[FFM] Bullen durchsuchen Journalistenwohnung wegen #Blockupy2015

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Laut Tweets des betroffenen Journalisten PM Cheung durchsuchten Frankfurter Bullen heute früh dessen Wohnung und beschlagnahmten einen PC. Als Grund wurden dem Journalisten Ermittlungen rund um Blockupy 2015 genannt. Dieser Angriff auf die Pressefreiheit reiht sich ein in eine Kette vieler Übergriffe aller Art auf Journalisten, sowohl durch Nazis als auch durch Bullen und Justiz und ist indiskutabel! Solidarität mit allen Journalisten!

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Immer wieder spannend wie schnell staatliche Maßgaben und Regeln über den Haufen geworfen werden, wenn's ein bisschen schwieriger wird für staatliche Strukturen.

Es wird immer abgedrehter: https://twitter.com/pm_cheung/status/733200684351377408

  1. das Bullenpack ermittelt wegen VERSUCHTEM TOTSCHLAG gegen ihn und beschlagnamt dann seine IT?! Sinn?
  2. sie erpressen ihn - entweder er rückt die Passwörter raus und kriegt die Platten sofort wieder, oder er muss mindestens 6 Monate warten.

Das hier ist NUR noch Schikane, man versucht wohl im Trüben zu fischen und belastende Fotos von AktivistInnen zu sammeln...

Er soll "nur" Zeuge sein davon: "Bei den Betroffenen handele es sich aber um unschuldige Personen, betonte Pressesprecherin Nadja Niesen. "

Aber bei so komischen Symapthisanten kann mensch schon mal zeigen, wie früh die Wachtmeister aufstehen können:
"Wir rechnen die beiden Personen als Sympathisanten dieser Szene zu«, begründete Niesen die unsanfte Weck-Aktion. Aus diesem Grund habe man von einer Anfrage auf freiwillige Herausgabe des Beweismaterials abgesehen und sei gleich zur Hausdurchsuchung übergegangen."

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1012340.polizei-durchsucht-wohn...

Nicht gegen ihn wird wegen "versuchtem Totschlags" ermittelt, sondern gegen irgendjemand anderen. Er sei aber "Zeuge" des Vorfalls gewesen - so jedenfalls die Bullen und die Staatsanwaltschaft.

Vlt. ist es sinnvoll Cheung (materiell) zu unterstützen und so die repressive Taktik des Staates ins Leere laufen zu lassen.

Der Beschluss kam zwar aus Frankfurt, der Fotograf wohnt jedoch in Berlin, hier wurde auch seine Wohnung durchsucht und zwar von Berliner Beamt*Innen.

PM Cheung war heute nicht der einzigste Betroffene Journalist. Auch bei dem Journalisten Willi Effenberger, der im Moment aus dem Krieg im Irak live von vor Ort berichtet, wollten die Bullen heute eine Razzia durchführen. Da er derzeit im Irak ist und deshalb auch seinen letzten Wohnsitz innerhalb Deutschlands abmeldete, suchten die Bullenschweine das Haus seiner Eltern, sowie einen ehemaligen Wohnsitz, welcher seit 15 Jahren nicht mehr aktuell ist, auf.

Auch bei mir rechtswidrige Hausdurchsuchungen

Heute morgen wurde die Wohnung des Berliner Fotojournalisten PM Cheung - Photography durchsucht. Das LKA Frankfurt am Main war gekommen um Fotomaterial vom 18.03.2015, dem Tag der Blockupyprotesten gegen die EZB-Eröffnung, zu beschlagnahmen.

Im Gespräch mit dem Kollegen stellte sich dann heraus, dass es noch mindestens einen weiteren betroffenen Fotojournalisten in Berlin gibt, dessen Wohnung durchsucht wurde. Da ich mich derzeit im Mittleren Osten aufhalte und kurz vor der Reise aus meiner Wohnung ausgezogen bin (daher noch keine Zeit hatte mich umzumelden), schrieb ich meine ehemalige WG an, ob sie unangekündigten Besuch hatten

Und siehe da, sie hatten. Auch ich habe also heute morgen Besuch vom LKA Frankfurt bekommen und auch von mir wollten sie wohl (natürlich verschlüsselte) Festplatten und andere Speichermedien klauen. Da ich aber nicht in der Wohnung anzutreffen war, nahmen die Beamten sämtliche Personalien der anwesenden Personen (insgesamt sechs) auf und teilten ihnen mit, mich bei meinen Eltern suchen zu gehen.

Gesagt getan, tauchten sie wenig später bei der Wohnung meiner Eltern in Brandenburg auf, diesmal mit Amtshilfe aus Erkner. Da ich auch dort nicht war, sondern beruflich auf Reisen, wie mein Vater ihnen mitteilte, sagten sie sich wohl: "den langen Weg haben wir aber doch jetzt nicht umsonst gemacht". Und so klingelte wenig später eine komplette Einheit Polizeibeamter in voller Montur an der nächsten Tür: meine Eltern haben noch ein Haus, welches sie vermieten.

Das letzte Mal, dass ich dort gemeldet war, war vor über 15 Jahren!

An dieser Stelle meine Frage an die Polizei Frankfurt und ihre Amtshelfer in Berlin und Brandenburg: Wollt ihr noch wissen in welchem Krankenhaus ich geboren bin, wo meine Großeltern wohnen und wo ich vor drei Jahren im Urlaub war?

Der zuständige Staatsanwalt aus Frankfurt am Main ist offenkundig der Meinung, wegen politischer Vorstellungen von Personen gar nicht mehr um die Herausgabe von besagten Festplatten zu bitten, sondern direkt zu durchsuchen, oder in seinen Worten: "Wir rechnen die beiden Personen als Sympathisanten dieser Szene zu" (ND). Linke Journalisten sind offenbar in seiner Wahrnehmung keine Journalisten, sondern vogelfreie. Eine Auffassung, die ich zuletzt in einem anderen Land meiner Reise am eigenen Leib zu spüren bekam: Der Türkei.

Wer sich gerne persönlich bei dem durchsuchenden Beamten beschweren möchte, hier ist das Foto seiner Visitenkarte, er scheint ja nicht viel von Privatsphäre zu halten: https://twitter.com/FotoEffenberger/status/733251073276796932