[Greifswald] Veranstaltungsort der AfD entglast und makiert

Symbolbild kaputte Scheibe

wir haben gestern nacht die klosterschenke in eldena/greifswald entglast und mit farbe makiert. es soll dort heute eine veranstaltung der afd stattfinden. unter anderem mit partei prominenz konrad adam.

 

veranstaltungen wie diese haben in der klosterschenke tradition vor jetzt fast genau 10 jahren hat dort das stiftungsfest der rugia statt gefunden. die rugia ist eine der ortlichen burschenschaften (in der db) die nicht nur durch ihre inhaltlichen veranstaltungen und aussagen aufallen sondern auch immer wieder "nette" mitbewohnende haben wie momentan max bartusch ein neonazi aus pasewalk der jetzt an der greifswalder uni studiert. trotz hinweis engagierter menschen vor ort ließen sie es damals nicht sein und so mussten sie schon einmal die wand des lokals neu streichen und die fenster erneuern.

 

wir wollen damit auch ein klares zeichen und einen denkanstoß an die kleine nachbar_innenschaft senden um zu zeigen wer dort eigentlich so aus und ein geht. außerdem wollen wir es den idiot_innen der afd und anderen hetzern schwer machen einen ort zu finden an dem sich in ruhe getroffen werden kann! die betreiber_innen der restaurants, hotels oder was auch immers sollen sich gut überlegen welchen menschen sie einen raum bieten. wie kürzlich beim hotel arkona in binz oder der aktion gegen arppes haus in rostock bedarf es mehr kleiner und großer direkter aktionen im vorfeld oder danach um den betreiber_innen und nachbar_innen zu verdeutlichen dass rassismus, homophobie, sexismus, antisemitismus, antiislamischer rassismus und andere menschenfeindlichkeiten keinen platz nirgendwo haben. wo auch immer ihren widerwertigen meinungen raum geboten wird muss widerstand geleistet werden!

 

kommt alle heute zu der veranstaltung! es wird um 18 uhr eine critical mass vom markt in richtung klosterschenke geben. zeigt der afd und der klosterschenke was ihr von der hetze haltet!

 

neu rechten idiot_innen entgegenstellen!

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Es gab auch noch eine weitere Aktion am Vorabend gegen ein Mitglied der AfD in Greifswald. Das Haus von Gunter Jess in der greifswalder Innenstad wurde mit Steinen angegriffen. Dabei ging ein Küchenfenster zu Bruch. Die scheiß AfD hat es dieser Tage anscheinend nicht einfach in Greifswald....

Noch zwei Presse Artikel von einem Greifswalder Blog und der Unizeitung:

 

http://webmoritz.de/2016/06/06/naechtliche-beschaedigung-der-klostersche...

 

http://blog.17vier.de/2016/06/06/angriff-afd-greifswald/#more-45304

 

Noch einige Dinge zum letzten Artikel. Dafür, dass sich der Fleischervorstadt Blog oft als Linkes Medium gelesen wird und auch einige gut Berichte schreibt, wird die Einordnung von direkten Aktionen hier immer verklärt und folgt einem bürgerlichen Mainstream der leider die Möglichkeiten eines solchen Agierens nicht einmal ansatzweise zu erfassen scheint. Wenn Menschen hier Angst um ihre Neutralität haben, dann sollten sie vielleicht auf eine neutrale Art, über die Ereignisse zu berichten, zurückgreifen, anstonsten ist es sehr Schade immer das gleiche zu lesen, wenn es zu einer diffrenzierten Ausseinandersetzung mit autonomen Aktionsformen kommen sollte. Hierin steckt leider auch immer ein Entzug der Legitimation, der von keinem Medium in Greifswald so stark ausgeht wie diesem Blog.

 

Ein kurzer Abriss an Überlegungen die von einer solchen Berichterstattung nicht erfasst werden:

 

Wenn es zur Verhinderung von politischen Veranstaltungen kommt ist es sehr oft das zusammenspiel von linkradikalem Input/Basisarbeit, bürgerlichem Protest, kreativen Aktionen, direkten Aktionen, Information an die Bürger*innen und antifaschistischem bzw. linksradikalem Protest der auf dauer eine Wirkung zeigt. Naive wäre es zu glauben, dass solche Aktionen allein den Unterschied machen können, ohne eine breitere inhaltliche Unterfütterung der Kritik, aber sie können zum Beispiel die Diskussion neu anregen oder verschiedene Menschen/Gruppen auf einem emotionalen Ebene zur Reflektion zwingen. Oft geht es auch um einen Medialen Diskurs, der angeregt oder so noch etwas angeheizt wird.

 

Bei dieser Gruppe scheint es auch um die emotionale Ebene der Wirt*innen zu gehen und wie diese den ganzen Mist mit sich und ihren Mitmenschen vereinbaren. Ausserdem zielt der Angriff warscheinlich auf die finanzielle Lage des kleinen Familienschuppens.Sie sollten vielleicht daraus lehrnen und keine rechten Veranstaltungen in ihrem eigenen Haus organisieren lassen.

 

Die AfD stellt sich gerne wie andere Rechte zusammenhänge und Neonazis, schon seit jahren, als Opfer dar, dass können Deutsche im allgemeinen ja sehr gut. Allerdings hat die AfD aus verschiedenen Gründen mehr Erfolg mit dieser Opferrolle, dies liegt verküzt auch daran, dass sie ihre rechtsradikalen inhalte gut zu verwischen wissen, aber auch an dem Mainstream, der ihre Meinung immer mehr trägt. Es ist sicher eine strategische Überlegung wert, in wie weit Aktionen wie diese einen effekt in Richtung, dieser Opferrolle bewirken. Eine neutralere Ausseinandersetzung die nicht nur diese Meinungsmainstream trät würde, auch den Fakt in betracht ziehen, dass es sich nicht immer lohnt auf diese Totschlag Agumente und Agumentationmuster ein zu gehen. Es gibt hier mehrere Aspekte, zum einen ist es wichtig solche Aktionen durch zu führen und wird von den Medien oft wie im Nordkurrier und dem Webmoritz neutral behandelt. Die Nutzbarmachung geht hier also nicht über den Kreis der AfD nahen rechten Menschen hinaus. Hier kommt es dann zu einer Kosten-Nutzen-Rechnung, die aber nicht das einzige ist was in betracht gezogen werden sollte. Eine Aktion wie diese hat verschiede Motivierende Aspekte durch die oft zitierte "Propaganda der Tat" hilft sie Menschen auch Handlungsfähig zu bleiben und eröffnet neue Spielräume, ob nun individuell, Medial oder in der Disskusion in linkspolitischen Kreisen.

 

Hier noch eine Kleinigkeit zum Nachdenken. Im Artikel werden die die Aktionen mit den menschenverachtenen Positonen der AfD verglichen. An dieser Stelle will ich der/dem Autor*in nicht unterstellen, dass es als eine Gleichsetzung gemeint ist und hoffe damit recht zu haben. Trotzdem relativiert eine solche inhaltliche Außeinandersetzung mit diesem Thema, die rechte Meinungsmache, die zu einem großen Teil Schuld an den Bandanschlägen auf Unterkünfte, den Übergriffe auf Geflüchtete und die Progromhafte Stimmung  in Kaltland hat. Einer Linken Aktion, egal wie mensch zu ihr steht, eine solche nähe zu unterstellen ist nicht nur falsch sondern äußerst gefählich und spielt den Agumentationsmustern der neuen Rechten in die Hände. Es ist gut, dass sich die bürgerlichen Strukturen klar von solchen Aktionen abgrenzen, um nicht die Basisarbeit zu gefährden. Die Frage ist wer noch übrig bleibt in der Anonymen Masse auf den diese Form der Akition als unglaubwürdigmachend Projeziert werden könnte? 

 

Es gibt leider genug Menschen die jeden Tag terrorisiert werden, weil sie den Bürger*innen dieses Landes nicht deutsch genug sind. Ein Angriff auf diese priviligierte weiße Bürger*innenschicht sorgt immer für einen netten Artikel in dem sich diese als Betroffene inzinieren können.  Die Mediale Verarbeitung schlägt bei dieser thematischen Verknüpfung im Artikel nieder.  Es ist einfach Falsch einen Angriff auf das Haus von weißen previligierten Personen, mit der Meinungsmache und den daraus resultierenden tagtäglichen Übergriffen in einen Zusammenhang zu stellen!

 

Dies waren nur einige oberflächliche Überlegungen eines sehr Komplexen Themenfeldes. Es kann manschmal nicht schaden wenn mensch über den Tellerrand hinaus blickt und mehr Perspektiven zulässt, dass sorgt auch dafür, dass mehr inhaltlich passiert als immer das gleiche gelaber. 

"Wenn es zur Verhinderung von politischen Veranstaltungen kommt ist es sehr oft das zusammenspiel von linkradikalem Input/Basisarbeit, bürgerlichem Protest, kreativen Aktionen, direkten Aktionen, Information an die Bürger*innen und antifaschistischem bzw. linksradikalem Protest der auf dauer eine Wirkung zeigt."

 

Der Vortrag von Adam wurde mit der Aktion nicht verhindert.

 

"Naive wäre es zu glauben, dass solche Aktionen allein den Unterschied machen können, ohne eine breitere inhaltliche Unterfütterung der Kritik, aber sie können zum Beispiel die Diskussion neu anregen oder verschiedene Menschen/Gruppen auf einem emotionalen Ebene zur Reflektion zwingen. Oft geht es auch um einen Medialen Diskurs, der angeregt oder so noch etwas angeheizt wird" 

 

Wie gut der Diskurs angeheizt wurde, lässt sich hervorragend an Meinungsäußerungen in den sozialen Medien ablesen. Eine effektivere Unterstützung für den Landtagswahlkampf hätte sich die AfD nicht wünschen können. Wenn ich mit meinem Artikel irgendwie dazu beigetragen habe, dass dieser Aktion eine Legitimation entzogen wurde, bin ich zufrieden. Hier wurde dem Kampf gegen die AfD ein Bärendienst erwiesen.

 

PS: Es heißt Pogrom.

Schön, dass auch der Fleischervorstadtblog den Weg bis nach Linksunten gefunden hat. Es scheint so, als hätte dieser kleine schnell geschriebene Kommentar eine emotionale Reaktion ausgelöst hat, leider zeigt, dass hier eher mit Zynismus als mit Inhalt um sich geworfen wurde, dass es bei den Betreffnden noch nicht zu einer wirklichen Diskussionsbereitschaft gekommen ist. 

 

Der Kommentar war auch nicht ernsthaft darauf ausgelegt, sondern sollte eine Perspektivierung und einige völlig verkürzte Gedanken darstellen, um dienen Artikel nicht unkommentiert zu lassen. Es sieht so aus, als hättest du deinen Standpunkt für dich stark genug begründet auch ohne viele Pespektiven zu zulassen. Das haben wir glaube ich schon an deinem Artikel sehen können.

 

Nochmal etwas inhaltlicher:

 

Einige allgemeine Ziele wurden kurz formuliert und du sagst aus deiner Position, dass allgemeine Ziele die so eine Aktion haben kann, nicht erreicht wurden (wo auch immer da deine Definitionsmenge liegt). Ich glaube durch die Verkürzung und sofortige Ablehnung (durch einen durch kapitalistische Werte geprägten Begriff der Wahrheit), die keiner längeren Analyse der Situation in Weltweit/Deutschland/Greifswald bedarf werden Möglichkeiten von Anfang an außer acht gelassen.

 

Die Rechten zereissen sich wie immer das Maul in den Sozialennetzwerken und nutzen diesen Angriff als Projetionfläche einer Gesellschaft die gegen sie steht. Die AfD opfert rum und findet so ihren politischen Konsens im Hass gegen den "linksfaschismus" und es gibt sicher genug Menschen, die das bedenklich finden. Klar ist auch, dass eine Mahnwache vor der Tür oder ein klares Statement von Politiker*innen genau so Nutzbargemacht werden. Dann wird die Demokratiekeule von diesen Menschhen rausgeholt und das ende Deutschlands beschworen, was ich genauso problematisch finde (also nicht das Ende Deutschlands). Solidaritätseffekte konstruiert sich die Neue Rechte tag täglich über politische Oppostion, Geflüchtete, Queere Menschen, Relegionen die ihrer Meinung nach nicht zu Deutschland gehören, usw., sollten wir deswegen in diesen Feldern auch nur noch eine Politik der "demokratischen" Unangreifbarkeit wählen und uns allen gesellschaftlichen Normen beugen? Wo ziehst du hier die Genze? Welche Menge gesellschaftlicher Gruppen sollte denn in den Linkenspolitischen Konsens, deiner Vorstellung von Politik nach, in Aktionsformen mit eingebunden werden um "glaubwürdig" zu bleiben?

 

Geht es für dich um Sachbeschädigung im Kern oder andere illegalisierte Aktionsformen? Ist für dich eine autonome Organisation das Problem, oder die Gründe, die hinter solchen Aktionen stehen?

 

"Einerseits kann man einer Partei, die sich seit ihrem Bestehen als Opfer inszeniert, keine bessere Wahlkampfhilfe zuteil werden lassen, andererseits macht man sich als Aktivist unglaubwürdig, wenn man menschenverachtende Positionen der AfD kritisiert und sich zugleich solcher Methoden bedient." (Artikel: "Sachbeschädigungen gegen die AfD in Greifswald" vom 06.06.2016 Fleischervorstadt-Blog)

 

Geht deine Agumentation hier in Richtung eines Vorwurfs menschenverachtende Mittel zu wählen und war deine inhaltliche Verknüpfung so gemeint?

 

Falls das hier so gemeint war solltest du mal das Experiment machen und als nicht deutsch gelesene Person einen Tag durch die schönen Randbezirke Greifswalds gehen oder angegriffen werden die Bullen rufen und nicht der Deutschen sprache mächtig sein oder beim Amt einen Asylantrag stellen ohne hilfe zu bekommen nach einer langen Flucht, oder auf der deutschen Seite der deutsch-polnischen Grenze als polnisch gelesener Mensch wohnen. Dann kannst du ja nochmal einen Abgleich mit deinem Begriff von Notwendigkeit und den Vergleichen die du Gezogen hast abschätzen. Zum Glück wirst du wahrscheinlich Zeit deines Lebens solche Erfahrungen nicht gemacht haben müssen, dass lese ich aus deiner Achtlosigkeit bei den Vergleichen herraus.

 

Es wird versucht mit sehr einfachen Mitteln eine komplexe Sache einzuschätzen, versuch doch mal etwas weiter zu denken und dich nicht so sehr am konkreten Fall der Klosterschenke fest zu halten (bei dem die langzeit Wirkung für dich sich klar liegt, aber eine theoretische Ebene hat die du nicht betrachten willst und die nicht so klar ist). Vielleicht wird dir dann bewusst, dass viele Freiräume und politische Felder erkämpft werden. Es gehört zu den "Finessen der Kunst" einen strategischen Mittelweg bei allen politischen Akteur*innen zu finden um auf allen Ebenen zu agieren und sich nicht von menschenfeindlichen Agumentationstrukturen/Fehlinformationen/Totschlagagumenten den politischen Horizont setzen zu lassen.

 

Nochmal einen Gedanken der vielleicht etwas verkürzt provokant ankommen wird. Solange die AfD auf ihren Veranstaltungen darüber redet wie sehr wir alle sie verachten, desto weniger kommen sie dazu einen anderen politischen Konsens zu finden und inhaltlich zu Arbeiten. Ein Problem an dem schon so einige Gruppen früher oder später zu Grunde gegangen sind. Gut nun passiert inhaltlich auch nicht besonders viel und sie haben trotzdem Erfolg, weil sie Dinge zu skandieren wissen (so funktioniert nun mal populistische Verkürtzung/Fehlinformation), aber damit das so bleibt mit den Inhalten kann eine solche Überlegung auch interessant werden. Ein weiter Punkt, der hier gut passt, ist die Linke zur Projetionsfläche des hasses zu erklären und so vielleicht einen Teil der Aufmerksamkeit von Geflüchteten zu nehmen was das politische Engagment solcher Menschen betrifft. Diskussonsmaterial, dass hier wahrscheinlich nicht mehr erörtert wird. Es gibt hier auch Gegenpunkte, die aus zu führen zu lange dauern würde.  

 

Mensch verzeihe mir, dass ich nicht mit Zitaten arbeite. Ich wollte auch nicht mehr Werbung für deine Inhalte machen als notwendig (auf deine Inhalte bezogen wenn es zu direkten Aktionen und ähnlichem kommt) Die Arbeit war es mir ehrlich gesagt nicht wert und dein Kommentar bestätigt das in gewisser weise. Ich hoffe du hast die Bezugspunkte trotzdem verstanden.

 

Ich finde es sind gute Aktion und hoffe auf mehr Bär*innen, die in Greifswald Aktionen wie diese ab jetzt täglich machen! Viel Glück und Kraft allen Menschen die sich gegen solche Veranstaltungen postionieren im langen Wahlsommer.

 

PS.: Danke für die Berichtigung beim Tippen scheint mir da ein fehler unterlaufen zu sein (Rechtschreibung im allgemeinen ist nicht so meine Stärke, kannst du ja auch an dem Kommentar sehen). Kommt auch nicht wieder vor. Zum Glück gibt es genügend Menschen aus der Bildungsschicht, die sowas kleinen Aktivist*innen erklären können. Ich werd ab jetzt meine Texte auf deinem Blog zum probelesen posten;)

"Wo ziehst du hier die Genze? War deine Verknüpfung so gemeint?"

 

Menschen, deren Angehörige und ihren Wohnraum anzugreifen. Wer nicht bis dahin und an die damit verbundenen Langzeitfolgen denken will, sollte sich gar nicht erst die Mühe machen, andere zur Reflektion ihrer Privilegien aufzufordern. Frag doch mal die Frau des Wirts, die in der Schenke lebt, ob sie einen Schreck gekriegt hat und inzwischen wieder ruhig schlafen kann! Frag doch mal das Enkelkind, das jetzt möglicherweise traumatisiert ist, weil nachts ein Stein durchs Küchenfenster geflogen ist, wie das Wochenende bei den Großeltern war! Eure Organisationsform ist mir relativ egal, auf den Output kommt es an und der war in diesem Fall kostenlose Wahlkampfhilfe für die Rechtspopulisten, die schlimmstenfalls eine unnötige Erhöhung des allgemeinen Repressionsdrucks bewirkt. Letztes Statement an dieser Stelle.

Zweiter Kommentar etwas sachlicher und inhaltlicher, auch wenn du dich immer noch nicht mit den Hauptpunkten in meinem Kommentar umgehen willst und lieber sagst sie seien nicht existent (irgenwo her kenn ich das).


Natürlich ist so eine Art von Gewalt gegen einen Wohnraum auch immer gegen die Menschen gerichtet die dort leben. Diese Form von Gewalt kann unter Umständen wirklich heftig sein, soweit gebe ich dir auch recht. Allerdings sehe ich, dass sich die weiße Mittelschicht auch mal erschrecken darf und ein paar Nächte nicht schlafen kann wenn sie das beim nächsten mal davon abhält eine solche Veranstaltung zu machen bzw. ein solches politisches Engagement fort zu führen, bei der an so vielen Stellen eine wesentlich stärkere gerichtetere Gewalt propagiert und gelebt wird. Ich weiß nicht wie weit dein Gewaltbegriff hier reicht und habe auch keine Lust mehr das mit dir auszuloten.


Zu deinem "Denk-doch-mal-an-die-Kinder" Agument ist es wichtig zu sagen, dass es schon super scheiße sein kann von splitternden Scheiben auf zu wachen, wie die Verarbeitung bei dem Kind läuft hängt viel von ihrem*seinem Umfeld ab und wie es die Situation wahrgenommen hat. Nun kenne ich die genauen Umstände nicht, aber mein erstes Gefühl sagt mir, dass deren Enkelkind vielleicht nicht so viel Traumapotential durch den Krach in der Nacht hat. Einfach aus dem Grund, dass Kinder aus der deutschen Mittelschicht sonst vielleicht nicht so viele Verletzungen in ihrem Leben erfahren wie andere (natürlich stimmt das auch nur so halb in der Gesselschaftsform in der wir Leben gibt es sehr viel Gewalt). Es wäre etwas anderes wenn es die Menschen dabei beobachtet hätte, oder klare Drohungen in Richtung des Hauses in Form von einem pöbelden Mob gegeben hätte (die Situation war sicher so auch schon bedrohlich). Was ich dir, aber versichern kann ist dass die 100 Sympatisant*innen der AfD die dort in diesem Raum saßen (unter anderm Gutsche) oder ein*e AfD Politiker*in, Menschen täglich sehr viel stärker und direkter traumatisieren, als irgeneine Aktion es bei den "armen" Wirt*innen und dem Enkelkind tut. Ich weiss das hierin die Kontroversität der Aktion liegt und vielleicht mensch aus so einer Agumentation nicht widerspruchsfrei (was ja dein gesellschaftlich geprägtes anliegen ist), also mit einem einzigen Standpunkt an der Hand herrauskommt. An dieser Stelle wird es mir zu viel, da hier jetzt mehrere Seiten theoretischem gelaber zur Gewaltfrage folgen müssten und dann immer noch ein fader Beigemschmack in der Ausseinandersetzung mit dir bleiben würde.


Nur noch ein Tipp du machst mit der Kritik an meiner Reflektion genau das was du mir vorwirfst. Du beschäfftigst dich nicht damit, was ich geschrieben habe und gehst in einen Angriffsmodus der dann auf die Verkleinerung meiner Inhalte abzielt und setzt meinem Vergleich über die Verschiedenen Lebenssituationen von rassismus Betroffener eine Gleichsetzung der weißen Mittelschicht in Deutschland entgegen. Lustig ist, dass du hier nie klar geantwortet hast, wenn es zur Frage der menschenverachtenden Mittel kam. Ich habe diese frage einmal indirekt und dann nochmal direkt an dich gerichtet und du redest von Gewalt und Trauma für die Betreiber*innen um dich nicht festlegen zu müssen. Deine Stellung an dieser Stelle bleibt nicht offen aber du verpackst sie in Emotionalität, damit du der Verantwortung deiner Aussage entgehen kannst. Denn ich habe dir nicht ohne Grund mehrere Möglichkeiten gegeben dich klar von einer solchen Gleichsetzung zu distanzieren. Eine Gleichstellung auf diese Art und weise zu betreiben trägt Strukturen einer Extremismustheoretischen Debatte und spielt der Einordnung der Aktionen in ein solches Schema in die Hände. Aus deinem Text lese ich sehr viel Unsicherheiten, mit denen du vielleicht anders umgehen solltest. Natürlich weiss ich nicht was diese Diskussion ausserhalb einer Öffentlichkeit bei dir bewirkt hat.


Was die Erhöhung der Repression betrifft bin ich mir sicher, dass die greifswalder Szene links von dir sicher bereit ist mit ihr umzugehen. In Greifswald gibt es hoffentlich noch einen solidarischen Grundsatz wenn es zu staatlicher Repression kommt, den du wahrscheinlich nicht nachvollziehen kannst. Das schreibe ich so weil dein Agumentation so gelesen werden kann, dass solche Handlungen unsolidarisch sind. Eine Widerstandhandlung darf nicht als unsolidarisch gelesen werden, weil nicht der Widerstand das Problem ist sondern die Repression und der Staat, der sich durch diese zu legitimieren versucht!


Klar bleibt, dass solche Aktionen immer gewisse Risikofaktoren/Fehler bergen und auch nich widerspruchsfrei sind und sein wollen. Das erfassen Menschen wie du aus verschiedenen Gründen nicht. Meine Texte sind lang gewesen und vielleicht hast du dir nicht die Zeit genommen sie genau zu lesen. Sie waren sicher auch nicht dicht geschrieben, aber was ich bei dir beobachtet habe und was vielleicht aus späteren Diskussionen mit dir für andere Menschen zu lernen ist, ist, dass du die Dinge emotionalisierst um sie zu verwischen. Deine Kritik ist an wenigen stellen berechtigt, das meiste liest sich als eine angepisste Antwort/Wiederholung auf die Textteile die ohne gefahr von dir beantwortet werden können (Was anscheinend sehr wenige sind) und die dich emotional getroffen haben. Ich glaube mit dir ernsthaft zu diskutieren wird sich in der Zukunft nicht lohnen, da eine sachliche Diskussion zu diesen Themen anschienend nicht möglich ist und ich keine Lust habe ein "Nein-Du" Spiel mit dir zu spielen wenn es eigentlich um Inhalte gehen sollte ("Nein du antwortest nicht inhaltlich genug nein du..."). Ich finde es Schade, da ich diese Plattform extra gewählt habe um einen Diskurs außerhalb deines Dorfes zu wählen. Trotzdem fand ich es interessant was greifswalds Linke so an Jornalist*innen-Blogs zu bieten hat...

Du rechtfertigst Gewalt gegen weiße Mittelschichtmenschen a) mit einer Notwendigkeit zur Verhaltenskonditionierung ("wenn sie das beim nächsten mal davon abhält eine solche Veranstaltung zu machen bzw. ein solches politisches Engagement fort zu führen") und bringst b) als Entlastung Dein Gefühl vor ("aber mein erstes Gefühl sagt mir, dass deren Enkelkind vielleicht nicht so viel Traumapotential durch den Krach in der Nacht hat. Einfach aus dem Grund, dass Kinder aus der deutschen Mittelschicht sonst vielleicht nicht so viele Verletzungen in ihrem Leben erfahren wie andere").

 

Ach ja. Und natürlich Gutsche. Der muß aber auch für alles herhalten, die Wurst.

 

Zu a: Es war schon immer erbärmlich, eine mutmaßliche Einsicht in den zwangsläufigen Gang der Dinge zur Rechtfertigung von Gewalt gegen Menschen zu machen. Als ob Du die Extremismustheorie verstanden hättest! Dehumanisierung nennt man das, Hierarchisierung nennt man das. Von Deiner Seite werden wieder Opfergruppen definiert, Du hast die Definitionsmacht (glaubst Du), schön asymmetrisch, schön von oben herab und unten liegt das "weiße Mittelschichtkind" in den Fensterscherben.

 

Dann drehen wir Dein Argument doch mal um. Also zu b: Geflüchtete und vor allem deren Kinder haben aufgrund ihrer Flucht hinreichend Traumaerfahrung. Vielmehr als die von Dir zum Abschuss freigegebenen Mittelschichtkinder. Deshalb ist es nicht so schlimm, wenn zur Abschreckung und aus Einsicht in die Notwendigkeit (um das deutsche Volk kulturrein zu halten etc. pp.) ein paar A-heime brennen.

 

Erkennst Du Dein Argument, Du Theoriehengst?

An alle "Demonstranten"!

Ich bin Anwohnerin, habe sowohl das Scheibeneinschlagen, als auch die Demonstration in vollem Umfang mitbekommen. Obwohl wir in unmittelbarer Nähe zur Klosterschenke wohnen, haben wir von der AfD-Versammlung im Vorfeld überhaupt nichts mitbekommen, erst durch die Nachfrage der Polizei und dem Aufmarsch der kleinen Demonstrantengruppe wurden wir darauf aufmerksam (soviel zu den Rechten keine Plattform bieten). Natürlich kommt von der AfD nichts gutes und nur ein Idiot fällt auf ihre Reden herein, aber die Aufmerksamkeit die ihnen durch "Aktionen" zu teil wird, hilft ihnen mehr als dass es ihnen schadet. Der Wirt ist versichert, genauso wie jedes andere Hotel oder Restaurant, das angegriffen wird. Außer dem kleinen Aufwand einen Glaser zu rufen oder einen Pinsel aus dem Schrank zu holen, macht es den Besitzern nichts, also warum sollten sie es sich anders überlegen?

 

Das einzige was eure kleine Demo gebracht hat, waren einige Kleinkinder, die wegen der, wie ich fand sehr unmotivierten Durchsagen, nicht schlafen konnten und ein Vorgarten der nach Urin stinkt.

 

Wenn ihr wirklich was bewegen wollt geht wählen und macht das Kreuz an der richtigen Stelle.

aua aua aua. selten habe ich hier etwas dümmeres gelesen...

von den Konzentrationslagern haben viele Menschen auch "im Vorfeld überhaupt nichts mitbekommen" (Bewusst überspitzt)

 

Das richtige Wählen gehen hilft den Menschen deren Unterkünfte brennen oder die von rechtsextremen Terroristen getötet werden auch nicht. Der Konflikt ist kein rein intellektueller!

 

"Ich beachte die einfach gar nicht" ist ein lange bekannter aber immer noch ätzender Satz. Beliebt und häufig ausgesprochen von Menschen die 1. nichts gegen Nazis tun, 2. sich besonders kreativ fühlen, 3. noch nie ausreichend über die Thematik nachgedacht haben. 

Den NSU hat jahrelang auch niemand Aufmerksamkeit gewidmet, den Grauen Wölfen wird nach wie vor zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet, der NSDAP wurde lange Zeit zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet usw.

 

Zum Thema Versiccherung: Wenn das oft genug passiert wirft die Versicherung den entsprechenden Kunden raus oder erhöht dessen Beiträge. Das ist also kein Argument, sofern bei der nächsten Veranstaltung der braunen Sorte wieder für genügend Durchzug gesorgt wird (oder auch mal zwischendurch).

Aber vielleicht bin ich ja auch eine kleines Theoriepferd*/-stute*wasauchimmer, oder kannst du auf Grund meiner Art zu schreiben mein Geschlecht bestimmen? Vielleicht habe ich auch ein Horn auf dem Kopf und bin ein kleines Einhorn* mit großen feuchten Augen….

 

„Ach ja. Und natürlich Gutsche. Der muß aber auch für alles herhalten, die Wurst.“

 

Gutsche sollte herhalten, weil es vielleicht manche Menschen interessant finden wer zu sowas geht. Mensch hätte auch die Rugia und andere Gestalten aus dem Umfeld aufzählen können, aber ich hatte mich dann doch nur für die Wurst entschieden. Was interessiert, dich überhaupt das Nazischwein? Als Platzhalter funktioniert er jedenfalls ganz gut, glaube ich.

 

Ich rechtfertige Gewalt immer noch nicht generalisierend auf eine weiße Mittelschicht bezogen, sondern ich kritisiere nur die Opferinzinierung, die Nazis und anderen Konservativen Kräften in die Hände spielt, so was passiert, wenn mensch der Argmentation nicht folgt. Es geht immer noch um die Inhalte die von diesen Menschen und auf diesen Veranstaltungen vertreten werden und von den Wirt*innen getragen werden und andere Menschen klar "dehumanisieren" wie du sagst. Ich habe geschrieben, dass die Problematik mit dem Kind und Betroffenen besteht und das hier die Grenzen nicht so klar gezogen werden können, gerade wegen diesem Konflikt. Ein angriff auf Inhalte bedeutet manchmal auch einen Angriff auf die Menschen die solche tragen, ob nun sprachlich, auf deren Eigentum/vermeintliche Sicherheit, deren Öffentlichkeit, deren Räume, oder auf sie selbst. Es geht vielmehr darum wie solche Dinge gelesen werden. Mit Aktionen wie dieser geht nicht immer eine Dehumanisierung einher. Wenn ich das an manchen stellen getan habe, dann aus einer bewusst Provokanten Perspektive heraus um die Hierarchiegefälle in der Gesellschaft sichtbar zu machen und aus historischen Gründen.

 

Die Definition von Opfergruppen, habe ich schon betrieben, auf der einen Seite um eine Provokation in Richtung einer vielleicht fruchtbaren Diskussion herzustellen und ein deutlich machen worüber überhaupt geredet wird (ist nicht das Mittel der Wahl), auf der anderen Seite habe ich gerade wenn es um die weiße Mittelschicht ging auch klar auf gesellschaftliche Gewaltverhältnisse verwiesen, deswegen auch die unklare einleitende "ich habe das Gefühl, dass ..." Formulierung.

 

„...als Entlastung Dein Gefühl vor ("aber mein erstes Gefühl sagt mir, dass deren Enkelkind vielleicht nicht so viel Traumapotential durch den Krach in der Nacht hat. Einfach aus dem Grund, dass Kinder aus der deutschen Mittelschicht sonst vielleicht nicht so viele Verletzungen in ihrem Leben erfahren wie andere").“

 

Es sollte nicht zu einer moralischen Entlastung meinerseits kommen, da ich diese nicht brauche, sondern um eine tatsächliche Relativierung meiner Aussage um an zu zeigen, dass es nicht um gesicherte Dinge geht. Das auch nicht Deutsch gelesene Menschen in der Diskussion als Opfergruppe genannt wurden ist eine an der Gesellschaft orientierte, von struktureller Diskriminierung geprägter und an persönlichen Erfahrungen fest gemachte Generalisierung, die natürlich nicht auf alle Menschen zu trifft. Sicher hätte ich das auch so im Text formulieren sollen. 

 

Was eigentlich die menschenverachtende Komponente bei Gewalt gegen Gegenstände ist, ist auch noch nicht besonders gut heraus gearbeitet worden. Nur ich habe bisher klar gemacht, dass ein Angriff auf den „eigenen“ Raum eine Art von Gewalt bedeuten kann. Also eine klarere Definition von menschenverachtend an dieser Stelle wäre gut, da ich die Befürchtung habe durch Gleichsetzungen passieren nicht nur die oben genannten Dinge, sondern "menschenverachtend" verkommt zur Worthülse. Wie sieht es außerdem mit der Festlegung eines Gewaltbegriffes aus.

 

1. „Du rechtfertigst Gewalt gegen weiße Mittelschichtmenschen a) mit einer Notwendigkeit zur Verhaltenskonditionierung ("wenn sie das beim nächsten mal davon abhält eine solche Veranstaltung zu machen bzw. ein solches politisches Engagement fort zu führen")“

2. "Es war schon immer erbärmlich, eine mutmaßliche Einsicht in den zwangsläufigen Gang der Dinge zur Rechtfertigung von Gewalt gegen Menschen zu machen."

 

Ich gebe zu es gibt hier sicher eine Überschneidung mit strukturellen Zwangsmethoden in meiner argumentativen Struktur. Aus meiner Sicht sind solche Aussagen theoretisch überspitzt und machen eine historische unklare Ebene auf, die jetzt alles bedeuten kann (Zitat 2). An dieser Stelle fehlt eine klare Differenzierung, was eigentlich gemeint ist. Natürlich birgt eine solche Aktion immer einen Teil von Zwang, aber nicht nur um eine Meinung in eine bestimmte Richtung zu lenken, oder Verhalten zu konditionieren, sondern auch um mit dem konkreten Fall der Veranstaltung, oder verschiedenen politischen Inhalten umzugehen, die in strukturellen Kontexten selbst zwanghaft wirken. Es geht auch nicht darum eine Perspektive, als die dominante und einzige geltend zu machen, sondern den Menschen ein klares Zeichen zu senden, die solche Inhalte tragen. Hierin stecken, aber auch die schon erwähnten Widerspruchspotenziale die nicht auszuschließen sind und auch nicht sein müssen, aber auch wenn die Sache strukturell aus manchen Perspektiven betrachtet anders liegt, gibt es doch eine moralische Ebene, die für manche ein solches Handeln als notwendig erschienen lässt.

 

Ich will dem ganzen nochmal eine kleine Perspektivierung entgegensetzen, da hier immer wieder verkürzt (wie von mir auch) argumentiert wird. Die Vorschläge aus meinem ersten Kommentar zu diesem Thema hast du wahrscheinlich an dieser Stelle nicht gewertet.

 

Die Definitionsmacht, die du mir in deiner Augmentation, vielleicht nicht ganz zu unrecht, vorwirfst, wird strukturell an Menschen über anpassungsfähige Normen verteilt. Der "Normalzustand" ist also, dass Beispielweise gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in der demokratischen Gesellschaft, als ein Pol der Meinungsfreiheit geltend gemacht werden darf. Die Anpassungsfähigkeit dieser gesellschaftlichen Normalität kann Mensch ja auch gerade aus dem aktuell politischen Diskurs über die "Flüchtlingsfrage" selbst ablesen ("Deutsche Leitkultur" (als ein Raum der des Zwangs und gleichzeitig des strukturell begrifflichen Ausschlusses, von "bürgerlichen" Parteien verwendet), der Begriff der "Heimat" (identitätsbildender Begriff, der plötzlich in allen Parteiprogrammen auftaucht), oder der Diskurs über die Abschiebung in sichere Drittländer, usw.). Diese Form von Normalität hat immer auch ein extremes Gewaltpotenzial, das dann auf verschiedenen Ebenen sichtbar wird, oder sich subtil strukturell, oder individuell niederschlägt. Das definiert nicht nur einen "Normalzustand" sondern schafft auch ein allgemeines Gewaltmonopol, was Menschen die Ermächtigung gibt Gewalt auszuüben, wie oben in den Beispielen beschrieben (sind auch viel feiner, umfassender und allgegenwärtiger).

 

Zur Legitimation eines linksradikalen Handels gehört, dann auch immer diese Ebenen und Gesellschaftsstrukturen mit zu denken, in die ich jetzt nur sehr oberflächlich gegangen bin. Was im ersten Kommentar in Schlagwörtern formuliert war soll jetzt nochmal ganz kurz auseinander genommen werden:

  • Es geht also auch um individuelle Handlungsspielräume, gerade, wenn ein solches Gewaltmonopol bewusst Angegriffen wird, trägt das auf einer symbolischen und konkreten Ebene zu seiner Dekonstruktion bei. Es werden teile dieses Machtmonopols auf einer Ebene, angegangen die sich außerhalb demokratischer Legitimation befinden, nicht um einen Pluralismus zu verneinen, sondern um sich, dieser geschaffenen Verhältnisse nicht komplett unterwerfen zu müssen, aber besonders auch um hier ein zulassen von Vielfalt wieder ins Spiel zu bringen.

  • Es geht um die Perspektive der Individuen, die solche Aktionen machen. So gibt es Menschen, die sich wegen der oben genannten Strukturen (die wesentlich weitgreifender und Komplexer sind) in einem ständigen Zustand der Auseinandersetzung/Konflikts mit ihrer Umwelt befinden. Diese funktionieren nicht nur auf einer moralischen Ebene, sondern auch emotional und Alltags Ebene und werden so zu einem Drang nach Veränderung der Gewalt ausübenden Umwelt. Mensch kann also solche Aktion als eine Ausdrucksform dieses Zustandes betrachten und muss nicht immer sehr lange nach passenden theoretischen Legitimationen suchen.

  • Die Deutungshoheit die oben schon mit der Definitionsmacht von dir angesprochen wurde ist ein wichtiger Punkt. Sie hat wie ich schon versucht habe kurz zu Umfassen eine zentrale Rolle in der Ermächtigung von Menschen. Aus einem linksradikalem Konzept heraus sollte sie die Ermächtigung von marginalisierten und diskriminierten Gruppen zum Ausgangspunkt haben. Gerade hier sind solche Aktionen wichtig um sich eine Art von Deutungshoheit nicht in einem Rahmen der gesellschaftlichen Unterdrückung zu erbitten, sondern sie sich durch ein Zeichen des Widerstandes zu erkämpfen, ohne auf die Legitimierung eines sich wenn überhaupt nur sehr schleppend bewegenden gesellschaftlichen Wandels zu holen. (hat Schnittmengen mit dem Punkt des Machtmonopols nur aus einer nicht nur handlungsorientierten Sicht)

  • Ein weiterer Punkt ist die Sache mit der „Propaganda der Tat“, die konzeptionell als eine Aktion mit Vorbildcharakter für die Umgebung gedacht ist und die Möglichkeiten des politischen Handelns neu definiert/wiederbelebt. Hierin besteht der motivierende Aspekt von solchen Aktionen für das Umfeld, dass je nach Zielgruppe einen breiten Wirkungsgrad haben kann. Eine Form des Widerstands die Umstritten ist, kann so wieder als eine Möglichkeit des Handels rezipiert werden.

 

„...unten liegt das "weiße Mittelschichtkind" in den Fensterscherben.

Dann drehen wir Dein Argument doch mal um. Also zu b: Geflüchtete und vor allem deren Kinder haben aufgrund ihrer Flucht hinreichend Traumaerfahrung. Vielmehr als die von Dir zum Abschuss freigegebenen Mittelschichtkinder. Deshalb ist es nicht so schlimm, wenn zur Abschreckung und aus Einsicht in die Notwendigkeit (um das deutsche Volk kulturrein zu halten etc. pp.) ein paar A-heime brennen.“

 

Ich werde noch verrückt bei dieser scheiß Art und Weise zu kommentieren, alles was ihr in euren lieblings Plena nicht ausleben könnt macht ihr bei Linksunten. Besorgt euch doch mal einen Stressball und verwendet die Kraft lieber auf gute Argmentationen, oder noch besser Aktionen und politischen Input!

 

Wow, mit den brennenden Flüchtlingsheimen hast du es mir ja ganz schön gegeben. Da muss ich erst mal tief Luft holen;) Mit deinem Naziargumentationsvergleich kommst du leider auch nicht viel weiter, als der nette Herr vom Fleischervorstadt-Blog, da es nie darum ging die Traumatisierung eines Kindes zu legitimieren, sondern eine Gefahrenabschätzung zu treffen. Es ging darum eine Analyse von den gesellschaftlichen Umständen zu machen um eine Einschätzung von den Traumapotenzialen, der privilegierten Mittelschicht zu erhalten, die in der Gesellschaft sehr viel Schutz erfährt und darum nicht so vorbelastet ist. In wie weit es wirklich zu einer nachhaltigen Traumatisierung gekommen ist und wie die Situation war können weder du noch ich sagen (da es bei dem Menschen der eigenen Perspektive, Lebenssituation und Definition liegt), deswegen musste ein Gesellschaftsvergleich her halten. Ich halte die Möglichkeit einer wirklichen Traumatisierung aus den gesellschaftlichen Zusammenhängen heraus nicht für wahrscheinlich und auch nicht, weil es keinen direkten Angriff auf den Raum des Kindes gab und wahrscheinlich auch keinen traumatisierenden Personen Kontakt, die sicher eine viel stärkere Wirkung auf Menschen haben kann, als einen Schreck in der Nacht und eine Wahrnehmung einer leicht bedrohlichen Situation. Du wirst Festellen, dass ich hier auch nur Dinge wiederholt habe und versucht habe genauer zu fassen, die oben eh schon stehen.

 

Jetzt noch ein Paar Sätze zum Vorwurf der Hierarchisierung und deiner Wahrnehmung über die Definitionsmacht und dann haben wir es fast geschafft. Auch hier muss ich deine Argumentation mit Inhalt füllen bevor ich eine klare Antwort finden kann. Es geht wieder um die Definitionsmacht, die ich oben schon einmal kurz umrissen habe. Eine Hierachisierung kann mensch aus der asymmetrischen Definition herauslesen, die aber wieder einmal den Gesellschaftsstrukturen geschuldet ist und diese entlarven soll. Vielleicht nicht der eleganteste Weg eine solche Kritik aus einer radikalen emanzipatorischen Sicht hervor zu bringen, aber mach doch mal einen weniger pöbligen Gegenentwurf auf. Ich bin der Meinung, dass eine solche Hierarchie manchmal Bewusst gemacht werden muss um den Autor*innen die inhaltlichen Folgen ihrer Kommentare, die sich in den gesellschaftlichen Strukturen bewegen, deutlich zu machen.

 

Generell finde ich deine Kritikpunkte zwar gut gewählt, aber nicht konstruktiv. Du hast versucht mit ein paar Schlagwörtern und einigen weniger inhaltlichen Inputs die langen Texte zu kritisieren. Bei jedem deiner Punkte musste ich nun raten was eigentlich von dir gemeint ist. Diese Diskussion soll ja gerade darauf ausgelegt sein, eine differenzierte Auseinandersetzung mit diesem komplexen Thema zu bekommen, wenn ich das deiner Meinung nach nicht mache oder auf eine falsche Art und Weise, dann wäre es gut wenn du dir auch die Zeit nehmen würdest eine etwas längere Antwort zu schreiben.

 

Zu deiner vermeintlichen Kritik meines Verständnisses der Extremismustheorie, habe ich nicht viel zu sagen, weil du nicht viel zu sagen haben scheinst. Ich habe die strukturelle nähe von solchen Formulierungen mit extremismustheoretischer Gleichsetzungspraktik kritisiert. Es gibt sicher verschiedene Arten von Verstehen. Ein Unverständnis einfach allgemein vorwerfen, kann mensch machen, bringt aber niemanden auch nur im Ansatz weiter.

 

Für mehr konstruktive Auseinandersetzungen, dann kommt vielleicht am Ende sogar noch was raus!

offtopic:

Um mal im Bild zu bleiben und ohne *: Es ist mir gleich, ob Du Deinen Schwanz vorn oder hinten trägst. Und es mag ja sein, dass Du pot. Geschlechtspartner*innen mit Deinem bodenlosen Gequatsche wahlweise ins Bett oder in die Flucht schlägst, sicher ist nur, dass Deine Argumente unter Wortmüll begraben werden. Dazu trägt auch Dein permanent unnötiges Selbstkommentieren Deiner Gedanken bei ("Ich will dem ganzen nochmal eine kleine Perspektivierung entgegensetzen...", "Jetzt noch ein Paar Sätze zum Vorwurf der Hierarchisierung und deiner Wahrnehmung über die Definitionsmacht und dann haben wir es fast geschafft. Auch hier muss ich deine Argumentation mit Inhalt füllen bevor ich eine klare Antwort finden kann").

Erfreulich und dem Verständnis dienlich wäre auch, wenn Du nicht ständig zwischen Text und Metaebene hin und her schwanken würdest. Als Dein Dozent, der ich problemlos sein könnte, bekämst Du Dein Elaborat mit der Aufforderung um Überarbeitung zurück. Genau einmal.

 

Zum Thema: Du rechtfertigst Gewalt gegen Menschen. Diesen Punkt wollen wir mal nicht weglabern. Das tust Du - in dem Du kenntnisfrei relativierst ("Gefahrenabschätzung" nennst Du das und weist gleichzeitig darauf hin, das nicht einschätzen zu können.) Indem Du behauptest, die vermachteten gesellschaftlichen Verhältnisse "schafft[en] auch ein allgemeines Gewaltmonopol, was Menschen die Ermächtigung gibt Gewalt auszuüben [...]". (Das meinst Du kritisch, um im Umkehrschluss das gleiche Recht für Dich auch zu beanspruchen, jetzt als Notwehrrecht.) In dem Du  von "Ermächtigung" redest, von "Deutungshoheit", von "Widerstand".

 

Das Problem: All diese Begriflichkeiten beziehen sich auf einen totalitären Zwangsstaat. Jenseits dessen sind sie bullshit-bingo. Hier sind sie bullshit.

 

Struktureller Zwang [ja! überall! man nennt es Leben! geh, und verändere es gewaltfrei!] ist fundamental verschieden von physischer Gewalt ist qualitativ verschieden von "Lesarten von Gewalt".

 

Du schreibst: "Ein angriff auf Inhalte bedeutet manchmal auch einen Angriff auf die Menschen die solche tragen, ob nun sprachlich, auf deren Eigentum/vermeintliche Sicherheit, deren Öffentlichkeit, deren Räume, oder auf sie selbst. Es geht vielmehr darum wie solche Dinge gelesen werden. Mit Aktionen wie dieser geht nicht immer eine Dehumanisierung einher."

 

Wie erkläre ich's Dir? Zur zivilen Kultur, die sich im Miteinander von an Rechten gleichen Staatsbürger*innen (von mir aus) entspannt, gehört das Trennungsgebot von Kritik an der Sache und am Menschen. Sonst ließe sich nämlich nicht mehr miteinander diskutieren, sondern nur noch monologisieren, so wie Du es tust. Deshalb bedeutet ein "Angriff" (sic!) auf Inhalte eben genau NICHT einen Angriff auf Menschen. Und wenn doch, dann wird er verfolgt und bestraft. Nur kleine Kinder und Fundamentalisten differenzieren nicht zwischen Meinung und Meinungsträger. Die einen können's nicht, die anderen wollen's nicht, weil ihnen die ganze Welt symbolisch ist.

 

Nur deshalb schreibst Du ja: es käme darauf an, "wie solche Dinge gelesen werden". Stimmt, aber das rechtfertigt die Gewalt nicht. Es gibt keinen ironischen Totschlag. (und die postmoderne ist ein irrtum, aber das nur nebenbei). Eine Dehumanisierung geht bei einem Angriff auf eine Person IMMER einher. Egal, wie sie motiviert ist. Darum gibt es auch keine gute Gewalt. Darum muß Gewalt eingehegt und eben nicht parzelliert werden (in linke, rechte,  notwendige, eigenmächtige, gegengewalt...). Darum bleibt am Ende nur Reden übrig (Eldena) und eben nicht Steine werfen (auch Eldena und Fußgängerzone rechts).

 

Und das weißt Du auch. Denn Du redest ja gern.

 

Solltest Du auch gern Steine werfen, auch auf kleine Kinder, dann wünsche ich Dir von Herzen (hab ich, schlägt links) eine Verurteilung zu Sozialstunden im Umfeld von Gunter Jess, so dass Du Deine Wahrscheinlichkeitsrechnung zur Traumatisierung seines Enkelkindes mit der Wirklichkeit abgleichen kannst.

Ich werde mich nicht mehr an deiner Agumentation abarbeiten, da du der Meinung bist eine Ausseinandersetzung so führen zu müssen. Schön, dass du überzeugt von dir selbst bist, dass du permanent auf dieser Ebene Angreifen musst. Ich hoffe das bringt dich weiter in deinem Leben;) Viel Glück noch mit deiner Dozentenkarriere, die bei deinem Schreibstil sicher kurz bevorsteht....

 

Nur noch eins mensch lässt einmal das Wort dekonstruieren/gelesen/usw fallen und alle, die keine Fans der Postmoderne sind sehen sich in der "Intellektuellen", oder wie auch immer euer Identitärerer Klub heißt, vormachtsposition. Ist super, das probiere ich ab jetzt öfterm, mal sehen wer so aus'm Busch fällt.

 

Ich geh jetzt meine Armbrust spannen und kleine weiße deutsche Kinder Jagen. Die haben es ja verdient;) Endlich mal tun was wirklich zählt, frei nach dem Motto : "Volkstot Jetzt!", deswegen kann ich den Schlagabtausch an dieser Stelle nicht beenden. Ich habe wichtigeres zu tun. (hoffentlich werde ich hier nie aus dem Zusammenhang zitiert und wenn ja bist du und dein Müll schluld).

Man hat zwei Möglichkeiten um Menschen und Gruppen, deren Überzeugungen man für falsch oder zumindest fragwürdig hält, in ihrer Meinung zu bestärken. Erstere ist der Beifall und Zweitere die vollständige Ablehnung. Darüber hinaus fällt mir nichts ein, was eine Gruppe Gleichgesinnter besser zusammenschweißen könnte, als Gewalt von außen. Als Quintessenz der Lektüre von Beitrag und Kommentaren bleibt mir nur die Feststellung, dass die Qualität des Rechtfertigungsversuch mittels ideologischer Unterfütterung nicht mit der Anzahl der Wörter steigt...

 

PS: Ich bitte darum auch mir jetzt erklären, dass ich mal so gar nichts verstanden habe, woran zu erkennen ist, dass sich eine Diskussion mit mir nicht sowieso nicht lohnt und was die Welt im Innersten zusammenhält.

Ich habe nie gesagt, dass das nicht eine valide ein Art sein kann die Dinge zu sehen. Ich wollte nur deutlich machen, dass aus meiner Sicht mehr dazu gehört. Wenn dir die argumentativen Zusammenhang in keinem der Punkte eine neue Perspektive eröffnet hat, dann ist das halt so. Der Text ist auch immer noch kein Text, der in irgendeiner Weise versucht auch nur Ansatzweise alles zu sagen. Es müssen nicht alle solche Aktionen tragen, es ging viel mehr darum etwas mehr, als nur das übliche in Betracht zu ziehen, wenn das nächste mal Fensterscheiben splittern und Menschen bewusster zu machen aus welchen Perspektiven sie eigentlich gerade argumentieren.

 

Außerdem können manche Dinge einfach nicht so stehen bleiben und manche Argumentationsstrukturen in diesem Zusammenhang fand ich sehr gefährlich, sonst hätte ich mir nicht die Mühe gemacht.

 

Verstehen ist halt eine Sache die individuell funktioniert und wenn du nicht direkt Dinge aus meinem Text kritisierst, die eindeutig anders geschrieben sind, dann muss ich dir auch nicht sage, dass du mich nicht verstanden hast;)

Es ist doch egal ob dadurch einzelne Oberfaschos zusammengeschweißt werden, wichtig ist, dass sie z.B. nicht größer werden, sich nicht entwickeln und aufstellen können. Die können sich dann gegenseitig ganz lieb haben und das ist dann auch das einzige was sie können.