deren inhaltliche Beliebigkeit und ihren Unwillen zu eindeutigen Positionierungen darzustellen. Denn dies sind zwangsläufige Vorraussetzungen der IL Strategie um auch ja immer und mit nahezu jedem bündnisfähig zu sein, um in Großevents (wie beispielsweise EG) eine (radikal) Linke Masse zu suggerieren und das dann fälschlicherweise als Aufbrechung der gesellschaftlichen Marginalität der (radikalen) Linken zu begreifen.
und zu Punkt 6: Und "Heimat" als positiven Wert an und für sich zu sehen ist im wesentlichen genauso dämlich, also was soll die Haarspalterei?
und zu Punkt 2: Also ich wüsste jetzt nicht was an dem Text besonder schwer zu lesen sein soll. Wenn es nur um einzelne Begriffe geht die dir eventuell unverständlich sind, kann man die auch einfach nachschlagen. In Zeiten des modernen Internets geht das eigentlich auch nur wenige Sekunden. Wenn es um generelles Verständnis ganzer (Ab-)Sätze geht, kannst du die entsprechenden euch einfach kenntlich machen und es findet sich sicher jemand der sie dir erklärt.
LG
Heimat
Einige "Linke" bringen mittlerweile sogar Heimat, Patriotismus, Nation usw. durcheinander. Heimat ist dort, wo du dich zu Hause fühlst. Das ist der Ort wo du aufgewachsen bist, wo deine Freunden sind, manche fühlen sich auf Reisen zu Hause usw. Nur Nazis und Antideutsche ziehen da Parallelen zur Nation. "Still not lovin Heimat" ist der dümmste Spruch seit langem.
Verschwurbelte pseudointellektuelle Anpisserei
Verschwurbelte pseudointellektuelle Anpisserei, Phrasendrescherei und Denunzierung. Diese Art kommt mir bekannt vor, ist schon 20 Jahre her und wurde in einer Zeitschrift geübt, die sich sich "Bahamas" oder so ähnlich, nannte. Dem Beachtung zu schenken ist eigentlich reine Zeitverschwendung. Ihnen ist wichtig, die Verteidigung der Lebensgrundlagen gegenüber den Begehrlichkeiten des Profits als "Heimatschutz" und Antimoderne im Sinne rechter Ideoligien zu identifizieren und letzten Endes als antisemitisch zu denunzieren.
Nur der eine Satz reicht schon: "So bleibt der Mensch im Walde heimisch und der Maschine auch weiterhin entfremdet". Nicht etwa, dass der Mensch über die Verdinglichung sich selbst und seinen vitalen Interessen entfremdet wird, soll das Problem sein, sondern dass er sich der Maschine gegenüber entfremdet. Mit Verlaub - das ist nicht nur 0/1 - Denken, sondern komplett inhuman.
Dieser Art verquaster und unverschämter Verdrehungen, die meist mit entlehnten Autoritäten (Adorno, hier dann Walter Benjamin ect.) daher kommen, argumentativ entgegenzutreten lohnt nicht, weil der Diskurs nicht auf Dialog angelegt ist.
Wen interessiert, welche Ideologie hier aufgetischt wird, kann sich etwa hier einlesen:
Robert Kurz
Die Antideutsche Ideologie (2003)
les ma buch von robert kurz
human ist ein wort der aufklärung und heißt mensch und bezeichnet nur das männliche, weiße, westliche Subjekt
?
Wie kommen hier manche eigentlich auf diese dumme Idee die absolut notwendige Kritik an der IL in eine antideutsche Ecke zu schieben? Das scheint das neue hippe Totschlagargument zu sein: Du bist antideutsch, also ist alles was du sagst scheiße. Peinlicher Weise reicht es um als "antideutsch" diffamiert zu werden schon auf den Mangel an Positionierung zu Antisemitismus hinzuweisen.
den klaren Blick bewahren
Der Schlagabtausch im Artikel und den Kommentaren ist bezeichnend für die Schwäche und die Sackgasse der Linken. Es gibt sicherlich viel berechtigte Kritik an der IL. Aber es ist einfach die Fehler bei Anderen zu suchen und nicht in der Kritik bei sich selber anzusetzen.
Das Konzept der Massenblockaden, des zivilen Ungehorsams zielt doch u.a. darauf ab, dass sich Menschen die Angst haben, oder unorganisiert sind an kollektiven Widerstandsaktionen beteiligen können. Das war in Heiligendamm so, bei Castor schottern, Dresden Nazifrei ....
Ende Gelände ist ein Zusammenschluss von verschiedenen Organisationen - also nicht nur IL. So wie die IL ein bundesweiter Zusammenschluss ist aus unterschiedlichen Gruppen und in unterschiedlichen Städten. Es ist doch logisch, dass da nicht alles konfliktfrei und homogen ist.
In dem Text taucht eigentlich nix auf, wie die Linke Liste Frankfurt es besser macht - weder wie ihre Praxis aussieht, auf wen sie sich beziehen, noch was sie eigentlich wollen. So verkommt doch Kritik zu einem Papiertiger. Und so liest sich auch der Text. Akademisch intelektuell und ohne politische Bodenhaftung.
Kritik an der IL ist berechtigt und wichtig - aber bitte solidarisch und politisch fundiert.
Wenn zu massenhaftem zivilen Ungehorsam aufgerufen wird - dann finde ich das praktischer, wie euren Text in dem mir euer realer Bezug zur alltäglichen Praxis und Widerstand, sowie Gesellschaftsanalyse fehlt.
nix Diffamierung
Die Linke Liste FFM ist eine antideutsche Gruppe, das ist allgemein bekannt. Und so ist auch der Text, alles was antideutsch war und ist macht diesen Text aus: diffarmieren, denunzieren, lügen, spalten und ein intellektueller speech mit bahamas-polemik.
Liebe Mods
warum lasst ihr diesen Artikel stehen? Das ist keine argumentative Kritik an IL, sondern ein Bashing der gesamten Proteste gegen den Braunkohletagebau. Der Hauptvorwurf: "Naturesoterik".
Foltendes Statement sagt alles:
"In diesem Punkt sind wir also zweifelsfrei gegen den Stromausfall und für die weitergehende Elektrifizierung… auch und wenn das erfordert, dass der geplante sog. Cottbuser Ostsee [9] sich von Polen bis Frankreich erstreckt."
Fazit: Es darf also gebaggert und kohlegestromt werden, weil der Protest verkürzt ist und es nicht Ums Ganze geht. Mit der Verbreitung solchen Schwachsinns supportet ihr sowohl die reaktionäre antideutsche Ideologie als auch die entsolidarisierenden Gruppen, die Folgen sind hinlänglich bekannt.
Warum wir den Artikel stehen lassen
Wir finden in diesem Artikel keine Aussage, welche den Moderationskriterien widerspricht. Wenn du uns eine entsprechende Passage findest, sind wir gerne bereit den Artikel zu verstecken oder auch zu zensieren.
Wir haben uns über die kritischen Kommentare zu diesem Artikel gefreut, weil sie klarmachen, das es durchaus auch andere Sichtweisen zum Thema gibt.
ein*e mod